Gehäuse gießen - welche Materialen?

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Spatz
Inventar
#1 erstellt: 30. Jun 2009, 01:37
N'abend allerseits,

für mein nächstes Lautsprecherdesign möchte ich eine ganz besondere Form wählen, da zwei 30er auf die Front und einer auf die Rückseite sollen, die MHT-Sektion aber trotzdem auf eine eher schmale Schallwand soll:



Wie man sieht, war mein bisheriger Plan, das ganze aus einzelnen Platten aufzubauen, die danach geschliffen und furniert werden. Da das ganze aber ein perverser Aufwand (auch finanziell) ist wollte ich mal fragen, ob hier nicht irgendjemand noch eine bessere Idee hat.

Ich hatte mir noch gedacht, dass man eventuell eine Außenform aus Bauschaum (die Eltern desjenigen, der die Boxen bekommt haben eine Malerfirma, solches Material ist also ausreichend vorhanden...) und Holz erstellt und dann das innere ausgießt. Allerdings kommt Beton nicht in Frage, da die Boxen noch in den 3. Stock müssen und wir keinen Kran haben...

Es muss also leichter werden, und wenn das Material noch schleifbar ist wäre das top. Oberflächenbeschaffenheit ist relativ egal, das wird eh mit Holz überzogen (dickes Furnier/dünnes MPX, 1-2 mm) und darf nicht zu teuer sein.

Hat da jemand eine spezielle Idee? Wie sehr kann man durch Zugabe von Styroporkugeln das Gewicht von Beton reduzieren? Oder gibts es ein ganz anderes Material, das es sich einzusetzen lohnt?

Ich hoffe auf die ganzen Handwerker unter euch!

Ciao,

Spatz
PokerXXL
Inventar
#2 erstellt: 30. Jun 2009, 03:44
Moin Spatz

Ich bin zwar kein Betonmischer,aber imho dürfte es schwierig sein aus einer Mischung von Beton und Styropurkugeln eine homogene Schallwand zu basteln.
Habt ihr vielleicht die Möglichkeit ,das ganze in 3 Teilen zu machen?
So ähnliche wie das K&T mit ihrer Schmitti Memorial gemacht haben.
Mit dem entsprechenden Design dürfte das auch nicht schlecht aussehen.
Schwer wird das auf jeden Fall,aber eventuell bleibt es dann noch bewegbar.
Je nach Gehäusetiefe könntet ihr ja bei 3 Teilen zumindestens das Ober -und Unterteile schichten und den Mitteltrakt konventionell aufbauen.

Greets aus dem Valley

Stefan:)
Spatz
Inventar
#3 erstellt: 30. Jun 2009, 04:06
Hmm, hätte ich vielleicht erwähnen sollen: Die Schall- und Rückwand sind aus normalem MDF, es geht nur um den Mittelteil, auf den Front und Rückwand aufgeklebt werden sollen...

Das Problem ist allerdings, dass der Innenaufbau nicht gestattet, dass das ganze dreiteilig wird. Es muss auf jeden Fall ein einzelnes Gehäuse werden!

Ciao,

Spatz
eisi1987
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Jun 2009, 08:14
wie wär es mit einem laminierten Aufbau aus GFK? Hab ich bisher so zwar noch nicht Home-Hifi-Bereich gesehn, aber in ner anständigen Dicke und mit ner gewissen Zahl an Versteifungen sollte so etwas doch ausreichend stabil werden.
JesusCRamone
Stammgast
#5 erstellt: 30. Jun 2009, 09:33
Hi,

würde Abflußrohre nehmen, die auf einen Rahmen fest verbauen(mit schön viel giftigem Kleber), MDF grob herum und den Rest mit Karosseriespachtel zu, schleifen, grundieren, lacken, fertig.

-Micha
nic-enaik
Stammgast
#6 erstellt: 30. Jun 2009, 10:47
Würde es auch mit KG Rohren machen,oder Papprohre,dann has de ne besser Dämmung als mit dem Kunststoff.

Kriegst de bei www.Modulor.de


Ich habe mal bei einer schreinerei nen ganzen Sack voll Mdf Mehl geholt.

