Clipping bei Selbstbaulautsprechern

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gayghurt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jan 2007, 17:37
Hallo liebe Selbstbauergemeinde:#

Habe ein Problem:

ich habe mir zwei 15/3 er PA Lautsprecher (300W) gebaut.
Gehäuse sauber berechnet, gebaut und getestet:

Ergebnis ziemlich ernüchternd ...
wenn ich die Lautsprecher über ein gewisses Maß aufdrehe,
dann fangen sie an zu Clippen, was sich in einem ziemlich üblen Knacken bemerkbar macht.
Ich habe die gleiche Endstufe( Bell 250 Watt an 8 Ohm ) mit meinen 12/2 er Monitoren ( 150 Watt ) getestet, damit kann ich aufdrehen bis zum abwinken, kein Clipping.

Könnte das Clipping dadurch verursacht werden, daß die Frequenzweiche nicht für solche Leistungen ausgelegt ist
( fertig gekaufte von Visaton ) oder ist der Verstärker doch zu schwach auf der Brust.

bzw: fallen euch noch andere Gründe ein ???

Bin Ratlos und dankbar für hilfreiche Tipps

Gruß Gayghurt
HerrBolsch
Inventar
#2 erstellt: 24. Jan 2007, 17:49
"Knacken" klingt eigentlich mehr nach anschlagender Schwingspule. Bevor man da genaueres sagen kann, wäre folgendes interessant:

-Verwendete Chassis
-Verwendetes Gehäuse (Plan?)
-Verwendete Frequenzweiche
-und evtl. die genaue Bezeichnung der Endstufe...

Gruß, Hauke
nähmaschine
Stammgast
#3 erstellt: 24. Jan 2007, 17:51
Hallo
Schreib mal genauer, welche Lautsprecher verbaut sind. Ist die Weiche exakt auf diese abgestimmt oder eine sogenannte "Standardweiche"?
Übles knacken könnte von anschlagenden Schwingspulen stammen, von losen Drähten in der Weiche usw.
Gruß
Steffen
gayghurt
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 24. Jan 2007, 17:54
der basslautsprecher ist nen em 15/300
den habe ich mit meiner größeren Bassendstufe bisher als reinen sub betrieben, dort waren höhere pegel möglich.
ich werde die endstufe mal mit dem lautsprecher betreiben
und sehen ob ich da mehr pegel rausbekomme ...

ist übrigends ne Standardweiche von VISATON

die genauen bezeichnungen der lautsprecher hab ich jetzt nicht so genau im kopp, iss schon ne weile her, daß ich die speaker gekauft habe


[Beitrag von gayghurt am 24. Jan 2007, 17:56 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#5 erstellt: 24. Jan 2007, 18:01

ist übrigends ne Standardweiche von VISATON


Der Lautsprecher bzw. brauchen eine speziell für sie, und nur für sie entwickelte Frequenzweiche, soll heißen: Höchstwahrscheinlich ist da was im argen, z.B. der Hochtöner wird nicht früh genug abgekoppelt > verzerrt > evtl. verfrühter tod.....

Harry
gayghurt
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Jan 2007, 18:12
ich hab da nen 1 zoll hochtöner von ZECK drin der soweit ich mich erinnere von der weiche bei 8000 abgetrennt wird, aber bis 3000 HZ "runter geht"
der mitteltöner ist aúch nen ziemlich hochwertiger, der bei Zeck lautsprechern verwendet wird.
vird bei 800 herz getrennt und soll bis 200 runter gehen.
daran kanns eigentlich meiner meinung nach nicht liegen ...

übrigends leuchtet die CLIPPING LED der Endstufe.

ich probiers auf jeden fall mit der größeren Endstufe, kann nicht schaden .. ;0)
Ezeqiel
Inventar
#7 erstellt: 24. Jan 2007, 18:39
Klingt alles irgendwie haarsträubend . . .

Und was überbrückt die Lücke zwischen 800 und 8000 Hz?

Gruss,
Ezeqiel

*edit*: Das mit der Clipping-LED habe ich glatt übersehen. Vielleicht sinkt die Impendanz in irgendeinem Frequenzbereich unter die für die Endstufe gesunde Grenze. Das Knacken könnte dann die anspringende Schutzschaltung verursacht haben (Relaisklacken :D).

