Alterung/Verschleiß von Endstufen?

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MaDe75
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Mrz 2010, 02:55
Hallo zusammen,

ich spiele in der letzten Zeit damit mir eine andere Endstufe zu kaufen. Im Zuge dessen bin ich über einige Angebote von gebrauchten Mark Levinson Endstufen gestoßen. Insbesondere interessieren mich hier die Modelle 331, 332 sowie 334 und 335.
Was muss man beim Kauf einer solchen 10-15 Jahre alten Endstufen beachten? Da es sich um Transistorverstärker handelt, vermute ich weniger Alterungserscheinungen, aber wie ist Eure Erfahrung damit? Kann man hier bedenkenlos zugreifen, wenn der Preis stimmt?


Viele Grüße


Martin
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Mrz 2010, 10:45
Hi Martin,

ich habe bis zuletzt mehrere Verstärker um Baujahr '85 im Betrieb gehabt. Diese Geräte sind ja nun noch einen deutlich Tick älter und selbst die haben keine Probleme, bis auf mechanische Probleme mit Verdreckung.

Gruß
cr
Inventar
#3 erstellt: 12. Mrz 2010, 15:30
Ich habe einen kräftigen Pioneer-Gesamtverstärker aus dem Jahr 75 in Betrieb. Einzig ein Schalter hat Kontaktprobleme, wenn man ihn länger nicht benützt. Sonst alles bestens, keine aufgegangenen Lötpunkte, vertrocknete Elkos etc.
Doctor_Doom
Stammgast
#4 erstellt: 12. Mrz 2010, 15:39
besonders altern machen eigentlich nur röhrenverstärker, die röhren sind nach einer weile "ausgebrannt". transistoren sind sehr langzeitstabil, es soll leichte änderungen der kennlinie über sehr lange zeiträume gesehen geben, aber verschleißteile wie röhren sind das nicht. elektrolytkondensatoren sind noch ein kandidat für alterung, die verlieren mit der zeit deutlich an kapazität.

und halt eben die üblichen probleme wie kratzende potis oder kontaktprobleme bei schaltern, durchgebrannte glühbirnen...
detegg
Inventar
#5 erstellt: 12. Mrz 2010, 15:46

MaDe75 schrieb:
Was muss man beim Kauf einer solchen 10-15 Jahre alten Endstufen beachten?

Hi Martin,

... für den Laien schwer zu beurteilen
Möglicherweise helfen ein "guter" Markenname, Vertrauen in den Verkäufer, Probehören - auch konventionelle Schaltungstechnik gegenüber vielen Gimmicks kann vorteilhaft sein.

Habe gerade eine "legendäre" HIIH V-800 von 1978 in Betrieb genommen. Zwei Schräubchen fehlten, etwas Staub - den rauhen Alltagsbetrieb hat die 2x400W/4R RMS MosFET-Endstufe aber klaglos überstanden.

:-) Detlef
mssm
Stammgast
#6 erstellt: 12. Mrz 2010, 17:51
Den Tod bedeutet für Transistor-Amps z.B. auch Auslaufen der Elkos. Da hilft dann nur ein Komplett-Austausch aller Elkos. Das kann schon nach >30 Jahren passieren
Z.b. war seinerzeit und auch lange später eine Vorstufe Yamaha C-4 wegen der 3 (!) Phono-Eingänge und stellbaren Eingangsgrößen sehr gefragt. Heute gibt es aber nur noch wenige intakte bei Ebay. Manche werden nach Komplettüberholung dort angeboten mit ausgetauschten Elkos. Dann kommt es sehr auf die Qualität dieser Reparatur an. Wegen diesem Risiko habe ich dann abgesehen von einem Kauf einer solchen Vorstufe und doch lieber etwas aktuelleres gekauft. ..auch wenn das jetzt weniger auf das Thema "Endstufen" passt, aber auch dort gibt es Elkos.


