Was zeichnet einen Heimkino LS aus?

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Partoc
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Mai 2008, 20:12
Hallo Zusammen,

mir ist die Tage eine Hobby Hifi in die Hände gefallen. Dort bin ich auf den Bauvorschlag Mission 2113 gestossen und der hat mir sofort gefallen (fragt bitte nicht warum, am Ende ist es die Farbe).

Flugs habe ich mich ein bisschen mit dem Thema Lautsprecher Selbstbau auseinandergesetzt - so schwer, bei geeignetem Bausatz und handwerklichem Geschick scheint es nun nicht zu sein. Und da ich für mein Wohnzimmerkino sowieso etwas eindruckvolleres suche...

Aber!

Ich finde hier immer wieder hinweise darauf das bestimmte LS für den HK Einsatz geeignet oder nicht geeignet wären, ohne konkrete Hinweise darauf zu finden was damit gemeint ist. Ein paar Dinge glaube ich schon ergründet zu haben:


  • Magnetisch geschirmt soweit (der Center) unter einem Röhrengerät steht.
  • Hohe Bandbreite und gute Basswiedergabe auf allen Kanälen
  • Kein D'Appolito wegen Richtcharaktaristik?
  • 5 mal die selbe Chassisbestückung
  • Wenn BR dann Öffnung nur nach vorne
  • Hohe Dynamikreserven (wasn das genau?)


Soweit, so gut, was fehlt?
Wie stelle ich die Bandbreite und die gute Basswiedergabe fest?

Vielleicht kann mir da jemand weiter helfen.

Gruß und Danke
Thomas
anymouse
Inventar
#2 erstellt: 12. Mai 2008, 23:20
Mal ein paar Punkte etwas genauer beleuchtet:

Partoc schrieb:
Magnetisch geschirmt soweit (der Center) unter einem Röhrengerät steht.

Versteht sich von selbst, okay?

Partoc schrieb:
5 mal die selbe Chassisbestückung

Ooptimal, da anderweitig Klangveränderungen bei bewegten Schallquellen auftreten. Es kann sein, dass sich auch bei abweichender Chassisbestückung ein sehr homogener Klang ergibt, wenn die Chassis speziell zusammengestellt sind.


Partoc schrieb:
Kein D'Appolito wegen Richtcharaktaristik?

Quatsch! D'Appo ist durchaus für HK geeignet. Was allerdings nicht so gut geeignet ist, ist ein liegender Center (also Chassis nebeneinander) (und ein weit von der Mittelachse stehender Zuhörer). Stehend ist der Appo-Center wiederum okay.


Partoc schrieb:
Wenn BR dann Öffnung nur nach vorne


Kein besonderes Kriterium für Kino-Boxen. Besser ist es, wenn die BR-Öffnungen nach hinten zeigen und sie dann noch so 20..70cm Luft haben. Nach vorne sollten sie nur, wenn sie hinten kein Luft haben...


Partoc schrieb:
Hohe Dynamikreserven (wasn das genau?)

Was das ist: Der Unterschied zwischen leisest erkennbaren und lautest wiedergebbaren Tönen. Schwierig zu .. nein, nicht zu messen, sondern zu bewerten: ein LS, der max 120dB schafft, ist stärker ausreichend, wenn er sonst mit 30dB betrieben wird, als wenn er sond 80 dB leisten muss.


Partoc schrieb:
Hohe Bandbreite und gute Basswiedergabe auf allen Kanälen

Früher (ProLogik 1) gaben die Rückkanäle nur so bis 8kHz wieder, besser brauchten die Lautsprecher nicht zu sein. Heute sollten alle Boxen nach oben schon so bis 16...20kHz (-3dB) laufen.
Nach unten... hm, kommt darauf an, wo Du trennen möchtest. Über 120Hz ist kaum diskutabel, 80Hz kann üblich sein, 60 Hz ist ganz sicher (5.5 ist natürlich optimalaber schon fast übertrieben).

Damit hast Du dann eine Bandbreite von 80 Hz bis 18kHz. (-3dB).

Darunter kommt der Sub, der sollte so bis 40..20 Hz laufen.

Wenn Du aber Musik über die Lautsprecher hören möchtest, solltest Du auf den Sub weitgehend verzichten können, so dass der Rechte/Linke Front-LS schon deutlich tiefer als die 80 Hz kommen sollte. Der -3dB-Punkt sollte schon im Bereich 70..50 Hz liegen.

