Kalibrierung von Projektoren - Gamma, CIE, Graustufen und Allgemeines

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FoLLgoTT
Stammgast
#51 erstellt: 23. Jan 2011, 17:07
Ich würde immer bei dem, von der ITU-R BT.709 vorgeschlagenem, Gamma 2,2 bleiben und zwar aus folgendem Grund: bei einem höheren Gamma ist die Sättigung in den mittleren IREs zu hoch. Das ist nicht nur mess- sondern auch sichtbar.

Auch in einem schwarzen Raum wirkt Gamma 2,2 dadurch selbst an einem Röhrenprojektor insgesamt stimmiger.
George_Lucas
Inventar
#52 erstellt: 23. Jan 2011, 17:08

nolimithardware schrieb:

Auch gibt es BDs, die nicht nach REC709 Norm, sondern nach DCI Norm gemastert wurden,..

Kannst du dafür mal eine Quelle nennen?

Edit: Vorsicht Fangfrage!
Das Datenvolumen eines Masters nach DCI Norm übersteigt nämlich die Speicherkapazität einer Blu-ray.


[Beitrag von George_Lucas am 23. Jan 2011, 17:12 bearbeitet]
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 23. Jan 2011, 17:12
Meinst Du damit, dass die Sättigung der Farben bei z.B. 50% zu hoch ist?
Ich habe Sättigungsmessungen der Primaries und Secondaries gemacht und nichts negatives feststellen können.

Ich finde, dass ein leicht höheres Gamma von 2,35 stimmiger und "kinoliker" wirkt und mehr Punch hat ohne Details zu verschlucken, aber das bleibt wohl eine Geschmacksfrage.
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 23. Jan 2011, 17:14
Ich habe es korrigiert, ich meinte dass einige BDs nach SMPTE-C Standard gemastert wurden, nicht nach DCI-Norm, welche ja einen erweiterten Farbraum vorgibt.
Ich suche den Thread und poste es dann.


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 17:14 bearbeitet]
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 23. Jan 2011, 17:16


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 17:17 bearbeitet]
Saint1974
Stammgast
#56 erstellt: 23. Jan 2011, 17:22

Nudgiator schrieb:

Saint1974 schrieb:

Das geht im HCFR, du misst die Grundfarben + 100IRE reflektiev, danach im Lichtstrom und läst HCFR die Korekturwerte von der referenz (reflektiv) für den Lichtstrom errechnen.


Ich habe bisher immer reflektiv gemessen. Allerdings ist es in CalMAN bei der Offset-Messung so, daß man an 9 Stellen ein 100IRE-Bild vermißt, x und y mittelt und dann als Leinwand-Offset einstellt.

Farben muß man hier jedoch nicht vermessen.


Bei HCFR werden wie beschrieben die Grundfarben und 100IRE gemessen. 1x reflektiv und 1x direkt; danach errechnet HCFR dafür die Korrekturwerte und man kann im Lichtstrohm messen, das Leinwand Offset ist dann berücksichtigt.

Alternativ zur Kalibrierung den Projektor so nah wie möglich an die Leinwand rann und ein ca. 50" Bild darauf projeziert. Die Helligkeit sollte dann so hoch sein, dass ein Messen im Lichtstrohm nicht nötig ist.
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 23. Jan 2011, 17:24
@George

Ich habe es doch bereits korrigiert, da ich DCI mit SMPTE-C verwechselt habe !

Vertun kann man sich ja mal, und ein bisl Ahnung habe ich auch

Deshalb brauche ich Deine Fangfrage nicht...

Lies Dir die geposteten Links mal durch, da wird erklärt warum manche Filme etwas übersättigt wirken.


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 17:30 bearbeitet]
FoLLgoTT
Stammgast
#58 erstellt: 23. Jan 2011, 17:32

nolimithardware schrieb:
Meinst Du damit, dass die Sättigung der Farben bei z.B. 50% zu hoch ist?
Ich habe Sättigungsmessungen der Primaries und Secondaries gemacht und nichts negatives feststellen können.