[Beitrag von mssm am 12. Mrz 2010, 17:52 bearbeitet]
MaDe75
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Mrz 2010, 16:37
Hallo zusammen,

Sorry, dass ich mich jetzt erst Melde. Vielen Dank erst mal für die Antworten. Um es mal zusammenzufassen: Bei Transistor-Amps mit einem Alter von 10-15 Jahren sind also im Gegensatz zu Röhren-Amps kaum Probleme zu erwarten. :-)

Ich werde also Ältere Spitzenmodelle mit einem entsprechenden Gebraucht-Preis ernsthaft mit in meine Suche mit einbeziehen. Jetzt kommt es nur noch darauf an, wie sich z.B. die gebrauchte Mark Levinson 332, die mir angeboten wurde, im Vergleich zu aktuellen Modellen mit vergleichbarem Preis schlägt (wäre dann Restek-Monos, Bryston oder T+A).
Zum Glück wiegt meine Atoll AM100 nicht so viel, so dass ich sie zum Probehören zum Vergleich mitnehmen kann :-).

Viele Grüße

Martin
Altgerätesamler
Inventar
#8 erstellt: 17. Mrz 2010, 22:24
Da kannst du problemlos zugreifen.

Ich habe 3 Lenco A 50 Verstärker aus dem Jahre 1979 in betrieb. Die haben ausser ein paar defekte Glüchbirnchen super funktioniert.

Trotzdem habe ich sie aber überholt, und alle Elkos ausgetauscht inkls. Siebelkos.

Kostenpunkt etwa 50-70 Schweizerfranken.
Seitdem habe ich nie probleme gehabt.

Die Überholung habe ich aber wiegesagt nur Sicherheitshalber gemacht, um die Lebensdauer nochmalls zu verlängern. Sie haben auch vorher ohne Probleme funktioniert.


[Beitrag von Altgerätesamler am 17. Mrz 2010, 22:25 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Mrz 2010, 22:13

cr schrieb:
Ich habe einen kräftigen Pioneer-Gesamtverstärker aus dem Jahr 75 in Betrieb. Einzig ein Schalter hat Kontaktprobleme, wenn man ihn länger nicht benützt. Sonst alles bestens, keine aufgegangenen Lötpunkte, vertrocknete Elkos etc.



Vor der ersten Inbetriebnahme sollte man trotzdem mal einen kleinen Blick ins Gerät riskieren...lohnt sich immer, zudem kann man dann auch gleich mal saubermachen, den Staub usw. entfernen.

Ich habe auf der Arbeit ein altes Telefunken-Radio, das ist das älteste Gerät das ich besitze. Die Baureihe wurde zwischen 1969 und 1973 gefertigt. Ich habe sämtliche Lötstellen mit der Lupe untersucht. Habe auch keine gefunden die defekt war, aber die ein oder andere sah so aus als wäre sie irgendwann fällig, also habe ich die rein prophylaktisch schon mal nachgelötet.

Wenn ein Gerät über die Zeit hinweg benutzt wird, dann ist das Risiko das es vertrocknete Elkos hat auch nicht so hoch wie wenn es nur rumgestanden hat im Keller oder auf dem Dachboden.


[Beitrag von germi1982 am 18. Mrz 2010, 22:15 bearbeitet]
MaDe75
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Mrz 2010, 23:33

Altgerätesamler schrieb:

[...]

Trotzdem habe ich sie aber überholt, und alle Elkos ausgetauscht inkls. Siebelkos.

Kostenpunkt etwa 50-70 Schweizerfranken.
Seitdem habe ich nie probleme gehabt.

Die Überholung habe ich aber wiegesagt nur Sicherheitshalber gemacht, um die Lebensdauer nochmalls zu verlängern. Sie haben auch vorher ohne Probleme funktioniert.


Hm, das erscheint mir sehr günstig, da hast Du sicher selber den Lötkolben geschwungen oder? Gerade bei den großen Kondensatoren und hohen Spannungen in den Endstufen sollte man aber vorsichtig sein, die enthallten ordentlich Energie, das ist nicht ungefährlich, sowas überlasse ich lieber einem Fachmann (wenn Du vom Fach bist, ist ja alles in Ordnung ). Mit den zu erwartenden Arbeitsstunden sieht die Rechnung vermutlich schon ganz anders aus.
Ausgehend von dem Thread, scheint es aber nach 10-15 Jahren in der Regel noch keine Kondesnatorprobleme zu geben, so dass ich trotzdem auf die Suche gehen werde. Ich finde das Design der alten ML 3er Serie einfach klasse ...den Klang natürlich auch

Viele Grüße

Martin
Altgerätesamler
Inventar
#11 erstellt: 21. Mrz 2010, 00:26
Hallo Martin


Hm, das erscheint mir sehr günstig, da hast Du sicher selber den Lötkolben geschwungen oder?


