Antennenmast im Garten

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masterbeam
Neuling
#1 erstellt: 21. Aug 2010, 16:56
Hallo,

ich würde mir gerne einen Antennemast im Garten aufstellen wie folgt...

habe mir ein Haus an der Elbe gekauft. Ich möchte mir gerne einen Antennenmast im Garten, ca.10 m vom Haus aufstellen und einbetonieren. (ca .2,50m hoch wegen Bäumen)

Frage: In meinem Haus habe ich im Hausanschlussraum den Hauptpotentialausgleich, sprich PA Schiene mit Fundamentenerder...

Muß ich eine Erdungsleitung Cu 16mm² zwischen PA Schiene und dem Antennenmast verlegen plus separater Kreuzerder im Garten) und die 2 Koaxkabel auch zu erden über die PA Schiene?

Problem: im Hausanschlußraum befindet sich auch eine Erdgasleitung...

wie gehe ich am besten vor?

bitte um Antwort

Gruß
Masterbeam

http://s10.directupload.net/file/d/2258/mzlk68qe_jpg.htm
tom_ktom
Stammgast
#2 erstellt: 22. Aug 2010, 18:08
Die Erdung muss auf jeden Fall gemacht werden. Auch der Potentialausgleich, den Du für die Kabel angesprochen hast.
Soweit alles richtig.

Wegen der Gasleitung müssen wir auf Antworten der Experten warten.
bui
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 23. Aug 2010, 08:54
Hi masterbeam,
Erdung muss immer sternförmig erfolgen, wobei die PA-Schiene der zentrale Sternpunkt ist.

Also:
Den Mast direkt per 16mm²-massivem Kupferdraht an PA-Schiene und Kabelmatnel auch an PA-Schiene.

Als Erdungsleitung darf genaugenommen kein grün/gelb isolierter Draht verwendet werden (der ist für Schutzleiter vorgesehen), sondern die Isolierung muss grau sein.

Den Erdungsleiter nicht direkt neben den Antennenkabeln bzw. nicht im gleichen Rohr verlegen.

Die Antennenkabel möglichst im Kunststoffrohr verlegen und Kabel mit möglichst dickem Innenleiter (geringe Durchgangsdämpfung) verwenden.

Die Gasleitung spielt für Dich keine Rolle, sie müsste ebenfalss an der PA-Schiene angeschlossen sein.
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 23. Aug 2010, 11:53

bui schrieb:
Also:
Den Mast direkt per 16mm²-massivem Kupferdraht an PA-Schiene und Kabelmatnel auch an PA-Schiene.

Das geht nach meinem Verständnis so nicht. Eine Verbindung des Antennenmastes mit der PA-Schiene im Haus (Mindestquerschnitt Cu 16mm²) ist zwar so oder so nötig, da eine erdnahe Verbindung zwischen Antennenerder und Hauptpotentialausgleich gefordert wird. Aber umgekehrt ersetzt diese Verbindung nicht die Installation eines Antennenerders. Denn die Antenne muss auf kürzestem Weg, möglichst senkrecht mit einem Erder verbunden werden. Die Forderung nach senkrechtem Weg, die auch bei Außenverlegung des Erdungsleiters zu beachten ist (Klick, #18), wird man bei einem ~ 10 m entfernten Haus nicht als erfüllt ansehen können.

Als Erdungsleitung darf genaugenommen kein grün/gelb isolierter Draht verwendet werden (der ist für Schutzleiter vorgesehen), sondern die Isolierung muss grau sein.

Kann zwar sein, ist mir aber neu. Wo steht das?


masterbeam schrieb:
Muß ich eine Erdungsleitung Cu 16mm² zwischen PA Schiene und dem Antennenmast verlegen plus separater Kreuzerder im Garten) und die 2 Koaxkabel auch zu erden über die PA Schiene?

