Lohnt sich der Lautsprecher-Selbstbau?

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borsao
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Apr 2007, 20:09
Hallo,

ich beschäftige mich mit dem Gedanken, mir neue Boxen zuzulegen und da ist mir der Gedanken gekommen, dass man die ja auch selbst bauen kann. Leider habe ich keine Erfahrung und kenne auch niemanden, der das schon einmal gemacht hat. Vielleicht findet sich hier der ein oder andere, der seine Erfahrungen mit mir teilen will.

Ich habe ein paar Fragen, ob ich mich überhaupt weiter mit dem Thema beschäftigen soll, oder ob ich doch lieber die fertige Lösung vorziehen sollte:

1. Wie kompliziert ist der Boxenselbstbau? Elektronisch bin ich ein ziemlicher Neuling. Ich habe zwar schon ein paar Kabel zusammengelötet, aber das waren eher einfache Arbeiten. Beim Holz sieht es ein wenig besser aus. An Heimwerkerwerkzeug komme ich ran und habe Unterstützung von dem ein oder anderen passionierten Heimwerker. Wir sind zwar alles keine Profis, aber ich würde sagen, ganz ordentliche Heimwerker.

2. Braucht man für den Boxenbau ein abgeschlossenes Physikstudium mit Schwerpunkt Akustik und Elektronik?

3. Man wird sicher beim Boxenbau mit jedem Modell routinierter und besser, aber kann man auch schon beim Erstlingswerk eine ordentliche Qualität erwarten? Ich habe auf manchen Seiten im Internet teilweise recht weit reichende Seiten über Physik und Akustik von Boxen gefunden, die für einen Neuling auf sehr viele potentielle Fallen hindeuten.

4. Wie kann man die Qualität zu fertigen Boxen vergleichen? Ich würde etwa 700 € für neue Boxen investieren. Können Selbstbauboxen mit Boxen in dieser Qualität mithalten? Oder kann man vielleicht sogar noch höherwertige Boxen selbst bauen?

Vielleicht kann mir ja der ein oder andere meine Entscheidung erleichtern, ob es sich lohnt Boxen selbst zu bauen.

Danke.
Borsao
eoh
Inventar
#2 erstellt: 13. Apr 2007, 20:14
hallo,
zuerst einmal die ganz entscheidende frage:
willst du deine boxen komplett selber entwickeln oder reicht es dir, wenn du einen bausatz nachbaust?
Granuba
Inventar
#3 erstellt: 13. Apr 2007, 20:16
Hi,

für deinen Fall gibts erprobte Bausätze! Schau dir mal die üblichen Shops an, du musst dann nur noch das Gehäuse selber bauen nach Bauplan, die Optik (Furnier, Lack etc.) bestimmst du dann selber.
Hier ein paar Links:

www.lautsprechershop.de
www.acoustic-design-online.de
www.shop.akustik-art.de

Für 700 Euro bekommst du einiges geboten, was sich nicht vor Fertigware verstecken muss, eher im Gegenteil..

Harry
antares98
Stammgast
#4 erstellt: 13. Apr 2007, 20:44
Hallo
Ja, es lohnt sich!
Aber Vorsicht es kann zur "Sucht" werden !

zu1.) Kommt darauf an, wie hoch deine Anforderungen sind, gerade wenn man (versucht) Lautsprecher selbst zu entwickeln...deshalb (hat Murray ja schon empfohlen) ist es wohl das beste als Anfänger mit Bausätzen zu beginnen

zu2.) nein, jedoch sollte man, wenn man selbst entwickeln will Spaß daran haben sich etwas Theorie anzueignen, ansonsten wird daraus nichts.
Bei Bausätzen jedoch kann man eigentlich nicht viel falsch machen.

zu3.) Ja kann man, beim Nachbau eines Bausatzes.

Die Raumakustik hat mit Sicherheit ein großes Potential an
Klang-verbesserungen/verschlechterungen ist jedoch gerade, wenn man mit dem Lautsprecherbau beginnt
(später auch noch ) recht schwer zu "erfassen" und man als Anfänger schon froh ist verstanden zu haben, wie ein Lautsprecher funktioniert.
Bei auftretenden Problemen gibt es hier Forumsmitglieder, die gerne helfen.

zu4.) Mit Sicherheit ist die erreichbare Qualität in diesem
Preissegment höher als bei Fertigboxen.

Grüsse, Alex
borsao
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 13. Apr 2007, 22:31
Hallo nochmal,

und Danke schon mal an eho, Harry und Alex für die ersten Antworten.
Ihr habt mich überzeugt, dass sich der Selbstbau auszahlen kann. Und mit einem Bausatz scheinen auch Neulinge gut zurecht zu kommen...
Vor der "Sucht" des Lautsprecherselbstbaus fürchte ich mich nicht. Wenn es so kommt, werde ich in eine Wohnung mit mehr Zimmern ziehen und auch die letzte Kammer im Stereo Sound erstrahlen lassen.

