Bündeln magnetostatische Hochtöner?

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xlupex
Inventar
#1 erstellt: 03. Mrz 2005, 18:20
Hallo!
Einfache Frage: Bündeln magnetostatische Hochtöner stark, stärker als gewöhnliche dynamische HT? Wenn ja, wie: Horizontal, vertikal.
Danke und Grüsse
Ralf
markusred
Inventar
#2 erstellt: 03. Mrz 2005, 18:26
Hallo Ralf,

die Bündelung ist von der Membrangeometrie abhängig. Eine Magnetostaten- oder Bändchenmembran ist meist schmal aber hoch/lang. Die Bündelung ist also vertikal stärker - außer du legst das Chassis auf die Seite. Können wir Samstag mit Rauschen ausprobieren, ich habe noch TH400 Bändchenhochtöner.
geppy
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Mrz 2005, 20:12
Magnetostaten bündeln meistens auch auf die Seite stärker als Kalotten. Nach oben unten ist es sowieso katastrophal. Ich hab es auch einmal mit dieser Gattung versucht. Was kommt raus? Man befindet sich hier im Raum es klingt spitz man ist dort und hört dumpfe Musik.
Also meinermeinung nach sollte man Bänder nur verwenden wenn die Hörposition nicht variert. Dann jedoch gibts schön saubere Wiedergabe. Aber meist nicht/kaum besser als bei einer gleich teuren Kalotte.
US
Inventar
#4 erstellt: 03. Mrz 2005, 20:33
Hallo,

ganz allgemein gibt es eigentlich keine Hinweise, daß magnetostatische Strahler oder überhaupt Flächenstrahler ein wesentlich anderes Abstrahlverhalten als Kalotten aufweisen.

Bei Kalotten sitzt der Antrieb außen, so daß der effektive Strahlerumfang bei steigender Frequenz nicht kleiner werden kann. Flächenstrahler werden flächig angetrieben; insofern kann die Strahlerfläche auch nicht verkleinert werden.

Geschriebenes bezieht sich auf vergleichbare Chassis, also normiert auf den effektiven Strahlerumfang!

Praktische Realisierungen von Magnetostaten weisen selbstverständlich aufgrund der meist andersartigen Dimensionen ein völlig abweichendes Abstrahlverhalten auf.

Gruß, Uwe
Franzii
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Mrz 2005, 20:42
Hallo, ich besitze zwei unterschiedliche Magnetostate - Tschuldigung einer ist ein Air - Dingsbums - ich frage mich mittlerweile auch nach derer Existenzberechtigung !
Ich schaue in letzter Zeit öfters in die Studio - Ecke , da macht man aber keine antsalten - mit ganz wenigen Ausnahmen, und die sind dann reines PR - solch highendige Edelprodukte zur höheren Weihe zu verhelfen !
Bändchen , Magnetostate und Air - Motion sind wieder eines dieser sinnlosen Hifi - Produkte.
Belohnt wird man mit viel Klirr - kein Wunder ohne richtige Aufhänung - und katstrophalen Rundstrahlung.
Aber was solls, sind wieder schwer im kommen !!!
Wenn man so Formel 1 bauen würde , wäre man noch in den schönen! Fünfziger !
Gruß Franzii
US
Inventar
#6 erstellt: 03. Mrz 2005, 21:26
Hallo Franzii,

die meisten kommerziellen Produkte mit solche Hochtönern empfand ich nicht recht überzeugend.

Dennoch sehe ich eine Daseinsberechtigung.
Im Beschallungsbereich sind solche Strahler durchaus Alternativen zu Hörnern, da enorme Pegel möglich sind ohne nachteilige "Horneffekte". Siehe z.B. MBHO.

Auch vertikal ausgedehnte Strahler haben ihren Reiz aufgrund der Bündelung.

Bei den dezidierten Hifi-Hochtönern gibts ebenso durchaus interessante Modelle, wie den B&G Neo3 mit Mini-Waveguide.
Horizontal strahlt der zwar gebündelt, aber enorm gleichmässig ab durch einen Strömungswiderstand in den außenliegenden Bereichen + Waveguide. Lediglich in der obersten Oktave kommt außerhalb der Achse nichts mehr.