Ein vertikaler Kreuzerder ist faktisch kaum eine Option (müsste mind. 2,5 m lang sein). Praktikabeler ist das auch in diesem Thread angesprochene Eingraben eines zweischenkligen horizontalen Erders. Ähnlich gelagerter Fall: Klick, #69f.
bui
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 23. Aug 2010, 13:02
@raceroad,
finde ich im Moment nicht.
Wir rüsten Container für den miltärischen Einsatz mit elektronischen Gerätein 19"-Gestellen aus. Und darin ist der Schutzleiter grün/gelb und der Potentialausgleich (Gerätegehäuse zum 19"-Gestell) schwarz (nicht wie fälschlich behauptet grau).
Die ausführende Fachabteilung hat das mal ´rausgefunden, ich weiß aber nicht in welcher VDE-Vorschrift das steht.
DEDE2005
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 23. Aug 2010, 13:08
Also das er nicht Gelb-Grün sein darf ist mit neu. Unsere Maschinen in der Firma, inkl der Schaltschränke werden mit Gelb-Grün verdrahtet was Schutzleiter/Erdung angeht.
bui
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Aug 2010, 13:13
@DEDE2005,
das ist ja auch richtig, da Schutzleiter/Erdung grün/gelb sein müssen. Habe doch nichts gegenteiliges geschrieben.

Hier geht es aber um Potentialausgleich, nicht um Schutzleiter!


[Beitrag von bui am 23. Aug 2010, 13:15 bearbeitet]
tom_ktom
Stammgast
#8 erstellt: 23. Aug 2010, 13:28
Also das Erdungskabel im Haus meiner Eltern ist auch einfach nur grau. Die ganzen PA-Kabel in unserer Wohnanlage sind Grün-Gelb.

Aus meiner Sicht macht es ja Sinn, die Kabel besonders zu kennzeichnen.

Aber was nun Vorschrift ist???
Dipol
Inventar
#9 erstellt: 24. Aug 2010, 20:48

bui schrieb:
Hier geht es aber um Potentialausgleich, nicht um Schutzleiter!

Diese Thematik ist unter EN 60728-11 (DIN-VDE 0855) und auch EN 62305 (DIN-VDE 0185-305) nach ABB-Kriterien zu beurteilen. Es geht dabei um eine blitzstromtragfähige Verbindung mit mindestens 16 mm² Cu-Volldraht und somit exakt ausgedrückt um Erdung! Ein blitzstromtragfähiger Erdungsdraht darf seit 2004 ausschließlich massiv sein, eine Vorschrift die für diese Anwendung eine grün-gelbe Farbkennung verbietet ist mir unbekannt.

Die EN 60728-11 geht von der kürzestmöglichen Verbindung aus. Das schließt z. B. eine rechtwinklige Verlegung in ebener Fläche aus. Um aber nachträglich an die Haupterdungsschiene zu gelangen ist ein rechter Winkel zwischen der senkrechten Ableitung und horizontaler Weiterführung zumeist unvermeidlich.

Die Erdung von einem 10 m entfernten Antennenmast an die Haupterdungsschiene des Schutzpotenzialausgleichs ist normgerecht, wenn die Sicherheitsabstände bzw. Isolationsanforderungen in Bereichen mit Publikumsverkehr eingehalten wurden. Das hört sich einfach an, ist aber oft nur aufwändig normkompatibel umzusetzen, wenn keine außenliegende Anschlussfahne an einen Fundament- oder Ringerder vorhanden ist.

Hier kann sich ein schwer lösbarer Konflikt zur Vermeidung von Brummstörungen und galvanischer Abtragung der verschiedenen Erder ergeben. Baut man eine Funkenstrecke zur Verhinderung der galvanischen Abtragung ein, kann das massive Brummstörungen verursachen. Bei einem komplett einbetonierten Mast und dem sternförmigen Erdanschluss am Schutzpotenzialausgleich kann keine Brummstörung entstehen.

Wo immer es geht sollte die Antenne hausnah und am besten im nicht erdungspflichtigen Schutzbereich der Fassade montiert werden.


[Beitrag von Dipol am 24. Aug 2010, 20:50 bearbeitet]
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