Kabeldurchführung Sat-Anlage beim Flachdach

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thomi63
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Jul 2009, 09:10
Hallo,

ich suche eine vernünftige Lösung, meine Kabel durch das Flachdach zu bekommen. Wer hat schon Erfahrungen gesammelt und kann mir Tipps geben.

Danke schon einmal......

Gruß Thomas
bui
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Jul 2009, 10:39
Hi thomi63,
wie ist denn das Flachdach aufgebaut? Beton und darüber Schalung mit Dachpappe oder wie?

Grungsätzlich rate ich von Kabeldurchführungen in Flachdächern ab! Langfristig gibt es immer Probleme.

Lasse die Kabel lieber in einem außreichend dimensionierten Kabelkanal oder Rohr bis zur Dachkante laufen und gehe dann durch die darunter liegende Wand.
Oder befestige den Antennenmast gleich mit entsprechenden Abstandshaltern an der Wand.
KuNiRider
Inventar
#3 erstellt: 09. Jul 2009, 14:36
Stimme bui zu: Nachträglich nicht vernünftig lösbar


.... allerdings kann man manchmal die Entlüftung des Abwasserrohrs nützen Dann aber unten aber oberhalb des höchsten Abflusses!) die Kabel einzeln durch 8mm-Löcher mit Gummitüllen rausführen, sonst könnte das übel riechen!
thomi63
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Jul 2009, 20:15
Danke für die Antworten.
Ich werde mir eine andere Lösung überlegen, also nicht durchs Dach sondern durch ne Seitenwand.

Gruß Thomas
Rainair
Stammgast
#5 erstellt: 10. Jul 2009, 18:00
...also, auch ich hab (leider) ein Flachdach und habe eine sehr elegante Lösung gefunden:

In meinem Kamin ist zusätzlich zum normalen Heizungs-Kamin noch ein Versorgungsschacht, in dem zB. die Wasserrohre, Bad-Entlüftung etc. verlaufen.
Den hab ich in ca. 1 m Höhe (über Dach) angebohrt und dann mit einer Spirale die beiden Sat-Kabel und die Erdung von oben eingezogen. Im Wohnzimmer konnte ich dann eine Doppel-Sat-Dose eben in diesen Kamin-Schacht setzen. Dann oben am Kamin alles schön gegen Regen abgedichtet und fertig.
Die Erdung geht durch bis in den Heizungskeller, wo sie an der Hauptwasserleitung befestigt ist.

Wie gesagt, einfach und sehr schön.

Rainair
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 10. Jul 2009, 18:34
Ein ungenützter Kaminzug ist natürlich super!

.... eine Erdung an der Wasserleitung ist i. d. R. völlig sinnfrei und daher unzulässig!
Rainair
Stammgast
#7 erstellt: 14. Jul 2009, 09:15

KuNiRider schrieb:
Ein ungenützter Kaminzug ist natürlich super!

.... eine Erdung an der Wasserleitung ist i. d. R. völlig sinnfrei und daher unzulässig!


...hm, so steht es (nicht nur) bei Kathrein:

a) Geeignet als Erdungsleiter
- ist ein Einzelmassivdraht mit einem Querschnitt von min. 16 mm2 Kupfer, min. 25 mm2 Aluminium oder min. 50 mm2 Stahl,
- oder metallische Hausinstallationen (z. B. durchgehende Metallrohre der Wasser- oder Heizungsanlage), sofern diese vom Querschnitt und der Dauerhaftigkeit der elektrischen Verbindung her mindestens den Anforderungen an Erdungsleiter entsprechen.

Grüße, Rainair
KuNiRider
Inventar
#8 erstellt: 14. Jul 2009, 10:21
Und genau an dem sofern scheitert es meist. Wenn die Wasserleitung dem überhaupt entspricht (z. B: Teflonband in den Schraubverbindungen ) müsste sie immer noch woanders mit etsprechenden Leitungsquerschnitten an einem Fundaments oder Tiefenerder angeschlossen sein. Und dort müssen auch die Hinweise angebracht sein, was alles dranhängt als Erdung.

Die Wasserleitung ist normalerweise nicht Blitzstromtragfähig! Empfehlenswert ist es auch in keinster Weise weil es bei einem einschlagt einerseits zu einer enormen Spannungsverschleppung in bestimmte Gebäudeteile (Badewanne ) und gefährlichen Potentialunterschieden kommen kann und andererseits die Wasserleitung so stark beschädigt werden kann, dass es zu einem starken Wasserschaden im Haus kommt!


Früher waren die Wasserleitung zur Straße aus Metall und so ergab sich über die Länge oft eine vernünftige Erdverbindung ... heute sind diese Leitungen aus Kunststoff und daher nützt es auch nichts, wenn das letzte Stück Rohr noch aus Metall sein sollte.




http://www.obo-bette...ekte/blitzschutz.pdf
Rainair
Stammgast
#9 erstellt: 14. Jul 2009, 12:58
...na, dann hat es ja mal einen Vorteil, in einem 40 Jahre alten Haus zu wohnen. Denn bei mir sind alle Wasserrohre noch aus verzinktem Eisen und richtig schön dick.
Und Teflon-Band o.ä. gab es damals auch noch nicht.
Übrigens: Die Haupt-Erdung vom Stromzähler-Kasten geht auch an diese Wasserleitung; die Wasseruhr ist mit ca. 25mm² Kupferkabel überbrückt.