Du kannst Leim oder Ziment nehmen,wobei der Ziment was schwerer ist.Ich würde den Leim nehmen,ist zwar teurer aber lässt sich besser bearbeiten(schleifen).
Das tolle an dem Mehl ist,das du es vorher Beizen kannst.
Ich habe schwarze und Mahagoni farbende Beize genommen.Du teilst die Menge in zwei Eimern auf und kippst die Beize mit wasser verdünnt hinein und rührst die ganze Geschichte gut durch,wie beim Kuchen backen!!!Nur lass die Hefe und die Eier weg

Lass die Beize 24 std durchziehen und dann leg es aus zum Trockenen.Wenn de das gebeizte Mehl dann vermischst ,has de eine schönes Farbspiel.Dann Leim dazu,aber nicht zu viel!!

Und dann darfs de rummatschen wie im Kindergarten.Lässt sich echt gut verarbeiten und Schleifen geht echt toll.Danach ne Schicht Lack drauf und gut ist.

Gruss Gino
leartes
Stammgast
#7 erstellt: 30. Jun 2009, 11:14
Hallo,

die Idee mit dem MDF-Pulver finde ich super. Da könnte man ja Biegesperrholz von Innen mit einer MDF-Schicht bespachteln.

@ Spatz:

Das Problem beim Gießen sehe ich darin, dass Du zwei Formen herstellen musst. (Innen und Außen) Das ist am Ende imho mehr oder genausoviel Arbeit wie die LS selbst.

Der Aufbau mit Platte insbesondere MPX hat den Vorteil, dass die Form sehr präzise vorgegeben ist. Ist zwar mehr arbeit beim zeichnen und schneiden, dafür werden die Rundungen aber auch sehr symetrisch. Fehler kann man im Holz sehr einfach korrigiren.

Um Kosten zu sparen, kannst Du die jeweiligen Scheiben in mehrere (l-förmige) Segmente unterteilen. Dass sparrt Verschnitt.

Mach die Scheiben dünn und verstärke den LS von innen, z.B.mit Fliesenkleber und Fliesen und Trittschall.

Da der Bau viel Arbeit ist, würde ich ein Testgehäuse aus Quadern bauen.

LG
Leartes
leartes
Stammgast
#8 erstellt: 30. Jun 2009, 11:16
Ach nochwas?

Wird das eine Unipol? Dann bin ich total interessiert, denn ich habe noch 6 30er rumliegen.


LG
Gelscht
Gelöscht
#9 erstellt: 30. Jun 2009, 12:05
Ich empfehle die lektüre von einigen Hobbythekbüchern zu dem thema formenbau und beton

hier die ausgaben nehmen die sich mit töpfern und mit blumenkästen beschäftigen.

es gibt auch den Hobbytong - jede Bücherei hat die Bücher da.
JesusCRamone
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jun 2009, 13:18
Da fällt mir gerade noch 'papercrete' als Suchbegriff ein.

-Micha
ax3
Inventar
#11 erstellt: 30. Jun 2009, 13:21
http://www.thermozel...n-fertigmischung.pdf
http://www.liapor.co...leichtbeton_2009.pdf

Hi Spatz,

perverser Aufwand wird das nur durch die Rundungen.
Harry hat doch ganz anschaulich gezeigt, wie man runde Gehäusewände ohne übergroßen konstruktiven Aufwand erstellt.

Ansonsten:
Bei deinem Designvorschlag würde ich für die Bässe Rohre nehmen und das Holz oben und unten anpassen. Die Rohre mit den entsprechenden Einschnitten für das Koppelvolumen versehen und innen drin noch mit GFK versteifen. Feddisch.

Gruß


[Beitrag von ax3 am 30. Jun 2009, 13:27 bearbeitet]
Bee
Inventar
#12 erstellt: 30. Jun 2009, 14:00
Für die Rundungen 3 Zylinder von Gladen.

Einen mittig geteilt, schon hast Du alle zylindrischen Rundungen fertig.
Der Rest sind nur noch ebene Platten.
Die Schrägen im Bereich MHT mit möglichst kleinem Spalt zu den Zylindern zuschneiden und den Spalt mit MDF-Mehl-Leim füllen.
ax3
Inventar
#13 erstellt: 30. Jun 2009, 14:49

Bee schrieb:
Für die Rundungen 3 Zylinder von Gladen.