Ja. Die Sättigungsverschiebung steigt zwischen 0%-50% Sättigung an und fällt dann wieder ab.

Sättigungsverschiebung

Gamma 2,2:
Sättigung Gamma 2,2

Gamma 2,5:
Sättigung Gamma 2,5

Der Effekt ist stärker, je mehr der Gammafaktor von 2,2 abweicht. Bei zu niedrigem Gamma sind die mittleren Sättigungsstufen dementsprechend untersättigt. Das kann man sich auch leicht erklären, wenn man sich das Prinzip der Sättigung vor Augen hält. Die Sättigung ist ja das Verhältnis zwischen Farbigkeit und Helligkeit. Da Gamma dieses Verhältnis nichtlinear verändert, ist die Sättigungsverschiebung gestört.


[Beitrag von FoLLgoTT am 23. Jan 2011, 17:33 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#59 erstellt: 23. Jan 2011, 17:43

FoLLgoTT schrieb:
Ich würde immer bei dem, von der ITU-R BT.709 vorgeschlagenem, Gamma 2,2 bleiben und zwar aus folgendem Grund: bei einem höheren Gamma ist die Sättigung in den mittleren IREs zu hoch. Das ist nicht nur mess- sondern auch sichtbar.

Auch in einem schwarzen Raum wirkt Gamma 2,2 dadurch selbst an einem Röhrenprojektor insgesamt stimmiger.


Hallo Nils !

Ich habe bereits vor knapp 2 Jahren mit Andreas im beisammen-Forum eine seitenlange Diskussion bezüglich der korrekten Gammafunktion geführt. Fazit war damals, daß man mit der "Power Funktion" am "Korrektesten" liegt. Wir haben das sogar mit anderen Kalibrierprogrammen gegengemessen, um zu sehen, ob diese "intern" auch die "Power Function" nutzen.
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 23. Jan 2011, 17:47
Was ist eine Power Funktion" ?
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 23. Jan 2011, 17:53
@Nils

ist doch trotz Gamma 2,35 abgesehen von 75% Blausättigung im Rahmen , oder?

1


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 17:58 bearbeitet]
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 23. Jan 2011, 18:03
Sättigung-Helligkeit habe ich folgendes gemessen:

7
Nudgiator
Inventar
#63 erstellt: 23. Jan 2011, 18:08

nolimithardware schrieb:
Was ist eine Power Funktion" ?


Schau mal hier:

Power Function (“CRT gamma”) - this is the simple power function that naturally occurs in CRTs. It is good where ambient light is not an issue, i.e., a truly darkened room, and maximizing total contrast is desired.

Dynamic Offset - a variation on the ITU/EBU Standard (below) that adjusts the points in the curve dynamically based upon the actual white and black levels. This is a more sophisticated curve that tries to maximize both shadow detail and on/off contrast. Users with a touch more light in their viewing environments than a “bat cave” will want to consider using this to set their gamma targets.

ITU/EBU Standard (“camera gamma”) - this is the defined gamma function for the Rec. 601, Rec. 709 and PAL/SECAM standards. It is a good compromise between maximum contrast and enhancing shadow detail. Users with a “dim” environment may find this option most suitable to their environments.

Hybrid - this curve is heavily biased towards preserving shadow detail, while not completely sacrificing overall contrast. Since it comes out of black reasonably quickly and compensates for elevated black levels, whether via a display issue or via the surrounding environment, users with ambient light issues will want to consider using this option.

Studio RGB (“sRGB”) - similar to a hybrid of the ITU/EBU standard and the Power Function, but with different breakpoints for when the linear tail occurs. It is the standard for graphics interchange on the web. It also produces slightly greater contrast than the ITU/EBU standard, but not as great as Power Function.
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 23. Jan 2011, 18:14
Also kann man bei Calman diese Gammareferenz "Power Funktion" einstellen, wonach man dann zu kalibrieren hat?
Wenn Power Funktion nach CRT Gamma geht, liegt man doch bei 2,5 im Schnitt, oder?