Ja da habe ich den Lötkolben geschwungen.



Gerade bei den großen Kondensatoren und hohen Spannungen in den Endstufen sollte man aber vorsichtig sein, die enthallten ordentlich Energie, das ist nicht ungefährlich, sowas überlasse ich lieber einem Fachmann (wenn Du vom Fach bist, ist ja alles in Ordnung )


Ja da hast du schon recht. Aber die grossen Kondenatoren (z.B die Siebelkos) entalde ich immer zuerst mit einem Widerstand.


Mit den zu erwartenden Arbeitsstunden sieht die Rechnung vermutlich schon ganz anders aus.


Arbeitsaufwand war etwa einen halben Tag pro Verstärker..


Ausgehend von dem Thread, scheint es aber nach 10-15 Jahren in der Regel noch keine Kondesnatorprobleme zu geben, so dass ich trotzdem auf die Suche gehen werde.


Das ist soweit richtig. Ich konnte aber dennoch nach der Überholung eine Verbesserung veststellen. Ich kann seither einwenig lauter aufdrehen, ohne dass gleich der Verstärker Clipt oder die VU-Meterbeleuchtung anfängt zu flackern.


Ich finde das Design der alten ML 3er Serie einfach klasse ...den Klang natürlich auch


Na wenn das Design, Klang und der Preis stimmt, würde ich zuschlagen.


Aber wie bereits gesagt. Nach 15 Jahren sollte es eigentlich noch keine grossen Probleme geben.

Meine sind ja schon über 30 Jahre alt und funktionieren Topp.

Ich habe zwar die Geräte überholt. Aber sie waren auch vor der Überholung funktionsfähig.

Schönen Abend noch.


[Beitrag von Altgerätesamler am 21. Mrz 2010, 00:27 bearbeitet]
cr
Inventar
#12 erstellt: 21. Mrz 2010, 01:06
Wollte ich auch schreiben, dass man die Elkos kontrolliert entladen muß.

Habe mal einen 33V/4700 µF Elko unabsichtlich durch Kurzschluß entladen, der Funken war recht ordentlich. Dabei war das jetzt noch kein sonderlich großer Elko und auch noch keine besonders hohe Spannung.
MaDe75
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 21. Mrz 2010, 02:25

cr schrieb:
Wollte ich auch schreiben, dass man die Elkos kontrolliert entladen muß.

Habe mal einen 33V/4700 µF Elko unabsichtlich durch Kurzschluß entladen, der Funken war recht ordentlich. Dabei war das jetzt noch kein sonderlich großer Elko und auch noch keine besonders hohe Spannung.



Ja ja, früher hat man dazu Böller benutzt, so mit Schwarzpulver und Feuerzeug und so... Tja der technische Vortschritt
Altgerätesamler
Inventar
#14 erstellt: 21. Mrz 2010, 13:54

Wollte ich auch schreiben, dass man die Elkos kontrolliert entladen muß.

Habe mal einen 33V/4700 µF Elko unabsichtlich durch Kurzschluß entladen, der Funken war recht ordentlich. Dabei war das jetzt noch kein sonderlich großer Elko und auch noch keine besonders hohe Spannung.


In meinen Lenco Verstärker welche ich überholt habe, befinden sich 2 grosse 50V 8200 uF Elkos. Die habe ich aber mit einem Widerstand entladen und nicht kurzgeschlossen.

Die habe ich aber durch 2 Stück 50V 10000 uF Elkos ersetzt.
MaDe75
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 21. Mrz 2010, 14:58
Hallo,

wenn Du einfach die originalen Elkos durch größere ersetzt, läufst Du da nicht gefahr, dass durch die größere Stromlieferfähigkeit eventuell sonstige Elektronik überlastet wird? Nun gut, nun ist der Unterschied zwischen 8200 - 10000 nicht so groß aber prinzipiell muss das schon alles zusammen passen. Wenns allerdings die sonstige Elektrik hergibt, kann ich mir schon vorstellen, dass der Klang davon profitiert.

