Bassreflexkanal oder -rohr ?

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tubescreamer61
Inventar
#1 erstellt: 11. Sep 2021, 10:35
Moin,

nur noch mal als "Rückversicherung" (die Frage eines "Blöden" )
Kann ich gefahrlos statt eines Bassreflexkanals auch ein Bassreflexrohr mit fast identischer Fläche (Differenz im Zehntel- bis einstelligen Millimeter-Bereich) und Länge einsetzen?
Die Differenz ergibt sich dabei auch aus der Umrechnung von square feet (amerikanischer Hersteller aus den 40ger bis 60ger Jahren - Vorgänger von Altec-Lansing) in Qcm ...........
Gruß,
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 11. Sep 2021, 11:06 bearbeitet]
MBU
Inventar
#2 erstellt: 11. Sep 2021, 10:53
Im Großen und Ganzen geht das. Öffnungsfläche und Länge sollten gleich sein und das Rohr sollte in etwa an der gleichen Stelle eingebaut werden, an der der BRK vorgesehen war.

Man kann es sich aber auch einfach machen und die Abstimmfrequenz der Box messen und den Kanal entsprechend ablängen.
tubescreamer61
Inventar
#3 erstellt: 11. Sep 2021, 11:04
Moin Michael,
ich hab`s mir noch einfacher gemacht und nach Abstimmtabelle des Chassisherstellers gebaut ............ TSP gab`s damals noch nicht und die Ami-Hersteller haben meistens Abstimmtabellen dazugelegt. Damals in den 60gern in Amiland war Selbstbau scheinbar weit verbreitet .......
Oftmals wurden diese/meine Chassis auch in EV Aristocrat Cabinets verwendet ........... laut Hersteller (UCL/ University Sound) wurden allerdings BR Gehäuse empfohlen.
Das BR Rohr liegt ungefähr an der gleichen Stelle, wie der -Kanal ........... ich hatte nur keine Lust auf die Millimeter-Sägerei.

Alles gut - danke,
Gruß
Arvid
kboe
Inventar
#4 erstellt: 11. Sep 2021, 13:13
Theoretisch ist das runde Rohr besser als ein eckiger Tunnel, da ein rundes Rohr bei gleichem Querschnitt weniger Umfang und somit weniger "Reibungsfläche" für die darin schwingende Luft hat und somit auch weniger Reibungsverluste produziert.

Gruß kboe
tubescreamer61
Inventar
#5 erstellt: 11. Sep 2021, 16:53

Theoretisch ist das runde Rohr besser als ein eckiger Tunnel, da ein rundes Rohr bei gleichem Querschnitt weniger Umfang und somit weniger "Reibungsfläche" für die darin schwingende Luft hat und somit auch weniger Reibungsverluste produziert.


Schön und gut, Bernhard (??) - und was soll mir das jetzt sagen bzw. welche Auswirkungen hat das in meinem Fall?

Ich schätze mal eher keine ....... ist wohl wieder so`n Ding mit "Theorie und Praxis"

Mööönsch - macht mich nicht bekloppt (das bin ich schon genug ), jetzt verwirrt Ihr mich aber...........
...............trotzdem Danke für den Hinweis

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 11. Sep 2021, 16:59 bearbeitet]
Rufus49
Stammgast
#6 erstellt: 12. Sep 2021, 10:04
Damit die Luft ungebremst "schwingen" kann, sind runde Rohre mit trompetenförmigen Öffnungen an den Ende von Vorteil (weniger Luftverwirbelungen).

Ich habe eine BR-Box hier mit diesen "Trompeten" und meine immer, dass der Tiefbass hier sehr sauber und druckvoll kommt. (kann aber auch nur ein subjektiver Eindruck sein).
tubescreamer61
Inventar
#7 erstellt: 12. Sep 2021, 10:37
Naja - ohne das zersabbeln zu wollen, gehe ich mal davon aus, das es sich um "in etwa" - Werte handeln muss.
Da bei jedem Treiber schon geringfügige Fertigungstoleranzen vorhanden sind - bei den Vintage-Treibern zudem erst recht, weil diese ja häufig in Handarbeit hergestellt worden sind - kann ich mir eine zwingende Maßgenauigkeit im Millimeter- oder gar Zehntelmillimeterbereich nicht so recht vorstellen.

............... immer davon ausgehend, das es sich bei Bassreflexrohren oder - kanälen um ein mit der umgebenden Aussenatmosphäre reagierendes Masse/ Feder-System handelt (schwingende Luftsäule im Rohr bzw. Kanal).

Jedenfalls ist mein Fazit, das die Form eher zweitrangig ist, solange Öffnungsfläche und Länge des BR-Rohrs mit den ursprünglichen Abmessungen des BR-Kanals nahezu identisch sind.