Was haltet Ihr denn vom kompletten Selbstbau? Sollte sich ein Anfänger da direkt ranwagen oder würdet Ihr dem eher zur Bausatzlösung raten. Ich fände den Gedanken reizvoll, die Box komplett selbst entworfen zu haben. Auf der anderen Seite habe ich mich bis jetzt immer nur als Konsument in Sachen Musik gesehen und kann den Aufwand der Planung nur schlecht abschätzen. Außerdem kommen mir diese Chassis ein wenig wie "Black Boxes" vor (auch wenn die erst noch drum müssen), also ein wenig wie schwer vorhersagbar ohne entsprechendes Gehäuse. Oder kann man die auch ohne Gehäuse qualitativ einordnen? Und lassen sich verschiedene Chassis nach gewissen Kriterien zusammenstellen?
Eine weitere Frage, die mich gerade beschäftigt (in Bezug auch süchtig werden...) kann es Sinn machen einzelne Chassis (auch aus einem Bausatz) durch andere zu ersetzen?

Naja, vielleicht geht die ein oder andere Frage auch schon zu weit im jetzigen Stadium, aber ich glaube, wenn ich mal mit dem Boxenbauen beginnen sollte, dann werde ich auch versuchen, Verbesserungen anzustreben.

Bis dann
Borsao
Heinerich
Inventar
#6 erstellt: 13. Apr 2007, 23:24
@borsao

Um Boxen selbst zu entwickeln oder bestehende Bausätze zu modifizieren ist ein längerer Lernprozess notwendig. Ich stecke zur Zeit in den Anfängen und merke, dass das alles nicht sooo einfach ist.
Insbesondere im Bereich der Messtechnik, ohne die die Entwicklung einer passenden Frequenzweiche wohl eher ein Glücksspiel ist, bedarf es des Wissens und der Übung.
Aber ich bin schon heftig gespannt darauf, wie es sich denn "anfühlt" selbst alles zu planen.
eoh
Inventar
#7 erstellt: 13. Apr 2007, 23:32

Ich fände den Gedanken reizvoll, die Box komplett selbst entworfen zu haben.


jaha, DAS glaube ich gern
aber es ist nun mal ziemlich viel wissen dazu erforderlich, damit es wirklich gut klingt. das verführerische ist ja gerade, dass immer ein ton rauskommt im gegensatz zu z.b. verstärkerselbstbau.

ich würde dir folgendes raten: sieh zu dass du an möglichst viele hobbyhifi-hefte rankommst. das ist äußerst lehrreich.

leg dir einen bausatz zu, den du genau nach plan aufbaust. die weiche allerdings lagerst du aus und baust sie so verschwenderisch vom platz her auf, dass du problemlos bauteile austauschen kannst. so kannst du direkt hören, was passiert wenn ich bauteil A,B,C gegen einen anderen wert austausche.
idealerweise hast du dazu ein simulationsprogramm (z.b. boxsim, falls es ein visaton-bausatz ist) und kannst das ganze schön grafisch nachvollziehen.

viel spass und erfolg!
grüsse,
eoh
dupree
Stammgast
#8 erstellt: 14. Apr 2007, 00:38

eoh schrieb:

leg dir einen bausatz zu, den du genau nach plan aufbaust. die weiche allerdings lagerst du aus und baust sie so verschwenderisch vom platz her auf, dass du problemlos bauteile austauschen kannst. so kannst du direkt hören, was passiert wenn ich bauteil A,B,C gegen einen anderen wert austausche.


Yep, habe ich auch so ähnlich gemacht. Learning by "hearing" ist sicherlich der probateste und nachvollziehbarste Weg.

Grüße

Thorsten
MBU
Inventar
#9 erstellt: 14. Apr 2007, 00:52
Hallo borsao,

für EUR 700,- bekommst Du schon was Gutes. Vergiss es aber, die ersten selbstgebauten selbst entwickeln zu wollen. Das klappt nicht! Kaufe einen guten Bausatz und baue diesen "akribisch genau" nach, dann wirst Du damit glücklich. Guckst Du beim Lautsprecher-"Yeti" Der hat Dir schon ein paar Jahrzehnte Erfahrung voraus.

