Konzeption SAT-Anlage mit "langen" Leitungswegen

magri schrieb:

Sind die Kabellängen von 33m problematisch?

Nein. Da nur 4 Leitungen durch das Leerrohr passen und ein Ausbau auf 6 Teilnehmer möglich sein soll, muss der Multischalter entspr. Variante 3 nach ~ 35 m installiert werden, was noch kein Problem darstellt.

Über insgesamt rund 50 m vom LNB über den Multischalter bis zum Receiver verlierst Du mit dem LCD 95 am unteren Ende der SAT-ZF weniger als 10 db, der Multischalter SMS 5608 NF von Spaun dämpft dort um 5 db, eine Antennendose schluckt nochmal rund 2 db. Das macht zusammen 17 db, so dass selbst bei einer 75er Antenne, die sich nur für Astra 19,2° auch eignen würde, noch ein absolut ausreichender Pegel von gut 60 db verbleibt. Am oberen Ende der Sat-ZF schluckt das Kabel zwar knapp 5 db mehr, was aber durch den Multischalter kompensiert wird.

Ein Quad bietet eine solche Kompensation nicht und eignete sich auch deshalb weniger, zumal damit ja auch nicht mehr als 4 Teilnehmern versorgt werden können.

Wenn ich mich auf Astra beschränke und auf terrestrisch verzichte, dann brauche ich wohl 4 Koax-Kabel von SAT zum MS.

Ja.

Es wird schwierig mehr Leitungen durch das Leerohr zu bekommen. Gibts es andere (preisgünstige Optionen) einen 2. Satelliten zu empfangen?

Nein. Ginge nur mit einem Unicable-System und einem zusätzlichen Multischalter für den PC, da es wohl noch keine kompatiblen Sat-Karten gibt. Es wären sicher noch andere Varianten denkbar, aber um eine Größenordnung für die Kosten zu nennen: Ein Verteilnetzverstärker VWS 2991, eine MS-Kaskade EXR 2998 und die neue Unicable-Matrix EXR 1942 (alle von Kathrein) kosten zusammen gut 500,- € - also deutlich mehr als ein 5/6 Multischalter.

Beim Kabel dachte ich an Kathrein LCD95 oder Telass 110 Antenne vielleicht Fuba 85cm MS vielleicht SPAUN

Kein Widerspruch (wobei die DAA 780 mMn ausreichen würde).

Ich habe noch längere Kabelwege, maximal ca. 65m und überhaupt keine Probleme (ist zwar Nichtssagend aber Signalstärke bei 85%, Signalquali 95%).

Den Multiswitch habe ich sehr dicht am Sat-Spiegel installiert und von dort aus wird verteilt.

Du musst lediglich darauf achten qualitativ hochwertige Kabel mit wenig Dämpfung und hoher Abschirmung zu verwenden.

Viele Multischalter haben auch eingebaute Verstärker, die teilweise sogar für jedes Band und jeden angeschlossenen Teilnehmer einstellbar sind.

Also: keine Angst vor langen Wegen

Hallo!
Solch eine ähnliche Installation plane ich auch bei der Samierung unseres Hauses.
Ich habe zwei Möglichkeiten für die Installation des Spiegels:
1. Auf dem Dach
2. An der Hauswand
Ich tendiere zu ersterem, da die Aussenwand wärmegedämmt wird und die Befestigung dann durch die Hartschaumplatten nicht ganz einfach sein wird.
Was meint ihr hierzu?

Den Multiswitch möchte ich im Keller installieren, wo auch alle Anschlüsse der Räume auflaufen.
Hiervon gibt es dann insgesamt 6 Stück.
Ich möchte lediglich Sat Digital empfangen.Nach Möglichkeit Astra und Eutelsat Hotbird.
Ist es richtig, das ich dann 4 Kabel vom LNB zum MS benötige?
Der Kabelweg zwischen MS und LNB wird etwa 25 Meter betragen, der vom MS zum am weitesten entfernten Receiver etwa 30 Meter.
Den vorherigen Posts habe ich entnommen, daß das kein Problem ist, aber wieviel muss ich für gutes Kabel anlegen?
Was gilt es beim Kauf des Kabels zu beachten?

Über die Komponenten habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber das kommt dann wenn die Strippen in der Wand versenkt sind:-)

Für den Empfang von Astra und Hotbird bräuchtest du 8 Strippen - 4 für jedes LNB. Das ist schon ein schöner Kabelstrang.

@magri: Ein Vorschlag zum Empfang von zwei Satelliten:

Ich hatte oben ja geschrieben, dass ich da keine Möglichkeit für eine preisgünstige Variante sehe. Aber wenn Du davon ausgehst, vier 7 mm Koax durch das Leerrohr ziehen zu können, gingen ja vermutlich auch sechs 5 mm Koax .

Über 35m LCD 89 von Kathrein (5mm) + 15 m LCD 95 beträgt der Leitungsverlust ca. 13 db/19db (950 MHz/2150 MHz), ein recht preisgünstiger KR 9-6 MSK von Kreiling (Standby-Funktion wie bei den teureren Spaun) schluckt 6db/0db, eine Dose nochmals rund 2db/2db. Macht in der Summe 21 db am unteren und oberen Ende – ergibt rund 56 db am Receiver, was ausreicht. Deutlich preiswerter als mit einer Unicable-Anlage und ohne Beschränkung bzgl. der Wahl der Receiver. Für Astra und Hotbird dann aber mit einer 85er.


@Salamies99:
Die Montage selbst dürfte auf den Dach in der Tat einfacher sein. Eine Antenne auf dem Dach muss auf jeden Fall geerdet werden, eine an der Hauswand u.U. nicht.

Dass Du nur digital empfangen willst, hat keine Auswirkung auf die Konzeption. Gute Dämpfungswerte bietet u.a. das oben von mir und magri erwähnte LCD 95 von Kathrein (~ 55,-€/100m).

Danke für eure Hilfe.

@raceroad: 6 x 5mm sollte auch möglich sein, ABER wieso 6x? Für 2 Satelliten brauche ich 8x. Habe ich etwas übersehen.

Das ungeliebte Thema Erdung hatte ich vergessen.
Pot-Schiene ist im Technikraum (also 35m). 4mm² zum Potentialausgleich sollten reichen.
Könnte ich stattdessen die Anlage auf dem Gartenhaus über 16mm² und Kreuzerder erden und auf den Potentialausgleich verzichten?
Oder beides?

Du hast doch oben selbst die Variante Multischalter im Gartenhaus ins Spiel gebracht (Strom hat's da ja offenbar). Dann reichen für sechs Teilnehmer im Haus auch sechs Koax im Leerrohr .

Ab wann ist ein Gartenhaus ein Gebäude?. Keine Ahnung, ob auch eine auf dem Gartenhaus installierte Antenne geerdet werden muss - wäre ja eigentlich nur konsequent. Mit einem Tiefenerder ginge das auch, der muss aber 2,5 m lang sein (oder zwei 1,5 m lange im vorgeschriebenen Abstand, siehe Dehn-ÜS-Schutz).

Erdung erspart nicht den Potentialausgleich. Und selbst wenn Du den Multischalter im Gartenhaus installierst und dort den Nebenpotentialausgleich vornimmst (Tiefenerder), würde ich die Kabel nach Eintritt in das Haupthaus noch einmal über einen Erdungsblock führen und diesen mit 4² Cu mit der Hauptpotentialausgleichsschiene verbinden - der Aufwand dazu ist doch wirklich nicht groß.