Einen mittig geteilt, schon hast Du alle zylindrischen Rundungen fertig.
Der Rest sind nur noch ebene Platten.
Die Schrägen im Bereich MHT mit möglichst kleinem Spalt zu den Zylindern zuschneiden und den Spalt mit MDF-Mehl-Leim füllen.

Na, die sind ja mal geil.
Da bau ich mir 'nen Koax rein - und find ihn wunderschön. (Frei nach Klimbim - falls das hier noch jemand kennt)
Bee
Inventar
#14 erstellt: 30. Jun 2009, 15:58

ax3 schrieb:
Na, die sind ja mal geil.
Da bau ich mir 'nen Koax rein - und find ihn wunderschön. (Frei nach Klimbim - falls das hier noch jemand kennt)



Mach' nur , die Ringe haben wir schonmal eingesetzt..... hier
Gelscht
Gelöscht
#15 erstellt: 30. Jun 2009, 17:05
Die Gladenringe ja ja -

mal nach holzringe sindelfingen suchen
Kleinhirn
Stammgast
#16 erstellt: 01. Jul 2009, 22:12
hallo,
keine ahnung ob dieses material für ls-bau geeignet ist..aber bei hifiakademie.de ist unter kundenaufbauten bei projekt 45 von "acrystal" die rede...aber guckst du selbst :-)
Spatz
Inventar
#17 erstellt: 02. Jul 2009, 00:27
So, erstmal danke für die vielen Tipps und Antworten!

Doch nun der Reihe nach:

An GFK traue ich mich nicht ran, außerdem wird das mindestens genauso teuer und ähnlich aufwändig. Da kann ich auch gleich beim Holz bleiben...

Das mit dem MDF-Zementgemisch klingt schon interessanter. Wenn man sowas macht ist ja auch eine Bewehrung sinnvoll. Was sollte man da am besten nehmen? Metall für die Stabilität, is klar! Aber lohnt es sich da noch was anderes reinzutun? Irgendwelche Fasern oder irgendwas, was dämpft?

Für die Formen hätte ich auch schon eine Idee, das ganze würde dann aus insgesamt vier Teilen gemacht werden. Der Vorteil dabei wäre, dass man gleich mehrere Gehäuse fertigen könnte. Die Kenförde, die hier eingesetzt werden sind zwar nicht mehr erhältlich, das Gehäuse würde aber für Peerless SLS-12 auch gut passen, warum also nicht gleich 4 Gehäuse gießen und zwei auf Seite stellen, bis mehr Geld für ein absolutes High-End-Projekt da ist.

Acrystal sieht als Füllmasse auch sehr interessant aus, das müsste man aber irgendwo noch Volumen herbekommen.

Heute abend werde ich aber nochmal prüfen, wie aufwändig das ganze mit normalen Brettern ist. Vielleicht bekomme ich ja noch nen Geistesblitz...

Ciao,

Spatz
leartes
Stammgast
#18 erstellt: 02. Jul 2009, 11:53
Hallo,
wenn du die MDF Masse nimmst und ausreichend fest anrührst, kommst Du vielleicht mit einer Form aus.

Dein LS verjüngt sich zur Forderseite. D.h. mann könnte Ihn von hinten aus der Form ziehen.

Ich stelle mir das so vor: Eine durchgehende negativ- Form herstellst und mit einem Trennmittel versehen. ( z.B. Fettschicht, auf die eine Schicht Seidenpapier aufgetragen wird.)

Dann die Form von innen mit 1-2 cm MDF-Masse bespachtelen. (Wahrscheinlich mehrere Durchgänge, vtl. Bindeverzögerer aus dem Kunstmarkt zusetzen, damit die Masse länger verarbeitbar bleibt. Evtl auf Drahtmatten aufbringen, wie beim Betonbau.)

Vorbereitete Versteifungselemente direkt einarbeiten. An der Rückseite Leisten bzw. einen Rahmen einarbeiten auf die die Rückwand später geschraubt wird.

Das Ganze später evtl noch mit Fliesenkleber o.ä. versteifen.