Der Lautsprecher enthält halt einfach zu viele Zufälligkeiten . . .


[Beitrag von Ezeqiel am 24. Jan 2007, 18:41 bearbeitet]
Granuba
Inventar
#8 erstellt: 24. Jan 2007, 18:42

daran kanns eigentlich meiner meinung nach nicht liegen ...


Daran wirds meiner Meinung nach aber liegen, Fertigweichen funktionieren nie.

Harry
HerrBolsch
Inventar
#9 erstellt: 24. Jan 2007, 18:48
Frequenzweichen knacken aber nicht.
Granuba
Inventar
#10 erstellt: 24. Jan 2007, 18:54

HerrBolsch schrieb:
Frequenzweichen knacken aber nicht.


Fehlbeschaltete Chassis, vielleicht noch mit einem Impedanzminimum versehene können aber knacken bzw. dem Verstärker zu schaffen machen...

Harry
nähmaschine
Stammgast
#11 erstellt: 24. Jan 2007, 19:09
Hi Gayghurt,
abgesehen von der untauglichen Standardweiche, welche durchaus für eine schnelle Überlastung eines der Chassis verantwortlich sein kann muss ich mal noch zusätzlich fragen (weil du anscheindend Selbstbauneuling bist): hat der Mitteltöner ein eigenes Gehäuse? Ohne eigenes Gehäuse ist er dem Schalldruck des Tieftöners ausgesetzt und schlägt schnell an.

Also: Genaue Beschreibung des Gehäuses, der Lautsprecher und der finanziellen Möglichkeiten und man kann dir hier evtl. helfen das Disaster durch Verbesserungen/Änderungen zu beenden.
Evtl. kommst du aber um den Neukauf einzelner Chassis und vor allem Weichenteile nicht herum. Also überlegs dir.
Gruß
Steffen
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 24. Jan 2007, 19:22
Hallöchen, Gayghurt,

eine ansprechende Clipping-LED ist immer ein deutliches Warnzeichen: selbst wenn der Amp eine entsprechende Schutzschaltung besitzt, kommt es in den meisten Fällen zu sehr deutlich hörbaren Verzerrungen. Im günstigsten Fall kommt es zu deutlichen Kompressionserscheinungen durch den Limiter, im schlimmsten Fall, wenn keine ausreichende Schutzschaltung vorhanden, zu massiven Reckeckverzerrungen bis hin zu Verstärkertotalausfall und dadurch zu massivsten Membranauslenkungen bis zum mechanischen Maximum und auch damit je nach Auslegung des Chassisantriebs zur Zerstörung.

Das von dir geschilderte Problem läßt tatsächlich auf Rechteckverzerrungen schliessen, die Ursachen können vielfältig sein, dazu sind deine Angaben zu ungenau.

Erstens könnte bereits das Eingangssignal deutlich übersteuern oder sogar digitales Clipping im vorgeschalteten Gerät vorliegen, das solltest du also als erstes überprüfen.

Zweitens könnte die eigentliche Endstufe am übersteuern sein, was in deinem Fall tatsächlich auf ein deutliches Impedanzproblem hinweist, also auf ein deutliches Impedanzminimum im verstärkerkritischen Bereich.
Die Bell ist eine 8-Ohm-Endstufe, richtig...? Sind auch alle deine Chassis 8-Ohm-Chassis oder sind die TT, MT oder HT 4-Ohmer?
Du verwendest eine Standardweiche, das ist wie schon von anderen angeführt sehr fragwürdig, zumindest muß aber die Auslegung der Weiche zur Impedanz der Chassis passen, hast du das überprüft?
Hast du nochmals alle Anschlüsse von der Weiche zu den Chassis und die Verkabelung überprüft und damit ausgeschlossen, daß du versehentlich Chassis parallel betreibst?
Hast du die Weiche selbst als Bausatz aufgebaut? Dann überprüfe genauestens den Schaltplan mit deiner Weiche auf Aufbaufehler.

Bevor du weiter mit dem Verstärker rumprobierst und am Ende noch was abschießt, solltest du jedenfalls alles genannte sorgfältig prüfen, auch wenn´s Mühe macht.