Für Dich vielleicht interessant die Erklärung mit dem -3dB:
Der Lautsprecher ist natürlich nicht ab einer bestimmten Frequenz plötzlich still, sondern wird allmählich leiser. Beim -3dB-Punkt ist der Lautsprecher dann 3 dB leise (als was? Naja, als der Pegel, den man sonst so als Durchschnitt nehmen würde), was als Unterscheid zwar schon merkbar, aber kaum deutlich ist.

Möchte man jetzt schönere Zahlen haben, so nimmt man statt dessen den -8dB-Punkt: Hier ist der Lautsprecher schon deutlich leiser, allerdings ist die entsprechende Frequenz schon viel höher (bei einem HT) oder tiefer (beim TT oder Sub). Wie groß der Unterschied der Frequenzen ist, hängt von vielen Konstruktionsmerkmalen ab, und kann von einem Oktavenbruchteil bis zu einer ganzen Oktave alles sein.
Eine Oktave ist übrigens ein Bereich, wo die Endfrequenz doppelt so hoch ist wie die Anfangsfrequenz (also 40-80 Hz, 200-400 Hz, 10-20000 Hz).
Partoc
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Mai 2008, 00:27

anymouse schrieb:

Quatsch! D'Appo ist durchaus für HK geeignet. Was allerdings nicht so gut geeignet ist, ist ein liegender Center (also Chassis nebeneinander) (und ein weit von der Mittelachse stehender Zuhörer). Stehend ist der Appo-Center wiederum okay.

d.h. wenn D'Appo als Center (was dabei die Vorteile sind muss ich noch klären) dann stehend - gibt ein Problem bei mir...

Allerdings was heißt weit von der Mittelachse weg? Wenn ich richtig überschlagen habe wären es z.B. bei mir 13° von der Mittelachse?


anymouse schrieb:

Kein besonderes Kriterium für Kino-Boxen. Besser ist es, wenn die BR-Öffnungen nach hinten zeigen und sie dann noch so 20..70cm Luft haben. Nach vorne sollten sie nur, wenn sie hinten kein Luft haben...

Habe ich mal irgendwo so gelesen...


Gruss
Thomas
päsu
Stammgast
#4 erstellt: 13. Mai 2008, 00:39
Wenn bei einem Heimkino 2 Zweiweg LS als front arbeiten, würdet ihr dann wenn es von der Aufstellung her gut möglich währe einen dritten solchen LS als Center einsetzen oder würdet ihr trotzdem einen speziellen Center mit nebeneinander platzierten Chassis (natürlich der selben LS - Serie) kauffen?

Grüsse
MBU
Inventar
#5 erstellt: 13. Mai 2008, 01:06
Hallo päsu,

drei identische LS an der Front sind von Vorteil, da es dann keinen akustischen "Bruch" gibt, wenn sich z.B. ein Geräusch von links nach rechts bewegt. Die hinteren LS-er dürfen ruhig andere Typen (Dipole?!) sein. Das fällt nicht so auf und Dipole bringen hinten ein schönes diffuses Klangfeld.



Konkret würde ich für den "schmalen Geldbeutel" meine MITA (guckst Du http://www.lautsprechershop.de/hifi/index.htm?/hifi/mita_1.htm ) empfehlen.
Partoc
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Mai 2008, 08:18
@uibel

diese Lösung scheidet bei mir wegen der Leinwand schon mal aus. Ich glaube bei mir führt kein Weg daran vorbei den Center tiefer, oder höher zu stellen - dann muss er aber jeweils eine flache Bauhöhe haben...

Gruß
Thomas
Christoph_Gebhard
Inventar
#7 erstellt: 13. Mai 2008, 09:22
Moin,

man sollte auch das Abstrahlverhalten bedenken.
Die drei Fronts sollten im Mittelhochton horizontal möglichst breit strahlen, d.h. keine Schallführungen und Hörner, im besten Fall 3-Wege mit reinen Mitteltöner, die unterhalb ihrer Eigenbündlung eingesetzt werden.
Vertikal ist Bündlung durchaus erwünscht (ist, glaube ich, auch Teil der THX-Norm), also D`Appo oder längliche Hochtonmembranen bis zu Line-Arrays. Ist aber keine Pflicht.
Die Rears sollten möglichst diffus strahlen, d.h. kaum Direktschall zum Hörer, aber möglichst viel Schall in der Raum werfen.
Sind aber nur meine Erfahrungen/Vorlieben. Man muss sie nicht zwangsläufig teilen

An der Uibelschen Anordung gefällt mir nicht, dass die Lautsprecher so weit oben sitzen. Ton und Bild haben dann zwei verschiedene Entstehungsorte.
Rechts/links würde ich immer auf Höhe des Bildes (bzw. tendenziell in Richtung Center) setzen, der Center je nach Einrichtung darüber oder darunter.