Wenn das Ganze zum Mittetöner vom Abstrahlverhalten passt, erwarte ich durchaus sehr gute Ergebnisse.

Gruß, Uwe
Franzii
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Mrz 2005, 13:40
@ US
Hallo Uwe , der Antrieb sitzt bei Kalotten nicht immer außen ! Denke an Focal -deren Antrieb ist eigentlich besser , da leichter und die Inverskalotte wird mehr in der Mitte angetrieben.
Ich hatte selbst einmal vor, mit den B&G - Magnetostaten zu arbeiten. Habe mich aber mit der Zeit immer mehr von solchen Projekten entfernt , zumal ich noch totes Kapital - Apogee - Bändchen und Air - Motion - nutzlos rumliegen habe !
Das Problem ist doch allgemein ,das der Hochtonanteil - so ab 8ooo Hz mit viel zu geringem Pegel - besonders im Diffusschallfeld - wiedergegeben wird.
Wenn ich meinen Kopfhörer benutze, dann weiss ich was fehlt- außer dem Diffusschallfeld !
Franzii
-MZ-
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Mai 2005, 14:21
Kalotten schwingen selten als ganzes, was sich bewegt, ist eben nur der Rand (deshalb machen 28mm Gewebekalotten meist auf Distanz über 12khz kaum noch Pegel)

Die meisten Magnetostaten sind kleine line-arrays und entsprechen mehreren Schallquellen, die übereinander angeordnet sind. Bei zB 5-7cm Höhe löschen sich vertikal die Frequenzen aus (Interferenzeffekt).
Deshalb sollte man die Teile immer auf Ohrhöhe montieren.
Eine gebündelte Abstrahlung ist u.U. aber sogar erwünscht,
Siehe D'Appolito, um Boden und Deckenreflexionen zu vermeiden.

Zsammengefasst, die HT Kalotte ist im Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar.
Der RibbonHT oder Magnetostat kostet bei besserer Qualität mindestens das 10fache. Also klar nur was für High End Anwender.
UglyUdo
Inventar
#9 erstellt: 11. Mai 2005, 23:07
Der B&G Neo 3 ist einen Blick wert, zumal er für 89,- zu haben ist, durchaus noch im Bereich für Normalbastler.. Letztendlich habe ich welche erworben und werde sie in einem D'Appolitosystem verwasteln.

Hallo MZ, fein, daß Du hierher gefunden hast. Leider habe ich es nie zu einem Focal Cassis geschafft, und jetzt isses wohl zu spät.
cr
Inventar
#10 erstellt: 12. Mai 2005, 00:48

ganz allgemein gibt es eigentlich keine Hinweise, daß magnetostatische Strahler oder überhaupt Flächenstrahler ein wesentlich anderes Abstrahlverhalten als Kalotten aufweisen


Natürlich gibt es Hinweise.

Eine Schallquelle bündelt umso stärker, je größer die Membran in Relation zur übertragenen Wellenlänge. Somit ist wohl klar, dass eine Kalotte wenig, ein Flächenstrahler im Hochtonbereich extrem bündelt.
US
Inventar
#11 erstellt: 12. Mai 2005, 14:17
Hallo CR,

du schreibst:

Eine Schallquelle bündelt umso stärker, je größer die Membran in Relation zur übertragenen Wellenlänge. Somit ist wohl klar, dass eine Kalotte wenig, ein Flächenstrahler im Hochtonbereich extrem bündelt.


Ich schrieb:

Geschriebenes bezieht sich auf vergleichbare Chassis, also normiert auf den effektiven Strahlerumfang!


Das Abstrahlverhalten von Lautsprecherchassis bezieht man praktischerweise immer auf den Membranumfang um gleiche Voraussetzungen zu schaffen.

Diese Einflußgröße hat selbstverständlich größten Einfluß auf das Abstrahlverhalten. Ganz allgemein kommen Chassis in den Bereich der Eigenbündelung ab ka=1 (Effektiver Strahlerumfang = Lambda) Bei einem 13er z.B. ab 1400Hz.