Viele Grüße

Martin
Altgerätesamler
Inventar
#16 erstellt: 21. Mrz 2010, 16:23

Hallo,

wenn Du einfach die originalen Elkos durch größere ersetzt, läufst Du da nicht gefahr, dass durch die größere Stromlieferfähigkeit eventuell sonstige Elektronik überlastet wird? Nun gut, nun ist der Unterschied zwischen 8200 - 10000 nicht so groß aber prinzipiell muss das schon alles zusammen passen. Wenns allerdings die sonstige Elektrik hergibt, kann ich mir schon vorstellen, dass der Klang davon profitiert.

Viele Grüße

Martin


Hallo Martin.

Wie du selber geschrieben hast, der Unterschied zwischen 8200 uF und 10000 uF ist gering.

Ich habe jetzt die Elkos ausgetauscht von 50V 8200 uF auf 50V 10000 uF. Somit nimmt der Elko einfach mehr Strom auf. (Speichert mehr Strom als vorher)

Die Siebelkos welche ich ausgetauscht habe, sind dazu da, dass sie Spannung des Netzteils bei Impulsen (wie Bassschlag) nicht gleich zusammenbricht und die Endstufe clipt.

Klaar kann ich jetzt da nicht von 8200 uF auf 50000 uF tauschen, da würde warscheindlich die Sicherung durchbrennen, da die Elkos beim aufladen zu viel Strom ziehen. Dir ist ja sicherlich bekannt, dass die Elkos beim aufladen, kurz einen Kurzschluss erzeugen. Je mehr kapazität das der Elko hat, je länger dauert der Kurzschluss.

Aber einwenig mehr darf es schon sein.

Das gilt aber nicht bei allen Elkos.

Die restlichen Elkos auf der Platine habe ich alle durch die Selben (oder mehr Spannunsträgheit) ausgetauscht.


[Beitrag von Altgerätesamler am 21. Mrz 2010, 16:27 bearbeitet]
cr
Inventar
#17 erstellt: 21. Mrz 2010, 16:28
Ob 8 oder 10 mF, das liegt sowieso innerhalb der Toleranzgrenze, die ja bei ELKOS oft recht groß ist.

Nochmals zum Entladen: Eigentlich müßten ELKOS im Netzgerät eines Verstärkers ohnehin weitgehend leer sein, da im Allgemeinen der Verstärker ja nicht vom Netzteil getrennt wird und sich die Elkos somit sowieso über den Verstärker entladen.


[Beitrag von cr am 21. Mrz 2010, 16:31 bearbeitet]
Altgerätesamler
Inventar
#18 erstellt: 21. Mrz 2010, 16:38

Ob 8 oder 10 mF, das liegt sowieso innerhalb der Toleranzgrenze, die ja bei ELKOS oft recht groß ist.

Nochmals zum Entladen: Eigentlich müßten ELKOS im Netzgerät eines Verstärkers ohnehin weitgehend leer sein, da im Allgemeinen der Verstärker ja nicht vom Netzteil getrennt wird und sich die Elkos somit sowieso über den Verstärker entladen.


Das ist bei meinen Verstärkern auch so. Die LED für den Entsprechenden Eingangskanal (z.B AUX1) leuchtet nach dem ausschalten noch ungefähr eine Minute weiter. Dann erlischt sie..

Und dann sind mit ziemlicher Sicherheit auch die Elkos leer.


[Beitrag von Altgerätesamler am 21. Mrz 2010, 16:39 bearbeitet]
Doctor_Doom
Stammgast
#19 erstellt: 21. Mrz 2010, 16:47
richtig große endstufen für PA z.b. verwenden beim laden ihrer siebkondis eine softstart-schaltung, entweder über einen NTC oder festen widerstand, der kurz nach dem einschalten (wenn die siebelkos geladen sind) mit einem relais überbrückt wird.

große ringkerntrafos brauchen so eine schaltung schon ohne sieb-elkos. meine palmer 2000LX (4kva ringkerntrafo und hinten voll mit elkos) pustet mir auch den 16A-automaten raus wenn ich sie direkt in die wand stecke, eine 10m verlängerung zwischen dann gehts gerade so...
Altgerätesamler
Inventar
#20 erstellt: 21. Mrz 2010, 16:53

richtig große endstufen für PA z.b. verwenden beim laden ihrer siebkondis eine softstart-schaltung, entweder über einen NTC oder festen widerstand, der kurz nach dem einschalten (wenn die siebelkos geladen sind) mit einem relais überbrückt wird.

große ringkerntrafos brauchen so eine schaltung schon ohne sieb-elkos. meine palmer 2000LX (4kva ringkerntrafo und hinten voll mit elkos) pustet mir auch den 16A-automaten raus wenn ich sie direkt in die wand stecke, eine 10m verlängerung zwischen dann gehts gerade so...