Gemacht habe ich sowas aber noch nicht.

Leartes
veloplex
Stammgast
#19 erstellt: 02. Jul 2009, 11:54

Spatz schrieb:

Wenn man sowas macht ist ja auch eine Bewehrung sinnvoll. Was sollte man da am besten nehmen? Metall für die Stabilität, is klar! Aber lohnt es sich da noch was anderes reinzutun? Irgendwelche Fasern oder irgendwas, was dämpft?



In Sachen Bewährung würde ich mich nochmal schlau machen. Stahl funktioniert in Beton als Bewärung, weil beide Materialien zufällig sehr ähnlich Eigenschaften haben, was Ausdehnung usw. angeht. Ob das dann mit MDF genauso ist, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln.

Gruß Christoph
Bee
Inventar
#20 erstellt: 02. Jul 2009, 12:27
Ich denke nicht, daß man auch noch eine Bewehrung braucht.

MDF Platten sind Holzstaub, mit Leim zu Platten gepresst.

MDF Masse ist Holzstaub, mit Leim zu..........

Und man nimmt deutlich mehr Leim als die industriellen Fertiger. Bei meinen bisherigen Aktionen mit dem Zeug war es immer deutlich stabiler als die MDF Bretter selbst.
Spatz
Inventar
#21 erstellt: 03. Jul 2009, 03:29
Ich würde wenn dann auf eine Mischung aus 20 % Zement, 20 % Sand und 60 % Holz zurückgreifen, eventuell noch mit Faserzusatz... aber das würde sowieso nochmal eine kleine Versuchsreihe fordern, bei der verschiedene Mischungen und Zusätze auf Verarbeitbarkeit und Akustische Daten geprüft werden. Es wäre z.B. toll, wenn man später Schrauben einfach in das Material drehen könnte.

Vielleicht finde ich ja auch so etwas wie das "flüssige Holz"...
tis
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 03. Jul 2009, 10:08
Hallo,

ich würde die Finger von Leim und Zement lassen. Der Grund ist, dass das Material einfällt. Um Holzstaub oä zu verkleben (matschen) kann man wunderbar "Spezial-Lösung MS/31/CP" nehmen. Kostet ca. 10€/l und ist genau dafür gemacht....

viele Grüße
Tim

P.S. : Diese Lösung ist gedacht um Holzkittherzustellen, kommt also dem flüssigen Holz sehr nahe.


[Beitrag von tis am 03. Jul 2009, 10:15 bearbeitet]
antares98
Stammgast
#23 erstellt: 03. Jul 2009, 10:39
Hallo,
der Verwendung von Zement stehe ich auch kritisch gegenüber, da unweigerlich Schwindrisse entstehen werden, welche durch die (kurzen, glatten) Holzfasern wohl nicht oder nur kaum behindert werden. Es gibt natürlich Zusatzmittel, welche das Schwinden behindern, bzw. ausgleichen (siehe Einpressmörtel o.ä.,allerdings wird dieser sehr fließfähig eingebaut und somit muss die "Gussform" sehr dicht sein...)
Ein Faserzusatz (Stahl/Glasfaser/Kohlefaser/....) ist sicherlich gut um Schwindrisse noch weiter zu beschränken.
Allerdings sehe ich Probleme bei der gleichmäßigen Verteilung dieser Fasern bei deinem "Mischungsentwurf".
Aber wie immer gilt Versuch macht kluch

Grüße, Alex
wompat
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 04. Jul 2009, 12:18
hallo,
als Gußmaterial könnte auch Kunstharz-Steingemisch dienen!
Wir haben es als Fugenmaterial auf unsere Terasse genutzt!
Wird superhart und es gibt es in sehr feinkörniger Qualität.
Ein 25 Kg Sack (Binder ist dabei) kostet etwa 100€ , ist superflüssig und härtet ,je nach Binderzugabe- in 2-10Std. ab!
Im Prinzip sind es kleine Steinchen (je nach Wunsch grob oder feinkörnig) die mit Kunstharz zu einem massiven Stein werden.
Gibt es in vielen Farben sieht dann aus wie Stein und müßte gute Dämfungseingenschaften haben!!!
vieleicht hilft es weiter.