http://www.acoustic-design-magazin.de/
http://www.acoustic-design-online.de/internetshop/shop.htm

oder bei Strassacker: http://www.lautsprechershop.de/

Wenn Dich das Virus dann infiziert hat dann beschaffe Dir zwei TangBand W4-655(S)A (Breitbänder) für jeweils unter 30 Euronen und sehe zu, daß Du dazu eine Gehäusekonstruktion und eine Weiche zusammenbekommst. Wenn Du das geschafft hast darfst Du Dich an 2-Wegeriche trauen. Wenn es nicht klappen sollte baue einen der zahlreichen Bauvorschläge nach, die es für diesen Treiber gibt und beglücke einen Verwandten/Freund mit dem Elaborat. Viel Geld verbrennst Du damit nicht.
maximaxmax
Neuling
#10 erstellt: 14. Apr 2007, 18:46
Noch zwei Anfängerfragen zum gleichen Thema:

(A) Selbst wenn man eine Box nach Vorgaben baut, benötigt man beim Einbringen der Dämmmaterialien nicht auch Messintrumente zum Abgleich?

(B) Da es bei Auswahl eines x-beliebigen Bausatzes ja Glücksache ist, ob das Ergebnis nun dem persönlichen Geschmack entspricht, kann man ja kommerzielle Designs nachbauen (und somit vorher im Hifi-Laden probehören). Im Internet gibt es eine Reihe von Kommunen, die dies tun, z.B. mit Designs von Proac. Ist es aber denn überhaupt wahrscheinlich, den Originalklang hinzubekommen?
norsemann
Inventar
#11 erstellt: 14. Apr 2007, 19:24
Du bekommst ja nicht den klang nur weil du das gehäuse nachbaust ?!?!
Wenn du etwas nachbaust dann solltest du schon die original speaker nehmen , sonst geht das warscheinlich in die hose bzw du musst das gehäuse volumen neu berechnen
corradohamm
Stammgast
#12 erstellt: 14. Apr 2007, 23:41
Beim Selbstbau spart man definitiv kein Geld , allerdings auch nur dann wenn es zur Sucht geworden ist

Ich finde alleine das Gefühl seinen selbst erbauten Lautsprechern zuzuhören ist die Sache schon wert.

Ich glaube ein jeder "Süchtiger" kann das bestätigen , selbst wenn es der genaue Nachbau einer Magnat XYZ ist gleiche Technik , gleiche Optik etc.

Stell die gekauften Boxen neben deine gleichen Selbstgebauten , deine klingen besser

Man ist hinterher stolz auf sein Werk und geniesst einfach nur die Musik.


Lautsprecher nachzubauen in der Optik es bekannten Fertiglautsprechers geht meistens in die Hose.

Selbst wenn man die gleichen Chassis hat , den Weichenaufbau wird man eher weniger sehen.

Ein anderer Hochtöner verhält sich auf der Schallwand ganz anders als das "Original" .

Es gibt hier im Forum und bei den bekannten und schon genannten Firmen genügend , auch designorientiere Bauvorschläge die alle durchentwickelt sind so das der Nachbauer kein Risiko hat.

Ich habe mal mit 16 oder so einen Latsprecher gebaut der so aussah wie die Backes&Müller BM 40 , man was war ich verliebt in das Teil als sie in der Steroplay vorgestellt wurde.

Also schnell zum Shop um die Ecke und Chassis gekauft :

Pro Seite : 2 30er , 2 20er , 2 Hochtöner und nen Superhochtöner ( Piezo ) , irgendeine 3 Wege Weiche genommen

Gehäuse mit Vattern gebaut-----man was klangen die Schei.....

Aber ein wenig stolz war ich trotzdem


Ich bin eigentlich der festen Meinung das es den Meisten hier im Forum nicht um die Einsparung des Geldes geht sondern mehr um den Spass beim Bauen , die Freude darüber das die Weichenmodifikation schon weider ein Schritt in die richtige Richtung war............

Es ist einfach ein geiles Hobby

Gruß , Marko
norsemann
Inventar
#13 erstellt: 15. Apr 2007, 10:08
Also ichglaube schon das du eine menge geld sparst , ohne die arbeitszeit zu rechnen .
Denke nur mal was würdest du für einen lautsprecher bezahlen der klanglich z.b. an eine visaaton vox 301 rankommt .
????
corradohamm
Stammgast
#14 erstellt: 16. Apr 2007, 01:38
Natürlich kann man Geld sparen , das mein kein Geld spart war ja auch auf die Aussage der "Sucht" gemünzt.

Der "normale" Mensch baut sein Lautsprecher selbst und spart , wenn er es richtig macht, sogar oftmals ne Menge Geld.
Evtl. baut er sich dann in 10 Jahren nochmal welche.

Ein "Süchtiger" wie ich wird ganz unruhig wenn er 2 Wochen lang kein Holzstaub inhaliert und kein Ponal Express von den Fingern geknibbelt hat.

Dann spart man leider kein Geld weil man immer auf der Suche nach dem nächsten Kick ist.
Suche:
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