Antennekabel lässt FI Schalter rausfliegen

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Flo182
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 10. Nov 2013, 20:39

Ich habe seit einiger Zeit ein ziemlich seltsames Problem mit dem Kabelanschluss in unserer Wohnung. Ich persönlich kenne mich leider so gut wie gar nicht mit Elektrik und der Verkabelung aus, allerdings konnten mir auch Freunde, die sich in diesem Bereich auskennen nicht wirklich weiterhelfen.

Ich versuche das Problem mal kurz zu umreißen.

Sobald das Antennenkabel meinen Fernseher berührt fliegt der FI Schalter im Sicherungskasten raus.

Beim googlen dieses Problems bin ich auch auf einige Fälle gestoßen und habe einiges gelesen von wegen Mantelstromfilter, defekter TV, defekte Verkabelung, Schuko vs. Eurostecker etc.
Allerdings unterscheidet sich das Problem bei mir auf folgende Art und ich kann mir auf die Sache einfach keinen Reim machen.

Ich wohne seit 2 Jahren in unserer Wohnung. Früher in Raum A konnte mein Vormieter problemlos TV schauen (alter Röhrenfernseher). Als ich dann einzog bemerkte ich, dass sobald mein TV (LCD von 2008) und das Antennenkabel sich berühren der FI Schalter rausfliegt.
Nun gut, da ich eh selten TV schaue, hab ich das Problem ignoriert. Als dann vor ein paar Monaten ein Elektriker da war und sich das ganze mal angeschaut hat, meinte er das Problem läge zu 100% bei meinem Fernseher.

Nun der in meinen Augen verwirrende Punkt.

Seit einem Monat wohne ich nun in einem anderen Zimmer. Mein neuer Mitbewohner wohnt nun in Raum A. Sein TV (LCD mit Schuko-Stecker) funktioniert dort einwandfrei.
Ich wohne nun in Raum B. Dort konnte bis vor kurzem immer problemfrei ein TV angeschlossen werden.
Aus irgend einem Grund, besteht jetzt jedoch das Problem das vorher in Raum A zu finden war, in Raum B. Raum A funktioniert nun einwandfrei. Nun könnte man meinen es liegt wohl an meinem TV. Dachte ich auch. Als ich dann allerdings den TV meines Mitbewohners in Raum B testen wollte, hatten wir wieder das Problem. Seit einer Woche besitze ich nun auch einen neuen TV und das Problem besteht immer noch.

Okay das mag jetzt alles extrem verwirrend klingen. Ich versuchs nochmal ganz kurz zu fassen.

- Problem liegt nicht am TV. Es wurde mit mehreren Geräten getestet.
- Das Problem was vorher in Raum A vorhanden war, besteht seit meinem Umzug nun in Raum B.
- Der Elektiker (damals in Raum A) meint es läge am TV (der jedoch durch einen neuen ersetzt wurde, ohne Verbesserung des Problems)

Hat irgendwer nur ansatzweise eine Erklärung dafür?

Wäre für jegliche Hilfe sehr dankbar.

dialektik
Inventar

#2 erstellt: 10. Nov 2013, 20:59

Den Elektriker sollte man in die Wüste schicken...............
Scheinbar(und das dürfte wohl f+r jeden Laien klar sein) liegt am Antennenkabel eine Spannung auf, die Kurzschlüsse produziert.
Diese kann sogar LEBENSGEFÄHRLICH sein!

Uwe_Mettmann
Inventar

#3 erstellt: 11. Nov 2013, 09:28

@dialektik

dialektik (Beitrag #2) schrieb:

Scheinbar(und das dürfte wohl f+r jeden Laien klar sein) liegt am Antennenkabel eine Spannung auf, die Kurzschlüsse produziert.

Dass die Ursache eine Spannung auf dem Antennenkabel ist, ist eher unwahrscheinlich, denn der FI löste in Raum A nicht aus, wenn der Schirm mit dem Schutzleiter einer Steckdose verbunden wird (Fernseher mit Schukostecker).

Außerdem funktioniert ein FI-Schutzschalter so, dass er den Strom auf der Phase und auf den Strom auf den Neutralleiter misst. Diese beiden Ströme werden verglichen und weichen sie zu stark voneinander ab, so schaltet der FI ab. Da nun im Gerät Phase und Neutralleiter durch das Netzteil weitgehend getrennt von der TV-Elektronik und allen Anschlüssen sind, wird eine Spannung auf dem Antennenanschluss nicht zur Auslösung des FI führen.

@Flo182
Als Ursache kommt ein defektes Gerät in Frage, wobei es nicht unbedingt ein TV-Gerät sein muss, denn es kann auch ein Gerät sein, das am TV angeschlossen war (z.B. ein Blu-ray-Player oder AV-Receiver).

Eine weitere Ursache können Ableitströme durch andere Geräte in Verbindung mit parasitären Ableitströmen in der Hausverkabelung sein, so dass der FI kurz vor dem Auslösen steht. Der Fernseher mit seiner Verbindung zum Antennen-Kabelnetzt bringt nun das letzte Quäntchen hinzu, dass zum Ansprechen des FI führt.

