AVR hat Hochtöner zerstört?

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klie1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Okt 2016, 16:05
Bei meinen LS ist nach vier Jahren ein Hochtöner kaputt. Sie wurden zum Hersteller eingeschickt. Es wurde eine Fehlerdiagnose vorgenommen und festgestellt dass eine Spule durchgebrannt ist.

Kann der Onkyo TX-NR509 dafür verantwortlich sein? Der Amp wurde ausschließlich im 2.0 Setup betrieben. Nominell hat er 5x 70W oder 90W, was weiß ich. Lautstärke war nie extrem.

Sollte der Amp tatsächlich bei geringer Lautstärke eine Gefahr für die LS sein, wüßte ich das gerne, bevor ich eine Reparatur genehmige und wenige Monate später wieder einen defekten Hochtöner habe. Es würde mich aber wundern, da sonst etliche Leute so ein Problem haben müssten.

Die Reparatur soll angeblich nahe dem originalen Kaufpreis kosten!! Oder ist das eher eine Ausrede vom Hersteller, um eine Schwachstelle oder ein fehlerhaftes Bauteil zu kaschieren?


[Beitrag von klie1 am 17. Okt 2016, 16:06 bearbeitet]
Endman
Stammgast
#2 erstellt: 17. Okt 2016, 16:16
Bei ordnungsgemässem Betrieb ohne dauerhafte Mörderlautstärken würde ich den Defekt dem Hochtöner zuschreiben. Ich halte es für unwahrscheinlich dass der AVR schuld ist, es sei denn es gab häufig laute digitale Störgeräusche oder ähnliches.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 17. Okt 2016, 16:18
Moin

der Reihe nach..

Ein HT kann bei Überlast oder zu tiefen Frequenzen recht fix gegrillt werden. Mehr als 5W (thermisch) vertragen Hifi-HT idR nicht, insofern langt schon ein kleiner Amp.
Wenn ein Amp clippt, also in die 'Begrenzung fährt', kann DC an den LS-Klemmen anliegen, was aber normalerweise eher sogar den TT schiesst, da vor einem HT in der regel ein Serien-kondi liegt, der DC sperrt.

Manchmal sterben Dinge auch ohne erkennbare Ursache.

Möglichkeiten:
a) Zufall >> neuen HT kaufen, einbauen, fretig
b) Frequenzweiche defekt - aber ein defekter Kondi wird -meist- nicht einfach 'durchlässig'. - muss man messen bzw Tauschen und hören
c) Amp spinnt - eher unwahrscheinlich

Um welche LS handelt es sich denn?
Idr werden ja OEM-Produkte verbaut..
Anro1
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 18. Okt 2016, 09:54

c) Amp spinnt - eher unwahrscheinlich


Nicht notwendigerweise, vielleicht schwingt der Amp / Kanal bei einer
nicht mehr hörbaren Frequenz und grillt damit den Hochtöner. ?

Würde ich mal prüfen lassen.
klie1
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Okt 2016, 10:01
Hallo

Störgeräusche und übertriebene Lautstärke schließe ich aus, weil ich mein Hörverhalten kenne. Und nur ich die LS bespiele.

LS sind KEF Q300.

Etwas auffällig am Onkyo ist, dass die Relais oft hörbar klicken, beim Einschalten oder Hören von Mehrkanal-Ton. Einmal habe ich ihn zum Hersteller eingeschickt, als das offizielle Austausch-Programm lief. Ob das Gerät allgemein ordnungsgemäß funktioniert kann ich mangels Prüfgeräten und technischem Wissen nicht feststellen.

Vielleicht war es Zufall und der HT hatte eine Material-Ermüdung. Es ist schwer zu sagen, ob der Amp bei der höchsten von mir gehörten Lautstärke an seine Grenze gekommen ist. Mit welchen Frequenzen ich ihn bespiele kann ich mir nicht aussuchen Das erledigt die Weiche.
sondek
Stammgast
#6 erstellt: 20. Okt 2016, 08:05
Unter ungünstigen Bedingungen können manche Receiver-Endstufen schon auch mal ins Schwingen geraten – das muss man nicht unbedingt mitbekommen, und der HT brennt dann ruckzuck durch. Was für LS-Kabel verwendet Du denn (Hersteller/Typ bzw. Aufbau), und welche Länge?

Dass die Reparatur so teuer ist, ist erstmal überraschend, denn der HT an sich darf eigentlich nicht so viel kosten. Man muss ihn nur überhaupt erst mal solo kriegen – es kann nämlich sein, dass KEF die UniQ-Treiber nur noch komplett tauschen will, weil es sich ja um Koaxe handelt und da die korrekte Zentrierung des HT im TMT nicht ganz einfach ist.
klie1
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Okt 2016, 08:17
geht das ganz plötzlich oder wird der HT schleichend defekt? würde der Lautsprecher also auf einmal anders klingen?

die kabel sind glaube ich 2.5 mm² von hama, direkt mit blankem draht angeklemmt. keine Bananen oder ähnliches. single wired.

es wurden noch keine konkreten zahlen genannt. der händler bei dem ich die lautsprecher zur reparatur abgegeben habe, ist etwas zäh. er wollte mir per email schreiben wie hoch die reparaturkosten sein sollen. er hat sich aber noch immer nicht gemeldet. in ein paar tagen werde ich nachfragen. seine aussage war aber dass es sich dem neupreis annähert.
Dadof3
Moderator
#8 erstellt: 21. Okt 2016, 05:56
Jetzt würde mich aber dich mal interessieren, was die Kabel damit zu tun haben sollen. (?)

