neue Sat-Anlage

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Maxi1984
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Dez 2010, 16:15
Hallo,
da momentan unser Haus umgebaut wird, soll die Gelegenheit genutzt werden die Satellitenanlage vernünftig zu verbauen.

Vor ca. 20 Jahren wurde die jetzige Anlage angeschafft und seitdem lediglich der LNB zwecks Digitaltauglichkeit getauscht.

Nun soll die Anlage auf dem Dach montiert werden und es stellt sich die Frage was man noch von den alten Komponenten weiterverwendet bzw. ob man überhaupt noch etwas verwenden sollte oder ob es sich lohnt in vernünftige Komponenten zu investieren.

Es existiert eine alte Schüssel mit ich glaube 120cm Durchmesser, daran hängt ein billiger 4er LNB. Kabel die verwendet werden sind auch "Standardkabel" die damals bei dem ganzen Set dabei waren (dies beeinhaltete die Schüssel, den LNB und zwei analoge Receiver).

Was würdet ihr mir raten? Alles normal weiterverwenden oder neun anschaffen.

Ich denke zumindest die Kabel sollte man neu nehmen und da dann auch auf vernünftige achten?!
barsch,
Inventar
#2 erstellt: 06. Dez 2010, 17:39

Ich denke zumindest die Kabel sollte man neu nehmen und da dann auch auf vernünftige achten?!


Nach 20 Jahren würde ich schon alles neu machen ,nicht nur die Kabel. Bei einer Dachmontage kommt mann ja auch nur schwer wieder ran! Von welcher Firma ist denn die Antenne?
Obwohl eine 1,20m Antenne würde ich mir nicht freiwillig aufs Dach setzten. für reinen Astra Empfang reicht eine 75-max.85iger Antenne aus. Denke bitte auch an die nun erforderliche Erdung der Antenne !
dirk11
Stammgast
#3 erstellt: 06. Dez 2010, 19:20
Kabel sollte man auf jeden Fall erneuern, dazu hochwertige, gut abgeschirmte Qualität z.B. von Hirschmann o.ä. Herstellern verwenden. Auf die Schirmung und das Dämpfungsmaß achten! Genügend Schlaufe an den beiden Enden lassen, damit man bei Bedarf die Stecker austauschen kann! Ich würde mir eine Crimpzange zulegen (reichtelt, so teuer ist die nicht) und Stecker verwenden, die vercrimpt werden, nicht dieses Gewürge mit den Aufdreh-Steckern, bei denen immer so einige der Einzellitze der Abschirmung abgeschert werden.
Eine neue Schüssel würde ich so montieren, dass sie "schielt" und man Astra und Hotbird gleichermassen empfangen kann - wenn schon, denn schon
Müsste dafür vermutlich eine 90er oder größer sein, aber da sollen sich die Spezialisten hier mal zu Wort melden.

Bei der "Erdung" der Satelliten-Schüssel ist zu beachten, dass diese (am Mast angeschlossen) einen Mindest-Querschnitt haben muss (IMO 16mm²), aus starrer Leitung bestehen muss (eindrähtig oder mehrdrähtig, nicht flexibel oder feindrähtig) - dazu kann man sich z.B. bei Dehn informieren; sie darf nicht oder wenn dann nur in sehr großen Radien um Kurven geführt werden (in engen Radien könnte ein eingeschlagener Blitz wieder austreten) und sie darf auf keinen Fall durch das Hausinnere geführt werden, sprich so eine Erdung muss zwingend aussen an der Hauswand entlang geführt werden und dann mit dem Hauserder verbunden werden!
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 07. Dez 2010, 09:04
  • Mindestquerschnitt von 16 mm² stimmt, aber nur für Kupferleiter.
  • Auch mehrdrähtige Leiter wie H07V-R sind als Erdungsleiter schon einige Zeit tabu!. Mit den aktuellen Bestimmungen in Einklang steht, auch wenn das nicht immer so umgesetzt wird, nur noch Volldraht (siehe z.B. Kleiske).
  • Der Erdungsleiter sollte nach Möglichkeit außen und möglichst senkrecht verlegt werden. Eine Bestimmung, wonach er zwingend außen verlegt werden muss, kenne ich nicht.
  • Erdung kann man sich sparen, wenn man die Antenne nicht auf’s Dach packt und stattdessen im Schutzbereich des Gebäudes belässt. Eine Skizze dazu findet sich ebenfalls bei Kleiske.
  • Auch wenn die Antenne so montiert wird, dass sie nicht erdungspflichtig ist, muss ein Potenzialausgleich durchgeführt werden.
  • In Zeiten moderner Antennenkabel mit geschäumten Dielektrikum stellen nur noch Kompressionsstecker eine deutlich bessere Alternative zu Aufdrehsteckern dar, Crimpstecker mMn nicht mehr. Für Selfinstall Kompressionsstecker braucht man noch nicht mal eine Zange. Wie bei den "echten" Kompressionssteckern müssen sie zum Kabel passen. Für die recht verbreiteten Typen LCD 95 und LCD 111 von Kathrein z.B. und andere Kabel mit identischer Geometrie wie KOKA 100/120 von Hirschmann eignete sich u.a. F-56 5.1 Self Install (Angebotsbeispiel).
Volterra
Inventar
#5 erstellt: 07. Dez 2010, 10:41
@Maxi1984
Das 120er Schüsselmonster solltest Du nicht zuletzt wegen des enormen Windrucks unbedigt demontieren und wie von @barsch empfohlen reichen für Astra1 - 75er bis 85er Reflektoren völlig.