Bitte erkläre die Einstellung Power Function doch etwas näher.
Ich überlege mir auch schon Calman zu kaufen.
Dann kann ich auch den DTP94 mit dem i1 Pro profilieren.


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 18:20 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#65 erstellt: 23. Jan 2011, 18:21
Man kann ic CalMAN alle 5 Formeln auswählen.

Ich bin mir nicht mehr zu 100% sicher, aber soweit ich mich erinnere entspricht die Power Function einem Gamma von 2.35 gegenüber der Variante nach ITU mit 2.2.
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 23. Jan 2011, 18:29
Genau das selbe Gamma, welches ich auch nehme
Wenn ich also mit HCFR nach 2,35 kalibriere, ist es dann das gleiche wie Power Funktion, oder gibt es noch andere Unterschiede?
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 23. Jan 2011, 18:36
Habe noch was bei Wikipedia gefunden:

"the reciprocal, approximately 2.33 (quite close to the 2.2 figure cited for a typical display subsystem), would provide optimal perceptual encoding of grays"

Also wie ich verstanden habe, ist ein Gamma von 2,33 der ideale Wert, welcher alle Graustufen in perfekt gleichbleibenden Abständen heller werden lässt.

Zu Gamma 2,2:

On most displays (those with gamma of about 2.2), one can observe that the linear-intensity scale has a large jump in perceived brightness between the intensity values 0.0 and 0.1, while the steps at the higher end of the scale are hardly perceptible. The linearly-encoded scale, which has a nonlinearly-increasing intensity, will show much more even steps in perceived brightness.

Heisst glaube ich soviel wie, dass die Abstände der Graustufen nicht ganz so perfekt, wie bei 2,33 sind.


http://en.wikipedia.org/wiki/Gamma_correction


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 18:40 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#68 erstellt: 23. Jan 2011, 18:40

nolimithardware schrieb:

Wenn ich also mit HCFR nach 2,35 kalibriere, ist es dann das gleiche wie Power Funktion, oder gibt es noch andere Unterschiede?


Soweit ich das im Hinterkopf habe ... ja
Master468
Inventar
#69 erstellt: 23. Jan 2011, 18:40

Ich würde immer bei dem, von der ITU-R BT.709 vorgeschlagenem, Gamma 2,2 bleiben

In Rec. 709 ist originär eine andere Gradationskurve definiert, die, wie beispielsweise das angesprochene sRGB oder L*, nicht durch einen Gamma-Zahlwert (d.h. nicht durch eine simple "Power Function", s.u.) ausgedrückt werden kann. Aber Vorsicht: Maßgebend ist das reale, vorliegende Material und seine Gammakorrektur, was i.d.R. auf ein Gamma von 2.2 hinausläuft.


Wenn Power Funktion nach CRT Gamma geht, liegt man doch bei 2,5 im Schnitt, oder?

Der Schnitt sagt wenig aus. Das ist ein oft gemachter Fehler. Es gibt, wie gesagt, komplexe Gradationskurven.

Vielleicht nochmal zu angsprochenen "Power Function". Das ist als Beschreibung einer konkreten Gradation etwas unglücklich, weil die Worte semantisch auf nichts anderes als die Funktionsvorschrift selbst hinweisen: Also Eingangswert^Gamma = Ausgangswert. Über den Gamma-Zahlwert ist damit nichts ausgesagt. Bei einem Gamma von 2.2 ergibt sich damit bei 50% Grau eine Helligkeit von etwa 1/5 der Maximalhelligkeit (0.5^2.2 = 0.22), was leicht über der wahrgenommenen, halben Helligkeit (läge bei 0.18) liegt.