Ich kann mich an einen Thread hier vor einigen Monaten erinnern, wo auch jemandem die KEF-Hochtöner durchgebrannt waren, und ich meine, nach einem anfänglich ähnlich teuren Reparaturangebot von KEF mit Austausch des gesamten Koax hätte er dann letztlich eine viel billigere Reparaturmöglichkeit gefunden, bei der nur der Hochtöner repariert oder ersetzt wurde.

Ganz sicher bin ich mir aber nicht. Such doch mal danach.
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 21. Okt 2016, 08:04
@klie1
Wenn du nie laut Musik hörst, kann tatsächlich ein Schwingen des AVRs die Ursache sein. Wenn dadurch die Spule durchbrennt, so kann man das riechen, meist auch noch Wochen später. Daher bestehe darauf, dass dir der defekte Hochtöner ausgehändigt wird, dann kannst du selber kontrollieren, ob die Spule durchgebrannt ist oder nicht. Im Notfall musst du halt den Hochtöner öffnen.

Das Ganze ist wichtig, denn wenn tatsächlich die Spule durchgebrannt ist, solltest du den AVR überprüfen lassen, denn durch eine Schwingen könnte der nächste Hochtöner wieder zerstört werden.

Ein Schwingen des AVRs macht sich auch bemerkbar, dass er ungewöhnlich heiß wird.

Übrigens, wenn du bei einer Feier den AVR für laute Musik verwendet hast, kann das ausreichen, um den Hochtöner zu grillen. Das Problem ist, wenn der Verstärker übersteuert (leichte Übersteuerung reicht aus), so erhöht sich der Hochtonanteil überproportional, was Hochtöner, die für das Spektrum normaler Musik ausgelegt sind, nicht vertragen.


Dadof3 (Beitrag #8) schrieb:
Jetzt würde mich aber dich mal interessieren, was die Kabel damit zu tun haben sollen. (?)

Normale Lautsprecherkabel sind kein Problem. Es gibt aber welche mit einem hohen Kapazitätsbelag. Eine Endstufe ist ja meist gegengekoppelt, also handelt es sich um ein Regelsystem. Durch die hohe Kapazität am Lautsprecheranschluss verschiebt sich die Phase bei hohen Frequenzen, es wird also die Phasenreserve der Regelschleife verringert, was zu einem Schwingen führen kann.


Gruß

Uwe
sondek
Stammgast
#10 erstellt: 21. Okt 2016, 08:36

Jetzt würde mich aber dich mal interessieren, was die Kabel damit zu tun haben sollen. (?)


Da eine Schwingneigung der Endstufen als Ursache in Frage kommt, ist meine Frage nach dem Kabel naheliegend. Zumal der von Uwe skizzierte Prozess bei AV-Receiver-Endstufen (wenig Platz, geringes Budget-pro-Kanal, hohe Leistung, starke Gegenkopplung) tatsächlich gar nicht so selten auftritt – wenn das Kabel eine zu hohe Kapazität aufweist. Mehrfach selbst erlebt.
klie1
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 21. Okt 2016, 09:39
Der Hinweis, den defekten HT mitliefern zu lassen finde ich gut. Darauf wäre ich nicht gekommen. Ob der Hersteller darauf eingeht oder wie er darauf antwortet wird sich zeigen. Die Reparatur habe ich noch nicht frei gegeben. Somit sollte die Möglichkeit bestehen, die Reparatur abzulehnen. KEF müsste die LS zurückschicken und falls ich den Händler mit der Reparatur beauftrage, kann ich diesen nach dem defekten Teil fragen.

Gerochen habe ich nichts, bemerkt habe ich auch keine übermäßige Erwärmung des AVR. Ist das Hama unbedenklich oder lässt sich mit einfachen Mitteln die Gegenkopplung durch das Kabel feststellen? Es ist Standardware gewesen.

Wenn ich die KEF nicht repariert zurück beordere weiß ich nicht ob ich mich traue den HT zu zerlegen. Die Q300 haben ein LS Chassis mit Tieftöner in einem. Der funktioniert noch einwandfrei. Nicht dass der durch die Arbeiten kaputt geht.

Nach einem KEF HT Reparatur-Thread werde ich gleich suchen. Das Finden ist so eine Sache
klie1
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 21. Okt 2016, 09:51
Es fanden sich mehr Beiträge zu kaputten KEF HT als erwartet. Ist das Zufall oder ist das eine suboptimale Konstruktion?

Zur Ergänzung: Der AVR wurde niemals über -40 dB aufgedreht. Kann bei dieser Lautstärke eine HT beschädigende Schwingung entstehen?

Ich warte noch auf eine konkrete Aussage zu den tatsächlichen Kosten der Reparatur und eine Fehlerbeschreibung. KEF antwortet nicht direkt, da die LS über Händler eingeschickt wurden. Die eiern herum von wegen Datenschutz dürfen sie mir als Besitzer keine Auskunft geben. Obwohl ich ihnen die Seriennummern mitgeschickt und die abgelaufene Garantiekarte eingescannt habe.
Uwe_Mettmann
Inventar
#13 erstellt: 21. Okt 2016, 09:55

klie1 (Beitrag #11) schrieb:
Gerochen habe ich nichts, bemerkt habe ich auch keine übermäßige Erwärmung des AVR. Ist das Hama unbedenklich oder lässt sich mit einfachen Mitteln die Gegenkopplung durch das Kabel feststellen? Es ist Standardware gewesen.

Standard-Lautsprecherkabel sind unkritisch.


Gruß

Uwe
Dadof3
Moderator
#14 erstellt: 21. Okt 2016, 10:24

klie1 (Beitrag #12) schrieb:
Die eiern herum von wegen Datenschutz dürfen sie mir als Besitzer keine Auskunft geben.

Schwachsinn. Die wollen nicht. Es gibt kein Gesetz, das das verbieten würde.
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