Den zweitgrößten Effekt bildet der Antrieb. Konuschassis schwingen im betrachteten Frequenzbereich nicht kolbenförmig. Die Außenbereiche werden abgekoppelt; daher nimmt die Bündelung weniger zu, als es eigentlich von der Geometrie zu erwarten wäre.

Bei Kalottenchassis mit dem außenliegenden Antrieb ist es tendenziell umgekehrt. Hier bündeln die Hartmembranen weniger als Weichmembranen.

Magnetostat und ESL haben flächige Antriebe. Daher dürfte hier die Bündelung (normiert auf die Strahlergröße!!!) etwas höher als bei Konuschassis ausfallen.

Gruß, Uwe
cr
Inventar
#12 erstellt: 12. Mai 2005, 19:50
Wer Beiträge ganz liest, ist entschieden im Vorteil.
Was ich nicht tat
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#13 erstellt: 13. Mai 2005, 09:29

US schrieb:
Den zweitgrößten Effekt bildet der Antrieb. Konuschassis schwingen im betrachteten Frequenzbereich nicht kolbenförmig. Die Außenbereiche werden abgekoppelt; daher nimmt die Bündelung weniger zu, als es eigentlich von der Geometrie zu erwarten wäre.

Bei Kalottenchassis mit dem außenliegenden Antrieb ist es tendenziell umgekehrt. Hier bündeln die Hartmembranen weniger als Weichmembranen.


Woraus man dann ja schließen könnte, dass Flächenstrahler, sofern sie die gleiche Geometrie wie eine Kalotte aufweisen (also rund, nicht gewölbt ) eine geringere Bündelung aufweisen, weil sie eben flächig angetrieben werden und so die Innenbereiche nicht abgekoppelt werden.

Leider kranken diese Folientweeter an hohen Verzerrungen, zumindest die, die ich kenne.

@UglyUdo:
kannst Du die Verzerrungen Deines B&G messen? Würde mich wirklich interessieren...

Gruß
Cpt.
Panther
Inventar
#14 erstellt: 13. Mai 2005, 10:41

UglyUdo schrieb:
Der B&G Neo 3 ist einen Blick wert, zumal er für 89,- zu haben ist...

Hi,

in den Staaten ist der BG Neo3 für ca. 44 USD, also etwa 35 € zu haben. Bis er hier ist dann vielleicht 50 €.

Ich habe mir 2 Neo3 und 4 Neo 8 inklusive Frontblenden aus USA besorgt. Dummerweise musste ich zum Zoll, weil die nicht kapiert haben, was ich da importiere. Es ging dann aber letztlich problemlos.

Die Neos sollen bei mir übrigens auch als D'Appolito verbastelt werden. Ähnlich wie beim Pro 30 D aber geschlossen.

Grüße

Panther
US
Inventar
#15 erstellt: 13. Mai 2005, 10:41
Hallo,

Flächenstrahler dürften in der Tat tendenziell etwas weniger bündeln als Weichkalotten.

Wobei die Geometrie des Strahlers auch noch Einfluß hat.

Die prinzipiellen Unterschiede zwischen Konen und Kalotten sind sehr gut anhand der Messungen von Seas oder Peerless nachzuvollziehen. Alle Kalotten stürzen ab ka=2 regelrecht ab unter Winkeln aufgrund des außenliegenden Antriebs. Ferner verhalten sie sich praktisch alle gleich, was man bei Konuslautsprechern nicht behaupten kann, da Membrangeometrie, Dustcapformgebung und Steife Einfluß haben.

Die Vergleichbarkeit mit ESL herzustellen ist mintunter etwas schwierig.

Zum Neo3:
Ich habe das Teil im Einsatz für einen Prototypen mit Mittelton-Hypercardioide.

Horizontal strahlt der sehr breit ab; bei 8kHz weitet sich die Abstrahlung sogar auf! Ab 10kHz stürzt er dann aber total ab.
Vor dem Lochblechgitter sind in den seitlichen Bereichen Filzabdeckungen angebracht, die höhere Frequenzen zunehmend dämpfen. So wird bei hohen Frequenzen die schallabstrahlende Fläche verkleinert.

Gruß, Uwe
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