Fragen zur Fensterdurchführung von Koaxkabeln

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Nudgiator
Inventar
#1 erstellt: 18. Okt 2010, 00:59
Ich werde demnächst eine DIGI-DISH 45 bei mir an einer Easymount-Halterung montieren. Dazu muß ich das Anschlußkabel zum Receiver jedoch einmal quer durch die Wohnung legen.

Das "Problem": vom LNB bis zum Fenster müßte ich etwa 3m Kabel verlegen, dann durch das Fenster durch (bohren ist nicht möglich !) und von dort nochmal etwa 13m zum SAT-Receiver.

Jetzt frage ich mich, welche der folgenden Lösungen (wegen der Fensterdurchführung) die beste ist:

1. Ein 7mm-Kabel vom LNB OHNE spezielle Fensterdurchführung direkt zum Receiver legen. Das Kabel wird dann einfach am Fenster eingequetscht. Hab das probeweise mal ausprobiert und war kein Problem. Die Fensterhälfe wird eigentlich nie geöffnet.

2. Ein 7mm-Kabel vom LNB zum Fenster, dort dann mit einem 4mm-Koaxkabel (Länge 20cm, selbstkonfektioniert) verbunden, im Inneraum dann wieder mit einem 13m langen 7mm-Kabel verbinden. Vorteil: ist das 20cm Stück mal defekt, kann man das jederzeit neu herstellen. Nachteil: zusätzliche Steckverbindung und evtl. Wassereinbruch

3. Wie bei 2, aber das 20cm-Stück ist ebenfalls 7mm dick. Unterschied zu 1: das 20cm Stück kann bei Bedarf jederzeit ausgewechselt werden.

Man könnte natürlich auch erst einmal bei Punkt 1 beginnen und bei Bedarf (wenn das Kabel durch die Quetschung am Fenster hinüber sein sollte) auf 2 oder 3 ausweichen.

Nun die Frage an Euch: welche Methode würdet ihr bevorzugen ? Wie gesagt, ich kann nicht durchs Mauerwerk bohren !

Eine herkömmliche Fensterdurchführung (Flachbandkabel etc.) wollte ich nicht nutzen. Habe mich bereits mit einem anderen Forenuser hier konstruktiv unterhalten. Das "Problem" dabei: wird durch das Einquetschen des 7mm-Kabels im Fenster die Schirmung/Dielektrikum zerstört oder nicht ?
Duke44
Inventar
#2 erstellt: 18. Okt 2010, 01:08

Nudgiator schrieb:
...Habe mich bereits mit einem anderen Forenuser hier konstruktiv unterhalten...

In der Tat.

Falls das jemand nachlesen möchte, hier geht`s los.

Wenn sich Profi-Member Dipol oder auch KuNiRider dazu einmal äußern könnten, wäre das bestimmt auch im Hinblick auf die eigene Horizonterweiterung sehr begrüßenswert.
raceroad
Inventar
#3 erstellt: 18. Okt 2010, 11:30
Methode 2 halte ich für sinnfrei . Wenn man schon für den Weg durch das Fenster ein Midi-Koax verwendet (Vorteil: Dielektrikum wird weniger deformiert und damit ein geringerer Teil des Signals störend reflektiert), dann kann man auch die komplette Distanz von 3 Metern zwischen Fenster und LNB damit überbrücken. Abgesehen davon, dass man bei der angesprochenen Distanz keine Pegelprobleme zu befürchten hat, würde der Gewinn eines 7 mm Koax gegenüber einem ~4,5 mm Koax von der zusätzlichen Verbindungsstelle, die außerdem ein potentielles Einfalltor für Wasser darstellt, so Pi mal Daumen wieder aufgefressen .
Nudgiator
Inventar
#4 erstellt: 18. Okt 2010, 12:05

raceroad schrieb:
Methode 2 halte ich für sinnfrei .


Kein Problem, ich lerne gerne dazu



Wenn man schon für den Weg durch das Fenster ein Midi-Koax verwendet (Vorteil: Dielektrikum wird weniger deformiert und damit ein geringerer Teil des Signals störend reflektiert), dann kann man auch die komplette Distanz von 3 Metern zwischen Fenster und LNB damit überbrücken.