Es muß dir aber auch klar sein, daß so eine Standardweiche niemals mehr als grob funktioniert und im besten Fall kaum mehr als den rein mechanischen Schutz der Treiber sicherstellt. Im PA-Bereich ist das noch tragbar, wenn du einen EQ zur Linearisierung verwendest, ansonsten wird die Wiedergabe immer mehr oder weniger zufällig und unausgeglichen sein. Mit einer sauber durchentwickelten individualisierten Weiche könntest du auch ohne EQ eine viel sauberere und ausgeglichenere Weidergabe erreichen.

Schöne Grüße, Günther
gayghurt
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Jan 2007, 22:54
Hoi, und danke für die reichlichen und vor allem schnellen tipps.

klaro sind meine angaben etwas vage ( weil ich manche infos halt nicht mehr habe ) Die chassis habe ich vor ca. 10 jahren gekauft und mit nem lautsprechergehäuse kombiniert
damals hatte ich mich auch eingehend mit den Übergangsfrequenzen befasst und kann daher sagen, daß die übergangsfrequenzen mit den Chassisparametern gut übereinstimmten

jedoch habe ich vergessen mitzuteilen, daß ich in dem hoch und mitteltonzweig jeweils einen leistungspotentiometer drin habe, mit dem ich den pegel des jeweiligen treibers regeln kann.

det tipp von günther mit dem impedanzminimum in einem bereich werde ich noch mal nachgehen, indem ich die potis einfach noch mal rauswerfe.

die weiche ist übrigends komplett aufgebaut gewesen und fabrikmäßig verlötet.
irgent ein chassis parallel betreiben tu ich also mit sicherheit nicht.
das eingangssignal kann auch nicht übersteuert gewesen sein, da ja bei den 12/2 er lautsprechern kein problem auftrat. das problem ist also eindeutig auf die zu schwache endstufe oder den lautsprecher einzugrenzen

gruß Gayghurt
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 25. Jan 2007, 00:05
Hallöchen, Gayghurt,

falls die Lautsprecher nicht entsprechend beschriftet sein sollten, messe doch auch mal den Gleichstromwiderstand aller Treiber mit einem Multimeter.

Die reine Leistung der Endstufe sollte nicht das Problem sein.
Der Wirkungsgrad der 15/3 sollte ja keinesfalls viel niedriger sein als der der 12/2, also solltest du mit der Endstufe unter Normalbedingungen auch mindestens vergleichbaren Pegel erreichen ohne Clipping.
Ich gehe also davon aus, daß die Impedanz der Boxen irgendwo einbricht - da der Fehler an beiden Boxen identisch auftritt, ist aber auszuschliessen, daß vielleicht ein kaputtes Bauteil (z.B. kurzschliessender Poti das Problem verursacht), also bleibt eignetlich nur eine sowieso zu geringe Impedanz zumindestens eines Chassistypen, ein schwerwiegender Verkabelungsfehler oder eine grundlegende Fehlfunktion der Weiche bei mindestens einem Chassistyp (z.b. durch 4Ohm-Weiche für 8Ohm-Chassis, könnte beispielsweise beim Tieftöner für massives Überschwingen sorgen).

Poste doch mal den Schaltplan mit Bauteilewerten der Weiche.

Schöne Grüße, Günther
gayghurt
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 31. Jan 2007, 21:31
hmm,

war ne woche in skiurlaub klasse wetter und sogar schnee gehabt, aber nun zum thema zurück.

die weiche ist für 8 ohm ausgelegt, die chassis sind alles 8 ohm Lautsprecher, daran dürfte es wohl nicht liegen.
hat man bei einem falschen ( 4 ohm ) lautsprecher nicht nur ne andere verteilung der übergangsfrequenzen. ich kann mich
da noch vage an die formeln zur berechnung der Bauteile erinnern ... ?
die potentiometer sind solche, die drei anschlüsse haben.
damit soll verhindert werden, daß durch veränderung des gleichstrom widerstandes eine solche veränderung der übergangsfrequenzen geschieht.
ich werde auf jeden fall erst mal die potis rausnehmen ( elektrisch ) und es so noch mal mit dem bell verstärker probieren. möglicherweise habe ich ja DOCH bei der verkabelung der potis nen gravierenden schaltfehler gemacht.
ich werde dann das ergebnis posten, egal wie es ausfällt

grüße GAYGHURT
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