Replika Altec Lansing Model 19

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vintagelover
Neuling
#1 erstellt: 01. Dez 2024, 09:52
Liebe Leute,

ich habe die Möglichkeit an ein paar Selbstgebaute Altec Lansing Model 19 zu kommen.

Würdet ihr Vertrauen, dass diese Lautsprecher gut nachgebaut worden sind und den Klang eines Originals entsprechend gleich kommen?
Werde ich damit entsprechend Spaß haben, oder sollte ich mir lieber ein Original zulegen?

Ich würde mich sehr über eure Antwort freuen.


Ein Satz Replika-Lautsprecher des Typs Altec Lansing Modell 19.
Kurz nachdem ich sie bauen ließ, bekam ich die Gelegenheit, einen Satz des Originalmodells 19 zu kaufen, wie Sie immer sehen werden.
Alle Maße wurden 1:1 einem Originalsatz des Modell 19 eines Bekannten entnommen.
Schränke sind gerade und quadratisch. Ideal zum Laminieren oder Besprühen.
Ich habe sie bewusst nicht fertig gemacht, weil ich wusste, dass sie zum Verkauf angeboten werden und jeder sie nach seinem eigenen Geschmack fertigstellen kann.
Sie bestehen aus 18 mm Sperrholz und bestehen wie das Original aus 2 Teilen.

Bei den Komponenten handelt es sich um 416-8C, die durch eine Lautsprecher-Totalreparatur in Bedum komplett neu aufgebaut wurden (Rechnung vorhanden) und noch gewartet werden müssen.
811B Hörner in Kombination mit dem ... Kompressionstreiber, Originalmembran.
Die Frequenzweiche N1201-8A ist genau die gleiche Frequenzweiche wie das Original.

Sogar die Muttern und Schrauben sind original Altec.

Daher müssen die Schränke noch nach eigenem Geschmack fertiggestellt, Anschlussklemmen an der gewünschten Stelle platziert und Dämpfungsmaterial angebracht werden.

Diese Schränke sind tatsächlich besser/stabiler gebaut als das Original und bestehen aus Sperrholz anstelle von Spanplatten.

Es lässt sich noch mehr erreichen, zum Beispiel durch die Verbesserung der Frequenzweichen durch bessere Komponenten, interne Verkabelung und korrekte Dämpfung der Gehäuse, Stummschaltung der Hörner usw.
Aber das ist für jeden eine persönliche Sache.

Bildschirmfoto 2024-12-01 um 09.49.19
Bildschirmfoto 2024-12-01 um 09.49.35Bildschirmfoto 2024-12-01 um 09.49.40Bildschirmfoto 2024-12-01 um 09.50.00Bildschirmfoto 2024-12-01 um 09.50.07Bildschirmfoto 2024-12-01 um 09.49.55
n5pdimi
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2024, 10:27

vintagelover (Beitrag #1) schrieb:


Würdet ihr Vertrauen, dass diese Lautsprecher gut nachgebaut worden sind und den Klang eines Originals entsprechend gleich kommen?
Werde ich damit entsprechend Spaß haben, oder sollte ich mir lieber ein Original zulegen?

Ich würde mich sehr über eure Antwort freuen.


Sorry, aber wer soll Dir denn dazu eine hilfreiche Antwort geben? Du bist der Einzige, der die Teile live gesehen hat. Wie sollen wir denn aus der Ferne beurteilen, ob die Dinger noch volkommen in Ordnung sind?
Fakt ist, die Teile sind prähistorisch und waren damals fertig wohl ziemlich teuer. Lautsprecher können altern, Gunmi kann aushärten, Schaumstoff und die Sicken könnne zerbröseln, das musst Du alles selbst beurteilen.
Ich würde auf probehören bestehen.
Letztlich ist es aber alles auch ne Preisfrage, wozu DU Dich aber geflissentlich ausschweigst. Schon von daher könnte man nix dazu sagen.
vintagelover
Neuling
#3 erstellt: 01. Dez 2024, 10:57
Hey Dimi,

vielen Dank für deine Antwort!
Also ich kann sie für 1.500€ kaufen.
Ja, probehören ist so eine Sache..ist leider nicht um die Ecke...