Gruß Wompat
Spatz
Inventar
#25 erstellt: 04. Jul 2009, 14:03
Warum sollte das Material bei Verwendung von Holz einfallen, bei Verwendung von Sand aber stabil bleibt? Das kann ich nicht ganz verstehen...

Diese Speziallösung scheint interessant, kann man die Verdünnen? Oder für wie viel langt ein Liter?

Das Kunstharz-Stein-Gemisch ist auch interessant, nur auch ein bisschen teuer. Wie viel Liter sind denn ungefähr 25 kg?

Ciao,

Spatz
antares98
Stammgast
#26 erstellt: 04. Jul 2009, 15:25

Warum sollte das Material bei Verwendung von Holz einfallen, bei Verwendung von Sand aber stabil bleibt? Das kann ich nicht ganz verstehen...


Wenn Zementleim (Zement+Wasser) zu Zementstein wird geht das immer mit einer Volumenreduktion einher. Die Faserzusätze dienen nur dazu, die entstehenden Risse (welche immer vorhanden sind) zu begrenzen. Diese Fasern sind am wirkungsvollsten, wenn sie profiliert und natürlich auch raumstabil sind. Die Holzfasern sind beides nicht (v.a. das Schwind-und Quellverhalten des Holzes wirkt sich sicherlich nicht positiv auf die entstehenden Risse aus). Da beim Mischen unweigerlich Wasser mit im Spiel ist, wird sich das Holz ausdehenen und mit der Zeit das Wasser auch wieder abgeben und schwinden.

Grüße, Alex
Spatz
Inventar
#27 erstellt: 05. Jul 2009, 06:45
Okay, das klingt verständlich!

Ich habe das ganze nochmal grob überschlagen: Ein Korpus kommt auf etwa 35 Liter Material. Bei Beton (Dichte: 2000 kg/m³ = 2 kg/l) käme man so auf ein Gewicht von etwa 70 kg, was noch akzeptabel wäre. So kann man eine gesamte Box sicher unter 100 kg halten. Immer noch ne Menge zu schleppen, aber machbar.

Was für Zusätze sind bei einem Stahlbetonkorpus sinnvoll? Gibt es noch irgendwas, was sich gut einbringen lässt und die innere Dämpfung des Materials ausreichend erhöht? Eventuell kleine Styropor-/Gummikügelchen oder irgedwelche Fasern oder sowas?

Und wie kann ich eine lackierte Schallwand ohne Schrauben mit dem Betonkorpus verbinden?

Ciao,

Spatz


[Beitrag von Spatz am 05. Jul 2009, 06:49 bearbeitet]
harrymeyhar
Stammgast
#28 erstellt: 05. Jul 2009, 08:43
Hallo,

ich habe mir "Leichtbeton" selbst gegossen.

Billiger Baukleber mit Blähtonkugeln.

Gewichtsreduktion gegenüber Beton: Geschätzte 50 %.

Super stabil und auch gut zu bearbeiten, sprich schleifen.

Vielleicht hilft es ja.

Grüße

Harry
leartes
Stammgast
#29 erstellt: 06. Jul 2009, 12:23
Schallwand ohne Schrauben?

Die Schallwand wird ja aus MDF oder MPX sein. Ich würde für die Front einen Rahmen aus Metall mit Bohungen einsetzen und die Schallwand dann von Hinten mit ganz vielen Spaxen anschrauben.

Mache ich bei Testgehäusen aus Holz immer so. Ist aber nicht ideal. Wenn der Aufbau endgültig steht zusätzlich verkleben.

LG
Leartes
antares98
Stammgast
#30 erstellt: 06. Jul 2009, 14:31

Was für Zusätze sind bei einem Stahlbetonkorpus sinnvoll? Gibt es noch irgendwas, was sich gut einbringen lässt und die innere Dämpfung des Materials ausreichend erhöht? Eventuell kleine Styropor-/Gummikügelchen oder irgedwelche Fasern oder sowas?