Ja, hab mir auch schon überlegt ob bei 3m, gegenüber 20cm, bei einem doppelt geschirmten 4mm-Kabel merkbare Verluste vorhanden sind. Wobei mal jemand geschrieben hat, daß er bei einer 08/15-Fensterdurchführung bei geööfneten Fenster eine Dämpfung von 1dB hatte, bei geschlossenem Fenster jedoch 8 dB ! Daher bezweifele ich eben, daß die dünnen Fensterdurchführungen besser sind, als eine selbstkonfektionierte mit einem echten, geschirmten Koaxkabel. Genau deshalb möchte ich hier darüber diskutieren



Abgesehen davon, dass man bei der angesprochenen Distanz keine Pegelprobleme zu befürchten hat, würde der Gewinn eines 7 mm Koax gegenüber einem ~4,5 mm Koax von der zusätzlichen Verbindungsstelle, die außerdem ein potentielles Einfalltor für Wasser darstellt, so Pi mal Daumen wieder aufgefressen


Das ist halt auch eine Frage der Verbindung: ich wollte für den Außenbereich wasserdichte Kompressionsstecker von cablecon verwenden. Das 20cm-Kabel hätte ich dann mit dem 3m-Kabel per F-Buchse-Verbinder konnektiert. Notfalls kann man auch noch den F-Buchsen-Verbinder an den beiden Gewinden mit Dichtungsband aus dem Sanitärbereich versehen. Dann hat man auch an der Konnektierungsstelle 100% Wasserdichtigkeit hergestellt.
Die Idee mit dem selbstkonfektionierten 20cm-Koaxkabel als Fensterdurchführung rührt vor allem daher, daß man bei einem Defekt der Fensterdurchführung recht schnell und einfach ein neues 20cm Stück konfektionieren und einsetzen kann. Bei einem einzigen 3m-Stück muß ich auch an die F-Stecker des LNBs ran und die kompletten 3m tauschen. Ist halt deutlich aufwendiger.
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 18. Okt 2010, 13:06
Wenn man ein Koaxkabel quetscht, entsteht immer eine Stoßstelle -d. h. hier wird ein Teil der Energie wieder zurück zum LNB reflektiert. Zum Glück ist der Pegel ja komfortabel hoch und man kann sich das i.d.R. leisten
... aber wenn (selten) die Leitungslängen ungünstig 'passen' schaukelt sich das zu einer Stehenden Welle auf, die einen kleinen Frequenzbereich (in jeder der 4 / 8 / 12 / .. Ebenen!) stört.
Daher ausprobieren und notfalls mal 10cm kürzen.
Dabei würde ich vom LNB bis ins Trockene ein 3fach geschirmtes (macht auch mechanisch stabiler) Minikoax nehmen, da genausoleicht austauschbar und eine Verbindungsstelle weniger. Zudem darauf achten wo das Kabel durchgeführt wird - da wo die Riegel laufen ist der Anpressdruck am höchsten - man könnte das Fenster auch weniger dicht einstellen, der Anpressdruck ist nämlich einstellbar

Mit den weißen, etwas dickeren Fensterdurchführungen gibt es bei fachgerechter Anwendung normalerweise auch keine Probleme - es darf nur kein Zug auf dem Innenleiter entstehen! Diese Durchführungen bestehen l+r aus je einer F-Doppelbuchse, einem dünnen Drähtchen als Innenleiter, einer Teflon oder Plastikfolie, einem Kupferblechstreifen und einem weißen Schutzmantel. Das Ganze wir dann zu einem Wickel längs zusammengefaltet. Knickt man nun zu dicht bei einem Ende ab, dann zwiht es den dünnen Innenleiter aus der Buchse und nix geht mehr.
Nudgiator
Inventar
#6 erstellt: 18. Okt 2010, 14:17

KuNiRider schrieb:
Wenn man ein Koaxkabel quetscht, entsteht immer eine Stoßstelle -d. h. hier wird ein Teil der Energie wieder zurück zum LNB reflektiert. Zum Glück ist der Pegel ja komfortabel hoch und man kann sich das i.d.R. leisten
... aber wenn (selten) die Leitungslängen ungünstig 'passen' schaukelt sich das zu einer Stehenden Welle auf, die einen kleinen Frequenzbereich (in jeder der 4 / 8 / 12 / .. Ebenen!) stört.


Schön erklärt ! Aber wie merkt man denn, daß der "kleine Frequenzbereich" gestört wird ? Kann man dann bestimmte Sender garnicht empfangen ?



Daher ausprobieren und notfalls mal 10cm kürzen.


Ich gehe davon aus, daß Du damit das gesamte Kabel meinst, falls ich nur eines (ungeteilt) vom LNB zum Receiver lege ?



Dabei würde ich vom LNB bis ins Trockene ein 3fach geschirmtes (macht auch mechanisch stabiler) Minikoax nehmen, da genausoleicht austauschbar und eine Verbindungsstelle weniger.


Hm, gibt es überhaupt Minikoaxkabel mit dreifacher Schirmung ? Zumindest Kathrein hat meines Wissens nur zweifach geschirmte 4mm-Koaxkabel. Kannst Du da was empfehlen, also 3mm oder 4mm, Marke ?