Ich dachte man kann eventuell an Materialbenutzung und den Bildern erkennen, ob es eine gute Idee ist, dies Lautsprecher zu kaufen.

Ich verstehe was du meinst :).


LG
vintagelover
n5pdimi
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2024, 11:06
Ist ja nicht mein Fachbereich hier - aber Boah! Das ist ja richtig Geld. Also da müsste ich die Dinger schon wirklich unbedingt haben wollen.
Skaladesign
Inventar
#5 erstellt: 01. Dez 2024, 11:14
Moin
Zum Gehäusematerial kann ich sagen, das es sehr billiges Gabun Sperrholz ist.
1500 Euro wären mir zuviel für die Schusterkisten (Schränke) Die Originalen gefallen mir ganz gut in den schönen Gehäusen aus Eiche und Nussbaumfurnier.
Haiopai
Inventar
#6 erstellt: 01. Dez 2024, 12:31
Hi Vintagelover

Erstmal der Preis ist für das was da zu sehen ist als sehr günstig einzustufen , restaurierte Modell 19 von Altec liegen fertig revidiert oder komplett neu aufgebaut eher zwischen 3 und 4000€ .

Die Adresse bei der die Horntreiber und Frequenzweichen revidiert worden sein sollen ist seriös und wird gut bewertet , trotzdem kann man von hier aus unmöglich sagen wie gut die Qualität der verwendeten Bauteile ist , allein die Diaphragmen für die Horntreiber gibt es von verblüffend vielen Anbietern preislich von kurz über 20 € bis weit über 100€ .

Die absolute Referenz für Altec Revisionen und Neuaufbauten befindet sich in den USA , die Fa. Great Plaines Audio , hier werden nach Originalvorgaben auch die meisten der damaligen Altec Chassis wieder neu gefertigt , ebenso wie Neubauten der Frequenzweichen .

Hier mal der Link zur Homepage

Was mich an der Verkaufsanzeige stört , ist einmal der Ausspruch das Hochtöner und Weichen angeblich komplett aufgearbeitet wurden , trotzdem aber noch eine Wartung benötigen , auf was ist diese Wartung bezogen ??
Vielleicht auf die Basschassis , von denen ist in der Anzeige nämlich keine Rede noch gibt es aussagekräftige Bilder , original sind 15 Zoll Bässe mit der Bezeichnung 416 8B verbaut .

Die Frage an dich auch , hast du solche Konstruktionen selber schon mal gehört ??

Wenn nein , auf keinen Fall blind (taub) kaufen , diese Art Lautsprecher muss man mögen und sie sind keinesfalls massentauglich .
Ich selbst hab ne ganze Zeit lang mit dem Modell 17 rumgespielt , gleiche Konstruktion nur ne Nummer kleiner .

Bekannter Weise ist Altec Lansing die erste Firma von James B. Lansing sprich im Prinzip Vorläufer von JBL , die großen Hifi Modelle sind leicht domestizierte PA Lautsprecher mit allen Vor und Nachteilen .
Laufen am besten an Röhren Verstärkern , haben wie üblich einen hohen Wirkungsgrad und spielen geeignetes Musikmaterial vorausgesetzt unglaublich schnell und livehaftig , können daher wenns passt vollkommen zeitlos begeistern .
Ist das Musikmaterial aber schlechter kehrt sich das Ganze wirklich extrem um und die Kisten klingen absolut zum rauslaufen .

Für Leute , die in der Hauptsache Rock und Popmusik hören , bei der man leider vielfach mit dieser Problematik zu kämpfen hat , sind diese Lautsprecher nicht geeignet , schrill , blechern , verfärbt und das sind keine Übertreibungen , nur inwieweit der Einzelne das empfindet unterscheidet sich stark .

Bei mir haben sie knappe 6 Monate überlebt , dann hat das Generve überwogen und ich hab die Lautsprecher in Einzelteilen zurück in die USA verkauft .