Die Richtlinien für Profis verlangen bei Mehrteilnehmerempfang 80er Refektoren.
Sehr gelobt wird die 85er Gibertini SE - Schüssel.

Falls Du romanische Sprachen beherrscht könnte der zusätzliche Empfang von Hotbird Sinn machen. Anderenfalls nicht.

Beherrschst Du die englische Sprache und wohnst im Westen Deutschlands, kannst Du über den Empfang von Astra2D nachdenken.
Astra2D Empfang in Deutschland:
http://sat.beitinger.de/astra_2d.html


Ich denke zumindest die Kabel sollte man neu nehmen und da dann auch auf vernünftige achten?!
Das kommt auf die Qualität der alten Kabel an und vor allen Dingen, ob es Schächte oder Rohre bei Dir gibt, die den Kabelaustausch problemlos ermöglichen.

In meinem Haus gibt es vom Vorbesitzer verlegte Kabel aus dem Jahr 1965. Leider nicht in Schächten / Rohren geführt. Um im Wohnzimmer keine Wände aufschlagen zu müssen, wurden auf den letzten Metern die alten Kabel weiterverwendet.
Multischalter - 2x30m neues Kabel - 2x5m altes Kabel per F-Verbinder gekuppelt.

Weder der C/N (SNR) Wert noch der Pegel veränderten sich nenneswert negativ und der Sat - Empfang / Betrieb verläuft seit 5 Jahren störungsfrei.

Die Kabel in der ETW im 4 Familien - Haus eines Bekannten sind 40 Jahre alt. Hier wurde kürzlich eine Unicable Satanlage installiert und die fuktioniert mit den alten Kabeln bestens.

Da Deine vorhandenen alten Kabel zwischen LNB und vermutlich Dachspeicher seit 20 Jahren der Witterung ausgesetzt sind, solltest Du allerdings die Kabel in diesem Bereich erneuern und unter dem Dach per F-Verbinder kuppeln.

So es denn wider Erwarten Probleme bei Dir geben sollte, können die alten Kabel ja immer noch ausgetauscht werden.
dirk11
Stammgast
#6 erstellt: 07. Dez 2010, 18:22
Hi!


raceroad schrieb:
  • Mindestquerschnitt von 16 mm² stimmt, aber nur für Kupferleiter.

  • Stimmt, hatte ich so nicht erwähnt.


  • Auch mehrdrähtige Leiter wie H07V-R sind als Erdungsleiter schon einige Zeit tabu!.

  • Ist neu für mich, danke für den Hinweis!


  • In Zeiten moderner Antennenkabel mit geschäumten Dielektrikum stellen nur noch Kompressionsstecker eine deutlich bessere Alternative zu Aufdrehsteckern dar, Crimpstecker mMn nicht mehr. Für Selfinstall Kompressionsstecker braucht man noch nicht mal eine Zange. Wie bei den "echten" Kompressionssteckern müssen sie zum Kabel passen. Für die recht verbreiteten Typen LCD 95 und LCD 111 von Kathrein z.B. und andere Kabel mit identischer Geometrie wie KOKA 100/120 von Hirschmann eignete sich u.a. F-56 5.1 Self Install (Angebotsbeispiel). [/list]

