Alcone-Bausatz für Klasik?

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TP1
Stammgast
#1 erstellt: 09. Nov 2005, 10:43
Hallo,

suche für mein kleines Musikzimmer (ca. 15 m²) einen Boxenselbstbausatz zu einem max. Preis von 200 € pro Box.
Höre viel Klassik, ansonsten aber auch gerne mal Pop-Musik. Mein Verstärker: Luxman Halbröhre LV 103 ca. 18 Jahre alt. Mein CD-Player: Marantz CD 5001 (neu). An den Halbröhrenverstärker sind Boxen mit 8 Ohm zu betreiben. Was könnt Ihr mir zu den Alcone-Bausätzen sagen, oder gibt es bessere Alternativen. Ein trockener Bas wäre mir trotz "Höhenhunger" für die Klassik schon wichtig.

Gruß
Torsten
elefantino
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Nov 2005, 23:25
Hallo Torsten,

warum ausgerechnet Alcone?

Mir auch bei längerer Überlegung kein Grund ein, der Alcone Konkurrenten wie Seas oder Visaton überlegen sein liesse - wenn es denn Metallchassis sein sollen. Diesen Lautsprecher finde ich da deutlich interessanter, da er mit seiner relativ anwendungsfreundlichen TMT-Membran und seiner durchdachten Weiche das Hauptproblem der Alcone-Bauvorschläge (neben deren chinesischer Herkunft - bah), den Metallsound aufgrund des k3-Peak im Übertragungsbereich des TMT, umschifft:

http://www.zaphaudio.com/audio-speaker17.html

Der Vorschlag von Zaph ist trotz renommierter Chassis, die auch in Fertiglautsprechern zu finden sind, auch nicht teurer als ein Alcone-Bausatz. Die LS-Chassis werden in Deutschland dank Intertechniks blöder Umtauforgien allerdings unter anderen Bezeichnungen geführt.

Gruß,
Peter


[Beitrag von elefantino am 09. Nov 2005, 23:32 bearbeitet]
TP1
Stammgast
#3 erstellt: 10. Nov 2005, 10:12
Hallo Peter,
tja, Alcone eigentlich nur weil mir diese nach e-Mail Kontakt mit der Fa. Strassacker (www.lautsprechershop.de) empfohlen wurden. Hier besonders das Modell MIDI. Von dem angesprochenen Metallsound-Problem weiss ich nichts da ich was den Boxenbau angeht absoluter Neuling bin. Aus diesem Grund fällt es mir auch schwer der in deinem Link enthaltenen Abhandlung überhaupt zu folgen. Denke ich muss mich wohl erst mal mehr ins Thema einarbeiten um Breakup Node und Frequenzgänge zu verstehen. Danke auf jeden Fall für den Hinweis.

Gruß
Torsten
Caisa
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 10. Nov 2005, 10:26
Bei dem kleinen Zimmer und wenn es nicht um exorbitante Lautstärken geht würde ich für Klassik die Vifa Kolibri empfehlen! Durfte sie vor 14 Tagen selbst einmal hören, ein bemerkenswertwer Lautsprecher!

Gruß Caisa


[Beitrag von Caisa am 10. Nov 2005, 10:43 bearbeitet]
TP1
Stammgast
#5 erstellt: 10. Nov 2005, 10:33
Wo finde ich denn im Netz etwas zur Vifa Kolibrie, auf vifa.de und vifa.dk ist nichts zu finden.

Gruß Torsten
Caisa
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 10. Nov 2005, 10:41
Hallo Torsten, guck mal hier:

http://www.lautsprechershop.de/hifi/index.htm?/hifi/v_kolibri.htm

Was dort im Bezug auf große Orchester geschrieben wird, kann ich im übrigen absolut nicht nachvollziehen!

Eine etwas teurere und noch bessere Variante wäre die "ASE MPR2 MXT" zu finde auch bei

www.boxenbau.de unter Vifa

Gruß Caisa


[Beitrag von Caisa am 10. Nov 2005, 10:43 bearbeitet]
elefantino
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 10. Nov 2005, 12:12
Hallo Torsten,

wenn die Alcone-Empfehlung von Strassacker kam, ist die Sache klar: für die Strassackers bleibt natürlich wesentlich mehr Erlös hängen, wenn sie ihre Hausmarke empfehlen anstatt Bausätzen aus anderen Vertrieben.