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 12. Sep 2021, 10:43 bearbeitet]
lonelybabe69
Inventar
#8 erstellt: 12. Sep 2021, 12:31
Hi!
Rund oder Eckig?
Trompetenförmig oder gerade?
Unterschiede werden sicher messbar sein, aber selten hörbar.
Und wenn die Unterschiede dennoch vorhanden sein werden, werden sie sich sicherlich im "homöopathischen" Bereich bewegen
Wichtig ist, dass der Port nicht zu klein vom Querschnitt her gewählt wird. Alles zwischen 1/5-1/3 Sd wäre OK. Wenn dauerhaft hohe Pegel gefordert werden, dann sollten es schon 1/3 Sd sein.

Sehr schön nachzulesen hier vom Kollegen stoneeh untersucht und alle Mythen entkräftet
L'Acoustics KS28 - detaillierte messtechnische Aufarbeitung & Vergleich
Bericht: Messtechnische Darstellung der Auswirkung der BR-Portfläche auf Wirkungsgrad und Max. SPL

Gruß Viktor
4711Catweasle
Stammgast
#9 erstellt: 12. Sep 2021, 16:21
Moin Arvid,

wenn der ursprünglich vorgesehene Kanal an einer Gehäusewand (meist am Boden)
liegt wird die Umrechnung ein wenig komplizierter.
Die Gehäusewand verlängert den Kanal mEn. um ca. 30%.

Grüße
Rufus49
Stammgast
#10 erstellt: 12. Sep 2021, 16:52

Wichtig ist, dass der Port nicht zu klein vom Querschnitt her gewählt wird.


Sehe ich auch so. 1 großer Port (möglichst abgerundet) behindert die Luftschwingungen weniger als 2 oder 3 kleinere Ports (mit zusammen identischer Öffnung) und macht mehr Pegel.

MIt mehreren (kleinen) Ports kann man natürlich gezielter den Pegel beeinflussen, den der Entwickler über das BR-System im Tiefbass erreichen möchte.
Das geht wieder in Richtung "Raummoden" und "Raumresonanzen" im Tiefbass, die häufig auch Probleme machen können.

Ich wähle bei meinen Boxen mit 2 identischen Tieftönern deshalb immer getrennte Gehäuse für die TT und stimme das BR-System auch auf unterschiedliche Tuningfrequenzen ab.


[Beitrag von Rufus49 am 12. Sep 2021, 16:53 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#11 erstellt: 12. Sep 2021, 16:54

wenn der ursprünglich vorgesehene Kanal an einer Gehäusewand (meist am Boden)
liegt wird die Umrechnung ein wenig komplizierter.
Die Gehäusewand verlängert den Kanal mEn. um ca. 30%.


Hi,

nein, liegt er nicht.

Für das im Bauplan skizzierte 6 Kubikfuss- Gehäuse liegt der (rechteckige) Kanal von 5,5 square inch (1,5 Zoll lang) genau 3 Zoll über dem Gehäuseboden ......... und das Gehäuse steht auf 3 Zoll hohen Füssen.
Da ich aber ein (ebenfalls in der Abstimmtabelle von University enthaltenes) 4 Kubikfuss großes Gehäuse mit entsprechendem 4 square inch ( 3 Zoll lang) Kanal gebaut habe, wird sich das mit der Lage des Kanals nicht großartig geändert haben .......... ausser das der Kanal nun nicht mehr rechteckig sondern rund ist.
Ausserdem schreibt der Hersteller: Shape of the enclosure and location of speaker and duct are not critical - follow your own inclinnations.

Meines Erachtens nach also alles gut.
............... aber danke für den Hinweis.

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 12. Sep 2021, 16:57 bearbeitet]
kboe
Inventar
#12 erstellt: 12. Sep 2021, 17:51

tubescreamer61 (Beitrag #5) schrieb:

Schön und gut, Bernhard (??) - und was soll mir das jetzt sagen bzw. welche Auswirkungen hat das in meinem Fall?

Ich schätze mal eher keine ....... ist wohl wieder so`n Ding mit "Theorie und Praxis"

Mööönsch - macht mich nicht bekloppt (das bin ich schon genug ), jetzt verwirrt Ihr mich aber...........
...............trotzdem Danke für den Hinweis

Gruß
Arvid


Hi Arvid,
wollte bloss dein Gewissen noch weiter beruhigen.
Rund = besser
Trompetenenden = noch besser.
Rund und Trompeten werden umso stärker merkbar werden, je lauter du spielst.

