Tonqualität SAT - UKW-Empfang

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Rufus49
Stammgast
#1 erstellt: 14. Nov 2009, 23:15
Ich habe jetzt mal die Tonqualität (z.B. Bayern 3, Bayern 4 Klassik) meines SAT-Receivers direkt mit dem entsprechenden UKW-Signal verglichen (über meine HIFI-Anlage) und festgestellt, dass es hier doch hörbare Unterschiede gibt.
Ingesamt war die Klangqualität über den klassischen UKW-Empfang voluminöser und etwas "wärmer".
Die Tonqualität über den SAT-Receiver war etwas höhenlastiger und insgesamt etwas "schlanker".

Ist dies generell so, dass die Tonqualität über einen (guten) SAT-Receiver nicht an einen guten klassischen UKW-Receiver rankommt?
Gibt es SAT-Receiver evtl. schon in HD-Ausführung, die bei der Klangqualität etwas hervorstechen?

Rufus49
Dubai-Fan
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2009, 23:52
tja, da wären wir wohl wieder beim vergleich vinyl langspielplatte gegen CD. vinyl und UKW sind analog. CD und radio über einen digitalen sat-receiver digital.

Hi-Fi puristen sagen ja dem vinyl auch einen viel wärmeren und natürlicheren klang nach, wie einer CD.

bayern 3 und bayern 4 klassik senden mit der höchstmöglichen bitrate von 320k Bit/s. ARD hat bei TV z.b 256 kBit/s.


[Beitrag von Dubai-Fan am 14. Nov 2009, 23:53 bearbeitet]
majorOneill
Stammgast
#3 erstellt: 15. Nov 2009, 15:02
Ob SD oder HD ist egal. Es kommt generell darauf an, was der Sender für eine Qualität fährt. Hohe Qualität gleich höhere Bandbreite gleich höhere Kosten an Astra! Vergleiche Eurosport mit ARD! Selbes Beispiel.
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 15. Nov 2009, 19:54
Das UKW etwas wärmer / dumpfer klingt liegt zu einem an dem auf 14...16kHz begrenzten Frequenzbereich, noch mehr aber an den beteiligten Geräten - gerade UKW-Tuner sind gerne etwas was warm gesoundet um das fiese Hochtonrauschen zu kaschieren. Prinzipiell ist bei den genannten hochwertigen Radiosendern die maximal mögliche Qualität gegeben - etwas wo UKW nie hinkommt
Von Restek gibt es extrem teure High-End DVB-S-Radio-Receiver ... ob die was bringen wage ich zu bezeifeln, spätestens wenn ich die D->A-Wandlung einem fähigen AV-Receiver überlasse.
Rufus49
Stammgast
#5 erstellt: 15. Nov 2009, 20:24
Interessant war, dass bei Bayern 4 Klassik gerade eine Sendung mit spanischer Gitarrenmusik lief.
Hier fiel der Unterschied am deutlichsten auf. Über UKW schien die Gitarre wesentlich fülliger mit mehr Klangkorpus zu spielen. Ich hatte den Eindruck, dass über UKW gerade der Tieftonbereich besser rüberkam.

Zitat:
Von Restek gibt es extrem teure High-End DVB-S-Radio-Receiver ... ob die was bringen wage ich zu bezeifeln, spätestens wenn ich die D->A-Wandlung einem fähigen AV-Receiver überlasse.

Ist durchaus möglich, dass sich die Klangqualität positiv ändert,wenn der AV-Receiver das Signal "digital" über ein optisches oder koaxiales Kabel zugespielt bekommt.
Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei Tests von SAT-Receivern unterschiede von einer Note bei der Klangqualität, je nachdem ob das Signal über die Chinch-Anschlüsse oder "digital" an den AV-Receiver kommt.
Radiowaves
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2009, 21:37
Das ist ja auch kein Wunder: wenn in 40-Euro-Satreceivern im Chipsatz enthaltene Billig-Wandler und entsprechend lausige Ausgangsstufen verwendet werden, kann das Ergebnis schon ein anderes sein, wenn man aus dem gleichen Receiver digital rausgeht und mit einem höherwertigen externen Wandler fährt.

Ich habe solche Vergleiche nie angestellt, schätze aber, daß der Unterschied etwa dem Discman Line-Out gegen CD-Player für einige 100 Euro entsprechen könnte.

