Appolito Anordnung um Hochtöner bringt das anwinkeln der Schallwand auf den Hörplatz etwas?

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Uwe9
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Jun 2009, 11:05
Hallo,

kurze Umfrage, bei einem angenommenem Hörabstand von 4m und Mittenabstand der beiden Tiefmitteltöner zum Hochtöner von 30cm müßte die Schallwand für die beiden Woofer im Winkel von ca. 2(,2)° zum HT angeordnet werden, damit die gleiche Laufzeit zum Hörer ensteht.(Falls ich richtig gerechnet habe) Lohnt sich das Ganze überhaupt? Oder ist die Anwinklung der Chassis zu vernachlässigen?
anymouse
Inventar
#2 erstellt: 05. Jun 2009, 12:18
Mal eine andere frage: Wo trennst Du denn? Oder: um welchen Laufzeit-Unterschied in Prozent von der Frequenzdauer reden wir denn? Und stimmen denn die sonstigen Schallentstehungsorte vertikal überein?
Uwe9
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Jun 2009, 13:25
Die beiden Woofer bei 1500Hz 3.ter Ornung heraus
Das HT Bändchen mit 2000Hz 3.ter Ordnung hinein.
Ale#
Stammgast
#4 erstellt: 06. Jun 2009, 08:15
Hallo,

Die Frage von „anymouse“ (um welchen Laufzeit-Unterschied in Prozent von der Frequenzdauer reden wir denn?) verstehe ich zwar nicht ganz. Ob da Beeinflussung von Passiv Elementen gemeint war? Und welche Verzögerungen die im Signalweg mit sich bringen? Vielleicht kannst du das bitte etwas konkretisieren, was du genau gemeint hast?

Aber jetzt zu eigentlichen Umfrage.
Wenn ich deine Frage richtig verstanden habe, möchtest du die Phasenverschiebungen, durch Schallwand anwinkeln, ausgleichen. Ja, in der Regel haben die hohen Obertöne einen kleinen Zeitvorsprung. Und du kannst natürlich unterschiedliche Wegstrecken angleichen, indem du die Schwingspulen der einzelnen Chassis, senkrecht übereinander setzt. Das bringt aber auch die Kantenreflektionen mit sich. Durch Schallwand anwinkeln ist das weniger der Fall (Kantenreflektionen). Außerdem hat die Vorgehensweise das großen Vorteil von eine Punktschallquelle, ähnlich wie bei Koaxialchassis. Aber das kann man leider nur auf einen bestimmten Hörplatz ausrichten. Weil der Hörer immer nur in einer Position denselben Abstand zu allen Chassis haben kann. Und dann, genau in deinem Fall, besteht zusätzlich noch ein anderer Punkt, den du auch berücksichtigen musst. Bei D´Appolito bzw. Pseudo-D´Appolito-Konstruktionen werden Reflektionen von Boden und Decke stark vermindert. Allerdings auch der Abstrahlverhalten von Hochtöner wird vertikal mehr gebündelt. Wenn du jetzt die Mitteltöner anwinkelst, verstärkst du natürlich auch die vertikaler Schallbündelung vom Hochton. Auf den Hörplatz hat das kein Einfluss. Aber wenn du im Zimmer rumlaufen möchtest, dann ist das nicht empfehlenswert. Ja, die Laufzeitkorrektur hat, von Fall zu Fall, nicht nur Vorteile sondern auch ein oder anderen Nachteil. Jetzt musst du entscheiden, was für dich das richtige ist, oder was für dich wichtiger ist. Übrigens (meine persönliche Meinung) bei ca. 3m Abstand nimmt man kein Unterschied wahr. Ich hoffe das hilft dir etwas.

MfG Alex
castorpollux
Inventar
#5 erstellt: 07. Jun 2009, 08:28

Uwe9 schrieb:
Die beiden Woofer bei 1500Hz 3.ter Ornung heraus
Das HT Bändchen mit 2000Hz 3.ter Ordnung hinein.


Elektrisch oder Akustisch?

Bei einer gedachten akustischen Trennfrequenz von 1750Hz haben wir eine Wellenlänge von 19,6cm.

Wenn der Hörabstand zum HT 4m beträgt, sind es 4,011m zum 30cm versetzten Mitteltöner. 1,1cm zu berücksichtigen bei einer Wellenlänge von 19cm. -> 5%

Wenn der Hörabstand zum HT 1m beträgt, wären es 1,044m Hörabstand zum MT. 4,4cm zu berücksichtigen bei einer Wellenlänge von 19cm. -> 22%

Das Zahlenbeispiel zeigt: Für die optimierung auf 1m würde sich eine Anwinkelung/Anpassung des Schallentstehungsortes bezahlt machen - auf 4m halte ich das für vernachlässigbar.
Nicht beachtet sind bei dieser Betrachtung allerdings das Diffusfeld, der Raum, und der Phasenversatz, den die Weiche reinbringt. Zu tiefen Frequenzen hin wird die rechnung unkritischer, bei 2500Hz und 1m Messabstand betrüge die Differenz schon 32%

Grüße,

Alex
anymouse
Inventar
#6 erstellt: 08. Jun 2009, 14:01

castorpollux schrieb:

Wenn der Hörabstand zum HT 4m beträgt, sind es 4,011m zum 30cm versetzten Mitteltöner. 1,1cm zu berücksichtigen bei einer Wellenlänge von 19cm. -> 5%

Wenn der Hörabstand zum HT 1m beträgt, wären es 1,044m Hörabstand zum MT. 4,4cm zu berücksichtigen bei einer Wellenlänge von 19cm. -> 22%


Genau das meinte ich (ob man das ganze jetzt in der Frequenz/Zeit- oder der Wellenlängen-Darstellung betrachtet ist ja meist ziemlich egal)

Sprich: Sind die Laufzeitunterschiede überhaupt relevant? Bei 2,2° kommt mir das etwas gering vor... würde ungefähr einer Veränderung von ca. 0,5 cm (!) entsprechen...
Ale#
Stammgast
#7 erstellt: 09. Jun 2009, 19:13
Hallo,

Jetzt habe ich verstanden, was du vorher gemeint hast. Ist auch einleuchtend!

Aber was manche Hersteller machen, einfach Schwingspulen der Chassis als „akustische Zentren“ sehen, und die dann übereinander setzen, ohne dabei die irgendwie auf ein bestimmten Hörplatz auszurichten. Und so dann versuchen Vorteile eine Punktschallquelle realisieren, ähnlich Koaxial-Chassis. Zum Beispiel wie bei „Casablanca“ von Visaton: Link

Ist das eine Wunschvorstellung? Macht das überhabt noch Sinn? Oder ist die Vorgehensweise total überholt?

mfg Alex
castorpollux
Inventar
#8 erstellt: 09. Jun 2009, 20:10

Ist das eine Wunschvorstellung?


Das ist praktikabel, Sansuii/ralf macht das ganz ähnlich bei seinem "weißen riesen" - aber es scheiden sich die Geister über Sinn und Unsinn sowie gute/schlechte Umsetzung, meist tut man gut daran, die Filter in die Berechnung einzubeziehen und Gruppenlaufzeiten zu überschlagen - mitunter gibt es dramatischere Themen, die, aus technischer sicht, eher Betrachtung verdienen sollten, sind aber alles Einzelfälle

Grüße,

Alex
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