1 von 4 TV Geräten kein Empfsng im Haus

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Juzi_
Neuling
#1 erstellt: 31. Jan 2017, 22:34
Hallo,
ich melde mich voller Verzweiflung bei euch. Meine Freundin hat einen Sony 32 Zöller aus dem Jahre 2015 (leider keine Bezeichnung zur Hand) und hat seit Monaten keinen Empfang. Ich beschreibe euch zunächst die technische Situation:

Sie lebt in einem alten Bauernhaus mit angeschlossener Scheune. Die Sat Schüssel befindet sich am Stall. Wir haben vom Quad-LNB gute 75 Meter Kabel bis ins Haus verlegt. Der Quad LNB versorgt 4 Geräte, wovon 3 wunderbaren HD Empfang haben, bis auf das Gerät meiner Freundin. Alle Fernseher sind direkt mit einem eigenen 75 Meter Kabel direkt mit der Schüssel verbunden.

Nun unsere Leidensgeschichte:
Am Anfang klappte alles wunderbar, Kabel war in einer Stunde verlegt, angeschlossen, Sendersuchlauf. Alles läuft. Ca. ein Jahr später hatte sie vermehrt Bildrauschen oder komplette Ausfälle, gerade im Winter bei Frost. Alle anderen Geräte liefen aber weiterhin und parallel einwandfrei. Wir haben dann im Sommer 2016 den LNB getauscht, weil der schon älter war und wir einen Defekt ausschließen wollten. Danach funktionierte das ganze wieder. Dann kam es nach einigen Wochen wieder zu den gleichen Problemen. Wir haben dann im September einmal ein neues Kabel gekauft um dieses als Fehler auszuschließen und 75 m Kabel neu verlegt. Gleiches Phänomen = es hat wieder für ein paar Wochen funktioniert. Aber eben nur kurz. Und seit ca. 3 Monaten geht gar nichts mehr. Nur noch schwarzes Bild.

Den TV haben wir natürlich schon an die anderen Kabel im Haus angeschlossen, dort funktionierte er auf Anhieb perfekt, auch mehrere Stunden am Stück. Den TV schließen wir als Fehlerquelle aus. Den LNB und das Kabel eigentlich auch, da diese ja neu sind. Was für einen LNB wir gekauft haben weiß ich nicht genau, war aber ein 30€ Euro gerät mit Quad Funktion, weil eben 4 TV befeuert werden müssen.

Auffällig: immer wenn Fehler aufgetaucht sind, konnten wir durch ein ab- und anstecken des Kabels, durch drehen in eine bestimmte Position oder durch Ruckeln das Bild wieder für ein paar Wochen wieder herstellen. Allerdings nicht mehr seit dem Wechsel des Kabels. Nach dem seit Oktober/November nun gar nichts mehr geht, hilft auch kein Ruckeln oder sonstiges.

Den Elektriker bzw. Fachmann würden wir uns gerne erst einmal sparen. Könnte ihr uns vielleicht weitere Fehlerquellen nennen die wir überprüfen können oder habt ihr irgendeine andere Idee?

Vielen Dank!


[Beitrag von Juzi_ am 31. Jan 2017, 22:36 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2017, 09:32
Ich denke das Problem liegt an der Verkabelung. Die insgesamt einen zu hohen Widerstand entwickelt, anders gesagt, zu schlecht leitend ist.
Um das LNB als Problem auszuschliessen, kann man mal einen Test machen und das Kabel am LNB einen andren Anschluss geben, sollte nun der Fehler bleiben oder nach kurzer Zeit wieder auftauchen, kann man davon ausgehen, dass die Verkabelung zu mangelhaft ist. Ein mangelhaften Ausgang am LNB kann durch den Tausch der Anschlüsse weitestgehend ausschliessen.
Um wieder dauerhaften Empfang zu reicht es eventuell schon aus sauber und ordentliche gemachte Anschlüsse herzustellen , dabei alle Anschlüsse überholen, um dauerhaft Empfang zu haben, worauf man dabei achten soll, steht nachfolgend im Text ->>

