Alcone Mini 65 mit Noferro 650?

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CaptnKnuspa
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jun 2007, 17:47
Hallo,

ich habe vor kurzem zwei kleinere Lautsprecher nach Bauplan für die Alcone 65 gebaut ( http://www.hifiladen.de/hifi/index.htm?/hifi/mini65.htm ).
Leider haben diese Lautsprecher in fast allen erdenklichen Hörpositionen und Umgebungen einen anstrengenden Klang, obwohl sie sonst sehr detailreich und vor allem im Grundton sehr präzise sind. Auch verschieden Verstärker und Kabel bringen leider keine Hilfe. Es sind vor allem die "S" Laute in Stimmen sehr aufdringlich, rockige Musikrichtungen sind nur bei kleinen Lautstärken anhörbar, jedoch keinesfalls genießbar.
Messtechnisch verhalten sich die Boxen zwar nicht perfekt, jedoch insgesamt recht ausgewogen.
Ich habe schon sehr viel an den Frequenzweichen gebastelt, allerdings ohne Erfolg, da ich auch nicht genau weiß wo ich ansetzen kann. Wenn ich z.B. den Hochtöner weiter absenke, werden die "S" Laute zwar leiser, dafür klingen die restlichen hohen Töne fad und müde.
Ich habe auch mal einen anderen HT versucht, den WA 10 von Peerless (mit Originalweiche der Mini 65). Die "S" Laute waren damit nicht mehr ganz so ausgeprägt, aber immernoch deutlich hörbar.
Ein Freund hatte mal das gleiche Problem mit den lauten "S" Tönen, messtechnisch nicht nachvollziehbar, allerdings brachte ein anderer TMT (der alte hatte nach seiner Aussage eine Resonanz an der Sicke) die Lösung.

Als eine Möglichkeit sehe ich jetzt noch den NoFerro 650 als HT einzusetzen und die Trennfrequenz auf unter 2kHz zu senken, somit wär ich auch von den starken Membranresonanzen des Alcone weiter entfernt.

Leider finde ich im Internet auch nach langem googeln kein Datenblatt zum NoFerro 650. Wenn mir einer von euch detailierte Infos zu diesem HT schicken könnte wär das echt super. Ich bin auch sehr dankbar für andere Anregungen, die mir helfen, die fiesen "S" Laute zu beseitigen, die mir so ein Dorn im Ohr sind.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich den Mini 65 Bausatz ganz bestimmt nicht schlecht reden will, allerdings höre nicht nur ich diese "Überhöhung" deutlich heraus, sondern auch Freunde die ein weit weniger geschultes Ohr haben als ich...
c2007
Stammgast
#2 erstellt: 24. Jun 2007, 18:30
Hallo CaptnKnuspa,

guck 'mal in diesen Thread, da gab's ein aehnliches Problem, das offenbar mit Anpassung der Phasen zwischen den Chassis verschwandt.

Scandinavian Connection

Cheers,
c2007
Granuba
Inventar
#3 erstellt: 24. Jun 2007, 18:37

c2007 schrieb:
Hallo CaptnKnuspa,

guck 'mal in diesen Thread, da gab's ein aehnliches Problem, das offenbar mit Anpassung der Phasen zwischen den Chassis verschwandt.

Scandinavian Connection

Cheers,
c2007


Hi,

hab den Alcone jetzt in zwei Lautsprechern gehört. Fazit: Anderer TMT.

Harry
Kwesi
Stammgast
#4 erstellt: 24. Jun 2007, 19:00
Hallo,

ich vermute, der TMT ist der Übeltäter; von 1,5-3kHz hat er massive Klirrspitzen von über 2%. Dies liegt noch voll im Übertragungsbereich des Alcone (Trennfrequenz 2,7kHz), die Klirrkomponenten liegen genau im für s-Laute kritischen Brillianzbereich bei 5-8kHz.

Der Wechsel auf einen NoFerro650 würde nur dann Sinn machen, wenn du gleichzeitig eine neue Weiche entwickelst mit einer Trennfrequenz <= 1,8kHz (um den Klirrspitzes des TMTs aus dem Weg zu gehen).

Also: am Hochtöner liegts nicht, der TMT ist schuld. Deine Möglichkeiten:

1. Anderer TMT -> Neuentwicklung
2. Anderer HT und niedrigere Trennung -> Neuentwicklung
3. Box verkaufen und anderen Bausatz holen

Grüsse
Peter

P.S.:


Hallo CaptnKnuspa,

guck 'mal in diesen Thread, da gab's ein aehnliches Problem, das offenbar mit Anpassung der Phasen zwischen den Chassis verschwandt.

Scandinavian Connection


Die Phase hatte damit nix zu tun, bei mir war es schlicht eine lineare Verzerrung (Frequenzgangfehler, der sich leicht über die Weiche korrigieren lässt. Der Alcone kämpft mit NICHTLINEAREN Verzerrungen, da hilft auch keine Weiche mehr...)