  • Hast Du dazu eine erklärende Quelle oder kannst mir das erklären? Mir ist nicht ganz klar, wo der Unterschied zwischen Kompressions- und Crimpsteckern ist, ich dachte, das sei dasselbe nur mit anderer Bezeichnung. Wie kann man denn Kompressionsstecker werkzeuglos montieren?
    Ich entnehme Deinen bisherigen Ausführungen, dass Kompressionsstecker nicht universell verwendbar sind, sondern ich zum Kabelhersteller passende benutzen muss? Oder bezog sich das nur auf den Durchmesser?
    raceroad
    Inventar
    #7 erstellt: 07. Dez 2010, 19:40
    @dirk11:
    Wird das Kabel deformiert, das Dielektrikum (= Isolation des Innenleiters) zusammengequetscht, ändert sich mit der Geometrie auch sein Wellenwiderstand. An der Deformationsstelle wird ein Teil des Signals zur Quelle reflektiert, folglich der gewünschte Anteil in Vorwärtsrichtung geschwächt = ungut . Das kann beim Befestigen moderner Kabel (= geschäumtes Dielektrikum) mit Nagelschellen passieren , aber auch bei der Verwendung von Crimpsteckern wird ein modernes Kabel stärker deformiert als das bei älteren Kabeln mit festem Dielektrikum der Fall war.

    Der Kompressionsstecker wird nicht seitlich verquetscht, sondern in Längsrichtung. Folge: Dielektrikum wird nur wenig deformiert > nur ein kleiner Teil des Signals wird reflektiert > das Signal wird kaum geschwächt . Abgesehen davon bieten sich Kompressionsstecker aber auch wegen ihres hohen Schirmungsmaßes an.

    Auch die "normalen" Aufdrehstecker müssen zum Kabel passen. Nur ist der Bereich, innerhalb dessen ein Kompressionssteckern eingesetzt werden kann, kleiner: Die oben erwähnten Kabel haben einen ~1,1 mm Ø Innenleiter mit 4,8 mm Ø Dielektrikum und müssen mit den Steckern 5.1 kombiniert werden, während zu Kabeln mit 1,0 mm Ø und 4,6 mm Ø Dielektrikum wie SK2000plus von Preisner die 4.9er Stecker passen. Mit dem Kabelhersteller hat das nichts zu tun, das hängt wie oben schon geschrieben nur von der Geometrie ab.


    Zur Montage wird das Kabel mit passender Länge (2x 6,5 mm) abgesetzt, eine evtl. vorhandene äußere Folie entfernt und das Geflecht nach hinten umgeschlagen. Auf das so vorbereitete Kabel wird der Stecker einfach aufgeschoben und kann dann (it’s magic ) nicht mehr abgezogen werden (> Info-PDF Cabelcon).


    [Beitrag von raceroad am 08. Dez 2010, 00:26 bearbeitet]
    dirk11
    Stammgast
    #8 erstellt: 07. Dez 2010, 22:28
    Hallo,

    Du beantwortest meine Fragen nur zum Teil:

    raceroad schrieb:
    Wird das Kabel deformiert, [...]

    Ist nichts neues.


    Der Kompressionsstecker wird nicht seitlich verquetscht, sondern in Längsrichtung.

    Das kann nicht sein, wenn man ihn sogar ohne eine Zange verwenden kann. Die Erklärung ist nicht schlüssig, nur durch Gedankenübertragung wird das wohl kaum funktionieren. Und aus dem Link zu cabelcon werde ich diesbezüglich auch nicht schlauer.


    Auch die "normalen" Aufdrehstecker müssen zum Kabel passen.

    Das ist klar, war aber so nicht gefragt.
    Ich stelle die Frage mal anders:
    Ich habe von cabelcon vorher noch nichts gelesen/gehört. Aber mir sind Kompressionsstecker im Reichelt-Katalog begegnet. Ob und wenn ja wie unterscheiden die sich (mechanisch) von den Cabelcon-Teilen? Und meine Frage bzgl. der Passgenauigkeit muss ich wohl auch präzisieren:
    Ich benutze z.Zt. noch "Hirschmann KOKA 799 Digital" Kabel, wovon hier noch knapp 40m vorhanden sind.
    Muss ich, wenn ich den Vorrat wieder auffülle und auf Kompressionsstecker "umrüsten" will in meinem "Lager", auf das korrekte Zusammenspiel Stecker/Kabel achten? Sprich, gibt es nur bestimmte Hersteller, die mit bestimmten Steckern zusammengebracht werden können? Kann ich, wenn ich neues Kabel und Kompressionsstecker kaufe, diese Stecker dann nicht am Hirschmann-Kabel verwenden? Oder bin ich bei der Wahl frei und kann, wenn ich Kabel A kaufe, sowohl die Cabelcon- als auch Reichelt-Kompressionsstecker verwenden? Oder lege ich mich mit einem Vorrat von sagen wir mal 30 Reichelt-Kompressionssteckern auf eine bestimmte Kabelmarke und einen davon bestimmten Typ fest (der eventuell in drei Jahren nicht mehr beschaffbar ist, aber benötigt wird, weil ich noch 28 Reichelt-Stecker habe)?