Das was du da ansprichst mit der Softstart-Schaltung habe ich auch schon gehört. Nur gab es das in den 70iger Jahren noch nicht..

Wenn ich meine 3 Lenco Verstärker + die Renkforce Endstufe gleichzeitig einschalten würde, würde es mir auch die 13A Sicherung rauswerfen.

Aber da ich sie alle nacheinander einschalte, geht das super.
Doctor_Doom
Stammgast
#21 erstellt: 21. Mrz 2010, 16:59
in den 70er jahren gab es auch noch keine so schnellen sicherungsautomaten. an einer 10A schmelzsicherung startet die 2000LX problemlos.
germi1982
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 21. Mrz 2010, 19:25

MaDe75 schrieb:
Hallo,

wenn Du einfach die originalen Elkos durch größere ersetzt, läufst Du da nicht gefahr, dass durch die größere Stromlieferfähigkeit eventuell sonstige Elektronik überlastet wird? Nun gut, nun ist der Unterschied zwischen 8200 - 10000 nicht so groß aber prinzipiell muss das schon alles zusammen passen. Wenns allerdings die sonstige Elektrik hergibt, kann ich mir schon vorstellen, dass der Klang davon profitiert.

Viele Grüße

Martin



Die Kapazität soll passen, aber der Wert in V, das ist die Spannungsfestigkeit, der darf höher sein als der ursprünglich eingebaute. Das gleiche gilt für die Temperatur, man kann da ohne Probleme alte 85°-Elkos durch 105°-Elkos ersetzen. Kommt der Lebensdauer zugute.


Das was du da ansprichst mit der Softstart-Schaltung habe ich auch schon gehört. Nur gab es das in den 70iger Jahren noch nicht..


Einschaltverzögerungen gabs damals schon um Störgeräusche durchs Laden bzw. Entladen der Elkos zu unterbinden. Mein alter Receiver von 1979 hat eine Einschaltverzögerung von 5s (Sollwert 4-6s nach Servicehandbuch) wo dann das Relais anzieht. Hatten aber nur die besseren Modelle, und auch elektronische Quellenumschaltung mit elektronischer Unterdrückung der Störgeräusche beim Umschalten...

http://www.youtube.com/watch?v=n5bQvDdPo9E


[Beitrag von germi1982 am 21. Mrz 2010, 19:33 bearbeitet]
Altgerätesamler
Inventar
#23 erstellt: 21. Mrz 2010, 21:17
Hallo germi1982


Die Kapazität soll passen, aber der Wert in V, das ist die Spannungsfestigkeit, der darf höher sein als der ursprünglich eingebaute. Das gleiche gilt für die Temperatur, man kann da ohne Probleme alte 85°-Elkos durch 105°-Elkos ersetzen. Kommt der Lebensdauer zugute.


Das habe ich auch so gemacht. Ausser bei den Siebelkos.
Da habe ich wie bereits gesagt von 50V 8200 uF auf 50V 10000 uF getauscht.


Einschaltverzögerungen gabs damals schon um Störgeräusche durchs Laden bzw. Entladen der Elkos zu unterbinden. Mein alter Receiver von 1979 hat eine Einschaltverzögerung von 5s (Sollwert 4-6s nach Servicehandbuch) wo dann das Relais anzieht. Hatten aber nur die besseren Modelle, und auch elektronische Quellenumschaltung mit elektronischer Unterdrückung der Störgeräusche beim Umschalten...


Das ist ja interessant. Hätte ich nie gedacht, dass dies schon so früh bekannt war.

Nur meine Lenco Verstärker haben nicht einmal eine LS-Schutzschaltung. Ich glaube das werde ich mal nachholen und mir einen Bausatz kaufen.

Ist übrigens ein toller Telefunken Receiver.

Hat der eine 4 Kanal Endstufe eingebaut?
germi1982
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 21. Mrz 2010, 22:08
Das ist ein Quadrofonie-Receiver, also komplett vierkanalig aufgebaut, mit eingebautem SQ-Matrix Decoder. Der CD4-Demodulator fehlt dem Gerät leider, das musste man bei den meisten Verstärkern/Receivern als externes Zusatzgerät kaufen. Nur die wenigsten hatten sowas eingebaut.

