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Verstärkerklang Onkyo+A -A |
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Autor |
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Rufus49
Stammgast |
#1 erstellt: 05. Feb 2011, 21:35 | |||||
Ich habe jetzt mal 4 verschiedene Verstärker (2 x Onkyo, 1 x Technics, 1 x Denon) durchgetestet. Verwendet wurden 2 sehr gute CD-Aufnahmen (eine obulente Orchesteraufnahme, eine emotionale mit sehr wenig Begleitinstrumenten untermalte Chanson-Aufnahme). Was bei einem Verstärkervergleich meine Ansicht nach enorm wichtig ist: Die Songs müssen sehr gut bekannt sein (mindestens schon 20 x durchgehört). Identische Lautstärke, natürlich alle Verstärker in Neutralstellung, bekannte Boxen, ausgeschlafene Ohren. Fazit: Jawohl es gibt kleine aber feine Klangunterschiede zwischen allen 4 Verstärkern heraushörbar !!! Selbst die beiden Onkyo-Verstärker (1 x 20 Jahre alt, 1 x 8 Jahre alt) klingen verschieden. Dem älteren Onkyo fehlt etwas die Durchzeichnung und die Höhen sind etwas zu "zahm". Die eher "warme Abstimmung" älterer Onkyos scheint also zu stimmen. Nun könnte man ja einfach den Höhenregler etwas aufdrehen, aber siehe da, selbst dann fehlt es an der räumlichen Darstellung (die einzelnen Gruppen im Orchester sitzen immer noch sehr dicht beisammen). Der neuere Onkyo macht das schon besser, die Höhen sind deutlich prägnanter, das Orchester scheint in einer größeren Konzerthalle zu spielen. Der Technics macht es (obwohl von der Leistung nur 2 x 30 W) völlig unerwartet auch sehr gut, schöne räumliche Darstellung und Durchzeichnung des Orchesters, prägnante Stimme der Chancon-Sängerin. Das Glanzlicht setzt eindeutig der Denon! Das Orchester spielt wie ausgewechselt, die Geigen klingen fantastisch frei und losgelöst, die Chanson-Sängerin scheint förmlich im Raum anwesend zu sein. Wahnsinn, wenn ich es nicht mal selbst ausgetestet hätte, würde ich es nicht glauben. Wenn ich nicht zufällig den Denon probiert hätte, wäre mir die Perfektion der CD-Aufnahmen eigentlich nie so bewußt geworden. Eines ist mir jetzt auch klar, mal so nebenbei mit wenig bekannten, völlig überladenen Songs und unbekannten Boxen, womöglich noch in 2 verschiedenen Hifi-Studios verschiedene Verstärker vergleichen - das kann nie und nimmer funktionieren - !! Rufus49 [Beitrag von Rufus49 am 05. Feb 2011, 21:39 bearbeitet] |
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Dr.Who
Inventar |
#2 erstellt: 05. Feb 2011, 22:02 | |||||
Hallo, selber testen macht schlau, alles andere ist kalter Kaffee. |
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Rufus49
Stammgast |
#3 erstellt: 06. Feb 2011, 06:36 | |||||
@Dr.Who "selber testen macht schlau, alles andere ist kalter Kaffee." Richtig! Ich bin mir jetzt 100%ig sicher, dass es einen individuellen Verstärkerklang gibt, auch wenn 100 andere selbsternannte HIFI-Experten das Gegenteil behaupten. Messbar sind diese sicher mit keinem Instrument. Ich kann mir nicht vorstellen, das irgendeine Messeinrichtung z.B. die Transparenz, Klarheit und Ausdruckskraft einer Chanson-Sängerin messen kann. übrigens hatte ich zum Testen keine teure "HighEnd" Boxen laufen, sondern ganz normale Canton LE 107 mit einem stinknormalen LS-Kabel. Also auch die Behauptung, Klangunterschiede seien nur mit extrem hochwertigen Boxen und Kabeln heraushörbar, ist völlig falsch. Interessant wäre es jetzt mal z.B. einen Accuphase gegenzuhören, aber leider nicht verfügbar. Rufus49 |