Ein Problem sind dabei mangelhafte Kontakte an den Anschlüssen, welche man durch wackeln wieder verbessern kann, z.B. hinten am TV.
Aber der Anschluss am LNB leidet noch mehr, wegen der Witterung.
Ansonsten wird gerade bei sehr langen Kabel auf den Preis geschaut und das billigste Kabel genommen, das ist aber kontraproduktiv.
Das Gegenteil sollte man tun, um so länger, um so besser sollte das Kabel sein. Die 75 Meter sind schon eine stolzes Stück.
->> Bei den Anschlüssen sollte man grundsätzlich auf den guten Kontakt achten, also ein guter und kraftschlüssigen Kontakt zwischen Kabelabschirmung und den Steckern sollte hergestellt werden. Die Stecker sollten stets fest auf die Anschlüsse geschraubt werden. Es sollte kein Spiel zwischen Stecker und Anschluss herrschen. Auch in sich sollten der Stecker nicht wackeln. Das sorgt für einen guten Kontakt und eine bessere Langzeitstabilität.
Eventuell vorhandene Kupplungen m Kabel sollten mit F- Stecker und Kupplung ausgeführt sein.
F- Quick- Stecker sollte man dringend meiden, eine Kabelkupplung mit klassischer IEC-Norm Steckern/Kupplungen auch.

Auswahl der Kabel :
Welches Kabel ist installiert ?
Ich tippe auf ein ehern billiges Kabel...

Für solche lange Kabelstrecken gibt es ein paar Regel, um sicher zu gehen :
Billige vorgefertigte Kabel mit angegossenen Steckern meiden, die Qualität kennt hier nach unten keine Grenzen.
Dünne Kabel, also weit unterhalb der üblichen ca. 7mm Durchmesser, sollte man meiden.
Kupfer ist der beste elektrische Leiter. Je sauberer das Metall um zu besser.
Kupfer ist auch teuer, deswegen, wird es in vielen Kabeln durch Alu und ähnlichen ersetzt. Alu leitet schlechter den elektrischen Strom, bei kurzen Strecken ist dies kein Problem, bei langen Kabelstrecken kann der Widerstand zu hoch werden.
Um sicher zu gehen, sollte man sich Markenkabel mit Kupferdrähtchen in der Abschirmung kaufen.
Die Referenz ist dabei das LCD 95 oder das LCD 111 oder 115, wie 111 nur besser UV- beständig, von Kathrein sein.
Weitere Marken, die gute vertretbare Qualität anbieten sind Sytronic, Wisi, Triax/Hirschmann, Axing u.a.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 01. Feb 2017, 09:40 bearbeitet]
MichelRT
Inventar
#3 erstellt: 01. Feb 2017, 10:54
Bei 75 braucht man qualitativ hochwertiges Kabel. Wie mein Vorredner schon geschrieben hat.
Wenn sich der Empfang wieder für kurze Zeit verbessert wenn an den Steckern etwas gemacht wird, sind sicher auch die Stecker nicht optimal. Vermutlich schlecht installierte Aufdrehstecker. Auch hier sollte nichht gespart werden und gute Selfinstall Stecker passend zum Kabel von Kathrein oder Cablecon verwendet werden.
Juzi_
Neuling
#4 erstellt: 01. Feb 2017, 13:16
Moin,

erstmal vielen Dank für die Antworten!
Als Kabel habe ich dieses verwendet: Kabel
Als Stecker die mitgelieferten. Wenn ihr sagt, dass das oben genannte Kabel grundsätzlich ok ist, würde ich es mal mit guten Steckern versuchen!

PS:
Da mir 5 Meter Kabel zum LNB fehlten, habe ich so einen Verstärker genommen Verstärker und am anderen Ende ein 5 Meter Kabel zum LNB befestigt. War das Okay? Muss gestehen dass der Verstärker schon älter ist.. sollte ich den zur not auch austauschen? Oder lieber gar keinen Verstärker zwischenstecken?


[Beitrag von Juzi_ am 01. Feb 2017, 13:47 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 01. Feb 2017, 17:05
Das erklärt so einiges
Ein unterirdisch mieses StaCU+Alu-Koax mit miesen Aufdrehsteckern und zusätzlich den Übergangswiderstand erhöhenden O-Ring
Damit ist auch das Verhalten erklärbar, diese Koax korrodiert in Windesteile, jedesmal wenn du dran rumfummelst verbessert du den Kontakt und es kann mal wieder ins Highband geschaltet werden.

