projectiondesign ... Projektoren abseits des Mainstreams

Ein Heimkino zu betrieben ist ein schönes Hobby, für einen überschaubaren Betrag bekommt man heute Kinofeeling in den eigenen 4 Wänden. Beim Beamer fängt der Einstieg unter 1000 EUR an ... für knapp 3 kEUR bekommt man bei den üblichen Verdächtigen hochwertige Beamer, die den meisten Ansprüchen bezüglich Bildqualität und Bequemlichkeit mehr als genügen. Solch ein Projektor leistet auch bei mir seit ca. 3 Jahren (>2000 Betriebsstunden, 2te Lampe seit 200h) vorzügliche Dienste: ein EPSON EH-TW5000 LPE.

Ab und an denkt man an eine Upgrade, insbesondere wenn der Nachfolger oder neue Modelle anderer Hersteller präsentiert werden. Allerdings reicht es für eine deutlich! erkennbare Verbesserung nicht aus, einfach nur zum Nachfolger zu greifen oder in ähnlichen Preiskategorien zu suchen. Da gibt man einiges an Geld aus und bleibt Bildqualitätsmäßig sozusagen fast auf der Stelle stehen und befriedigt lediglich den Habwasneuestrieb (auch wenn das jährlicheproduktzyklenliebende Marketing das anders sehen mag). Wenn dann auch richtig dachte ich mir und wollte mir Beamer aus der Profiecke in den eigenen 4 Wänden anschauen.

Verbesserungen erwartete ich in vor allem in folgenden Kategorien: Hochwertige Optik und mechanischer Aufbau (gebaut für die Ewigkeit), sowie (viel) mehr Punch an Licht. Insbesondere letzteres ist das Zünglein an der Waage sein da ich auch gerne unter Tageslichtbedingungen in einem nichtoptimierten Wohnzimmer mit dem Beamer schaue ... was man auch an der vorhandenen Leinwand (dnp Supernova mit 0.8 Gain) erkennen kann.

Glücklicherweise hat mein Lieblingshändler (Audio Visions nahe Giessen) einige "Exoten" im Portfolio (Beschallung: Meyer Sound ... einfach traumhaft) und hatte sich auch bereit erklärt mir einen DLP Beamer von projectiondesign zur Verfügung zu stellen. Ursprünglich sollte es ein F22 (1-Chip DLP, bis zu 3300 Lumen) werden, am Ende stand der heimkinooptimierte Bruder avielo quantum bei mir. Dieser macht natürlich nicht ganz so viel Licht (ca. 1800 Lumen im farbechten hohen Modus) und kostet dafür knappe 10k EUR.

projectiondesign

avielo

Der Projektor ist ein Winzling, macht aber eine groß(artig)es Bild auf der Leinwand. Stimmige Farben, ein knackscharfes, natürliches und plastisches Bild machen den Filmabend zu einem Genuss.

Weitere Vorteile:
- Im hohen Lampenmodus etwas heller wie mein Epson (TH5000 LPE), passt gut zur dnp
- Unheimlich viele Einstellungsoptionen wie z.B. das variieren der Lampenhelligkeit (neben dem Eco und High Modus kann man noch die Lampenpower regulieren)
- Hochwertige Optiken

Nachteile:
- Lautstärke Lüfter (irgendwie muss ja die Wärme aus dem kleinen Gehäuse)
- Flexibilität (nur vertikales Lensshift)

Erstes Fazit des Ausfluges: Ein F22/quantum ist Aufgrund der mangelnden Installationsflexibilität nichts für mich.

Zweites Fazit: Hammer Bild. Haben wollen.

Das Gesehene hat mich nicht mehr losgelassen. Leider. Dieses Bild gibt es nämlich auch mit der von mir vermissten Flexibilität, und das auch noch deutlich heller ... aber auch teurer. Nennt sich F35 und kann die Leinwand mit 2 Lampen (> 4000 Lumen im farbechten Modus) befeuern.

Ein paar Tage später durfte ich solch einen F35 für ein paar Tage abholen. Die erste Überraschung kam sogleich beim Auspacken, 2 Kartons waren zu öffnen. In dem einen war der Beamer, in dem anderen das Projektionsobjektiv samt Lichtweg. Wie bei der Kamera muss man diese erst mittels eines Bajonettverschlusses an den Beamer anbringen. Schon die Optik wiegt mehr wie so mancher Beamer und lies gutes hoffen.

Als nächstes einen passablem Platz für dieses "Monster" finden und der Spaß konnte beginnen.



Dann das Einschalten: Es werde Licht. Zwei 300W UHP Lampen, natürlich HotSwappable fuhren hoch und erleuchteten die Leinwand. Alleine hier ist die Flexibilität vorbildlich: Man kann beide Lampen verwenden, nur eine davon und dies wenn gewünscht auch im kontrollierten Wechsel damit sich beide gleich abnutzen, Eco Modus. Ferner ist jede Lampe noch unabhängig regelbar.

Einrichtung: Purer Luxus, alles (fein)motorisch: Lensshift, Zoom und Fokus. Präzise Stellmotoren bringen das Bild in feinen Schritten an die gewollte Stelle. Nix mit Sprüngen der Bildlage oder Joystickabkrobateinlagen (Wink an Panasonic).

Bild: Für mich das Ende aller Diskussionen. Haben wollen die 2te. Egal ob am helllichtem Tage mit 2 Lampen oder in dunkelster Nacht mit "nur" einer. Es ist einfach schön die Wahl zu haben ...

Bleibt nur noch das klitzekleine Problem des Preises (um die 20k). Sparen ist wohl angesagt und bis dahin wird mich weiterhin mein bewährter und altgedienter EPSON beim Filmgenuss begleiten.

Viel Spaß
AppleRedX

binockel1 schrieb:

allerdings ... eine Rolex ist in 10 Jahren immer noch ne tolle Uhr und hat auch einen vertretbaren Wertverlust ...

Im Gegenteil ! Durch die ständigen Preiserhöhungen bekommt man mindestens immer den Preis den man gezahlt hat wieder raus. Eine 50jährige Paul Newman Daytona ist heute bis zu dem 100-fachen wert.

So ein F35 hat aber auch was. Mit den 2 Lampen dürfte wohl auch problemlos eine 6m breite Leinwand auszuleuchten sein.