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akem
Inventar |
#4 erstellt: 07. Feb 2011, 18:55 | |||||
Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, daß Du hier Äpfel mit Birnen verglichen hast. Ein 20Jahre alter Verstärker klingt sicher nicht mehr wie im Neuzustand, ein 8 Jahre alter Verstärker auch nicht, sollte aber natürlich auch noch keine Schwächeerscheinungen haben. Dazu kommt, daß viele Verstärker bewußt gesoundet sind, um sich von der Masse abzuheben. Dieses Sounding ist aber prinzipbedingt immer nachteilig in Sachen Klang. Es klingt halt dann relativ gesehen dünn / dumpf / nervig / effektheischend oder was auch immer. Ich hab auch mal einen Hörvergleich gemacht, bei normaler Hörlautstärke (so rund 85dB SPL). Zwei Chip-Verstärker Philips TDA-irgendwas (einmal SMD- und einmal DIL-Gehäuse, jeweils auf nem kleinen Demoboard, gespeist von einem 12V/5A-Standardnetzteil) gegen einen Lindemann Amp3 und einen Thule Spirit. Im direkten Umschaltvergleich inklusive Pegelabgleich auf <0,1dB, gehört an Lua-Boxen. Der einzige Verstärker, den ich reproduzierbar herausgehört habe, war der Thule. Der klang merklich gesoundet, mit einem Hang zum nervigen... Seitdem ist das Thema Verstärkerklang für mich eigentlich "durch" Abgesehen davon sind die Klangunterschiede bei Lautsprechern um Welten größer, da kann man viel eher "was rausholen". Gruß Andreas |
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Rufus49
Stammgast |
#5 erstellt: 07. Feb 2011, 19:46 | |||||
@akem "Dieses Sounding ist aber prinzipbedingt immer nachteilig in Sachen Klang. Das absichtliche Sounding von Verstärkern ist meiner Ansicht nach ein Vorurteil, dass immer wieder hochgekocht wird. Jeder Hersteller versucht zunächst einmal den Verstärker möglichst neutral und harmonisch auszulegen. Allerdings ist jeder Verstärker im Prinzip ein äußerst komplexes Teil, dass sehr komplexe Musik wiedergeben soll. Jeder Verstärker hat einen unterschiedlichem Aufbau im Netzteil, unterschiedlichen Aufbau in den Vorverstärkerstufen, in den Endstufen mit mit unterschiedlicher Halbleiterbestückung, unterschiedlichen Kondensatoren, Spulen, Widerständen und Bauteile-Toleranzen und Bauteilequalitäten. Jeder Verstärker muss deshalb im Prinzip anders klingen, aber von einem "Sounding" würde ich hier nicht sprechen. Für mich ist ein Verstärker nur dann gut, wenn er gutes Musikmaterial möglichst echt und wirklichkeitsnah und live wiedergibt. Wenn man das Gefühl hat, man sitzt tatsächlich im Konzertsaal in der ersten Reihe und das Orchester spielt wie von einem anderen Stern, dann ist der Verstärker wirklich gut. (völlig unabhängig vom Preis!!) Wo es sicherlich ein vorsätzliches "Sounding" gibt, ist bei den Lautsprechern. Da kann man gezielt die Chassis und Frequenzweichen in eine bestimmte Richtung (warm - analytisch - bassbetont - höhenbetont) abstimmen. Rufus49 [Beitrag von Rufus49 am 07. Feb 2011, 20:04 bearbeitet] |
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audiophilanthrop
Inventar |
#6 erstellt: 08. Feb 2011, 21:39 | |||||
