Probleme bei Loop Back Messungen im Wasserfall

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Verrückter
Inventar
#1 erstellt: 25. Sep 2007, 09:01
Hallo,

mir ist mehrfach folgendes Problem aufgefallen.

Wenn man eine Loop Back Messung macht, dann hat man im Wasserfalldiagramm im tiefen Ton Bereich Ergebnisse. Die scheinen mir doch recht stark ausgeprägt zu sein und je nach Programm unterschiedlich. Woran mag das liegen?

Hier mal zwei Beispiele:

http://mb.abovenet.d...al_Terratec_Arta.png

http://mb.abovenet.d...l_Terratec_Carma.png

Die zweite Frage ist nun, muss ich jedes mal den Wert von dem angezeigten Ergebnis abziehen?

Gruß

Stefan
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#2 erstellt: 26. Sep 2007, 17:56
Moin,

für den Effekt kann es zwei Gründe geben:

1.) Dort tummelt sich ein Hochpass. Bei dessen Resonanzfrequenz schwingt er langsamer aus als woanders. Hier eher unwahrscheinlich, weil eine Soundkarte normalerweise eine viel tieferliegende Resonanzfrequenz hat (idealerweise <10Hz)

2.) Leakage der DFT, weil die Impulsantwort beschnitten wird. Das lässt sich bei dieser Art des CSD leider nicht vermeiden, man kann es sich aber auch nicht wegdenken, weil es je nach Impulsantwort anders ausfallen kann. Besser ist das CBSD, wie es ARTA und esweep benutzen (und inzwischen ein paar andere auch).

Die Unterschiede zwischen ARTA und CARMA würde ich jetzt erstmal auf unterschiedliche Berechnungsparameter schieben.

Gruß
Cpt.
Verrückter
Inventar
#3 erstellt: 26. Sep 2007, 18:04
Hallo Cpt.

vielen Dank für Deine Antwort.

Du meinst mit CBSD das Burst Decay?!

Wenn man die Messung als Zweikanalmessung macht, ist es weg. Es deutet also doch eher auf Hardwarefehler hin?!

Gruß

Stefan
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#4 erstellt: 26. Sep 2007, 19:11
Moin,


Verrückter schrieb:
Du meinst mit CBSD das Burst Decay?!


ja.


Wenn man die Messung als Zweikanalmessung macht, ist es weg. Es deutet also doch eher auf Hardwarefehler hin?!


Wenn Du eine Zweikanal-Loopback-Messung machst erhältst Du als Ergebnis einen idealen Delta-Impuls (bzw. das was in der zeitabgetasteten Welt dem am nächsten kommt). Das heißt, außer dem Sample 0 (ARTA macht da glaube ich immer einen Offset von 100 Samples rein, wenn ich mich nicht irre) ist jeder Wert 0. Dann gibt es kein Leakage, und außerdem ist jedweder der Soundkarte innewohnende Filter rausgerechnet.

Gruß
Cpt.
Verrückter
Inventar
#5 erstellt: 26. Sep 2007, 19:43
Und was passiert bei einer Zweikanalmessung im Raum, also eine reale Messung und nicht Loop Back.

Stefan
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2007, 20:05
Moin,

erst ein bisschen Grundlage: die Messung der Impulsantwort erfolgt mit Hilfe eines breitbandigen Signals, z. B. Rauschen oder ein Sweep. Dann wird das (durch DFT gewonnene) Spektrum der Systemantwort durch das Spektrum des Testsignals geteilt, die Rücktransformation gibt die Impulsantwort.

Bei einer Zweikanalmessung wird nicht das eigentliche Signal sondern die Antwort der Soundkarte - inkl. Eingang - als Divisor verwendet. Bei einer Loopback-Messung ist das Ergebnis der Division deswegen für alle Frequenzen 1 (sofern beide Kanäle absolut identisch sind), die inverse DFT davon ist der Delta-Impuls (Dirac-Impuls).

Wenn auf dem einen Kanal etwas anderes als die Soundkarte gemessen wird ergibt die Division natürlich auch etwas anderes, also ist die Impulsantwort nicht mehr der reine Delta-Impuls, man muss mit Leakage-Effekten rechnen (die Eigenschaften der Soundkarte sind aber aus Prinzip rausgerechnet).

Gruß
Cpt.
Verrückter
Inventar
#7 erstellt: 26. Sep 2007, 20:12
OK, klingt logisch.

Aber was bedeutet das für mich in der Praxis? Gibt es bei der Messung grundsätzlich Messfehler in dem Bereich? Interessant momentan für mich zur Bestimmung der Nachhallzeit. Da sind 0,4 Sekunden schon interessant.

Stefan
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#8 erstellt: 26. Sep 2007, 20:25
Moin,

diesen Fehler wirst Du nie los, der ist einfach prinzipbedingt. Leider kann man ihn quantitativ nicht vorhersagen.

Statt des Wasserfalls würde ich zur Nachhallzeitbestimmung aber auch über die ETC gehen. Ich glaube ARTA hat da ein paar hilfreiche Tools integriert, auch zur Filterung mit relativen Bandbreiten. Schau mal ins Handbuch. Diese Filterung fehlt noch in esweep, sonst ginge das damit geskriptet in wenigen Sekunden.

Gruß
Cpt.


[Beitrag von Cpt._Baseballbatboy am 26. Sep 2007, 20:26 bearbeitet]
Verrückter
Inventar
#9 erstellt: 27. Sep 2007, 06:34
Guten Morgen,

wenn ich es richtig verstanden habe, dann habe ich diesen "Messfehler" immer und es taugt bei dem Wasserfall auf und bei anderen Darstellungen (z.B. Nachhallzeitmessungen) nicht auf? Laienhaft formuliert, es ist ein Wasserfallproblem?

Was für ein Betriebssystem benötige ich, um Dein Programm zu benutzen?

Gruß

Stefan
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