Mhhh, die angesprochenen Materialien werden nicht funktionieren, Gummi nicht und Styropor erst recht nicht. Das ganze wird sich nicht homogen verteilen und aufschwimmen. Du kannst den Beton ja ziemlich steif anmischen, sodass du den ihn mit stochern o.ä. verdichten kannst.
Um eine Armierung wirst du wohl nicht herumkommen, allerdings geht es ja hier hauptsächlich darum Risse zu begrenzen. Ich würde mich nach irgendwelchen Geweben umsehen. Was sollen denn die Abmessungen/Wandstärken des Gehäuses sein?

Grüße, Alex
Spatz
Inventar
#31 erstellt: 06. Jul 2009, 14:37
So wie es jetzt ausschaut wird es ein Zusätz von Blähton werden.

Welchen Baukleber hast du denn verwendet?

@ leartes:

Deine Erklärung habe ich jetzt noch nicht ganz verstanden. Ich möchte wenn möglich so hinkommen, dass man weder auf Front noch auf Rückwand Schrauben sieht.

@ antares:

Styropor ist ein völlig üblicher Zusatz zu Beton. Man kan vielerorts die Kügelchen säckeweise kaufen, und die sind dann explizit zur Zugabe von Styropor bestimmt.

Ein Gewerbe gibt es ja, nämlich besagte Malerfirma. Und da gibt es sicher auch jemanden, der sich ein bisschen mit Beton auskennt. Wandstärke soll so um die 2 cm liegen!

Ciao,

Spatz
bruddah
Stammgast
#32 erstellt: 06. Jul 2009, 17:08
willst du die schallwand zum schluss drauf machen? oder baust du die schablone um die schallwand umzu?

wenn du letzteres vorhast würden theoretisch dicker werdende holzdübel in der schallwand ideal.



andersrum ...
geht auch so .. steckst die dübel vor dem gießen rein fixierst die irgendwie und später machste die schallwand drauf.


ach ja nch dem gießen das verdichten nicht vergesen!
luftporen sehen unschön aus und wirken sich negativ auf die stabilität aus und halt aufs lacken

würde dir, falls es noch nicht gesagt ist und du sand oä zum mischen verwendest, ne feine 0/2er sandkörnung empfehlen!

je flüssiger desto besser lässt sich gießen, ist dir ja wohl klar oder?
würde betonverflüssiger empfehlen, gibt nicht eine so ganz deftige sauerei wie mit 5liter wasser mehr. ausserdem wirkt sich mehr wasser auch auf die festigketi des betons aus.

gruß
timo


[Beitrag von bruddah am 06. Jul 2009, 17:17 bearbeitet]
leartes
Stammgast
#33 erstellt: 06. Jul 2009, 17:21
Hallo,

ich habe vorgeschlagen einen Metallrahmen viereckigen (aus L-Profil) anzufertigen in den die Schallwand von genau hineinpasst. (Wie bei Fenster und Fenstrerahmen.) Diesen Rahmen kannst Du dann beim Gießen fest in den LS verankern.

In das L-Profil Löcher bohren. Die Schallwand von forne in den Laustsprecher einsetzen und dann von hinten mit Spaxen befestigen. (Einschlagdüber ect geht natürlich auch, Spaxe sind billiger).


Für die Rückwand wüßte ich aber keine Lösung.
harrymeyhar
Stammgast
#34 erstellt: 06. Jul 2009, 17:42
Den billigsten Baukleber vom hiesigen OBI.
25 kg ca. 6,00 EURO oder so ähnlich

+

Maxit AS 108.

Gibt es in verschiedenen Körnungen.

Grüße

Harry
Spatz
Inventar
#35 erstellt: 06. Jul 2009, 18:33
Hey Bruddah,

das Problem ist, dass ich die Front erst anfertigen möchte, wenn der Korpus fertig ist. Schließlich werden bei der Fertigung des Korpus wesentlich größere Toleranzen aufkommen.

Ich glaube die Front und Rückwand werde ich folgendermaßen befestigen: Die fertige Front lege ich auf den Korpus und klebe danach über die Chassisöffnungen kleine Holzstücke in die Ecken, so dass die Front schonmal in ihrer Position fixert ist und die Auflagefläche zum Korpus größer ist. Dann nehme ich die Front ab und schmiere den Kleber drauf und leime das ganze wieder drauf...