Grundsätzlich finde ich die Empfehlung für Hartmembranen für Klassik nicht verkehrt, da die subjektive Detailauflösung der Hartmembraner komplexe Aufnahmen besser "durchhörbar" macht. Das Problem ist, daß die Membranen ab einer gewissen Frequenz nicht mehr kolbenförmig schwingen (sog. "Aufbrechen") und die Partialschwingungen bei Metallmembranen mangels innerer Dämpfung einerseits leicht angeregt werden, andererseits lange ausschwingen. Der Vergleich mit einer Glocke hinkt, aber ist ganz anschaulich. Das Problem ist nicht unmittelbar die auffällige Spitze im Frequenzgang - die lässt sich weichentechnisch unterdrücken - sondern daß mit der Aufbrechfrequenz als lästig empfundene Klirrkomponenten ungerader Ordnung bei 1/3, 1/5, usw. der Aufbrechfrequenz verknüpft sind. Besonders fällt hier k3, also bei 1/3 ins Gewicht. Liegt die k3-Spitze im Übertragungsbereich, wird die Partialschwingung angeregt, auch wenn deren Frequenz selbst im Sperrbereich liegt. Der Alcone-TMT bricht ab 4,5 kHz auf, was noch im Bereich liegt, in dem das Gehör besonders empfindlich auf Anomalien reagiert. Deshalb müsste er spätestens bei 1,5 kHz abgetrennt werden, damit k3-Klirr nicht klangverfälschend hörbar wird. Strassacker trennt aber erst bei 2,7 kHz. So kommen Metallmitteltöner vermutlich zu ihrem schlechten Ruf als Aggressivtöner. Für Klassik taugt so etwas nicht. Da nützt auch der gewiss überlegene Baß nix.

Da ich keinen großen Überblick habe, was Fertigbausätze angeht, fällt mir als klassikgeeignete Alternative eigentlich nur der Seas MS3 Monitor ein, der schon seit vielen Jahren als Dauerbrenner auf dem Markt ist, was für seine Qualitäten sprechen dürfte. Evtl. käme auch eine der größeren Peerless Sputniks in Frage. Boxen mit Papptönern mag ich nicht für Klassik.

Einen "Kolibri" halte ich für suboptimal, da die dynamischen Anforderungen bei Klassik wesentlich größer als für Pop oder Mainstream-Jazz sind und kleinere TMT als 17er meinem Empfinden nach schon bei gehobener Zimmerlautstärke bei komplexen Klängen "in die Sättigung fahren".

So, wieder mal zu viel geschrieben...

Gruß,
Peter


[Beitrag von elefantino am 10. Nov 2005, 12:16 bearbeitet]
timo_bau
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Nov 2005, 12:32
Hallo elefantino, hallo alle,

Vieles was du schreibst stimmt vollkommen korrekt, Alumembranen habe Vor und Nachteile, vollkommen richtig,
Im Speziellen kenne die Alcone Chassis sehr gut, und deine genannten Daten kann ich voll nachvollziehen.

Nur eins kann ich nicht nachvollziehen, Die Kolobrie eignet sich doch für Klassik und zwar in dem Fall wo der Bass durch einen Sub unterstützt wird, Dass die Kolibrie alleine kein Dynamikwunder ist ist schon klar, nur zu sagen "Suboptimal" finde ich nicht ganz korrekt, man sollte in dem Bezug schon die Lösung mit Präsentieren, wie es doch noch funktioniert.

Ansonsten kann ich nämlich Stephan (Caisa) vollkommen zustimmen, die Kolibrie ist gelungen und gehört zu den besten TIMMI-Konzepten, Und das meine ich so, ohne Ironie, viele anderen Timmi-Konzepte sehe ich da sehr viel kritischer, Stichwort. Bauteilegrab und so.

Tip: die "Kolibrie" ist auch meine Empfehlung, allerdings mit Subunterstützung

Gruß Timo
Caisa
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Nov 2005, 12:37
Hallo Timo, war selbst überrascht wie gut die Kolibri spielt.

War hier in HH in einem DIY Laden und hab mal verschiedene Konzepte angehört um besser vergleichen zu können auch was meine eigenen LS (Deine!) so können. Da hat mir von allen Kompackten die Kolibri mit Abstand am besten gefallen.

Auch ist in einem Kleinen Zimmer bei nicht so großer Lautstärke nicht zwingend ein Sub nötig!
Die MPR2 habe ich ja auch schon genannt, die setzt noch einen oben drauf, allerdings würde ich da in jedem Fall zum Sub raten, da sie nicht sehr tief spielt.
Außerdem ist sie wohl preislich nicht ganz im Rahmen.

Aber ein kleiner guter günstiger Sub lässt sich ja auch problemlos bauen...

Gruß Caisa
TP1
Stammgast
#10 erstellt: 10. Nov 2005, 12:40
Hallo elefantino,

ich glaube das Problem habe ich verstanden. Ohne die Technik genau zu kenne ist das logisch. Aber leider kann ich mir keine Box aus den einzelnen Chassis zusammensetztn da ich das einfach elktrotechnisch nicht kann. Kann ich denn die ABtrennung bei der Alcone Midi verändern? Was sagst du denn zur Kolibri mit Subwoofer?

Hallo timo_bau und Caisa,

was für eine Subunterstützung würdet ihr den für die Kolibri empfehlen, kann jetzt nichts entdecken was 8 Ohm Impedanz, passend zu meinem Verstärker, hat?

