Konkaves Line Array

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corno_alto
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Jan 2018, 23:48
So sieht das bei mir aus.
Konkave Line ArrayKonkave Line Array

Und war ganz schön viel Arbeit.

Das krumme liegt übrigens nicht an meinem Fotoapparat oder einer verzogenen Säge!

Hörabstand:2,9m
Wirkungsgrad ca. 100 dB
Jeweils 18 Breitband Chassis ab 120 Hz


Grüße

Cornoalto
P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 04. Jan 2018, 00:25
Hallo,

wo ist denn da der *Brennpunkt* im Raum wo man seinen Kopf einspannen muß ?!!?

P@Freak
Big_Määääc
Inventar
#3 erstellt: 04. Jan 2018, 11:09
zu sowas empfehle ich ein leckeres BrennGlas
MBU
Inventar
#4 erstellt: 04. Jan 2018, 17:05
Sieht gut aus, in der Theorie hätte man die Treiber allerdings auf die Rückseite schrauben müssen - guckst du Don Keele.
pttltz
Stammgast
#5 erstellt: 04. Jan 2018, 20:21
Klar, spektakuläre Optik.
Ebenso klar: Es werden Fragen zum Konzept gestellt. Vorbilder? Berechnungen? Wäre schon schön, da mehr von Dir zu hören.
corno_alto
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 04. Jan 2018, 23:22
Hallo an alle,
der Super- Sweetspot befindet sich 2.9 m von den Lautsptechern entfernt und ist tatsächlich auf +/-5cm seitlich und in der Höhe und auf +/- 10 cm in Längsrichtung begrenzt. Ausserhalb fehlen dann Höhenanteile und vieles, was den Reiz der Lautsprecher ausmacht. Daher benutze ich zum Hören eine Art Zahnarztstuhl, der den Kopf schön fixiert, aber sehr bequem ist.
Das ist die Kompromiss-Kröte, die ich schlucken muss.
Aber einmal im Sweet-Spot "eingespannt", geht die Sonne auf.
Das Keele Array ist vom Abstrahlverhalten her fast das Gegenteil meines Konzepts und hat mich nicht gereizt.
Auf die Idee bin ich durch diesen Thread gekommen:
http://www.diyaudio....ange-line-array.html
Zu kaufen in Gerade gibt es so etwas auch (allerdings für den 30 fachen Preis meiner Schöpfung):
https://www.google.d...VvhmLbSfnJjzY7rjYvU8

Meine Motivation, so ein Pseudoarray, besser einen Breitbandlautsprecher zu bauen, dessen Abstrahlfläche ein 6 cm breiter und 1,8 Meter langer gürtelförmiger Ausschnitt aus einer Kugelkappe einer Kugel mit 5,8 Meter Durchmesser ist, in dessen Mittelpunkt sich das Ohr des Hörers befindet, fußt auf folgenden Überlegungen:

Große Breitbänder sind gut, da sie sehr plastisch und kohärent klingen. Kleine Breitbänder sind besser, da sie durch die kleinere Membran auch noch kontrollierter arbeiten: weniger Resonanzen, weniger Klirr, schnelleres Ein-und Ausschwingen.

Damit sollte, anders als bei 20-cm Chassis, bei komplexen, lauten Stellen eine stabilere Abbildung ohne Klangfarbenänderung oder Verdeckung von Details möglich sein. Ein Schwirrkonus mit den bekannten Effekten existiert natürlich auch nicht, da er nicht nötig ist. Als Einzelkämpfer ist ein Mini-Breitbänder aber zu leise und hat ab 120 Hz merklichen Schalldruckabfall.

18 kleine BB gleichen dieses Manko aus, da der Wirkungsgrad dann um ca.13 dB auf ca. 98 dB steigt und die abstrahlende Fläche derjenigen von 3-4 Stück 20 cm - Chassis entspricht. Damit könnte man den Frequenzgang auf 40 Hz runterzerren, was ich aber nicht mache, da ich es erst ab 120 Hz ankopple. Messungen haben ergeben, dass auch das gekrümmte Array bis 3 Meter Entfernung nur um ca. 3 dB pro Entfernungsverdopplung leiser wird, im Gegensatz zu 6 dB bei einem Kugelwellenstrahler. Daher kann ich nochmal 3 dB Wirkungsgrad - Verbesserung im Vergleich zu konventionellen Boxen draufschlagen. Den Bass übernimmt absolut bruchlos und trocken ohne Ortbarkeit ein Eckhorn, welches auch noch bei 120 Hz funktioniert.

Macht also zusammen mindestens 100 dB pro Watt/ Meter. Wirkungsgrad ist durch nichts zu ersetzen und wirkt sich klanglich m.E. immer in Richtung schnell und offen aus. Außerdem ist man verstärkermäßig flexibler.