Daneben gibt es, wie gesagt, noch Gradationskurven, die sich nicht durch einen einfachen Gamma-Zahlwert, also eine einfache "Power Function", ausdrücken lassen.

Um das nochmal ausdrücklich festzuhalten: "Richtig" wäre exakt die Gradation, für die die Ausgangswerte ursprünglich gammakorrigiert wurden. Das sollte hier i.d.R. ein Gamma von 2.2 sein (man kann es aber nie mit letzter Sicherheit sagen und hat, wie gesagt, in solchen nicht farbkritischen Bereichen natürlich geschmackliche Freiheiten, die eigene Bildausgabe betreffend). Die konkreten Ausprägungen haben heutzutage dabei historische Gründe, die in dem Verhalten von CRTs begründet sind. Ideal wäre es, wenn das menschliche Helligkeitsempfinden berücksichtigt würde. Das ist weder linear (Gamma = 1), noch läßt es sich durch eine einfache "Power Function" ausdrücken (bei einem Gamma von 2.2 "verschwendet" man z.B. Tonwerte in dunklen Bereichen). Die L*-Gradation führt zu einer derartigen Verteilung. Damit "lagert" man Tonwerte dort an, wo sie sinnvoll sind, d.h. nutzt den begrenzten Tonwertumfang bestmöglich aus. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass sich das in dem Bereich manifestieren wird.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 23. Jan 2011, 18:59 bearbeitet]
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#70 erstellt: 23. Jan 2011, 18:42
...


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 20:41 bearbeitet]
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#71 erstellt: 23. Jan 2011, 20:27
Hier noch eine Aussage eines THX-zertifizierten ISF-Kalibrator bzgl. Gamma:

Gamma Y
a. Purpose: Gamma - Is a measurement of the how the image brightness changes
with the input signal level. Desired gamma is a function of user preference and
amount of ambient light in the viewing room. A general guideline for target gamma is:
2.2 brightly lit room, 2.35 moderately lit/general purpose room, and 2.4 controlled
lighting/home theater room.
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 23. Jan 2011, 20:28
Zwischen 2,35 und 2,4 sollte demnach unser Gamma im dedizierten Heimkino liegen.
Diese Tatsache scheint sich immer mehr zu bestätigen.
Quellmaterial wie BDs z.B. sind auch nicht immer gleich gemastert worden, also dies bzgl. gibt es eigentlich auch keinen Grund auf 2,2 zu beharren.
Aber letzten Endes wohl doch Geschmackssache...


[Beitrag von nolimithardware am 23. Jan 2011, 20:40 bearbeitet]
FoLLgoTT
Stammgast
#73 erstellt: 24. Jan 2011, 08:19

Master468 schrieb:
In Rec. 709 ist originär eine andere Gradationskurve definiert, die, wie beispielsweise das angesprochene sRGB oder L*, nicht durch einen Gamma-Zahlwert (d.h. nicht durch eine simple "Power Function", s.u.) ausgedrückt werden kann. Aber Vorsicht: Maßgebend ist das reale, vorliegende Material und seine Gammakorrektur, was i.d.R. auf ein Gamma von 2.2 hinausläuft.


Das ist richtig. Ich habe die BT.709 hier vorliegen. Gamma ist dort bekanntermaßen in zwei Teilbereiche aufgeteilt.

V = 1.099 L ^ 0.45 – 0.099 for 1 ≥ L ≥ 0.018
V = 4.500 L for 0.018 > L ≥ 0

where:
L : luminance of the image 0 ≤ L ≤ 1
V : corresponding electrical signal

Das sieht dann so aus und ähnelt eher einer Potenzfunktion mit dem Faktor 1,9. Trotzdem wird meist auf 2,2 kalibriert.

Gamma

Ich habe jahrelang auf Gamma 2,5 kalibriert, bin aber trotz schwarzem Raumes wieder davon ab. Inzwischen kalibriere ich auch 2,2-2,3. Das sieht insgesamt am stimmigsten aus.


