GHP, warum C nicht im hochohmigen Teil?

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Thomas_1970
Neuling
#1 erstellt: 26. Okt 2019, 15:35
Frage an alle, die sich etwas mit Systemtheorie auskennen:
Bei GHP Abstimmung (Geschlossenes Gehäuse mit großem Auskoppelkondensator als Hochpass, der mit der Spuleninduktivität des Tieftöners einen Serienschwingkreis bildet),
warum verwendet ihr relativ teure große bipolare Elkos am Ausgang, statt einfach den Koppelkondensator im Verstärkereingang zu verkleinern?
Da dort die Impedanz typischerweise so 30-50KOhm ist (müsste man experimentell ermitteln), würden doch kleine gute billige MKP reichen?
Man muss dann natürlich den Verstärker aufschrauben, aber das sollte ja kein Problem sein. Viele verwenden ja eh die D-Class Platinen aus China.
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 27. Okt 2019, 01:06
Hi,
Thomas_1970 (Beitrag #1) schrieb:
... warum verwendet ihr relativ teure große bipolare Elkos am Ausgang, statt einfach den Koppelkondensator im Verstärkereingang zu verkleinern? ...

Die Begründung findet sich schon in deiner eigenen Beschreibung
Thomas_1970 (Beitrag #1) schrieb:
... großem Auskoppelkondensator ... , der mit der Spuleninduktivität(*) des Tieftöners einen Serienschwingkreis bildet ...

Am Verstärkereingang fehlen die Impedanzen mit denen ein Serienschwingkreis gebildet werden kann.
Es ergibt sich nur ein einfacher RC-Hochpass (Tiefbass-Cut), während die Serien-Resonanz mit der Treiber-Impedanz zusätzlich eine Überhöhung (Boost) in einem schmalen Bereich knapp unter fo bzw. fc ausbildet.
Dieser kleine Boost zusätzlich zum Hochpass ist ja der eigentliche Clou der ganzen GHP-Geschichte als eigene Abstimmungsvariante .

Natürlich kann man geignetes Equalizing für ein rel. kleines Gehäuse auch hochohmig vorm Verstärker realisieren, doch dafür braucht es dann mehr als einen rel. kleinen Kondensator, sondern zusätzlich unpraktisch riesige Induktivitäten (typ. mehrere Henrys !), alternativ Halbleiter bzw. OPs.

Gruss,
Michael

--------------
(*) = Es ist übrigens primär nicht die Schwingspuleninduktivität (typ. wenige mH) mit der das externe C resoniert, sondern die Induktivität die sich durch Transformation (Gegen-EMK) der Federwirkung von Gehäuse und Treibereinspannung in die elektrische Ebene bildet (typ. zig mH),
also der (von tiefen Frequenzen kommend) ansteigende Teil der Feder-Masse-Resonanz in der Treiber-Impedanzkurve.

P:S.: ich hoffe auch ohne LS-Ersatzschaltbild und Impedanz-Diagramme verwirrt dieser Text nicht mehr als er nützt ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 27. Okt 2019, 01:33 bearbeitet]
4711Catweasle
Stammgast
#3 erstellt: 27. Okt 2019, 10:15
Zudem hat es noch zwei ganz pragmatische Gründe die nichts
mit Systemtheorie zu tun haben.

- Du kannst die GHP LS an jedem anderen (unmodifizierten) Amp betreiben.
- Du kannst deinen unmodifizierten Amp mit anderen LS (nicht GHP) betreiben.
Kay*
Inventar
#4 erstellt: 02. Nov 2019, 16:10
ergänzend
1.

Da dort die Impedanz typischerweise so 30-50KOhm ist (müsste man experimentell ermitteln),

auch der Quellenwiderstand spielt eine Rolle

2.
man wird innerhalb der Elektronik irgendwelche (insbesondere seriellen )Widerstände wegen Rauschen zuminimieren.
Deshalb sind die Kopelkondensatoren gerne auf Freq. unterhalb von 1Hz dimensioniert.

3.
die Elektronik alá Jörg Panzer (BR 6.Ord.) ist effektiver und leichter anpass-/einstellbar als GHP
(HP mit var. Q)


[Beitrag von Kay* am 02. Nov 2019, 16:12 bearbeitet]
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