Low-Budget Hornlautsprecher

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MojoMC
Inventar
#1 erstellt: 08. Jan 2004, 14:27
Hi, ich splitte meine Fragen aus diesem Thread mal raus.

Herbert, du hast diesen LS (Tangband) für das Buschhorn MK2 auch schon mir empfohlen.

Gibt es irgendwo einen Vertrieb oder Shop, wo man einen Bausatz erwerben kann? Der Bauplan ist sicherlich auch so aufzutreiben, aber ich sehe mich z.B. nicht im Stande, die Frequenzweiche für den Tangband zu entwickeln.

Halt sowas wie die CheapTrick mit Bauplan für Gehäuse und Frequenzweiche, LS und Bauteilen - nur ohne Holz.

Oder wärst du bereit, uns zu erzählen, wie du den Tangband versorgst?



PS: Ich sehe gerade in einer Beschreibung des Buschhorns (ohne MK2) folgende Sätze:


Jedes dieser beiden Hörnchen sollte in einer Raumecke stehen[...]Die Erklärung liegt darin, daß die Hornöffnung in die Raumecke strahlt und so riesige Dimensionen erlangt[...]

Schlecht, wenn Raumecken nicht im gewünschten Maße verfügbar sind. Wandnahe Aufstellung reicht wahrscheinlich nicht? Gilt aber nicht fürs MK2?


Abgesehen von dem etwas komplizierten Horngehäuse ist der Aufwand für diese Lautsprecher denkbar gering, da nur ein Breitbandlautsprecher pro Seite und keine Frequenzweiche benötigt wird.

Keine Frequenzweiche? Gilt aber nicht fürs MK2?



PPS: Hab grad schon weitere Infos von Herbert gefunden:

Hallo Allons!,

für das MkI sind mir keine Anpassungen bekannt. Diese Faltung ist aber auch nicht mehr zu empfehlen: Die Vorkammer ist zu klein, dadurch überträgt das Horn zu hohe Frequenzen. Zweitens ist die Box insgesamt zu niedrig, dadurch bekommen nur die Knie einen ausreichenden Höhenanteil.

Das Mk II funktioniert dagegen mit der "Spasskombination" Tangband erstaunlich gut. Die starken Bassresonanzen des Mk I (allerdings mit anderem Treiber: Visaton FRS8 !!)sind verschwunden, der Mittenbereich ist klarer. Anpassungen gibt es für die Fostex-Treiber FE 103 und FE 103s: Bei dem FE 103s ist die Halsfläche kleiner (damit der Druckkammereffekt grösser) und das Horn etwas länger. Für den Tangband habe ich diese Ausführung gewählt. Aufgrund des recht linearen Amplitudenverlaufs habe ich ihn ohne Sperrkreis verbaut. Weitere Anpassungen an Treiber sind mir nicht bekannt, der Spielfaktor überwiegt eindeutig.

Gruss
Herbert



[...]Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Tangband (ca. 27 Eurro)ist ausgesprochen gut! Ich habe den mittlerweile schon kultigen CT193 von K&T dagegen gehört: Der CT hat keine Chance. Für den Einstieg absolut empfehlenswert![...]



Lustigerweise sitzt Lowther ganz in der Nähe, ca. 20km entfernt. Aber mit Low-Budget hat das nichts mehr zu tun.


[Beitrag von MojoMC am 08. Jan 2004, 14:34 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#2 erstellt: 08. Jan 2004, 15:29
Hallo Mojo,
möchte mich hier kurz einmischen. Nach der klassischen Hornlehre ist das Buschhorn - wie übrigens die meisten Konstruktionen - viel zu klein, insbesondere Hornmund und Trichterlänge. Die Aufstellung in der Raumecke führt faktisch zu einer Vergrößerung, theoretisch benötigt man nur noch ein Achtel der Mundfläche, auf diesem Prinzip basiert u.a. das Eckhorn von Klipsch, der übrigens auch für seine anderen Konstrukte eine Eckaufstellung empfahl. Weg von der Ecke bedeutet also stets eine Abschwächung im Bass, was aber je nach Situation nicht störend sein muss. Rückgeladene Hörner weisen darüberhinaus immer eine gewisse Neigung zu einem Transmissionlineverhalten auf, nicht umsonst waren alte Hornkonstruktionen von Voigt ( s. Lowther ) oft als Viertelwellenlängenhörner bekannt.
Anders als sonst oft für Hörner starke Antriebe gefordert werden, gibt es durchaus Leute, die zu tendenziell schwachen Antrieben und tiefer Resonanzfrequenz raten, weil unterhalb der eigentlichen Horngrenzfrequenz die Box als Transmissionline noch Schall abstrahlt.
Grundsätzlich bedarf ein Breitbänder keiner Weiche, denn es gibt ja keine mehreren Chassis, zwischen denen es etwas aufzuteilen gibt. Allerdings weisen viele Breitbänder in den Mitten eine Anhebung auf, die durch einen LCR - Kreis zu beheben ist. Wenn ich aber Herbert richtig verstanden habe, ist dies bei dem von ihm favorisierten Chassis nicht notwendig. Demnach wäre nur das Gehäuse zu bauen und der Treiber einzusetzen.
MojoMC
Inventar
#3 erstellt: 08. Jan 2004, 15:52

[...]Weg von der Ecke bedeutet also stets eine Abschwächung im Bass, was aber je nach Situation nicht störend sein muss.[...]

