Yamaha MX-1 - Mono brücken, ist es möglich?

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marne
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Jul 2010, 18:38
Guten Abend liebes Forum.
Kürzlich ist mir ein zweiter MX-1 dual-mono Verstärker von Yamaha zugelaufen . Welch Freude.
Da ich bereits wunderbare Erfolge mit zwei nativ Mono- brückbaren PC2002M an meinen alten und immer hungrigen B&Ws hatte, würde es mich jetzt reizen, das mal mit dieser Endstufe zu probieren. Wie das von der Verkabelung her funktioniert ist mir klar, auch dass ich ein invertiertes Signal brauche, weil die MX-1 ja eigentlich nicht dafür gedacht ist, weiß ich mittlerweile .
Ich habe lediglich Bedenken, dass das nicht gut für diese Art von Endstufe ist, mit Ihren zwei Netzteilen und durch den konsequenten Dual- Mono Aufbau... (ja, hier hört dann Laienwissen auf). Ich habe es auch schon bei Yamaha Deutschland probiert, aber die meinten pauschal, dass die MX-1 nicht dafür ausgelegt sei - ohne Begründung und so einfach kann ich das nicht hinnehmen (klang eher so wie "steht nicht in der Bda, geht also nicht"). Daher würde ich mich freuen, wenn jemand von Euch Technikern bitte ein kurzes Statement für mich hätte.


Das Blockdiagramm der MX-1 sieht so aus:


Das Signal wollte ich mit 2 von denen hier invertieren:
BTL Modul

Schaltbild BTL Modul

Die Lautsprecher haben 8 Ohm und ich habe nicht vor, die Endstufen unter Vollast laufen zu lassen, ich will es einfach mal ausprobieren und erhoffe mir einen etwas strammeren Bass für meine alten Mädels, wie es bei den PC2002M auch schon der Fall war.

Vielen Grüße und Danke schonmal fürs Lesen
Marne


[Beitrag von marne am 22. Jul 2010, 20:25 bearbeitet]
Jeck-G
Inventar
#2 erstellt: 24. Jul 2010, 12:35

Ich habe es auch schon bei Yamaha Deutschland probiert, aber die meinten pauschal, dass die MX-1 nicht dafür ausgelegt sei - ohne Begründung und so einfach kann ich das nicht hinnehmen (klang eher so wie "steht nicht in der Bda, geht also nicht").
Da braucht der Hersteller auch keine Begründung für. Wenn der Hersteller (der SEINE Geräte am Besten kennt und nicht irgendein Hobbybastler) es so sagt, dann stimmt das auch. Zumal Yamaha ein seriöser Hersteller ist.
Außerdem bringt Brücken bis auf erhöhte Leistung, die nichtmal verdoppelt wird, nur Nachteile (höhere Belastung, halber Dämpfungsfaktor usw.). Die 2dB mehr, die Du erreichst, wirst Du vielleicht nichtmal hören können, da es nur etwas lauter ist.

Wenn Dir der Verstärker nicht ausreicht, dann gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Leistungsfähigerer Verstärker (mit mindestens der dreifachen Leistung)
- Boxen mit höherem Wirkungsgrad
- Änderung der Hörgewohnheiten, also Bässe (die fressen die meiste Leistung) etwas rausnehmen oder leiser hören


Die Lautsprecher haben 8 Ohm und ich habe nicht vor, die Endstufen unter Vollast laufen zu lassen, ich will es einfach mal ausprobieren und erhoffe mir einen etwas strammeren Bass für meine alten Mädels, wie es bei den PC2002M auch schon der Fall war.
Den strammeren Bass erreichst Du nicht durch Brücken, eher das Gegenteil (niedrigerer Dämpfungsfaktor). Raumakustik oder Boxen umstellen bringt da eher was.

Edit: Mal zu Lautstärke und Leistung:
Doppelt Watt macht nicht doppelt laut. Doppelte Leistung sind +3dB, was "etwas lauter" entspricht. Für die doppelte Lautstärke (+10dB) braucht man die 10fache Leistung. 4fache Lautstärke 100fache Leistung usw., also jede Verdoppelung der Lautstärke (+10dB) bedeutet immer eine Verzehnfachung der Leistung.
Irgendwann ist man soweit, dass man die Anlage mit ein paar LKWs rankarrt und eine Menge Leute braucht, welche die Anlage auf einer großen Wiese aufbauen.

Übrigens ist Zimmerlautstärke im einstelligem oder unterem zweistelligem Milliwatt-Bereich.


[Beitrag von Jeck-G am 24. Jul 2010, 12:43 bearbeitet]
Passat
Inventar
#3 erstellt: 24. Jul 2010, 12:57
Wobei man auch noch anmerken muß, das die MX-1 nicht gerade schwächlich sind.

Die haben an 4 Ohm 2x 300 Watt Sinus nach DIN.

Im Übrigen:
Die B&W werden 4 Ohm haben, B&W gibt bei nahezu allen seinen Lautsprechern die Impedanz falsch an!
Und das geben die indirekt sogar selbst zu, indem sie die Minimalimpedanz angeben, die bei fast allen Modellen die Angabe 8 Ohm als falsch entlarvt.