    Anders gesagt: bei Aufdrehsteckern kam es nur auf den korrekten Durchmesser an - ist das bei Kompressionssteckern auch so oder anders?
    barsch,
    Inventar
    #9 erstellt: 08. Dez 2010, 16:03

    Anders gesagt: bei Aufdrehsteckern kam es nur auf den korrekten Durchmesser an - ist das bei Kompressionssteckern auch so oder anders?



    Ja,wurde doch schon beantwortet!


    Mit dem Kabelhersteller hat das nichts zu tun, das hängt wie oben schon geschrieben nur von der Geometrie ab.


    Nur ist der Bereich, innerhalb dessen ein Kompressionssteckern eingesetzt werden kann, kleiner:


    [Beitrag von barsch, am 08. Dez 2010, 16:04 bearbeitet]
    dirk11
    Stammgast
    #10 erstellt: 08. Dez 2010, 16:39

    barsch, schrieb:
    Ja,wurde doch schon beantwortet!


    Mit dem Kabelhersteller hat das nichts zu tun, das hängt wie oben schon geschrieben nur von der Geometrie ab.

    Gut, danke. Für mich bezeichnet "Geometrie" aber einen umfassenderen Bereich als den Aussen- und Innendurchmesser, insofern finde ich das von Dir zitierte missverständlich.

    Der Gedankengang, zukünftig komplett auf Kompressionstechnik umzustellen, ist also durchaus gut und richtig und stellt in jedem Fall eine Verbesserung zur Aufdreh-Technik dar, richtig?

    Zusatzfrage: mal von dem Cabelcon-Zeugs abgesehen. Gibt es empfehlenswerte Kompressionsstecker, die preiswert und einfachst erhältlich sind? Sind die von Reichelt ok.?

    Gibt es, da ich meinen Kabelvorrat auffüllen muss, empfehlenswerte Kabel (Mehrzahl(!), oder gibt es nur ein empfehlenswertes Kabel?)?
    Wäre da für ein paar Ansatzpunkte ganz dankbar.
    raceroad
    Inventar
    #11 erstellt: 08. Dez 2010, 17:06
    Man kann die Kompatibilität eines Kabels mit Cabelcons "Stecker-Rechner" herausfinden: Ergebnis für KOKA 799.

    Als Self-Install Stecker würde der oben bereits verlinkte, als "echter" Kompressionsstecker (Kompressionswerkzeug erforderlich) der F-56 CX3 5.1 (Angebotsbeispiel) passen. Das sind dieselben Stecker wie für die neueren Kabeltypen KOKA 100/120 von Hirschmann oder auch LCD 95/111 von Kathrein.

    Wenn man die übliche Bezeichnungsweise anwendet, passt aus dem Angebot von Reichelt dieser Stecker.

    Je nach Hersteller des Steckers wird eine andere Zange benötigt. Das musst Du jetzt aber selber herausfinden...
    dirk11
    Stammgast
    #12 erstellt: 08. Dez 2010, 19:49

    raceroad schrieb:
    Je nach Hersteller des Steckers wird eine andere Zange benötigt. Das musst Du jetzt aber selber herausfinden...

    Danke für Deine Bemühungen! Das ist schonmal sehr aufschlussreich.

    Fehlt mir nur noch eine Kabel-Empfehlung und vielleicht die Erfahrung von jemandem, ob die Interkabel (Reichelt) Stecker/Zange und die von cabelcon kompatibel sind, bzw. allgemeiner:
    ob es überhaupt untereinander austauschbare Hersteller gibt. Ich möchte mich ungern auf einen Hersteller festlegen müssen, mit einer RG58-Zange oder einer Crimpzange für STP kann ich auch alle dazugehörigen Stecker crimpen und nicht nur die von Marke "Müllermeier".

    Grund ist auch schnell genannt: ich bin kein gewerblicher Anwender, die Notwendigkeit dafür kommt vielleicht zweimal im Jahr vor. Und wenn ich da jetzt eine teure Zange kaufe, will ich die auch dann noch nutzen können, wenn der Hersteller mal vom Markt verschwunden ist. Und sowas passiert immer mal wieder, siehe Stolle, Schwaiger, Ankaro uswusf...


    [Beitrag von dirk11 am 08. Dez 2010, 19:51 bearbeitet]
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