Grüße, Rainair


[Beitrag von Rainair am 14. Jul 2009, 13:03 bearbeitet]
majo112
Neuling
#10 erstellt: 16. Jul 2009, 06:34
es gibt schon eine vernünftige Lösung zur Durchführung von Kabeln durch das Flachdach!

Loch ins Dach, dann ein sogenanntes Dunstrohr einbauen, bei Dach mit Dämmung zweiteilig, sonst einteilig, diese Dunstrohre haben Flansche für den Anschluss der Abdichtungsbahn bzw. unter der Wärmedämmung den Anschluss der Dampfsperre, so dass die Abdichtung wieder fachgerecht und dauerhaft ist. Dann Kabel durchführen und ggf. am oberen Ende des Dunstrohres ein oder zwei Bögen aufstecken, so das die Öffnung nach unten zeigt und auch kein Schlagregen oder Schnee eindringen kann. Wichtig bei gedämmten Dächern ist es das Rohr nsch durchführen der Kabel mit Dämmung aufzufüllen.

Diese Lösung halte ich für sehr dauerhaft und die Beste für diese Art der Dachdurchdringung. Und über meinen Beruf dürft ihr nun rätseln.....
Dipol
Inventar
#11 erstellt: 17. Jul 2009, 14:47

Rainair schrieb:
...hm, so steht es (nicht nur) bei Kathrein:

a) Geeignet als Erdungsleiter
- ist ein Einzelmassivdraht mit einem Querschnitt von min. 16 mm2 Kupfer, min. 25 mm2 Aluminium oder min. 50 mm2 Stahl,


Das entspricht sowohl der abgelösten alten EN 50083-1 wie auch der neuen EN 60728-11!

- oder metallische Hausinstallationen (z. B. durchgehende Metallrohre der Wasser- oder Heizungsanlage), sofern diese vom Querschnitt und der Dauerhaftigkeit der elektrischen Verbindung her mindestens den Anforderungen an Erdungsleiter entsprechen.


Egal ob du das von Kathrein oder der de-Ausgabe 10/2008 her hast, es ist krottenfalsch! Ich musste mich diesbezüglich auch schon korrigieren, weil auch ich mir wie die meisten bei der anhaltenden Normenflut kein VDE-Abo leisten kann.
Nach EN 60728-11 sind die häuslichen Sanitärnetze für Erdung und sogar Potenzialausgleich absolut tabu! Das wird aber noch dauern, bis das beim letzten Gebirgsinstallateur angekommen ist.

Für die Hauswasserleitung gelten völlig andere Festsetzungen als für das Hausnetz. Die Verwendung als Hauserder ist nun schon seit 1990 überall definitiv untersagt. Nachdem sich nicht mal eine solche Altnorm herumgesprochen hat ist es kein Wunder, dass in DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2006 festgehalten wurde:

Hervorzuheben in der neuen Blitzschutznorm ist die Festlegung der Normen-Kommission auf die Definition der "Blitzschutzfachkraft". Ohne die Erfüllung der in der neuen Blitzschutznorm vorgegebenen Kriterien, die zur Führung dieser Bezeichnung berechtigen, dürfen die in der neuen Blitzschutznorm aufgelisteten Arbeiten für und an Blitzschutzsystemen nicht ausgeführt werden.

LINKS:
http://www.kabelbw.d...7_PartnerHandout.pdf
http://dehn.de/newsletter/3_05/3_05_top3.pdf
http://www.dunkel.tv/uploads/media/vde0855_240106.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Potentialausgleich


EDIT:
Bitte die KATHREIN-Quelle posten, ich sorge dafür dass der Unsinn gelöscht wird.
Ich hoffe dein Erdungsdraht ist massiv, die mehrdrahtige Ausführung ist seit 1984 normwidrig, was sich aber auch noch nicht überall herumgesprochen hat.


[Beitrag von Dipol am 17. Jul 2009, 15:04 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#12 erstellt: 17. Jul 2009, 14:58
Sorry, Doppelpost!


[Beitrag von Dipol am 17. Jul 2009, 15:00 bearbeitet]
Realklang
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 29. Okt 2009, 22:17
UPS

Norm hin, Norm her, viele Gebäude aus der Vergangenheit beweisen eindeutig dass die Menschen auch früher nicht dumm waren, ganz im gegenteil, kann mir irgendwer erklären wie die ganze Norm-Hystrie zustande kommt?

Ist das nur fürs Studium und für Fortbildungen relevant oder ist das auch in er Praxis von belang???

Sorry wenn das jetzt etwas platt formuliert ist, bin aber schon auf die Antworten gespannt...

Gruß Furious
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