Birke Multiplex und Hartwachsöl

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Michl55
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Nov 2017, 14:20
Ich habe nun diverse Experimente der Oberflächenbehandlung von Birke MPX mit Hartwachsöl gemacht. Meine besten Erfahrung (bisher) war mit folgender Methode:

1.) MPX mit 180er schleifen
2.) leicht befeuchten
3.) MPX mit 240er schleifen
4.) Hartwachsöl mit Pinsel auftragen

Was ist eure bevorzugte Methode. Befeuchtet ihr das Holz oder lasst ihr den Schritt aus? Wieviele Schichten HWÖ tragt ihr auf? Mit oder ohne Zwischenschliff?

Ich hätte auch gerne etwas mehr Glanz am Schluss - habt ihr Erfahrungen mit dem polieren von Osmo HWÖ (seidenmatt)?

Die Oberfläche des MPX hat immer leichte "Kratzer" bzw. "Furchen" quer zur Maserung. Ich denke das kommt vom Herstellungsprozess. Bekommt man das irgendwie weg?
Kyumps
Inventar
#2 erstellt: 23. Nov 2017, 14:33
Ich gehe gleich vor schleife nur bis 260er aber das macht ja keinen nennenswerten unterschied.
Hartwachsöl trage ich mit einem Schwamm auf und nicht mit einem Pinsel,
wenn ich eine glänzende Oberfläche will nehme ich gleich glänzendes Hartwachs, das wir dann nach dem härten mit von 300 bis 400 nass geschliffen und so 3 Schichten aufgebracht, die letzte Schicht erfährt nach dem Nasschliff noch eine Politur mit Stahlwolle
Michl55
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Nov 2017, 15:23
darf ich fragen warum du einen schwamm statt pinsel nimmst?
Kyumps
Inventar
#4 erstellt: 23. Nov 2017, 15:34
die Kontur des Pinsels bleibt bei zähen Auftragmitteln manchmal etwas stehen und ich muss das später erst nochmal wegschleifen.
Mit dem Schwamm habe ich da weniger Probleme.
Hat mir mal ein Schreiner empfohlen, der mit Schaumstoffpinsel gearbeitet hat.
Seit dem halte ich mich daran
Michl55
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Nov 2017, 16:03
Ok. und du nimmst einen Schwamm dieser Art?
Kyumps
Inventar
#6 erstellt: 23. Nov 2017, 16:10
Ohne den Viledateil, aber genau so einen Küchenschwamm, davon die gelbe Seite
Ich habs nach Suchen doch nochmal gefunden, hier wird schön dargstellt wie man da vorgehen kann
Michl55
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 23. Nov 2017, 16:20
interessant, danke!

allerdings wird hier das holz vor dem schleifen scheinbar nicht befeuchtet. ich weiss auch nicht ob es besser ist das holz vor dem ersten anstrich zu befeuchten oder die aufgestellten fasern danach abzuschleifen ...?
Kyumps
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2017, 17:02
dort wurde vorher, wenn ich mich recht entsinne gebeizt, da wars dann mal feucht...
Das anfeuchten soll ja die kleinen fasern aufstellen damit man die abschleifen kann.
Damit Beim Auftrags des Wachses sich diese feinen Faserchen nicht mehr stellen können.
Schaden tuts also nicht
Black-Devil
Gesperrt
#9 erstellt: 23. Nov 2017, 20:21
Auf jeden Fall wässern und nochmal schleifen vor dem ölen.
Ich nutze zum Auftragen immer ein Baumwolltuch (altes T-Shirt), damit kann man das Öl schön einarbeiten und hat keinen Überschuss auf dem Holz. Zwischenschliff ist dann auch nicht mehr wirklich nötig.
MBU
Inventar
#10 erstellt: 24. Nov 2017, 06:45
Bei meinem in 2000 gebautem Rack hatte ich nicht gewässert und zu wenig geschliffen, so daß auch in der gewachsten Oberfläche noch stellenweise Späne herausstanden. Das war zwar nicht besonders sichtbar, aber Staubwischen kam nicht gut ...