[Beitrag von Haiopai am 01. Dez 2024, 12:33 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#7 erstellt: 01. Dez 2024, 22:42
wenn man weiß wie die Lautsprecher orginal klingen,
und man umbedingt sowas haben muss,
und die Schwächen ignorieren möcht,

dann kann man auch ne überarbeitete Replika kaufen.



aber,
auch die Lautsprecherentwicklung,
und das zeitgenössische Designe,
haben zusammen sich weiterentwickelt.

will sagen,
grosser Treiberabstand nebst breiter MT/HT Abstrahlung muss nicht so toll für ät home sein.
WilliO
Inventar
#8 erstellt: 02. Dez 2024, 00:10
@TE:
Ich schließe mich grundsätzlich den bisherigen Beiträgen an und möchte nachfolgend noch meine persönlichen Erfahrungen schildern:
Die Gehäuse sind m.E. dilettantisch zusammengeschraubt. Die Alu Hoerner töten auf Dauer jeden Hörnerv - insbesondere dann- wenn sie mit passiver Fw betrieben werden!
Mein Tipp: Wenn du diese Boxen tatsächlich erwerben möchtest baue gleich neue Gehäuse aus mind. 22mm MDF auf. Wenn möglich sollten die Kanten auf Gehrung gesägt und verleimt sein! Eine (oder mehrere!) Ringversteifung(en) im Inneren der Bass Box bringt zusätzlich eine Menge!
Das Wichtigste: Betreibe diese Boxen N U R vollaktiv! Nur so kannst du die objektiven Schwächen dieser Konstruktion eliminieren und ein gutes Soundergebnis erzielen. Stichwörter: PEQ, Delay und Phasenangleichung, basierend auf Messungen!
Wenn du nicht über ausreichende Erfahrungen verfügst würde ich -an deiner Stelle- vom Kauf absehen!

Gruss
Willi
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 02. Dez 2024, 02:54
wer die Messwerte des Orginals (Stereoplay1981-9_Auf den Trichter gekommen) kennt,
wird sicherlich auch keine Kopie kaufen (insbesondere für den Preis)
vintagelover
Neuling
#10 erstellt: 02. Dez 2024, 11:03
Liebe Forumsgemeinschaft,

vielen herzlichen Dank für die zahlreichen und äußerst detaillierten Rückmeldungen zu meiner Frage bezüglich der Altec Lansing Model 19 Nachbauten! Eure Erfahrungen, Tipps und Einschätzungen haben mir enorm weitergeholfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Zusammenfassend aus euren Antworten:

Bauqualität und Klang:

Die Nachbauten werden teils kritisch gesehen, insbesondere die Gehäusequalität (billiges Sperrholz) und die Aluminiumhörner. Eine hochwertige Umsetzung ist hier essenziell, um störende Resonanzen und klangliche Härten zu vermeiden.
Eine Verbesserung durch Eigenarbeit, wie z. B. MDF-Gehäuse, Versteifungen und gezielte Dämmung, ist dringend anzuraten.

Aktiver Betrieb empfohlen:
Nur ein aktiver Betrieb mit PEQ, Delay und Phasenanpassung kann die Schwächen solcher Nachbauten eliminieren. Passiv betrieben neigen die Lautsprecher schnell zu klanglichen Extremen.

Klangcharakter und Musikvorlieben:
Die Modelle bieten ein schnelles, livehaftiges Klangbild, das besonders für Jazz und Klassik begeistert. Für Pop- und Rockmusik könnten sie jedoch unangenehm klingen. Eine Hörprobe ist unverzichtbar, um zu entscheiden, ob der Klang den eigenen Vorlieben entspricht.

Preis-Leistungs-Verhältnis:
Mit einem Angebot von 1.500 € scheinen die Lautsprecher für viele als "günstig" eingestuft zu werden – mit Vorbehalt bezüglich der Qualität der verwendeten Komponenten.

Original vs. Replika:
Das Original bleibt unerreicht, besonders wenn es professionell restauriert wurde. Wer jedoch bereit ist, Zeit und Mühe in die Optimierung der Nachbauten zu investieren, könnte dennoch ein solides Ergebnis erzielen.