Ich würde komplett umbauen:
Inverto Unicable-LNB
nur ein 75m dickes, gutes RG 11 Erdkoax wie das Delta KOAX 1610 T (EX 11 F-Stecker auf beiden Seiten)
DEHNgate DGA GFF TV als Überspannungsschutz *
deinen Verstärker
4fach-Sat-Verteiler z. Bsp. VT 0424
Erdungswinkel*

*mit min 4mm² an die Potentialausgleichschiene anschließen.
Bollze
Inventar
#6 erstellt: 02. Feb 2017, 14:48
Kabel taugt sich nichts oder nicht viel , möglicherweise hat es ein Bruch bekommen, bei den billigen Kabel ist dies schon mal möglich.
Mein Vorschlag :
Neues Kabel, das 75100AFZ googlen,( Hersteller Sytronic) , da kommt man bei Reichel Elektronik raus, da gibs 25er, 50er, 100er Meterware recht günstig für die Qualität, einbauen und gut ist.Der Verstärker kann draussen bleiben, ist aber ein durchaus gutes Teil. Sollten sich bei Tele 5 SD, DMAX SD oder Sport 1 SD Störungen auftreten, bedingt durch die Verwendung eines DECT-Schnurlostelefon. dann kann man den Verstärker ungefähr mittig mal einbauen oder an der Verbindungsstelle, wo man ein 25 Meter und 50 Meter Stück verbindet. Damit kommt an den TV ein höherer Pegel an, das stärkere Nutzsignal lässt sich dann nicht so leicht stören,
Die Anschlüsse nach den oben bereits genannte Gesichtspunkten ausführen, die Gummiringe raus, wurde ja schon erwähnt.
Kostenpunkt um die 40.. 50 Euro.
Bollze


[Beitrag von Bollze am 02. Feb 2017, 14:53 bearbeitet]
Juzi_
Neuling
#7 erstellt: 02. Feb 2017, 15:23
Nochmal Hallo an alle,

die neuen F-Stecker und der Verstärker sind bestellt. Wir werden die F-Stecker an Fernseher und LNB tauschen und den Verstärker als Verbindungsstück nutzen. Ich melde ich dann Samstag/Sonntag bei euch, wie es ausgegangen ist.

Bis dahin vielen Dank an alle!
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 03. Feb 2017, 09:13
Der vorhandene Verstärker ist doch gut genug, wenn man so ein Ding dann einbauen will, warum noch einen Verstärker kaufen ?
Das Geld wäre besser in einen guten Kabel angelegt.
Naja, wenn man damit mit den schrottigen Kabel einen Empfang hinbekommt..was soll es


[Beitrag von Bollze am 03. Feb 2017, 13:51 bearbeitet]
Juzi_
Neuling
#9 erstellt: 07. Feb 2017, 15:22
@Bollze: Den Verstärker den ich oben als Link gezeigt habe, war noch nicht in unserem Besitz, sondern sollte nur zeigen, dass ich so ein "Ding" eingebaut habe. Den, den ich zu erst eingebaut habe, lag da bereits rum und war schon angerostet, deswegen habe ich den jetzt ausgetauscht gegen einen neuen!

Ich habe mich am Wochenende dran gemacht und alle F-Stecker und den alten Verstärker gegen den neuen ausgetauscht. Als ich dann am LNB war, um dort den letzten F-Stecker zu montieren, geschah es: Ich berührte das Kabel nur mit den Fingerspitzen und es viel ab! Der alte (ein Jahr alte) F-Stecker war durchgerostet und brach durch die kleine Berührung ab... Stecker getauscht, angeschraubt und nun haben wir besten Empfang, wie er besser nicht sein könnte!

Nochmal zu der Thematik billiges Kabel: Ja, das verbaute Kabel ist vergleichsweise günstig. Und ich kaufe auch sehr gerne teure Kabel, habe hier 40 Euro teure HDMI-Kabel in Verwendung und weiß auch aus physikalischer Sicht, dass es durchaus Sinn macht. Aber nichts destro trotz, mein "Billiges" Kabel verrichtet über 60 m seinen Dienst. Störungen treten wahrscheinlich nur im messbaren, aber nicht sichtbaren Bereich auf. Als Profis, verstehe ich, dass ihr teure Kabel verbaut, würde aber dazu raten, nicht pauschal jedem zu empfehlen, so ein teures Kabel zu kaufen, wenn bestehende Probleme nicht zu 100% an einem schlechten Kabel zu verorten sind!