Ich fahre den allerdings im BTL-Brückenbetrieb den man diesem Receiver auch spendiert hat, der Vorgänger, der TRX 2000 (ansonsten baugleich) hatte den noch nicht. Da werden dann aus den 4x50W an 4 Ohm 2x100W an 8 Ohm, Sinus nach DIN.

Schutzschaltung ist natürlich auch vorhanden, die spricht an bei thermischer Überlastung oder elektrischem Fehler. Zusätzlich noch optische Anzeigen dazu, da leuchtet dann entweder die Overdrive- oder die Overload-Lampe. Erstere leuchtet auch bei Klirrfaktor größer 1%.


[Beitrag von germi1982 am 21. Mrz 2010, 22:10 bearbeitet]
Altgerätesamler
Inventar
#25 erstellt: 21. Mrz 2010, 22:16
Hallo


Das ist ein Quadrofonie-Receiver, also komplett vierkanalig aufgebaut, mit eingebautem SQ-Matrix Decoder. Der CD4-Demodulator fehlt dem Gerät leider, das musste man bei den meisten Verstärkern/Receivern als externes Zusatzgerät kaufen. Nur die wenigsten hatten sowas eingebaut.

Ich fahre den allerdings im BTL-Brückenbetrieb den man diesem Receiver auch spendiert hat, der Vorgänger, der TRX 2000 (ansonsten baugleich) hatte den noch nicht. Da werden dann aus den 4x50W an 4 Ohm 2x100W an 8 Ohm, Sinus nach DIN.

Schutzschaltung ist natürlich auch vorhanden, die spricht an bei thermischer Überlastung oder elektrischem Fehler. Zusätzlich noch optische Anzeigen dazu, da leuchtet dann entweder die Overdrive- oder die Overload-Lampe. Erstere leuchtet auch bei Klirrfaktor größer 1%.


Ach so ein Quadrofonie-Receiver.

Finde ich eigentlich schade, dass man das nicht weitergeführt hat.

Viele sagen ja, echtes Stereo ist nur mit 2 Lautsprechern.
Da stimme ich denen auch völlig zu.

Ich habe erlich gesagt 6 Boxen im Zimmer. In 2 Ecken jeweils 2 Boxen und in den anderen 2 Ecken je eine Box.

Dafür habe ich 4 Verstärker. Einen brauche ich als Vorverstärker und an den anderen 3 Verstärker betreibe ich jeweils 2 Boxen.

Aber es klingt für mich so wie es ist toll, und man kann damit noch lauter hören.

Daher wäre natürlich ein Quadrofonie-Verstärker auch toll, dann bräuche ich nur 2 Verstärker.

Danach sind aber (soviel ich weis) die Surround-Receiver entstanden. Damit kann ich aber (für den Musikgenuss) nichts damit anfangen.

Für Filme schauen, finde ich es aber toll.



Was haltet ihr eigentlich von der Aussage, das es Geräte gibt, die kurz nach der Garantiezeit defekt gehen.

Habe ich jetzt schon öftern gehört. Als ob ein Zeitschalter eingebaut wäre.


[Beitrag von Altgerätesamler am 21. Mrz 2010, 22:21 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 21. Mrz 2010, 23:33
Das gibts auch...oder knapp vorher, oder zumindest so, dass es verschleppt wird in die Zeit der Umkehrung der Beweislast. Im ersten Jahr der Gewährleistung muss der Hersteller/Händler nachweisen das der Defekt nicht schon bei Auslieferung/Verkauf vorlag. Im zweiten Jahr muss der Kunde beweisen das der Defekt schon bei Auslieferung vorlag.


Die Eltern haben gerade Ärger mit dem DVD-Player den ich ihnen Weihnachten 2008 geschenkt habe. Ein Denon DVD-2930, also kein Billigheimer. Das Laufwerk zickt, bleibt ab und an mal stehen. Aber auch nicht immer...
Altgerätesamler
Inventar
#27 erstellt: 23. Mrz 2010, 20:50
Hallo zusammen

Also falls das wirklich in Zukunft so sein wird, dass man unterdimensionierte Teile einbaut oder sonst was pfuscht um die Lebensdauer von Geräten zu verkürzen, finde ich das eine Frechheit.