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 24. Jul 2010, 12:59 bearbeitet]
sonicjbl
Stammgast
#4 erstellt: 24. Jul 2010, 15:47
Die MX-1 ist fast identisch mit der MX-2. Beide Endstufen sind nicht Mono-Brückbar.
marne
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Jul 2010, 11:19
Vielen Dank für die Antworten .
Ja Jeck-G, da hast du schon recht. Die Halbierung des Dämpfungsfaktors sollte eigentlich nicht zuträglich sein, allerdings gibt es an dieser Stelle nun auch reichlich Kontroversen, in denen diskutiert wird, ob man einen Dämpfungsfaktor von über XY (ich glaube es waren 50 oder 80) überhaupt wahrnehmen kann (MX-1 über 200).

Dass die benötigte Leistung eher im 1 Watt Bereich zu suchen ist, haben mir meine PC2002M mit ihren dicken VUs schon allzu oft geschildert, ebenso meine MX-50, die man allerdings schon mit einem Paar CDM1 von B&W schnell in den 60 Watt Bereich bekommt.

Meine Bekannten und ich mussten allerdings wiederholt feststellen, dass eine Erhöhung der Verstärkerleistung den Bass bei meinen alten B&Ws mit (ich habs gemessen 5,8Ω die DM2000 und 6,6Ω die DM3000) jedesmal verbesserten, immer etwas strammer und tiefer(100Watt, dann 145, dann 200 usw.). Anbei ist festzustellen, dass ich es nicht lauter wohl aber kerniger möchte. Ich überprüfe meine Hörlautstärke hin und wieder mit einem Schalldruckmesser, da mir der Erhalt des Gehörs als Musikfreund doch recht wichtig erscheint.

Bei der PC2002M war es allerdings tatsächlich so, dass ich es auch einfach mal ausprobieren wollte und an jede B&W eine gebrückte PC2002M gehangen habe, die mit ihren 2x240W/8Ω ja mehr als genug und nach dem Brücken ja den Overkill (so 600W?) an Leistung gehabt haben sollte.
Wohl weißlich, dass es viel Autosuggestion in diesem Sektor gibt und man sich wirklich schnell etwas einbildet, war es offensichtlich. Auch mein diesbezüglich skeptischer, damaliger Mitbewohner (Nebenberuflicher DJ seit über 15 Jahren) hat mir bestätigt, dass aus dem, nennen wir es weichen zurückhaltenden Bass ein kerniger Druck mit ein wenig "Wow!" geworden ist. Auch ein langjähriger Musiker, Elektroniker und PA-Verleiher hat mir bestätigt, dass man ab einer gewissen Treibergröße um eine ordentliche Leistungsendstufe nicht herum kommt.

Ich habe weiterhin in der Bedienungsanleitung von der Yamaha C-70 Vorstufe, die von Hause aus ein invertiertes Signal zum Brücken von Stereoendstufen ausgibt, folgende Erläuterungen zum Brückenbetrieb gefunden, in denen ich meine Erfahrungen nachträglich bestätigt fand.





Allerdings werde ich wohl aufgrund der Antworten von dem Experiment Abstand nehmen, weil mir meine MX-1, die wirklich ordentlich Leistung haben, doch zu kostbar sind. Vielen Dank nochmals, ihr habt sie wahrscheinlich gerettet .

Sollte es dennoch einen Einfall zum Thema, Brücken der MX-1 geben, freue ich mich über eure Hinweise.

Viele Grüße
Marne


[Beitrag von marne am 26. Jul 2010, 11:21 bearbeitet]
cptfrank
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Jul 2010, 12:38
Hallo Marne,
ich habe dieses Experiment einmal mit der Restek Tensor Endstufe gemacht. Hatte 2 davon und wollte eben an jedem Kanal eine Mono-gebrückte haben.
Über die symmetrischen Eingänge war das schaltungsmäßig leicht zu realisieren.
Der Klang war danach wirklich etwas kerniger im Bassbereich.
Es gab aber große Probleme mit Brummeinstreuungen, außerdem wurde die Eingangsempfindlichkeit so hoch, daß die Lautstärkeregelung problematisch wurde.
Habe dann nach kurzer Zeit das Experiment wieder eingestellt.
Gruß
Frank
Jeck-G
Inventar
#7 erstellt: 26. Jul 2010, 15:19

Ich habe weiterhin in der Bedienungsanleitung von der Yamaha C-70 Vorstufe, die von Hause aus ein invertiertes Signal zum Brücken von Stereoendstufen ausgibt, folgende Erläuterungen zum Brückenbetrieb gefunden, in denen ich meine Erfahrungen nachträglich bestätigt fand.
Das, was da markiert ist, hat nichts mit Brücken zu tun, sondern die Belastung der Sekundärwicklungen. Verstärkerschaltungen brauchen U+ für die positive Halbwelle, Masse und U- für die negative Halbwelle. Der Trick hierbei ist, ein Kanal zu invertieren (muss am Lautsprecherausgang ebenfalls geschehen, damit die Phase stimmt), damit bei einem Basschlag (in der Regel fast Mono!) nicht beide Kanäle an der selben Spannung (z.B. U+) nuckeln, sondern es aufgeteilt wird.

Viele Endstufen von Lab.Gruppen (schwedische Endstufen-Edelschmiede) haben das übrigens intern so gelöst.
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