Doch was nehme ich am besten als Kleber? Holzleim? Fugenleim? Silikon? Acryl? Montagekleber? Baukleber? Ich hab da echt gar keine Ahnung...

@ Leartes:

Die Box hat in der Mitte nochmal eine Trennwand, da kann man nichts schrauben!

@ Harry:

Welche Konsistenz hat denn dieser Baukleber? Lässt der sich auch mit Betonverflüssiger flüssiger machen? Wenn ja, bekomme ich solche Zusätze auch im Baumarkt?

Ciao,

Spatz
leartes
Stammgast
#36 erstellt: 06. Jul 2009, 20:33
Der Kleber muss hart aushärten. Auf Silikon bewegt die Schallwand sich.

Ich würde auf Baukleber tippen, da der hart austrocknet und nicht schrumpft.



Leartes
Spatz
Inventar
#37 erstellt: 06. Jul 2009, 21:17
Sicher dass der Baukleber auch auf Holz hält? Die meisten Baukleber scheinen nur für mineralische Untergründe zu sein...

Für das innere der Form dachte ich an Styropor oder Styrodur, ist das okay? Zumindest ist beides in ausreichender Menge verfügbar.

Die äußere Form wollte ich aus MDF und einem biegbaren Laminat herstellen und danach mit Bauschaum ausschäumen. Als Trennmittel kommt dann Kettensägenöl zum Einsatz.

Klappt das so?
harrymeyhar
Stammgast
#38 erstellt: 07. Jul 2009, 10:48
Hallo,

ich habe einfach soviel Wasser zugegeben, daß es eine schöne sämige Flüssigkeit ergab. Dann die Blähtonkugeln rein, ordentlich verquirlt und beim giessen immer schön mit einem Stab nachstochern. Ist top in die Form gegangen. Betonverflüssiger? K.A. War nicht nötig.

Zum Verdichten kannst Du ja auch einen Bassshaker an die Form schrauben

Zur Befestigung der Schallwand könnte ich mir Montagekleber gut vorstellen. Baukleber würde ich nicht dafür nehmen.

Styropor ist auf der Innenseite ok.
Für den sichtbaren Bereich hatte ich mir beim OBI so eine Faserplatte zuschneiden lassen. Eine Seite ist grob, die andere superglatt. Ist auch ausreichend biegsam.

Zum Einölen der Oberfläche habe ich Silikonöl zum sprühen genommen.

Wenn Du hinsichtlich der Stabilität noch etwas mehr Sicherheit willst, Estrichmatten aus dem Baumarkt zuschneiden und mittig positionieren.

Grüße

Harry
antares98
Stammgast
#39 erstellt: 07. Jul 2009, 12:38

Styropor ist ein völlig üblicher Zusatz zu Beton


DAS möchte ich bezweifeln...vielleicht beim Estrichbau oder auch im Basstelsektor. Beim Bau von Gebäuden, Bauwerken o.ä. wohl eher nicht. Styropokugeln haben einen starken Auftrieb und im Beton eben auch, sodass es spätestens beim Verdichten zu Entmischungen kommen muss!
Selbst beim Einsatz von Leichtzuschlägen im Leichtbeton müssen Zusatzmittel her, die das vermeiden...und diese Zuschläge haben eine höhere Dichte als Styropor.
Die Anwendung von Betonverflüssiger ist nicht sehr einfach, konnte schon selbst Erfahrungen im Betonlabor damit sammeln.
Und mit Wasser rumzupanschen bis er schön "sämig" ist, ist auch keine gute Idee, denn damit handelst du dir nur noch mehr Schwindrisse ein!

Grüße, Alex
harrymeyhar
Stammgast
#40 erstellt: 07. Jul 2009, 12:57
Hallo Alex,

vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.
Sämig war wohl etwas zu dünnflüssig ausgedrückt.
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß die Gesamtmischung dann mit Verdichten noch gut in Form zu bringen war.

Schwindrisse gabs keine.

Aber wenn Du Erfahrungen im Betonlabor(?) sammeln konntest, könntest Du gerne einen Vorschlag aus eigener Praxis unter breiten.
Das ist ernst gemeint, ich bin für jeden kreativen Vorschlag dankbar, da man nur dazu lernen kann.