[Beitrag von FoLLgoTT am 24. Jan 2011, 08:59 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#74 erstellt: 24. Jan 2011, 11:00

FoLLgoTT schrieb:
Ich habe jahrelang auf Gamma 2,5 kalibriert, bin aber trotz schwarzem Raumes wieder davon ab. Inzwischen kalibriere ich auch 2,2-2,3. Das sieht insgesamt am stimmigsten aus.


Meines Wissens besitzt Du doch auch CalMAN. Nutzt Du dort dann die "Power Function" mit Gamma = 2.2 ?
FoLLgoTT
Stammgast
#75 erstellt: 24. Jan 2011, 11:26

Nudgiator schrieb:
Meines Wissens besitzt Du doch auch CalMAN. Nutzt Du dort dann die "Power Function" mit Gamma = 2.2 ?


Ja. Der Standardwert ist sogar eine Potenzfunktion mit 2,2 (bei HCFR übrigens 2,22). Das ergibt, die BT.709 vorausgesetzt, in etwa ein Gesamtgamma von 1,12.

Bist du bei Beisammen Eragon? Ich erinnere mich nämlich an eine bestimmte Gammadiskussion...


[Beitrag von FoLLgoTT am 24. Jan 2011, 11:28 bearbeitet]
FoLLgoTT
Stammgast
#76 erstellt: 24. Jan 2011, 11:33
So, ich hab den Thread bei Beisammen gefunden. Klicke hier!
Nudgiator
Inventar
#77 erstellt: 24. Jan 2011, 15:32

FoLLgoTT schrieb:
So, ich hab den Thread bei Beisammen gefunden. Klicke hier! :)


Ja, genau diesen Thread hab ich gemeint
Nudgiator
Inventar
#78 erstellt: 24. Jan 2011, 15:40

FoLLgoTT schrieb:

Nudgiator schrieb:
Meines Wissens besitzt Du doch auch CalMAN. Nutzt Du dort dann die "Power Function" mit Gamma = 2.2 ?



Wenn ich das also richtig verstanden habe, dann nutzt Du selbst auch die "Power Function" mit einem Gammawert von 2.2 bei der Beamerkalibrierung, oder ?
FoLLgoTT
Stammgast
#79 erstellt: 24. Jan 2011, 15:55

Nudgiator schrieb:
Wenn ich das also richtig verstanden habe, dann nutzt Du selbst auch die "Power Function" mit einem Gammawert von 2.2 bei der Beamerkalibrierung, oder ?


Wie oben bereits beantwortet: ja.

Die Projektoren und TVs, die ich bisher gemessen habe, waren vom Werk aus auch in etwa auf eine Potenzfunktion mit dem Exponenten 2,2 eingestellt. Die Inverse der BT.709 nutzt anscheinend niemand. Das Bild sieht damit einfach viel zu flau aus und kann nicht so gewollt sein.


[Beitrag von FoLLgoTT am 24. Jan 2011, 15:55 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#80 erstellt: 24. Jan 2011, 16:18

FoLLgoTT schrieb:

Nudgiator schrieb:
Wenn ich das also richtig verstanden habe, dann nutzt Du selbst auch die "Power Function" mit einem Gammawert von 2.2 bei der Beamerkalibrierung, oder ?


Wie oben bereits beantwortet: ja.


Ok, war mir nur nicht sicher, ob sich das "ja" nur darauf bezogen hat, ob Du CalMAN besitzt
Master468
Inventar
#81 erstellt: 24. Jan 2011, 16:18

Die Inverse der BT.709 nutzt anscheinend niemand. Das Bild sieht damit einfach viel zu flau aus und kann nicht so gewollt sein.

Wir können wirklich davon ausgehen, dass das Material nicht entsprechend der Rec. 709 Gradation gammakorrigiert wird, sondern wohl meist einfach ein Gamma von 2.2 auf Ausgabseite zugrundegelegt wird.