Die ARD-Kulturwellen sind via DVB-S eine Offenbarung, denn zu den 320 kbps kommt hier noch die Abwesenheit der UKW-Soundaufbereitung und der gegenüber UKW erweiterte frequenzgang hinzu. UKW macht nunmal bei 15 kHz dicht und auch bei den Kulturwellen muß man bestimmte Regelverstärker einsetzen - nicht, um den schäbigen "fetten Sound" einer Popwelle zu generieren, aber um sicherzustellen, daß der Spitzenhub von 75 kHz unter allen Umständen eingehalten wird. Gewisse Kompressionseffekte oder (bei Jünger-Prozessoren) ein schneller, von oben "herablaufender" Tiefpaß können sich da schon bemerkbar machen. Auch ist es gut möglich, daß selbst manche Kulturwellen dezent komprimiert werden, also 1:1.2 oder sowas. Das ist nicht störend, fällt im Vergleich aber auf. Auf DVB läßt man so etwas, weil ja im Wohnzimmer und nicht im Auto gehört wird.

Krass sind die Pop-Wellen des SR, MDR und RBB, die via DVB ohne UKW-Prozessing laufen. Der Unterschied ist enorm. Vergleiche doch mal ARD-Popnacht auf WDR 2 oder hr2 (warm, komprimiert, basslastig) gegen Bayern 3 (leicht pumpend und eingedickt) und dann gegen SR1 (absolut linear). Da liegen Welten dazwischen.
Masselcat
Stammgast
#7 erstellt: 16. Nov 2009, 09:25
Die digitale Radios über DVB-S nutzen mp2 für den Ton. mp2 ist wesendlich ungenauer als mp3. mp3 kann bei einer ausreichenden hohen Bitrate nur schwer vom Original unterscheiden. Mp2 verfälscht merklich, auch bei 320 kbits und drückt den Sound merklich seinen typischen Stempel auf.
Viele Hörer ist der Unterschied mp2/mp3/Original egal, jedoch könnte ich wetten, das Radio mit MP3 als einzigen Kompressionstandart in der Übertragungskette bei den Hörern besser ankommt als mp2 Streams, ob nun bewusst oder unbewusst.
Radiosender mit guten Klang haben einen Marktvorteil.
Radiowaves
Inventar
#8 erstellt: 16. Nov 2009, 13:15
Selbst wenn Du via UKW hörst, kommst Du kaum an MP2 vorbei. So gut wie alle Programme nutzen intern MP2 als Speicherformat für Beiträge und auch für das Musikarchiv. Innerhalb der ARD wird dabei oft 384 kbps genutzt, der RBB nutzt allerdings z.B. 256 kbps - da hat ein guter MP3-Codec mit 192 kbps keine Probleme, in Sachen Artefakte besser dazustehen. Bei privaten Hörfunkveranstaltern scheinen 256 kbps deutlich häufiger anzutreffen zu sein, aber da ist eh alles wurscht.

Du kannst also getrost davon ausgehen, daß selbst das Nachtkonzert aus einer MP2-Konserve kommt. Auch auf UKW.

Anderes Beispiel: DLF und D-Kultur haben mit (damals) T-Systems einen Vertrag zur Signalzuführung zu den Unmengen UKW-Strahlern geschlossen. Die Programme haben hunderte Funzeln im Land verstreut, eine Leitungszuführung scheidet dadurch ebenso aus wie klassischer Richtfunk. Oft befinden sich die Strahler nichtmal an etablierten größeren Standorten, sondern abseits an nicht per Modulationsleitung erschlossenen Masten. Es bleibt also nur Satellit... man nutzt dafür eine Verbindung über 23.5° Ost und überträgt mit 256 kbps brutto (!), netto bleiben schäbige 192 kbps übrig - in MP2! Das hört man auch... selbst die fette 100-kW-Frequenz des DLF auf dem Berliner Fernsehturm wird so zugeführt und klingt von den Artefakten her fast exakt wie Astra Digital Radio, das ja auch mit 192 kbps netto daherkommt.
Da sind die D-Radios auf DVB beim ZDF mit ihren 256 kbps eine Wohltat dagegen - zumal sie auch noch spürbar geringere Dynamikkompression aufweisen. Tatsächlich kommen beide Zuführungen aus unterschiedlichen Ausgangsleitungen.

Wer via Satellit nun z.B. auf analoge Unterträger auszuweichen gedenkt (und sich lieber Kompanderpumpen und Verzerrungen wegen zu schmaler Unterträgerfilter im Receiver antut), hat z.B. bei MDR Sputnik auch nix gekonnt. Das Signal hat exakt die gleichen Artefakte wie ADR (192 kbps9 und wird aus dem im Funkhaus Halle generierten 192er MP2-Stream in Leipzig am Uplink einfach zurückgewonnen.