Grüße

Harry
antares98
Stammgast
#41 erstellt: 07. Jul 2009, 13:24
Hallo Harry,

ich schreibe gerade meine Diplomarbeit bei der Professur für Betonbau und die haben (natürlich) auch ein Labor

Wenn du gute Erfahrungen mit deinem "Gemisch" gemacht hast, ist das doch in Ordnung! Und wahrscheinlich reicht das auch für diese Anwendung

Meine Empfehlung (wobei ich dazu sagen muss, dass ich von solch kleinen Basteldingen keine Ahnung habe und deshalb das ganze wohl eher "Lehrbuchmäßig" vorschlage.):

*w/z-Wert von max 0,5

*als Zementtyp ruhig CEM II oder CEM III verwenden

*wenigstens ansatzweise so etwas wie eine Sieblinie A,B oder C...evt auch mit Ausfallkörnung) verwenden. Wenn man nur Sand hinzunimmt, benötigt man wieder mehr Zement und handelt sich damit auch alle schlechten Eigenschaften dieses Bindemittels ein. Außerdem kann es auch hier wieder zu Entmischungen kommen.

*Vorsicht mit irgendwelchen Ölen, es gibt spezielle Schalöle, die nicht mit dem Beton reagieren

*Verdichten ist (wie Harry schon geschriebenhat) wichtig

Grüße, Alex
Ragmac
Stammgast
#42 erstellt: 07. Jul 2009, 16:28
von Hobbythek



Das Geheimnis liegt im Ei: Der hobbytong

Auf der Suche nach einem Verfahren, das auch für Laien geeignet ist, haben wir damals mit verschiedenen Zutaten und Chemikalien experimentiert, mit denen wir im Beton Gasblasen erzeugen wollten. Und wir sind fündig geworden.

Wir verwendeten proteinhaltiges Shampoo in das wir noch ein paar Eier hinein geschlagen haben. Das Protein im Shampoo, Eiweiß und Eigelb sorgen für stabile Schaumblasen. Zugleich sorgen sie dafür, dass die Schaumblasen nicht zu grob werden, in gewisser Weise bremsen sie die Schaumbildung.

Unser hobbytong ist gewissermaßen die feinste unter allen Arten von Leichtbeton. Er hatte seinerzeit sogar den Segen des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie erhalten.

Heutzutage werden im Übrigen auch käufliche Schaumbildner angeboten. Auch sie basieren auf Eiweiß.


Das Rezept unseres hobbytongs:

Folgende Mischung hat sich bei uns bewährt:


Zutaten

3 – 3,5 kg Zement (F 45)


1 – 2 Liter feiner Leichtsand


1 Liter Wasser


50 g proteinhaltiges Shampoo


2 Eier


Angemacht wird die Mischung in einem Plastikeimer. Das Wasser, das Shampoo und die Eier werden mit einem Farbenquirl bei etwa 400 Umdrehungen pro Minute schaumig geschlagen.

Damit der Schaum nicht allzu sehr aufquillt, werden bereits beim Schaumschlagen 100 Gramm Zement eingerieselt.

Unter weiterem Quirlen werden der restliche Zement sowie der Sand hinzu gegeben. Man erhält schließlich eine sämige, leicht-flüssige Betonmasse.

Um aus unserem Leichtbeton ein Gusselement herstellen zu können, muss eine Form gewählt werden, in der der Beton erstarrt.
leartes
Stammgast
#43 erstellt: 08. Jul 2009, 12:33
Hallo,
Baukleber gibts verschiedene (Nicht verwechseln mit Fliesenkleber u.ä.). Da gibts auch Mischungen für Holz.

Das Zeug hält Holz bei weitem nicht so gut wie klassischer Leim ordentlich angepressst. Das ist bei Boxen aber egal, da man große Flächen verbindet, auf die keine Belastung einwirkt.

Vorteil ist, man braucht nicht pressen. Das Zeug verarbeitet sich wie Spachtel. Korrekturen sind leicht möglich. Udo hat doch auf seiner HP eine Anleitung (glaub ich).

Leartes
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