Nur um die Wirtschaft stabil zu halten.
Da gibt es auch andere und bessere Möglichkeiten.
Easy_Deals
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 24. Mrz 2010, 00:29

Wenn ein Gerät über die Zeit hinweg benutzt wird, dann ist das Risiko das es vertrocknete Elkos hat auch nicht so hoch wie wenn es nur rumgestanden hat im Keller oder auf dem Dachboden.


Das deckt sich mit meinen Erfahrungen.
centurygold
Stammgast
#29 erstellt: 24. Mrz 2010, 01:15
Ehrlich keine Ahnung
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten und die ist positiv.
Besitze imma noch einen alten luxman L510 aus dem Jahr 1982.
Nie beim Service, und bis auf den Balance Poti der leicht Kratzt geht der wie am ersten Tag.
Ob jetzt der Klang schlechter geworden ist kann ich nicht beurteilen, er geht auf alle Fälle für dass was er ist imma noch saugut
cr
Inventar
#30 erstellt: 24. Mrz 2010, 01:26
Ich kann mit einem noch älteren Gerät dienen, Pioneer-Verstärker aus 1975 (16 kg), wo nicht mal das Poti kratzt. Einzig ein Schalter hat manchmal Kontaktprobleme, wenn man ihn länger nicht benützt.
germi1982
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 25. Mrz 2010, 00:34
Wie gesagt, die alte Quäke die ich auf der Arbeit habe...Telefunken Atlanta Deluxe, ist noch älter, zwischen 1969 und 73 gabs das...

Ansonsten sind meine Receiver Bj. 1979....der Plattenspieler ist von 74/75...ist ein Direktantrieb, also auch mit ordentlich Elektronik drin...da habe ich die A-Karte gezogen wenn einer der Germanium-Transen das zeitliche segnet. Ich weiß nicht ob man da einen Ersatztypen dafür bekommt. Gleiches gilt für das Atlanta, da sind auch lauter Germanium drin, auch die Komplementär-Endstufe, übrigens ohne Ausgangsübertrager...Telefunken war seinerzeit sehr modern und war bei den Geräten immer technisch state-of-the-art. Andere Geräte wie der T1000 von Braun, oder Nordmende Globetrotter hatten noch nen dicken Übertrager drin hinter der Endstufe...

Bei meinem TRX 3000 kratzt gar nix, aber wohl auch nur weil der Vorbesitzer die Einstellerplatine gegen ein NOS-Teil ausgetauscht hat. Die Beleuchtung der VU-Meterskalen war durchgebrannt, da sind jetzt LEDs drin, die halten ewig...
cr
Inventar
#32 erstellt: 25. Mrz 2010, 00:41
Gerade bei den Verstärkern der frühen 70er hatte ich nie das Gefühl, dass deutsche Geräte modern waren. Die Japaner waren mM in den frühen 70ern wirklich um Welten voraus. Wenn ich da einen Pioneer-Katalog mit einem Dual aus dem Jahr 1972 in etwa vergleiche......
... dann fällt die Wahl nicht schwer. Meine Eltern haben einen Dual aus dem Jahr 1971, na ja, die Japaner hatten bessere Geräte. Zwar geht er noch immer, aber von der Technik her schon sehr bescheiden. Das DUAL-Spitzengerät hatte damals übrigens 2*25W Sinus, Pioneer waren bei 50 - 100W. Und alle techn. Werte von Pioneer waren weitaus besser. Auch die Verarbeitung.
germi1982
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 25. Mrz 2010, 00:45
Zeig mir mal einen Japaner aus der Zeit mit einem AFC...das hatte damals hier jedes einfache Transistorradio. Bei den höheren Modellen gabs sowas in der Art vielleicht, dann bezeichnet als Quarz-Lock oder so...

Die Japaner waren auch innovativ, keine Frage. Vor allen Dingen haben sie es verstanden ihre Produkte so zu modifizieren dass sie auch in anderen Ländern sehr gut verkaufbar waren. Die hatten meistens zusätzlich zu Cinch noch DIN-Buchsen. Man musste sich also nicht von vornherein auf einen Standard festlegen, bzw. konnte da Komponenten mischen. Im Gegensatz zu den Amerikanern, die machen ihr Ding, und alle anderen haben zu fressen oder haben Pech...

