Dachbodenfund

Sowas ist in der Form zur Ansteuerung von Lautsprechern nicht wirklich zu gebrauchen. Stromansteuerung war zwar in den 70ern mal Gegenstand von Untersuchungen / FOTM, weil es tatsächlich Lautsprechertreiber gibt, die so verzerrungsärmer arbeiten, komplette Lautsprecher inkl. Weiche sind aber i.d.R. auf Spannungsansteuerung ausgelegt.

Der LM12 an sich ist ein durchaus interessantes Biest. Ein Power-Opamp, der bis 150 W an 4 Ohm bringen soll. Die Slew-Rate von 9 V/µs kann man durchaus noch gebrauchen (wenn sie auch nicht eben besonders hoch ist), die GBW liegt aber bei gerade mal 700 kHz (0,7 MHz), weil das Ding bis Einsverstärkung kompensiert ist. Um da noch annähernd zeitgemäße Performance rauszukriegen, müßte man die Dinger als Spannungsfolger oder höchstens noch Inverter (Av = -1) betreiben. Das würde aber bedeuten, daß man die Amplitude irgendwie vorher zusammenbekommen müßte. Nun gibt es Opamps für typisch +/-35 V nicht an jeder Straßenecke, evtl. würde man sowas gar diskret aufbauen.

Da könnte man mit etwas Einsatz noch eine leidlich brauchbare Endstufe draus machen. Es wäre aber gut, wenn der "Ringkern-Qualitätstrafo" eine Schirmwicklung hätte, sonst wäre man im Prinzip auf ein schutzgeerdetes Gerät (IEC Klasse I) festgelegt, und das ist im Heim-HiFi-Bereich blöd.

Danke für deine Antwort! Ich hab noch folgende Info bekommen: Er hat die Endstufen (ich hab 2 davon) für Aktivlautsprecher benutzt hinter einer aktiven Frequenzweiche. Und man soll sie nicht in nicht in Kombination mit kapazitiven Bauteilen benutzten. Ich hab sie mal vorsichtig an Breitbänder ohne Filterbauteile angeschlossen, aber außer einem lauten Sinus kam da nix... Mach ich etwas falsch?