P.P.S.: @Harry: Nach den mir vorliegenden HH-Messungen ist der Alcone als TMT unbrauchbar, die Verzerrungen steigen oberhalb 1,2kHz massiv an...


[Beitrag von Kwesi am 24. Jun 2007, 19:05 bearbeitet]
c2007
Stammgast
#5 erstellt: 24. Jun 2007, 19:10
Ups, hatte ich offensichtlich falsch verstanden.

Ziehe alle meine Aussagen zurueck und behaupte das Gegenteil

Cheers,
c2007
CaptnKnuspa
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Jun 2007, 19:28
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Vor einer Neuentwicklung der Weiche scheue ich mich nicht.

Davon, dass der TMT so viel Klirr im Übertragungsbereich hat, hatte ich keine Ahnung.
@Kwesi: Kannst du mir die Klirrdiagramme zukommen lassen? Das wär spitzenmäßig!

Beim Messen waren mir schon kleinere Unregelmäßigkeiten im Impedanzschrieb ab etwa 1,5 kHz aufgefallen. Weil der TMT aber in ziemlich vielen Lautsprecherbausätzen verbaut ist, auch etwas teureren, dachte ich nicht an so viel Klirr...

Das ist wenigstens schon mal ein Ansatz, bin kurz vor der Verzweiflung mit den Dingern.
Kwesi
Stammgast
#7 erstellt: 25. Jun 2007, 08:08




Die k2-Spitze bei 2kHz sieht man leider etwas schlecht im gescannten Bild, man kann es aber erahnen... k5 schägt auch voll durch...

Grüsse
Peter
CaptnKnuspa
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 25. Jun 2007, 18:47
Super, dank dir!

Dafür dass da drunter steht "Relativ geringe Verzerrungen" find ich doch dass das gesamte Verzerrungsniveau recht hoch ist...

Ich hab gestern abend noch etwas gewerkelt und gemessen, dabei ist mir aufgefallen, dass auch der HT "böse S-Töne" dazusteuert, ab etwa 4kHz steigt der Pegel von ungefähr 90dB auf 93dB und fällt zwischen 8-9kHz wieder auf 91dB, danach wieder mit leicht steigender Tendenzenz.

Also habe ich nur mal so zum Ausprobieren den TT tiefer ausgeblendet und den HT höher getrennt, dass der kleine Buckel zwischen 4-7kHz nach Simulation fast weg war. So entstand zwar ein Loch von nicht weniger als 5dB um 2,5kHz, aber wie gesagt, nur zum Probieren.

Das Ganze ist schon viel angenehmer, obwohl man den den fehlenden Pegel bei 2,5 kHz doch merkt, aber da wird der NoFerro seine Qualitäten zeigen!!!

Vielen Dank für eure Hilfe, bin jetzt ziemlich sicher, dass diese Boxen noch klingen werden.
CaptnKnuspa
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Aug 2007, 17:41
Hallo, da bin ich nochmal...

inzwischen habe ich die Seas hochtöner erhalten, aber auch mit diesen HT bekomme ich es einfach nicht hin, dass die Box auch nur ansatzweise zufriedenstellend klingt.

Messtechnisch verhält sich der HT anders als in dem Diagramm aus meinem Katalog. D.h. deutlich höhere Epfindlichkeit, schon fast an die 100dB an 1 Volt. Ziemlich tiefe Senke um 3,5kHz um etwa 6dB.
Darum habe ich den Messwerten erst nicht getraut, sondern einen 18dB Filter 5,6µF 0,27mH 10µF, Spannungsteiler 4,7Ohm und 8,2Ohm parallel zum HT davorgesetzt. Den Tieftöner habe ich mit dem vorgeschlagenen Filter aus dem Datenblatt, also 2,7mH in Reihe zum TT und dann 8,2µF und 0,1mH (in Reihe), zusammen parallel zum TT (Trennung bei etwa 1,5kHz).
Das Ergebnis war eine Beleidigung für jedes Ohr, der HT schreit einen förmlich an, vor allen Dingen weil die S-Laute, die ich ja eigentlich beseitigen wollte immernoch deutlichst durchhörbar waren. Also habe ich einen Saugkreis mit 4,7Ohm 2,7µF 0,18mH parallel zum HT, da waren die S-Töne auf angenehmen Niveau, aber immernoch zu laut im Hochton, da hab ich den Pegel vom HT noch weiter abgesenkt.
Insgesamt, ich möchte nicht lügen, habe ich etwa 30 verschiedene Weichenkonfigurationen ausprobiert, die Schraublöcher an den Terminals sind schon ausgelutscht...
ich habe nun fast die Schnauze voll, die Chassis können doch nicht so schlecht sein...
Vor allem vom Seas HT habe ich mir Einiges erhofft, aber auch in einer anderen Box (probeweise getauscht gegen Peerless WA10, sollten phasen- und wirkungsgradmäßig ganz gut passen) klingt er schlicht und einfach nur richtig schlecht.

Ich fänds toll, wenn Ihr noch nen Denkanstoß für mich hättet...
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