Ergänzend zur bereits von FoLLgoTT geposteten Gradationskurve hier mal das korrespondiere Gamma für Rec.709, sRGB und L*. Die sRGB-Gradation ist dabei durchaus eine Alternative, um bei Gamma 2.2 korrigiertem Material die Detailzeichnung zu verbessern.

Rec709:
Korrespondierendes Gamma - Rec.709

sRGB:
Korrespondierendes Gamma - sRGB

L*:
Korrespondierendes Gamma - L*

L* wäre dabei der intelligenteste Weg des Übertrags von einem linearen Raum, weil das menschliche Helligkeitsempfinden getroffen wird. Damit nutzen wir einen begrenzten Tonwertumfang optimal. Nochmal der Hinweis an alle, die sich in der Material etwas unsicher fühlen: Es nützt natürlich nichts, wenn ich diese Gradation jetzt am Gerät "erzwinge"; das Material müßte geeignet gammakorrigiert sein (mit der inversen Funktion) und das Ausgabegerät die Gradation auch möglichst verlustfrei erreichen (zwinge ich beispielsweise einen Computerbildschirm über die Grafikkarten-LUT, ausgehend von einem Gamma von 2.2, auf diese Charakteristik, gehen rund 1/4 der Tonwerte verloren).

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 24. Jan 2011, 16:30 bearbeitet]
FoLLgoTT
Stammgast
#82 erstellt: 24. Jan 2011, 16:33
@Master468
Verstehe ich das richtig, dass die Y-Achse bei deinen Diagrammen den Gammafaktor darstellt? Dann sollte doch zumindest bei sRGB (reine Potenzfunktion) eine waagerechte Linie zur X-Achse herauskommen (siehe CalMAN/HCFR). Oder welche Gleichungen liegen den Diagrammen zugrunde?


Es nützt natürlich nichts, wenn ich diese Gradation jetzt am Gerät "erzwinge"; das Material müßte geeignet gammakorrigiert sein (mit der inversen Funktion) und das Ausgabegerät die Gradation auch möglichst verlustfrei erreichen (zwinge ich beispielsweise einen Computerbildschirm über die Grafikkarten-LUT, ausgehend von einem Gamma von 2.2, auf diese Charakteristik, gehen rund 1/4 der Tonwerte verloren).


Ist für das Thema nicht so wichtig, aber hast du dabei die 10 Bit der LUT bedacht? Ich habe gerade keine Zeit/Lust, nachzurechnen. Da ich selbst schon einen VideoEqualizer geschrieben habe, wollte ich nur anbringen, dass es erst Verluste gibt, wenn dei 10 Bit (maximal 16 Bit) erreicht sind. Über HDMI wird dann von der Grafikkarte ein Dithering durchgeführt, damit bei den endgültigen 8 Bit kein Banding entsteht.


[Beitrag von FoLLgoTT am 24. Jan 2011, 16:36 bearbeitet]
Master468
Inventar
#83 erstellt: 24. Jan 2011, 16:36

Dann sollte doch zumindest bei sRGB (reine Potenzfunktion)

sRGB ist keine Potenzfunktion, sondern ebenfalls eine "komplexe" Gradationskurve mit linearem Anteil.


Ist für das Thema nicht so wichtig, aber hast du dabei die 10 Bit der LUT bedacht?

In der Grafikkarten-LUT finden die Korrekturen über das ICC-Profil in einem 8bit Workflow leider in einem 8bit Raum statt. Beim Verbiegen auf die L* Charakteristik ist heftiges Banding die Folge, sofern der Bildschirm hier nicht über eine potente Elektronik verfügt und entsprechende Bordmittel zur Verfügung stellt (bzw. gleich hardwarekalibrierbar ist). In diesem Fall vermeiden wir dann natürlich Tonwertverluste durch die >8bit Bildschirm-LUT und die FRC Stufe in Scaler oder Panel (letzte Variante ist immer häufiger anzutreffen).