War mir klar. Nur wie wichtig die Ecke letztendlich ist, wusste (und weiss) ich nicht (so ganz). Denn eine Ecke steht definitiv in nächster Zeit zur Verfügung, nur wandnahe Aufstellung...


Grundsätzlich bedarf ein Breitbänder keiner Weiche, denn es gibt ja keine mehreren Chassis, zwischen denen es etwas aufzuteilen gibt.[...]

Aufteilen nicht, aber bei Transmissionslinien wie Picolino oder CT193 ist trotzdem eine nötig. Was aber wohl am Zusammenspiel von Gehäuse und Treiber liegen würde...


Wenn ich aber Herbert richtig verstanden habe, ist dies bei dem von ihm favorisierten Chassis nicht notwendig. Demnach wäre nur das Gehäuse zu bauen und der Treiber einzusetzen.

:D. Für mein vollkommenes Glück fehlt noch
- eine Bestätigung von Herbert (Weichenlosigkeit mit Tangband)
- genauere Infos über die Relevanz des Aufstellortes (Ecke geht halt gar nicht, nur Wandnähe)
- Ein schönerer Plan für das MK2 als dieser hier


Wenn das Horn ausser dem Tangband und Holz wirklich keine Teile benötigt, ist das wunderbar preiswert und ich traue Herberts Aussage jetzt mal, dass er einen deutlichen Unterschied zum CT193 gehört hat...
wolfi
Inventar
#4 erstellt: 08. Jan 2004, 16:30
Hallo Mojo,
auch die Picoline und CT 193 haben keine Weiche sondern einen Sperrkreis, machmal i.V.m. mit einer Impedanzkorrektur. Wenn Du natürlich als Weiche jede Form von Bauteil bezeichnen willst - nun gut.
Bei Eckaufstellung ist aufgrund der Hornmundabmessungen theoretisch von einer Grenzfrequenz von 80 Hz auszugehen ( grob geschätzt ), bei Wandaufstellung könnte man ca. vom doppelten Wert ausgehen ( auch nur grob geschätzt).
MojoMC
Inventar
#5 erstellt: 08. Jan 2004, 16:48
Hmm, dann möchte ich eben wissen, ob Herbert bei dem Tangband einen Sperrkreis verbaut hat. Ich bin ja lernfähig.

Aber das mit Wandaufstellung hört sich nicht so dolle an. Vielleicht hat jemand das ja schonmal in der Praxis miterlebt?
wolfi
Inventar
#6 erstellt: 08. Jan 2004, 17:00
Hallo Mojo,
nicht erschrecken lassen - ist die Theorie. Habe derartige ( unterschiedliche ) Aufstellungen schon oft gehört und je nach Situation stört es mal mehr, mal weniger. Du hast aber völlig Recht, auf ein Statement von Herbert zu achten, der ja genau dieses Modell gebaut und die konkreten Erfahrungen hat.
Herbert
Inventar
#7 erstellt: 08. Jan 2004, 22:33
Hallo,

jetzt misch ich auch noch mal ein:

1. Das Buschhorn Mk1 aus Mojos Link ist nicht mehr empfehlenswert.
2. Hier ist der Link zu dem Mk2: http://hometown.aol.de/hphinder/homepage/. Der "schönere Link"! Ich hab das Ganze aber noch "schöner" als PDF (bei Interesse PM mit Mailadresse - dann gibt's das PDF)
3. Auch wenn das kleine Ding nicht in der Ecke steht, ist der Bass schon ganz nett. Ich selber setze den Lautsprecher wandnah ein.
4. Den Tangband-Treiber setze ich ohne Sperrkreis/Weiche ein.
5. Wolfi hat schon recht, dass das Hörnchen prinzipiell zu klein ist, abber es dennoch sehr erstaunlich, was der kleine Tangband leistet.
6. Lowther klingen zu Beginn recht spektalulär, auf Dauer nerven die Dinger allerdings durch ihren blechernen Klang (>15 Jahre Lowther gehabt).