So einfach ist es also nicht mehr, auf UKW analog zu hören. Die 320 kbps bei den ARD-Wellen sind aber schon wirklich sehr gut, vor allem wenn man mit anderen Ländern vergleicht, wo teils 128 kbps Standard sind (und das ist wirklich Diktiergerätequalität). Viel schlimmer sind für mich die Soundprozessoren - und da bieten wie gesagt MDR, SR und RBB auf DVB sogar den Mehrwert dergestalt, daß selbige fehlen.

Und daß Radiosender mit "gutem Klang" einen Marktvorteil haben, bezweifele ich sehr. Leider. Es sind doch meist die am miserabelsten klingenden, totkomprimierten, aufgeblähten, breitgepreßten, verzerrten Programme mit den unnatürlichen Alien-Stimmen, die die meisten Hörer haben.
KuNiRider
Inventar
#9 erstellt: 16. Nov 2009, 13:21

Masselcat schrieb:
Die digitale Radios über DVB-S nutzen mp2 für den Ton. mp2 ist wesendlich ungenauer als mp3. mp3 kann bei einer ausreichenden hohen Bitrate nur schwer vom Original unterscheiden. Mp2 verfälscht merklich, auch bei 320 kbits und drückt den Sound merklich seinen typischen Stempel auf.


Kannst du das näher erklären?
Denn m. W. nimmt die Komprimierung und somit das Weglassen von Infos mit mp2 -> mp3 -> mp4 immer mehr zu, daher sehe ich keine Logig dahinter, warum mp3 besser sein soll als mp2 (bei jeweils ausreichender Datenrate). Der DVD-Ton ist m.W. auch mp2 und klingt imho nicht schlecht.
Masselcat
Stammgast
#10 erstellt: 16. Nov 2009, 21:14
Das bei manchen UKW- Station was über MP2 läuft, den Verdacht habe ich schon lange.
UKW ist für mich nur noch Informationsmedium und läuft so nebenbei, ganz selten mal ein DVB- Radio. Hier bei uns laufen noch ein paar UKW-Radios, die den Sound nur minimal vergewaltigen (RSA-Sachsen z.B.) Musik hören unter Kopfhören, dann von CD. Obwohl aktuelle Chartsmusik von CD tontechnisch zunehmend auch keine Freude mehr macht.
DVB-S radio ? höre ich selten. d-box 1, Technisat usw. irdendwie hört man den typischen MP2 Sound raus.
Manche kleine Internetradios die mit mp3 streamen sind dagegen richtig angenehm zu hören, auch wenn die meist 128 kbits oft rauszuhören sind.
@KuNiRider.
Mp2 arbeitet völlig anders, wie mp3 (siehe Wiki). Mp3 ist für mich immer noch das Mass der Dinge. Bei mp4 gibs wohl mehrere Codecs für den Ton, was ich so bis jetzt angehört habe, werden bestimmte hohe Töne, wie S- Töne deutlich überbetont (langegezogen ?), kann aber auch an der Bitrate liegen.
Klar, mp2 klingt auch irgendwie nicht schlecht beim ersten hinhören, bei langen hören mit Kopfhören, fallen mir die Fehler unangenehm auf. Manche kleine Internetradios die mit mp3 Streamen sind dagegen richtig angenehm zu hören, auch wenn man die meist 128 kbits oft rauszuhören sind.
Bei DVD-Video ist der Ton nur Nebensache, Fehler werden nicht so störend empfunden. Der dynamsiche Ton bei den meisten Filmen ist auch was anderes, verlangt nach Dynamik, weniger nach Präzession.


[Beitrag von Masselcat am 16. Nov 2009, 21:17 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#11 erstellt: 16. Nov 2009, 21:54
Besitze selbst eine dBox 1 mit DVB2000, sie dient ausschließlich als DVB-C-Radio am (außergewöhnlich reichhaltig bestückten) Kabelanschluß bei meinen Eltern. Mein Eindruck: die Kiste ist wirklich gut, zumindest störgeräuschefrei. Wenn ich damit ARD höre (320 kbit/s) und das passende Programm nehme (Radio 1, Bayern 2, die Kulturwellen sowieso) finde ich da auch unter Kopfhörern nichts störend - außer, wenn Radio 1 mal wieder aus dem Berliner Außenstudio funkt und per 128er ISDN angebunden ist.
Masselcat
Stammgast
#12 erstellt: 16. Nov 2009, 23:06
Jo, die d-box 1 gibt den Sound sauber, hell und durchsichtig wieder, dafür sorgt ein seperater Crystal-Soundchip. Zusammen mit den alphanumerischen Display ist die d-box1 ein guter Radioreceiver.
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