Reparatur Sicken Dynaudio Confidence

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ddc007
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Mrz 2016, 12:03
Ich repariere gerade die Sicken von Dynaudio Confidence 5 und habe bemerkt, dass die Driver EXTREM enge Toleranzen bei dem Spalt zwischen Soule und Magnet haben.
Hat jemand dies auch bemerkt?

Bisher habe ich einige Bassdriver auch von Dynaudio 24W75 und 24W100 repariert und es war nie so eng.
Hat jemand Erfahrungen mit der Reparatur von Confidence Bass-Lautsprecher?
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 05. Mrz 2016, 15:36
Man sollte beim Kleben der Sicke spielen. Wichtig ist ein wieder lösbarer (zB. Uhu mit Spiritus) oder langsam aushärtender Kleber. Zunächst mit zwei gegenüber liegenden Punkten anfangen, dann über Kreuz und wenn alles gut "rutscht" den Rest kleben. Wäre bei 4 Klebepunkten noch ein Kratzen da, kann man probieren, aus welcher Richtung ein Druck auf die Sicke Abhilfe schafft und entsprechend die Klebestellen korrigieren. Es gibt auch Bastler, die das in einem Wurf mit kompletter Klebung hinkriegen.


[Beitrag von shabbel am 05. Mrz 2016, 15:36 bearbeitet]
ddc007
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Mrz 2016, 16:02
Ich habe es in der Vergangenheit mit 4 Wäscheklammern gemacht: zwei gegenüber und weitere zwei um 90° verdreht. Wenn die Position mal passte, habe ich in Räume dazwischen Kleber gegeben, gepresst… und wenn trocken, die Wäscheklammern entfernt und auch dort geklebt.
Dies funktionierte einwandfrei, nur der Spalt ist jetzt verdammt eng. Ich muss schauen ob irgendeine Reste von Staub usw. auch drinnen sind.

Das zweite Problem ist, dass beide Konusse am Lautsprecher 20WConfidence etwas „wellig“ am Außenrand sind – dort, wo die Sicke mit Konus verklebt wird. Angeblich war das ein langjähriger Produktionsfehler bei Dynaudio, dass sich die Konusse nach bestimmter Zeit verzogen haben. Ich muss schauen, ob es irgendeine Kulanz drauf gibt.
detegg
Inventar
#4 erstellt: 05. Mrz 2016, 18:07
Hi,

diese Dynaudio-Chassis kenne ich nicht, allerdings habe ich viele Chassis mit sehr engem Luftspalt (JBL, Coral, etc.) repariert.

Der Trick ist, die letztendliche Zentrierung das Chassis selbst machen zu lassen.
Wenn das Chassis ansonsten keine mech. Schäden hat (ungleichmäßig eingesunkene Spider o.ä.) funktionierte das immer.

Alte Sickenreste komplett entfernen (die meiste Arbeit).
Probeweise die neue Sicke einpassen - diese sollte am Außenrand zum Korb +-1...1,5mm Spiel haben.
Evtl. mit Nagelschere o.ä. nachhelfen.
Dann die Sicke sorgfältig innen kleben, Unregelmäßigkeiten wie bei Deinen Chassis sollten sich korrigieren lassen.

Dann am besten eine Nacht drüber schlafen

Chassis auf eine horizontale, nichtmetallische Unterlage legen.
Regelbaren Verstärker und eine Quelle mit ca 10...15Hz Testton anschließen.
Nochmals das freie Spiel des Sickenrandes zum Korb (+-1...1,5mm) kontrollieren, evtl. nacharbeiten.
Den Korb satt mit Kleber einstreichen.
Die Sicke leicht andrücken - sie schwimmt jetzt im Kleber.
Testton mit moderatem(!) Pegel auf das Chassis geben.
Der Antrieb zentriert das Chassis im Kleberbett.
Testton aus - Sicke wiederum leicht andrücken - Testton an usw.
Zügig arbeiten! Nach ca. 3 Durchgängen hat der Kleber soweit angezogen, das nichts mehr passiert.

Abbinden/trocknen lassen - hoffen - übliche Schrabbeltests - fertig!

Detlef
ddc007
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Mrz 2016, 01:35
Danke Detlef, gute Methode, werde es ausprobieren.