Das bedeutet aber noch lange nicht, daß sich zwei unterschiedlich konstruierte Exemplare auch in ihrer Funktion in einem relevanten Maß unterscheiden müssen. Man stelle sich vor, der Verstärkerperformance wäre nicht reproduzierbar, da wäre jegliche Serienproduktion unmöglich. Der Inschenöhr wird sich folglich alle Mühe geben, die Auswirkungen einzudämmen. Funktioniert bei üblichen stark gegengekoppelten Konstruktionen auch ziemlich gut. Wer die Auswirkungen von Serienstreuung in vollen Zügen genießen will, baut sich einen HF-Leistungsverstärker. Wenn tatsächlich reproduzierbare(!) Unterschiede hörbar sind, dann gibt es dafür relativ schlichte mögliche Ursachen: 1. Klangregler in Neutralstellung heißt nicht automatisch linealglatter Frequenzgang. So ganz nutzlos sind Funktionen zum Umgehen dieser Stufe durchaus nicht. 2. Dämpfungsfaktor etwas grenzwertig. 30 an 8 Ohm ab Werk ist nicht so der Kracher, und wenn noch das Schutzrelais seine Portion Oxidbeläge angesammelt hat, geht es ruckzuck unter 10 an 4 Ohm (über 0,4 Ohm Innenwiderstand). Entsprechend stark fällt die Interaktion mit der Lautsprecherimpedanz aus. Und schon hat man seine "leicht warme Abstimmung". 3. Grenzwertiges Verzerrungsverhalten. Alle 3 Punkte sind recht gut meßtechnisch erfaßbar (bei Schwierigkeitsgrad 1 < 3 < 2), da muß man sich eigentlich nicht mit Hörtests herumquälen. Vorausgesetzt man will nicht gerade herausfinden, was man noch hört und was nicht, klar.
Ich habe noch nie einen Verstärker irgendwas wiedergeben hören. Bisher bedurfte es dazu immer noch irgendwelcher Schallwandler hinten dran. (Ächzende Trafos defekter oder gequälter Geräte zählen nicht.) Will man den Verstärker allein beurteilen, bleibt einem nichts anderes übrig, als das anhand seines Ausgangssignals zu tun. Nachdem Homo sapiens mit elektrischen Signalen erfahrungsgemäß nicht allzuviel anzufangen weiß, bedarf es dazu elektronischer Helferlein mit entsprechender "Nase".
Ein gern bemühtes Bild, allein: Warst du bei der Aufnahme dabei? Hast du eine Vorstellung davon, wie unterschiedlich ein Klangereignis in zwei Tonspuren gepreßt werden kann? Eine Tonkonserve ist eine Tonkonserve ist eine Tonkonserve. Wenn es bei der stereophonen Lautsprecherwiedergabe realistisch klingt, dann ist das schön und erwünscht, es ist und bleibt aber letztlich eine Illusion. Von einer Wiedergabeeinrichtung kann man eigentlich nur verlangen, das angebotene Material möglichst unverfälscht wiederzugeben, soweit es z.B. die Stereophonie hergibt. |
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dudu
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 08. Feb 2011, 21:53 | |||||
Hallo, Was für Verstärker hast du denn getestet? Gruß |
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andrasalfrd
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 24. Feb 2011, 19:13 | |||||
hallo zusammen, kürzlich las ich über Verstärkerschaltungen. Hierbei ging es um nichtlineare Verzerrungen , die je nach Art der Verstärkerarchitektur mehr K2 bzw. K3 Schwingungen haben. Der laut Verfasser hörbare Unterschied: Die eine Sorte klingt "heller", die andere "Weicher". Mag sein, dass einer das hört und der andere nicht. Die Realität des Einzelnen bildet sich aus seiner Wahrnehmung. Wenn einer etwas nicht wahrnehmen kann..... Schön Feierabend |
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Zaianagl
Inventar |
#9 erstellt: 25. Feb 2011, 06:27 | |||||
Yo, aber Zuhause, verteilt auf mehrere Stunden (oder gar Tage) und Stimmungen, mit Umstöpseln und dafür ohne Einpegeln, mit Gerätschaften unterschiedlichster Generationen, Qualitäts und Preisklassen ist sowas absolut objektiv, repräsentativ und endgültig! Und weißt Du was: Ja, es stimmt, Verstärker klingen unterschiedlich!!! Überraschung!!! Sowas ist dann aber auch messbar! |
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