Gruß, Christoph


[Beitrag von Christoph_Gebhard am 13. Mai 2008, 09:26 bearbeitet]
Partoc
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Mai 2008, 20:16
Hallo,

also mittlerweile habe ich mehr über D'Appo Anordnungen gefunden. Bei z.B. der Mission müßte die Trennfrequenz bei 500Hz liegen - ein bischen arg niedrig

Denke das wird nicht nur bei dieser ein Problem sein, oder?

Wie sieht es eigentlich bei den ganzen falschen D'Appos mit der Bündelung aus bzw. wie groß ist der Schaden wenn auch noch die Lage falsch ist?

Wenn man in der Front auf die enpfohlenen 3-Wege Systeme setzt wäre doch auch das (evtl.) Problem mit dem Center gegessen?

Gruß
Thomas

...so langsam finde ich Gefallen daran ein 5.1 System auszusuchen und zu bauen...
päsu
Stammgast
#9 erstellt: 14. Mai 2008, 23:10
Also ihr meint wenn man rein von der Aufstellung her den selben center wie die fronts verwenden kann, sollte man dies auf jeden fall machen, nicht nur wegen dem klang... ein spezieller center kostet ja meistens mehr als einer der beiden fronts.
BolleY2K
Inventar
#10 erstellt: 15. Mai 2008, 01:57
Ich hab als Center einfach meine Front doppelt so tief und halb so hoch gebaut, also mit gleichem Volumen und gleicher Schallwandbreite, funktioniert wunderbar.

Ich bin sehr zufrieden im Heimkino mit meinem Selbstbau - 5 x identische Boxen rundrum. Was ich nach längerem Hören als für mich sehr wichtig empfunden habe:

-Extrem linearer und verfärbungsfreier Stimmbereich
-Dynamikreserven
-Neutrale Abstimmung, schneller und "schlanker" Bass- und Grundtonbereich (anderenfalls klingt vieles nicht echt/gehen Details unter)
-Gute Differenzierung der Feindynamik (kein Klangbrei bei lauten / actionreichen Passagen, Details müssen stehts sauber herauskommen und räumlich ortbar sein)

Grade die 2 Punkte Stimmbereich sowie Differenzierung und Souveränität der Boxen müssen für mich stimmen, sonst machts keinen Spaß.
Partoc
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Mai 2008, 07:21
Hallo,

das hört sich ja alle gut und verständlich an aber wie kann man beim Selbstbau vor Fertigstellung feststellen welche Eigenschaften die LS haben werden?

Bei Fertigboxen gehe ich in den Laden und höre mir die Teile an, ja habe sogar die Möglichkeit die zu Hause anzuhören.

Kann man die zu erwartenden Eigenschaften aus den techn. Daten der Cassis oder der Komplettbox herauslesen?

Oder muss man rein auf eigene (sofern vorhanden) oder fremde Errahrungen zurückgreifen? Wobei hier die Meinungen sehr stark differieren können

Besten Dank im voraus

Thomas
Roderik81
Inventar
#12 erstellt: 15. Mai 2008, 10:57

Partoc schrieb:

Oder muss man rein auf eigene (sofern vorhanden) oder fremde Errahrungen zurückgreifen? Wobei hier die Meinungen sehr stark differieren können


Das trifft es auf den Punkt! Das ist auch für mich das größte Hindernis im Selbstbau. Wenn man Glück hat findet man in seiner nähe einen Forenuser/Selbsbauladen der die Angestrebte Box hat und einen probehöhren lässt . Sonst hilft nur wagen und hoffen

MfG
Daniel
BolleY2K
Inventar
#13 erstellt: 15. Mai 2008, 11:05
Ich lasse mich da von den Empfehlungen und Erfahrungswerten meines Händlers leiten, der kennt meinen Geschmack seit mehreren Jahren sehr gut und hat bisher immer richtig gelegen.
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