Ich habe heute bei einer 17WConfidence, die gestreift hat, die Gumisicke am Rand abgeklebt (Verbindung zum Korb gelöst und die Sicke am Konus gelassen). Dann habe ich mit gegenüber stehenden Wäscheklammern (12 Stück) versucht diese zumindest als Probe zu zentrieren. Ich habe es nicht geschafft. Egal, wo ich die Sicke mit Wäscheklammern bewege, sie streift immer. Habe auch mit einem 20Hz Generator versucht und – kein Erfolg.

Es ist etwas anderes das Problem. Ich vermute, dass die untere Zentrierung nicht mehr richtig sitzt. Kann man diese ausbauen und zentrieren?

Ob eventuell die Spule deformiert ist, bin ich mir auch nicht sicher.

Drazen
ddc007
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Mrz 2016, 01:49
Was mir eigentlich Sorgen macht, ist, dass diese Dynaudio Confidence Driver höllisch teuer sind und, wenn etwas wirklich verbogen/verzogen ist, habe ich keine Lust für die neuen Driver so viel Geld aus zu geben.

Frage mich auch warum dies passiert… zu schwache Verstärker, Clipping, Gleichstrom?
HelmutHolz
Neuling
#7 erstellt: 11. Dez 2016, 13:33
Ich habe leider bei meiner Confidence 5 auch mindestens einen, wenn nicht beide Bässe zerschossen. Aktuell sehe ich nur, dass die Sicken rundherum gerissen sind.
Alle Versuche, den Bass auszubauen, sind aber bisher gescheitert, offensichtlich sind die Chassis eingeklebt. Ich habe versucht, mir einen einfachen "Abziehmechanismus" zu bauen, bisher hat der Treiben allen Bemühungen widerstanden.Gibt es einen Trick? Vielleicht hat jemand auch einen solchen Mechanismus und kann ihn mir leihen? ich schätze meine C5 sehr und würde sie gerne reanimieren.

viele Grüße,

Helmut
shabbel
Inventar
#8 erstellt: 11. Dez 2016, 16:38
Auf den Kopf stellen und die Schwerkraft und Zeit arbeiten lassen.
detegg
Inventar
#9 erstellt: 11. Dez 2016, 18:00
Moin Helmut,

... blödes Problem!

wenn ich wg. Furnier keinen Hebel (breites Stemmeisen mit Unterlage) ansetzen durfte, hat in den meisten Fällen die "Schraubenmethode" geholfen. Maschinenschrauben (M4 bzw. M5) bzw. Blechschrauben in den Löchern des Chassis als Hebelhilfe nutzen, evtl unter Zuhilfenahme eines Föhns/Gebläses.
Da bei Dir die Sicken eh marode sind, kannst Du dem festsitzenden Korb auch von innen mit einem geeignete Ziehwerkzeug auf den Leib rücken.

shabbel (Beitrag #8) schrieb:
Auf den Kopf stellen und die Schwerkraft und Zeit arbeiten lassen.

... wenn Du ganz viel Zeit hast, funktioniert das bei viskosem Kleber und entsprechenden Raumtemperaturen auch irgendwann

Detlef
HelmutHolz
Neuling
#10 erstellt: 19. Dez 2016, 10:02
Hallo,
Problem im zweiten Anlauf gelöst, als Abzugwerkzeug diente mir eine 20 mm (weniger hätte es auch getan, war ein günstiges Reststück) Aluplatte 25x25 cm, 4 Bohrungen für 12 mm Schrauben, Gewinde reingeschnitten, 12 Bohrungen analog zu denen im Chassis (einfach mit einem Blatt Papier übertragen), in Schraubenlöcher im Chassis 5mm Gewinde geschnitten, 12 5mm Schrauben da rein und dann vorsichtig hochgeschraubt, nicht ohne Unterlage auf der Schallwand.
Bässe sind vollständig eingeklebt mit einem halbviskosen Kleber. Jetzt gehen sie zur Reparatur.
Danke für die Ratschläge, ich denke aber, von allein kommt das Chassis nicht raus, auch nicht, wenn ich es 100 Jahre so hängen lasse.

v.G.

Helmut
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