Gruß Torsten
Caisa
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 10. Nov 2005, 12:46
Hallo, einen Subwoofer solltest du aktiv bauen, d.h. er bekommt einen eigenen kleinen Verstärker mit integrierter Weiche.

Sehr interessant finde ich die Dayton RS Bässe, hab ich aber noch nicht gehört. Auch Alcone baut gute Bässe, so wie zig andere auch. Kenn mich da nicht so gut aus!

Gruß Caisa

PS. Aktivmodule/Verstärkermodule findest du z.B. bei www.boxenbau.de

Hab mit grad selbst ein günstiges Detonation DT 80 gekauft und kann es durchaus empfehlen!


[Beitrag von Caisa am 10. Nov 2005, 12:46 bearbeitet]
timo_bau
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 10. Nov 2005, 14:43
Hallo TP1


..............was für eine Subunterstützung würdet ihr den für die Kolibri empfehlen, kann jetzt nichts entdecken was 8 Ohm Impedanz, passend zu meinem Verstärker, hat?.........

Schau mal bei strassacker (www.lautsprechershop.de) unter Alcone, die Subkonzepte gefallen mir außerordentlich gut. Ein 10 oder 12 Zoll sollte es aber schon sein, vielleicht den: Sub 10 oder Sub 12 oder .....
Natürlich kann auch jeder andere ordentlich konzeptionierte Sub passen, ich persönlich würde Hartmembranen im Subbereich den Vorzug geben. Der Alcone AC10HE ist mein persönlicher Favorit.

Gruß Timo
elefantino
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 11. Nov 2005, 12:44
Hallo Torsten,


TP1 schrieb:
Kann ich denn die ABtrennung bei der Alcone Midi verändern? Was sagst du denn zur Kolibri mit Subwoofer?

Zu ersten Frage: Hochtöner, die eine Trennung deutlich unter 2 kHz verkraften, gibt es nicht so arg viele, der von den Strassackers verwendete gehört mit seiner Eigenresonanz von 1,65 kHz eindeutig nicht dazu. Also nein.

(BTW: 39 Euro für einen NoName, vermutl. China-HT mit einer so hohen Eigenresonanz ist ein schlechter Witz. Bei Monacor gibt es solchen Ramsch für die Hälfte...)

Zur Kolibri+Sub:

Bei der Kolibri fällt mir gerade die für Leisehörer Timmi zwar typische, aber für solch ein Minikonzept doch ungewöhnlich niedrige Trennfrequenz von 2,3 kHz auf. Für einen Leisesprecher ist das sicher OK. Aber wie der XT200 beim subentlasteten LS damit bei höherer Lautstärke zurechtkommt, weiß ich nicht - immerhin ist das die für den großen Bruder XT300 allgemein akzeptierte niedrigste Trennung, wenn die THD im Rahmen bleiben sollen.

Bei einem max. Paarpreis von 400 € ist eh kein Aktiv-Sub mehr drin, außerdem bezweifle ich, daß Torsten einen Billigstsub mit seiner feinen Elektronik kombinieren will.

Darauf, daß man sich bei Sat-Sub-Kombinationen Probleme ins Haus holt, die man bei vollwertigen Lautsprechern so nicht hat, brauche ich dann wohl gar nicht mehr eingehen. Solche Konzepte lohnen sich für Musikwiedergabe nur, wenn die Sats Qualitäten haben, die man mit Vollbereichslautsprechern nicht erreichen kann.

Ich habe gerade mal bei Strassacker gestöbert, welche Alternativen es im Bausatzbereich für ein Preislimit bis 200€/St. zur mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommenen MS3 geben könnte - aber da sieht es sehr düster aus. Nix gefunden. Insbesondere die Bauvorschläge der Fachmagazine sind erschreckend: Da gibt ja nur noch Chinaramsch-Verwertung und Breitband-Freakshow.

Ist der Markt wirklich so weit runtergekommen, daß ein Update eines vernünftigen und ehemals beliebten preiswerten Lautsprechers wie der MS3 nicht mehr lohnt?

Mit leicht sentimentalem Gruß,
Peter

PS: So wie es aussieht, kann man Torsten eigentlich nur raten, sich mal bei Nubert umzusehen. Immerhin klingen dessen Lautsprecher neutral und sind voodoofrei, sind ausreichend pegelfähig und belastbar und werden regelmäßig technisch gepflegt und optimiert. Und man kann vor dem Kauf anhören, ob man sich mit ihnen anfreunden möchte.

PPS: Arrrgh, irgendwann krieg ich's noch hin mit editieren...


[Beitrag von elefantino am 11. Nov 2005, 12:56 bearbeitet]
Caisa
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Nov 2005, 12:52
Tja, Nubert wäre im Moment mit seiner 360Last Edition auch optisch sehr fein.

Als Bausatz fällt mir sonst noch die Alcone Lagrange XT ein, wobei die sicher auch nicht so richtig tiefen Bass macht.

Gruß Caisa
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