Gruss
Herbert

PS: Der Link war bereits im vorherigen Posting: http://www.spectrumaudio.de/


[Beitrag von Herbert am 08. Jan 2004, 22:35 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#8 erstellt: 09. Jan 2004, 14:12
Hallo MojoMc und Herbert,
in K+T 2/2004 wird auch ein rückgeladenes Horn mit ca. 800 Quadratzentimetern Mündungsfläche präsentiert ( BK 201 analog Fostex ), dass sich nach Meinung der Zeitschrift sehr gut außerhalb der Ecke ( vor der Wand ) macht und insoweit Herberts Erfahrung bestätigt. Allerdings ist wohl der starke Antrieb ( mit ) dafür verantwortlich, dass der mittlere Bereich stark gedämpft werden muss und der Kennschalldruck auf 87 dB absinkt.
MojoMC
Inventar
#9 erstellt: 09. Jan 2004, 14:55
Ist die Zeitschrift schon raus? Mal den Artikel angucken...
Herbert
Inventar
#10 erstellt: 09. Jan 2004, 23:21
Hallo wolfi,

ich habe mir die K+T aufgrund dieses Artikels gekauft - allerdings eher aus nostalgischen Gründen, da ich auch das BK 201 einsetze. Von dem AOS-Horn bin ich allerdings masslos enttäuscht: Das Ding wird ja nur schön geredet. Dieses Alpenpanorama als Frequenzgang ist ja schlechter als das Ergebnis, das mit einem simplen Breitbänder zu erreichen ist. Und von Wirkungsgrad kann man bei 87 dB in Anbetracht der aufwändigen Bestückung schon fast nicht mehr reden. Im Bassbereich decken sich die Aussagen der Redaktion mit meinen Erfahrungen: Dem BK 201 fehlt unten herum eine Oktave. Ohne Vergleich mit kräftigeren Lautsprechern fällt dies aber gar nicht so sehr auf und es ist allemal besser als ein sumpfiger Tiefton. Persönlich werde ich das BK101-Leergehäuse mittelfristig durch eine andere Faltung ersetzen.
Das Buschhorn mit dem Tangband hat vom Hörempfinden her sogar den tieferen Bass, allerdings kapituliert es bei der Maximallautstärke viel früher. Aber für den Normalbedarf reicht es allemal, die klassische 170/25er Kompaktreflexkombi (meine Tochter hat sowas) bringt auch nicht mehr.

Gruss
Herbert


[Beitrag von Herbert am 09. Jan 2004, 23:23 bearbeitet]
MojoMC
Inventar
#11 erstellt: 10. Jan 2004, 00:06
@ Herbert: got PM?
Herbert
Inventar
#12 erstellt: 10. Jan 2004, 00:13
@MojoMC: got PM! - aber wo krieg ich die Mailadresse her???
Ich muss einen Dateianhang beifügen!

Gruss
Herbert
Herbert
Inventar
#13 erstellt: 10. Jan 2004, 00:20
Hallo MojoMC,

gerade hab ich den Link wieder gefunden. Dies ist der Plan, den ich verwendet habe: http://www.geocities.com/northbirdten/buschhorn_mkii.htm. (download PDF version) Viel Spass, der Bau lohnt sich!

Gruss
Herbert


[Beitrag von Herbert am 10. Jan 2004, 00:22 bearbeitet]
MojoMC
Inventar
#14 erstellt: 10. Jan 2004, 01:25
Vielen lieben Dank.

Mal schauen, wie die Gehrungen sein müssen...

Ich überleg ernsthaft, mein Zimmer umzuräumen (irgendwann hätte es hifitechnisch eh sein müssen), denn meine "wandnahe Position" war auf dem Schreibtisch, und da ist das Horn etwas hoch...
Herbert
Inventar
#15 erstellt: 10. Jan 2004, 02:02
...wer sagt denn, dass die "Seite" mit dem Treiber immer zum Boden ausgerichtet sein muss? : Aufstellung mit dem Treiber nach unten!
In meinem Arbeitszimmer hab' ich die Mk1-Buschhörner an der Decke hängen.

Improvisationstalent ist gefragt!

PS: Das BH kann auch ohne Gehrungen gebaut werden. Notfalls tut's eine Holzraspel!

Gruss
Herbert
MojoMC
Inventar
#16 erstellt: 10. Jan 2004, 03:01

;) ...wer sagt denn, dass die "Seite" mit dem Treiber immer zum Boden ausgerichtet sein muss? : Aufstellung mit dem Treiber nach unten!
In meinem Arbeitszimmer hab' ich die Mk1-Buschhörner an der Decke hängen.
[...]
Notfalls tut's eine Holzraspel!





Bis 45° kann ich ja Gehrungen machen (weiter leider nicht), aber es sind ja keine angegeben...
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