Mein Array hat, auch wenn sie etwas gebogen ist, duch die eher zylinderwellenartige Abstrahlung schon mal nicht mit Bodenreflexionen und- für mich nicht hörbar- kaum mit Deckenreflexionen zu kämpfen. Durch eine über- Eck Aufstellung sind auch frühe Seitenreflexionen kein Thema. Die nur 12,5 cm schmale Schallwand ist bzgl. des Rundstrahlverhaltens sicher kein Nachteil. Durch die konkave, auf einen Hörplatz in 2,9 Meter Entfernung ausgerichtete Form wird der bei gestreckten Arrays durch vom Hörer unterschiedlich entfernte Chassis unvermeidliche Kammfiltereffekt vermieden. Eine präzise räumliche Darstellung und gute Darstellung von Transienten ist also zu erwarten.

Eine passive Frequenzweiche mit klangschädigenden Effekten existiert nicht. Die Vifa Papier-Breitbänder 9BN119/8 wurden nach einigen Hörversuchen sämtlich parallel geschaltet. Dadurch sieht jeder Breitbänder nur den Verstärker und nicht die Spulen der anderen Chassis. Man hört das im Vergleich zu der bei Arrays üblichen Parallel/ Serienschaltung in Form einer auf hohem Niveau klareren und räumlich noch präziseren Wiedergabe.

Der Klirr bewegt sich auf extrem niedrigem Niveau, und die Sprungantwort unterscheidet sich nicht von der eines einzelnen Chassis. Der unkorrigierte IACC Wert liegt am Hörplatz bei 98,5 % für die ersten 10 ms, für die ersten 20 ms bei 98.0%.
Klirr

Sprungantwort am Hörplatz:
Sprung

Schwierig war wegen der Parallelschaltung die Suche nach dem richtigen Verstärker: 20 Watt sollten reichen, aber 0,5 Ohm Gesamtimpedanz lassen eigentlich nur Spezialkonstruktionen, extrem stromstabile und damit teure Verstärker,viele kleine Verstärker, oder Verstärker mit Anpassungsübertrager zu. Daher bin ich zunächst bei einem McIntosh Mc 2250 mit einer 1-Ohm Anzapfung am "autoformer", der nichts anderes als ein Spartrafo ist, hängengeblieben. Der Verstärker klingt wunderbar erdig, stabil und lässt der Musik und nicht den Details den Vortritt, ohne sie zu unterschlagen.

Die Frequenzweiche für das Eckhorn und die Arrays wird mit der Software Acourate digital realisiert. Eine leichte Korrektur des Amplitudenfrequenzganges der Satelliten und die Anpassung im Zeitbereich ebenfalls.

Der Bau der Arrays war aufgrund der Krümmung ziemlich aufwändig und z.T. auch eintönig, wenn ich an die Verkabelung der 36 Chassis denke.

Womit ich schon beim Klangeindruck bin:
Es klingt sehr natürlich, sauber, stabil und detailliert. Hallfahnen klingen tief nach hinten aus. Gleichzeitig ist die Darstellung äußerst plastisch und luftig. Phantomschallquellen sind, je nach Aufnahme, ein fußballgroßes Objekt in der Mitte oder ein riesiger qm- großer Synteisizerteppich. Die Lautsprecher reichen die Klangsignatur des Verstärkers sehr deutlich weiter, so daß ich gar nicht von einer lautsprechereigenen Tonalität sprechen kann. Mit dem Mc Intosh geht es eher in die warme Richtung, was aber viel mit dem Übertrager des Mc zu tun hat.

Der Klangcharakter ändert sich nicht, egal wie laut man hört. Feindynamisch spielen die Arrays fast wie Elektrostaten, grobdynamisch ansatzlos explosiv wie ein gutes Horn und trotzdem stressfrei und neutral wie ein guter Mehrwegericher. Für mich persönlich, der ich mich zu den Nahfeldhörern rechne, ist dieser Lautsprecher die ideale Mischung aus den besten Eigenschaften von Elektrostaten, Fullrange- Fronthörnern, Mehrwege-Hörnern und Studio-Monitoren.


Viele Grüße
Corno alto
pttltz
Stammgast
#7 erstellt: 05. Jan 2018, 11:27
Na, DAS nenne ich mal einen innovativen Ansatz!
Respekt...

Gut, es werden Einwände kommen.
Für mich jedenfalls eines der spannensten Projekte, die hier seit längerer Zeit vorgestellt wurden.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2018, 12:31
Glückwunsch für das, zu deiner Zufriedenheit, umgesetzte Projekt. Wünsche Dir viel Spaß beim Hören.
Ist sicherlich nicht für jedermann geeignet, wie Du selber geschrieben hast.
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