Ein großes Dankeschön:

Ich bin beeindruckt von eurem umfassenden Wissen und eurer Hilfsbereitschaft! Besonders wertvoll war es, die verschiedenen Perspektiven von Technik und Klang bis hin zur persönlichen Erfahrung zu hören. Ihr habt mir gezeigt, dass nicht nur technische Fakten, sondern auch die Leidenschaft für Hi-Fi eine wichtige Rolle spielen.

Nochmals vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, mir weiterzuhelfen! Ihr seid großartig! 😊

Mit besten Grüßen
vintagelover
Haiopai
Inventar
#11 erstellt: 02. Dez 2024, 12:12
Moin Vintagelover

Von meiner Seite ein paar kleine Korrekturen zu deinem Fazit .

1) Ich wollte mit meinem Beispiel nicht andeuten , das solche Lautsprecher für Rock oder Popmusik weniger geeignet wären .
Nicht die Musikrichtung spielt die Rolle , sondern die jeweilige Qualität der Produktion und hier ist es leider so , das man auf sehr viel mehr schlechte Produktionen im Rock/Pop Bereich trifft , als es im Klassik oder Jazz Bereich der Fall ist . Der Punkt ist einfach , diese Lautsprecher reagieren eben extrem auf die Qualität einer Produktion , ganz ähnlich wie hochwertige Monitore .

2) Mit Original und Replica trifft man bei den Altec Lansing Modellen auf eine Besonderheit .
Die Firma , die ich dir da verlinkt habe (Great Plains Audio) ist von ehemaligen Mitarbeitern von Altec gegründet , die Chassis die dort gefertigt werden entsprechen zu 100% den Originalen , es sind also im engen Sinne keine Repliken sondern originale Altec Chassis nur unter neuem Namen .
Ausnahme die Frequenzweichen , hier benutzt man natürlich modernere Bauteile . Ob es da auch verbesserte Versionen gibt , die mit heutigen Methoden entwickelt und gefertigt werden müsstest du nachfragen , auszuschließen ist das nicht .

Ganz allgemein kann ich deine Faszination für solche Brecher durchaus nachvollziehen , aber man sollte sich immer drüber klar sein , man kehrt speziell bei diesen frühen Altec Konstruktionen zu den Ursprüngen des Hifi Lautsprecher Baus zurück .
Das Hifi eben aus dem PA Bereich heraus entstanden ist , wird bei diesen Konstruktionen noch besonders deutlich , das muss aber nicht grundsätzlich positiv gesehen werden und sollte schon gar nicht romantisiert werden nach dem Motto früher war alles besser .

Die hauptsächlichen konstruktiven Lösungen sind damals ganz im Gegenteil aus der Not und zwangsläufiger , technischer Notwendigkeit heraus entstanden .Hoher Wirkungsgrad musste sein , weil die Verstärker damals noch nicht die Leistung hatten . Bass mit wenig Leistung bedingte große Membranflächen und eben Hornlautsprecher .

Wenn du solche Teile im Top Zustand mal anhören willst , bieten sich tatsächlich die in Neudeutsch als " Listening Bars" bezeichneten Locations an .

Hier mal ein Link

In diesen von den japanischen Kissas abstammenden Bars stehen zumeinst die großen Alten der Szene wie eben Altec, JBL und Klipsch und man kann sich einen Eindruck verschaffen , siehe auch die Bilder in dem Link , da ist schon einiges von Altec zu sehen .

Wenn du ganz locker mal prüfen willst , ob solche Konstruktionen was für dich sind , kannst du im Handel auch fündig werden , eben bei Klipsch .
Auch wenn sie optisch ganz anders rüber kommt , ist beispielsweise eine Klipsch RF7 das gleiche Grundprinzip (2 Wege Lautsprecher mit Horn) , nur eben moderner interpretiert und schon da scheiden sich die Geister .
Gefällt mir ein bisschen gibt es da eigentlich nicht , entweder man liebt diese Kisten oder rennt raus



[Beitrag von Haiopai am 02. Dez 2024, 12:14 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#12 erstellt: 03. Dez 2024, 03:08
ergänzend

Aktiver Betrieb empfohlen:


eigentlich ist zuerst der seinerzeit angebotene Controller sinnvoll.
ggf. mal im Web nach Infos+Nachbauten suchen
Suche:
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