Im Zuge der "Wohnzimmerüberholung" 2014 wachste ich das Rack neu mit Stahlwolle Härtegrad 000. Damit waren die Späne weg. Ein Durchgang mit der Autopliermaschine (so etwas in der Art) brachte folgendes Ergebnis:

010_k

Auch meine Frau ist seitdem zufrieden, weil das Staubtuch nicht mehr an der Oberfläche hängenbleibt.
Amperlite
Inventar
#11 erstellt: 25. Nov 2017, 01:02

Black-Devil (Beitrag #9) schrieb:
Auf jeden Fall wässern und nochmal schleifen vor dem ölen.

Stimmt nicht immer.

Zuerst muss man wissen, dass es zwei Arten von "Ölen" gibt:
1. lösemittelbasiert
2. wasserbasiert.

Mit lösemittelbasierten Ölen (wie handelsüblichem Leinölfirnis) hatte ich noch nie ein Problem mit aufgestellten Fasern. Dass das bei wasserbasierten passiert, ist fast logisch.
Hängt aber auch immer etwas vom Holz selbst ab.
Michl55
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Nov 2017, 13:33
also ich verwende osmo hartwachöl. meines wissens nach ist das lösungsmittelbasiert. die fasern stellen sich trotzdem auf :-)
Amperlite
Inventar
#13 erstellt: 25. Nov 2017, 20:05

Michl55 (Beitrag #12) schrieb:
die fasern stellen sich trotzdem auf :-)

Wird begünstigt durch
- zu große Sprünge beim Schleifaufbau (ich mache meist 80-120-180)
- Schleifmittel nicht mehr scharf, weil oft zu lange benutzt (stumpfes Schleifmittel rubbelt nur auf der Oberfläche und drückt die Fasern nieder anstatt sie abzuschneiden, die sich dann wieder aufstellen)
Lucl
Stammgast
#14 erstellt: 25. Nov 2017, 20:39

Michl55 (Beitrag #1) schrieb:

Die Oberfläche des MPX hat immer leichte "Kratzer" bzw. "Furchen" quer zur Maserung. Ich denke das kommt vom Herstellungsprozess. Bekommt man das irgendwie weg?


Das verwendete Furnier ist Schälfunier, und die Kratzer stammen vom Schälverfahren.
Die kriegst Du nur durch einen ordentlichen Schliff weg.

180 ist für den Grundschliff viel zu fein. Fang mit 100 oder 120 an, dann 150, 180, 220 usw. Du kannst zwischendrin auch einen Schritt auslassen.
Nach dem letzten Schliff wässern, vollständig trocknen lassen und mit scharfem Papier leicht (von Hand) die Fasern kappen. Dann steht auch keine mehr auf.
Wenn eine aufsteht, dann daher, weil Du nach dem Wässern wieder zu viel geschliffen hast

Es gibt wasserbasierte Öle. Was quatsch ist, denn Öl ist ja nicht wasserlöslich und muss durch chemische Substanzen erst aufgebrochen werden. Nicht ganz unbedenklich. Die allermeisten Holzöle sind aber nicht wasserlöslich.

Stahlwolle sollte man nicht bei gerbsäuerhaltigen Hölzern verwenden (wie bspw. Eiche, Esche o.ä.), sonst kriegt man schwarze Punkte (chemische Reaktion Metall - Gerbsäure)

Grüße Lutz
Michl55
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 27. Nov 2017, 00:54
vielen dank für die antworten!

wenn ich so lange schleife, bis die "kratzer" des furniers weg sind, hätte ich angst, dass ich dann auch durchs furnier durch bin :-)
ich denke probieren geht da über studieren ..... morgen probiere ich es aus.
Lucl
Stammgast
#16 erstellt: 27. Nov 2017, 18:29
ja, die Sorge ist nicht ganz unbegründet, zumal das Furnier bei Öl etwas "durchsichtig" wird und wenn das Furnier zu dünn ist, die darunterliegende Querschicht nach dem Ölen durchschimmern kann.
Das Deckfurnier bei MPX ist i.d.R. schon etwas dicker, daß man einen gründlichen Grundschliff reinbringen kann. Ich habe gute Erfahrung.
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