Weil eben auch ein gefährlicher Fehler vorliegen kann, sollte man nicht die Wirkung wegpfuschen (Auslösen des FI), sondern ein Elektriker muss die Ursache suchen. Ich würde als ersten Schritt messen, welcher Ableitstrom an der entsprechenden Steckdose notwendig ist, um die FI auszulösen. Als nächsten Schritt würde ich die betroffenen Geräte einsammeln und bei denen den Ableitstrom messen, den sie generieren.

Gruß

Uwe

raceroad
Inventar

#4 erstellt: 11. Nov 2013, 11:24

Uwe_Mettmann (Beitrag #3) schrieb:

Als Ursache kommt ein defektes Gerät in Frage, wobei es nicht unbedingt ein TV-Gerät sein muss, denn es kann auch ein Gerät sein, das am TV angeschlossen war (z.B. ein Blu-ray-Player oder AV-Receiver).

Einmal angenommen, ein BR-Player mit Euro-Netzstecker wäre defekt und würde einen unzulässig hohen Ableitstrom verursachen. Denn könnte dieser Ableitstrom doch schon abfließen und den FI-Schalter auslösen lassen, wenn der BR-Player über eine Signalleitung mit dem Fernseher mit Schukostecker verbunden wird. Voraussetzung dafür ist eine korrekt aufgebaute und intakte Elektroinstallation, in welcher die zusätzliche Verbindung über das Antennenkabel den Ableitwiderstand nicht mehr signifikant vermindert.

Daher wäre für mich von Interesse, ob und wie der Schutzkontakt der Netzsteckdosen angeschlossen ist. Ein FI-Schalter darf nur in Netzen mit 3-adrigen Leitungen und separat geführtem PE-Leiter (Schutzleiter / Aderfarbe grün-gelb, früher auch rot) verwendet werden. Setzt man FI-Schalter in alten Installationen mit nur 2-adrigen Leitungen ein (Handelt es sich um einen Altbau?), was durchaus vorkommt, kann es auch ohne einen Defekt der beteiligten Geräte zu Fehlauslösungen kommen (klassische Nullung). Wäre der Schutzkontakt gar nicht angeschlossen, was grob fahrlässig, aber dennoch vorzufinden ist, kann ein defektes Gerät seinen unzulässig hohen Ableitstrom erst dann ableiten, wenn z.B. durch den Anschluss eines Antennekabels ein Weg dafür bereitgestellt wird.

@Flo182: Bitte allenfalls selbst an einer Steckdose nachschauen, wenn Du Dir sicher bist, das auch machen zu können, ohne Dich einer Gefahr auszusetzen.

Weil eben auch ein gefährlicher Fehler vorliegen kann, sollte man nicht die Wirkung wegpfuschen (Auslösen des FI), sondern ein Elektriker muss die Ursache suchen.

Unterschrieben. Da der TE wahrscheinlich so der so darauf stoßen wird: Nicht der Einsatz eines x-beliebigen als Mantelstromfilter verkauften Bauteils, aber der eines galvanisches Trennglieds würde ein durch den Anschluss des Antennenkabels ausgelöstes Ansprechen des des FIs verhindern. Man deckte aber einen potenziell gefährlichen Mangel zu.

Passat
Inventar

#5 erstellt: 11. Nov 2013, 12:04

Unterhaltungselektronik hat i.d.R. keinen Schukostecker, sondern einen Eurostecker (bei Geräten mit kleiner Leistung) oder einen Konturenstecker.
Oft wird der Konturenstecker mit dem Schukostecker verwechselt.
Der Unterschied: Ein Schukostecker hat 2 Schutzkontakte, diese fehlen dem Konturenstecker.

Grüße
Roman

Uwe_Mettmann
Inventar

#6 erstellt: 11. Nov 2013, 12:12

raceroad (Beitrag #4) schrieb:

Ich vermute mal, dass außer der TV vom Mitbewohner die anderen Fernseher Schutzklasse II sind. Aus welchen anderen Grund sollte der TE denn explizit erwähnt haben, dass der TV vom Mitbewohner einen Schukostecker hat.

Insofern kommt es bei einem schutzisolierten TV erst zu einer Verbindung mit dem Potentialausgleich, wenn die Antennenleitung angeschlossen wird. Wenn also z.B. der BR-Player einen Isolationsfehler hat, so macht sich das durch einen erhöhten Ableitstrom erst bemerkbar, wenn dieser mit dem TV verbunden ist und die Antennenleitung eingesteckt wird.

Wir haben hier nur lückenhafte Informationen und können uns das Ganze nicht vor Ort anschauen oder Messungen durchführen. Daher können wir hier nur glaskugeln. Letztendlich muss der TE handeln und einen Fachmann holen. Das ist der einzige Tipp, den wir ihm geben können.

Eben weil ein lebensgefährlicher Fehler vorliegen kann, kann es durch fehlende Informationen oder Missverständnisse zu falschen und gefährlichen Lösungsvorschlägen kommen.

Gruß

Uwe