Gruß
Bernhard
tubescreamer61
Inventar
#13 erstellt: 13. Sep 2021, 15:27
Ach sooo, Bernhard .......... bin jetzt schon seeehr viel ruhiger
.......... und so richtig laut geht ja auch nicht wirklich. Zwar haben die Chassis einen Kennschaldruck von um die 97 dB/ 1 W ............ sind auch nur bis 35 W belastbar ............ und meine bevorzugte Endstufe hat nur maximal 5,7 W Ausgangsleistung (du weißt ja schon, welche das ist )
Ich sagte ja bereits: Die Gehäuse sind streng nach Vorgaben vom Chassishersteller gebaut - war ja lange bevor es die TSP zur Berechnung von LSP Gehäusen gab .............. ich gehe aber mal davon aus, das es trotzdem funktioniert.
Allerdings war ich mir nicht sicher, ob man statt dem aus Sperrholz zusammengeleimten rechteckigen BR Kanal auch einen modernen runden Kanal nehmen kann (das ist bei den alten Ami-Geschichten ja immer so`ne "Wundertüte" ) - scheinbar gab`s sowas in den End-50gern bis frühen 60gern noch nicht.
Ist eben Vintage-Amikram .......... für olle Röhren- oder Germanium Gurken ........... so ähnlich wie der olle Kram von Jensen, Lansing und Electro Voice

Gruß
Arvid

P.s: Ich hab` mir ja extra für diesen alten Verstärkerkram ein Pärchen Coral 12" Alnico Bässe von einem Forenmember gekauft. Stammen ursprünglich aus der Coral BX 1200 und sollen einen Kennschalldruck von 99 dB/ 1W haben ............ da bin ich dann mal gespannt, wenn ich die Chassis "verwurste" (ich dachte da an eine F.a.s.t. mit Philips AD 9710 ..... oder auch mit Saba Greencones).
Was sagst Du?


[Beitrag von tubescreamer61 am 13. Sep 2021, 16:00 bearbeitet]
kboe
Inventar
#14 erstellt: 13. Sep 2021, 19:57

tubescreamer61 (Beitrag #13) schrieb:

Was sagst Du?


Ehrlich: Da muss ich passen!
Ich fahr meine Aktivlinge mit PA-Endstufen an,
Laut ist nicht laut genug.
Gruß
Bernhard
ronmann
Inventar
#15 erstellt: 18. Sep 2021, 16:14
Welche Membranfläche haben die Treiber und wie viele davon arbeiten auf den Kanal?
Wichtig ist wirklich ausreichend Querschnitt für den Bassreflexkanal einzuplanen. Wenigsten 20% der Membranfläche, gern auch 25%
Mit dem Durchmesser wächst die Länge.
Ich baue immer "nur" Holzkanäle. Das kann man auch gleich so bauen, dass die Länge variabel ist. Die dünnen Plastikröhrchen sind nicht besser. Enden ein bisschen aufweiten und scharfe Kanten abrunden.
lens2310
Inventar
#16 erstellt: 22. Sep 2021, 18:20
Simuliert man mal (AJ-Horn) gerade Reflexkanäle (rund, eckig) mit sich öffnenden Kanälen, ist der Unterschied sehr gering und wohl nicht hörbar.
sich öffnende (konisch) Kanal ist bei hoher Amplitude eher nachteilig.

flex
captain_carot
Inventar
#17 erstellt: 22. Sep 2021, 18:46
Das Rohr kann u.a den Vorteil haben, weniger Volumen zu brauchen, weniger Probleme mit Reibungsverlusten zu haben und ggf sogar einfach austauschbar zu sein.

Der Kanal kann ggf kürzer ausfallen was ne höhere und ggf mildere Portreso mit sich bringt, ist mit etwas Holz umsetz- und ggf nachträglich im Querschnitt anpassbar und kann ggf sogar zur Stabilität beitragen.

Besser ist was gerade praktischer ist.

P.S.: Mit Hornreflex, also sich sehr stark erweiterndem Querschnitt, hab ich auch gute Erfahrungen gemacht, wenn man denn gerade nen TMT oder Breitbänder hat mit dem sich das gut umsetzen lässt.
lens2310
Inventar
#18 erstellt: 23. Sep 2021, 16:09
Das oben simulierte Rohr ist ein handelsübliches, rundes Reflexrohr mit 6cm Halsdurchmesser, 7cm Munddurchmesser und 19cm Länge (rote Linie).
Für`s Programm umgerechnet in quadratisch. Hab auch eins mit 9,5 Durchmesser und gleicher Länge simuliert. Geht genauso gut.
Sowas wie Hornreflex gabs auch mal von Isophon. Nannte sich "Hornkehle", aus`m Klinger Gehäusebaubuch.
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