Zudem darauf achten wo das Kabel durchgeführt wird - da wo die Riegel laufen ist der Anpressdruck am höchsten - man könnte das Fenster auch weniger dicht einstellen, der Anpressdruck ist nämlich einstellbar


Bei mir handelt es sich um ein Doppelfenster, das man in der Mitte auf beiden Seiten öffnen kann. Den rechten Fensterflügel kann man kippen und besitzt einen Griff, der linke Fensterflügel besitzt einen kleinen Hebel am längeren Fensterrahmen, den man senkrecht nach oben oder unten umlegen kann. So wie ich das gesehen habe, fährt beim Umlegen des Hebels nach unten ein Metallstift senkrecht nach unten in den Rahmen. Dann ist es sicherlich sinnvoll, wenn man das Kabel nicht in direkter Nähe des senkrechten Stiftes durchführt.



Mit den weißen, etwas dickeren Fensterdurchführungen gibt es bei fachgerechter Anwendung normalerweise auch keine Probleme - es darf nur kein Zug auf dem Innenleiter entstehen! Diese Durchführungen bestehen l+r aus je einer F-Doppelbuchse, einem dünnen Drähtchen als Innenleiter, einer Teflon oder Plastikfolie, einem Kupferblechstreifen und einem weißen Schutzmantel. Das Ganze wir dann zu einem Wickel längs zusammengefaltet. Knickt man nun zu dicht bei einem Ende ab, dann zwiht es den dünnen Innenleiter aus der Buchse und nix geht mehr.


Wird bei diesen Fensterdurchführungen nix zurückreflektiert ?

Mein "Problem": ich hab jetzt schon alle cablecon-Stecker samt Zange für 7mm-Koaxkabel bestellt. Für 4mm Koaxkabel bräuchte ich eine andere Zange und neue Stecker Daher suche ich nach der bestmöglichen Lösung, die nur mit einem 7mm-Koaxkabel funktioniert. Vorschläge ?
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 18. Okt 2010, 15:01
Ja, mann kann dann einen schmalen Bereich schlecht bis nicht empfangen - durch experimentieren mit der gesamtkabellänge LNB <-> Stoßstelle kann man diesen Bereich verändern. Dies Reflektion muss aber nicht stören!

Natürlich gibt es das z. Bsp. Delta KOAX 0645 8Stecker dafür = CMP MC30)oder Belden oder bedea oder .... haben allerdings alle 4,5mm außen und es gibt dafür auch Kompressionsstecker (dafür ist dann keine extra Zange nötig).

Weit weg von den Riegeln und immer gibt es irgendwo (meist per Innensechskant) eine Möglichkeit den Anpressdruck für den ganzen Flügel zu verstellen.

Auch die Fensterdurchführungen reflektieren - desswegen haben sie ja so eine relativ hohe Dämpfung.
Nudgiator
Inventar
#8 erstellt: 18. Okt 2010, 21:47

KuNiRider schrieb:

Natürlich gibt es das z. Bsp. Delta KOAX 0645 8Stecker dafür = CMP MC30)oder Belden oder bedea oder .... haben allerdings alle 4,5mm außen und es gibt dafür auch Kompressionsstecker (dafür ist dann keine extra Zange nötig).


Hast Du da eine Online-Bezugsquelle ? Die Händler, die ich finden konnte, liefern entweder nur 305m am Stück (Delta KOAX 0645) oder können erst in 14 Tagen liefern.
Duke44
Inventar
#9 erstellt: 18. Okt 2010, 21:50

Nudgiator schrieb:
...Die Händler, die ich finden konnte, liefern entweder nur 305m am Stück (Delta KOAX 0645) ...

Das reicht für die nächsten 100 Jahre und Deine Nachbarn kannst du damit auch noch versorgen.
Nudgiator
Inventar
#10 erstellt: 18. Okt 2010, 21:56

Duke44 schrieb:

Das reicht für die nächsten 100 Jahre und Deine Nachbarn kannst du damit auch noch versorgen. :D


Bei der Länge brauche ich keine Fensterdurchführung mehr

Aber Spaß beiseite: ich konnte bisher keinen Händler finden, der das Kabeln in normalen Längen liefern kann
Duke44
Inventar
#11 erstellt: 18. Okt 2010, 21:57
Da kann ich leider auch nicht mit dienen.
raceroad
Inventar
#12 erstellt: 18. Okt 2010, 22:46
Ich kann zwar diese inzwischen etwas ausufernden Überlegungen ob Fensterdurchführung oder doch Koaxkabel ehrlich gesagt auch nicht mehr nachvollziehen. Aber gut: Ein 3-fach geschirmtes Kabel mit ähnlicher Geometrie des 0645T (0,65 mm Innenleiter, 4,5 mm Außendurchmesser) aber etwas schlechteren Dämpfungswerten wird in 10m-Einheiten von EG-Sat angeboten.
KuNiRider
Inventar
#13 erstellt: 19. Okt 2010, 11:02
Onlinehandel ...Versandkosten ....
Geht doch einfach mal zum Elektriker um die Ecke - wenn der auch Servicepartner für einen Kabelnetzbetreiber ist, hat er auf jeden Fall so ein Kabel da und verkauft es meterweise 25m von dem Midikoax stören den Empfang auch nicht, man könnte das Kabel sogar am Stück lassen.
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