Dual waren OEM-Geräte, die haben elektrotechnisch nichts selber gemacht. Es sei denn es gehörte in einen Plattenspieler...vielleicht noch Tapedeck und das wars. Die Verstärker und Receiver waren alles reine OEM-Fertigungen, teilweise auch aus Japan. Wobei die frühen Geräte von Südfunk kamen.

Die innovativsten deutschen Hersteller waren Grundig und Telefunken. Designtechnisch hat Braun was, die waren in der Hinsicht ihrer Zeit immer vorraus.

Mein Receiver hat den kompletten FM-Empfang schon über Varicap-Dioden, während die meisten da wohl noch nen Drehko drin haben...


[Beitrag von germi1982 am 25. Mrz 2010, 00:53 bearbeitet]
cr
Inventar
#34 erstellt: 25. Mrz 2010, 01:02

Zeig mir mal einen Japaner aus der Zeit mit einem AFC...das hatte damals hier jedes einfache Transistorradio. Bei den höheren Modellen gabs sowas in der Art vielleicht, dann bezeichnet als Quarz-Lock oder so..


Aber gerade die deutschen Tuner waren technisch trotz AFC nicht extrem gut (außer K+H, der hatte auch einen stolzen Preis von 4000 DM, und kein AFC). Vergleich sie mal mit dem Pioneer TX 9500 (1974), solche Werte kannst du suchen. Ein hochpräziser leichtgängiger keramischer Drehko ist viel besser. Erst mit der Synthesizer-Tuner-Technik kommt man auf hohem Niveau vom Drehko weg.

Ich bin da vielleicht nicht objektiv, denn ich hatte nie viel übrig für die dt. elektronischen HiFi-Geräte (ich konnte auch ihr Design nie ausstehen). Gefallen haben mir nur die DUAL-Direktantriebe, die ich für weit besser als alle jap. Plattenspieler halte, und diverse Lautsprecher/KHs.
Aber Verstärker/Tuner/Cassettenrekorder: nein.
germi1982
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 25. Mrz 2010, 22:50
Ich bin zugegeben auch nicht objektiv...

Gute Tuner kamen von Revox und SABA. Erstere sind allerdings Schweizer. Technisch sind die Revox-Geräte erhaben, aber haben den Charme von Laborgeräten...

Die Dual-Direktriebler sind natürlich exzellent.

Achja, die Nakamichi-Plattenspieler Dragon CT bzw. TX-700 und der andere, der für 18000 Mark, na, TX-1000 die waren auch exzellent.

Und Telefunken hat recht ansprechende Geräte Ende der 70er gebaut, also ich meine die internationale Linie, die TR-Baureihe und auch die TRX. Die waren schon modern, wer hatte denn schon zu der Zeit elektronische Quellenumschaltung mit Unterdrückung von Störgeräuschen? Manche Hersteller haben sich da noch zehn Jahre Zeit gelassen, andere heutzutage meinen sowas wäre Hexenwerk und bauen auf Purismus und verkaufens als HiEnd...

Und ich habe kein Rauschen zwischen den UKW-Sendern, FM-Muting mit einstellbarer Schwelle sei dank...

Die europäische Linie ist technisch gleichwertig, aber vom Design her nicht jedermanns Geschmack.

Der Drehko ist allerdings auch empfindlich was Dreck betrifft. Zudem kann man dann nicht so Sachen machen wie Stationsspeicher. Bei meinem Receiver läuft FM komplett über Varicap-Dioden, AM (Mittelwelle) über Drehko.


[Beitrag von germi1982 am 25. Mrz 2010, 22:58 bearbeitet]
cr
Inventar
#36 erstellt: 28. Mrz 2010, 01:37
Der Revox-Tuner hat mich auch immer sehr gereizt, war mir aber damals einfach zu teuer, sodaß ich dann den ähnlich guten Pioneer, halt leider ohne Stationstasten, was allerdings dank ohnehin nur 3 empfangbarer Sender zu verscmerzen war, genommen habe.
Wenn man viele Sender bekommt, sind Speicher und RDS ein Muß, hier hätten mir dann die beiden legendären Onkyo gefallen...

Da ich aber inzwischen nur mehr Sat-Radio verwende (mit ext. Wandler), hat sich das UKW-Thema ziemlich erübrigt....
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