Vielen Dank für eure Antworten und Hilfe!
KuNiRider
Inventar
#10 erstellt: 07. Feb 2017, 17:11
Diese Murkskabel führen immer zu Problemen!
Manche sind schon auf der Rolle defekt, andere tun ein paar Jahre.
Bei jedem der drei großen Kabelnetzbetreiber in Deutschland ,sind sie desshalb seit Jahren verboten bei Neuinstallationen!
Der Aufwand Bilkigstecker und Kabel nach relativ kurzer Zeit zu ersetzen, steht in keinem Verhältnis zum ersparten Betrag.
Bei deinen Angaben bestand min eine 80% Chance, dass es das Kabel ist und ich wette, dass es an dem abgefaultem Stecker abgeschnitten werden musste. Der Materialmix Stahl + Kupfer + Alu + Messing + Chrom verrotet bei Nässe und der LNB Versorgungsspannung im Zeitraffer.
Juzi_
Neuling
#11 erstellt: 07. Feb 2017, 18:35
Das sollte kein Gemecker sein! Ich bin dankbar für eure Hilfe und glaube euch auch alles, was ihr zu den Kabeln geschrieben habt. Wollte nur warnen, zu vorschnell direkt so ein teures Kabel zu empfehlen. Verzweifelte Leute geben sonst vielleicht zu schnell zu viel Geld aus!

Nochmal: Danke an alle!
Bollze
Inventar
#12 erstellt: 08. Feb 2017, 08:42
Hier wird Ferndiagnose gemacht. Wir können hier nicht mit Messgeräten anrücken. Viele der Hilfesuchenden können nicht mal ein Multimeter bedienen.
Ein ewiges Fragen können wir auch nicht machen, eine schnelle und sichere Lösung soll in der Regel her.
Hättest du an die hier gemachten Vorschläge gehalten und erstmal die Punkte abgearbeitet, die ohne Materialanschaffung zu erledigen sind, wäre man hier höchstwahrscheinlich mit 0 Euro Materialeinsatz davon gekommen.
Als erstes würde hier gleich auf die mangelhaften Anschlüsse hingewiesen. Ausdrücklich wurde nochmals der Anschluss am LNB hervorgehoben. Auch der Tausch der Anschluss am LNB, zwecks Test des Ausgangs des LNBs wurde empfohlen. Das sind Dinge, die man ohne den Kauf neuer Materialien erledigen kann. Und DABEI hätte der verfaulte Anschluss am LNB auffallen müssen. und BINGO !

Hätte man sich von Anfang an ein gutes Kabel angeschafft, so wären die vielen Probleme gar nicht erst aufgetreten.
Die Anschaffung eines zweiten Kabel und eines weiteren neue LNBs wäre auch nicht nötig gewesen.
Unter dem Strich kostet hier das Billige schon mehr, als gleich ein gutes Kabel einzusetzen.
Die 2 Inlineverstärker hätte man sich auch sparen können. Das sind schon 20 Euro plus ein LNB und zweimal Billigstrippe.
Die Eigenschaften der Billigkabel sind unberechenbar, bei der Qualität gibt es keine Grenze nach unten.
Technische Daten gibt es oft keine, die man glauben kann.
Die Billigkabel können brechen, also auch irgendwo in der Mitte ist der Leiter durch, dann geht (fast) nichts mehr.
Sich ein teueres Kabel zu kaufen, wäre also die sichere und dauerhafte Lösung gewesen, wäre auch billiger gewesen, als den Fachmann kommen zu lassen, wenn dieser Mann seriös ist, so wurde auch er auf ein gutes Kabel setzen, schliesslich muss er auf seine Arbeit eine Garantie geben.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 08. Feb 2017, 08:54 bearbeitet]
a33
Stammgast
#13 erstellt: 08. Feb 2017, 14:48

Juzi_ (Beitrag #11) schrieb:
Wollte nur warnen, zu vorschnell direkt so ein teures Kabel zu empfehlen.


Hast du diesen Thread mal gelesen: https://forum.digita...-stahlkupfer.369483/ ?
Insbesondere Post #8 und Post #20?
Sehr informationsreich über StaKu-Kabel!



Juzi_ (Beitrag #11) schrieb:
Nochmal: Danke an alle!

Schön dass es jetzt geklappt hat!

MfG,
A33
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