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 24. Jan 2011, 16:55 bearbeitet]
FoLLgoTT
Stammgast
#84 erstellt: 24. Jan 2011, 16:37

Master468 schrieb:
sRGB ist keine Potenzfunktion, sondern ebenfalls eine "komplexe" Gradationskurve mit linearem Anteil.


Ah, ok. Kannst du mir sagen, wo das definiert ist? Würde ich mir gerne mal anschauen.
Master468
Inventar
#85 erstellt: 24. Jan 2011, 16:46

Ah, ok. Kannst du mir sagen, wo das definiert ist? Würde ich mir gerne mal anschauen.

http://www.colour.org/tc8-05/Docs/colorspace/61966-2-1.pdf
http://www.brucelindbloom.com/Eqn_RGB_to_XYZ.html

Ist im Ergebnis natürlich schon ziemlich nah am Gamma von 2.2, aber in den Tiefen wird es deutlich.

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 24. Jan 2011, 16:48 bearbeitet]
FoLLgoTT
Stammgast
#86 erstellt: 24. Jan 2011, 16:49
Schon gefunden. Laut w3.org ist das Gamma bei sRGB doch eine reine Potenzfunktion, wenn digital 0 genau auf logisch 0V fällt, also den niedrigsten Wert beim CRT-Monitor. Für Video entspräche das dem Wert 16, der beim digitalen Projektor auf 0 runtergezogen wird.

Man kann allerdings noch so argumentieren, dass der Schwarzwert digitaler Projektoren höher als die menschliche Wahrnehmungsgrenze ist und damit auch ein konstanter Anteil vorhanden ist. Dieser wird beim Messen allerdings, soweit ich weiß, herausgerechnet.
Master468
Inventar
#87 erstellt: 24. Jan 2011, 16:51

chon gefunden. Laut w3.org ist das Gamma bei sRGB doch eine reine Potenzfunktion, wenn digital 0 genau auf logisch 0V fällt, also den niedrigsten Wert beim CRT-Monitor. Für Video entspräche das dem Wert 16, der beim digitalen Projektor auf 0 runtergezogen wird.

Das zieht sich leider so falsch durch. Tatsächlich ist es die beschriebene Charakteristik und auch im generischen Arbeitsfarbraum ICC-Profil korrekt erfaßt, d.h. die TRC Tags geben dort die sRGB Charakteristik wieder und keine einfache Potenzfunktion (wie es z.B. für AdobeRGB mit einem Gamma von 2.2 vorgesehen ist).

edit: Auf w3.org wird auch auf die exakte Definition hingewiesen. Natürlich ist Differenz zu einem Gamma von 2.2 nicht riesig und man erhält in Annäherung auch damit eine vernünftige Darstellung. In den Tiefen kann man es dennoch gut ausmachen und ein in sRGB vorliegendes Bild versumpft bei Wiedergabe mit einem Gamma von 2.2 minimal (daher ist "versumpfen" hier eigentlich schon etwas zu stark).

Wertebereich normalisiert auf [0...1]
Input (gammakorrigiert) => Output (linear)

sRGB
0,1 => 0,010
0,2 => 0,033

Gamma 2.2:
0,1 => 0,006
0,2 => 0,029

sRGB Gradation vs Gamma 2.2
(20% Grau sRGB vs. Gamma 2.2; Grau wurde für die Gamma 2.2 Darstellung in AdobeRGB angelegt und nach sRGB konvertiert)

Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 24. Jan 2011, 17:35 bearbeitet]
FoLLgoTT
Stammgast
#88 erstellt: 24. Jan 2011, 17:40
Ah, jetzt hab ich die entsprechende Formel auch gesehen. Danke für die Klarstellung. In Bezug auf sRGB lag ich tatsächlich falsch.


[Beitrag von FoLLgoTT am 24. Jan 2011, 17:40 bearbeitet]
ANDY_Cres
Inventar
#89 erstellt: 25. Jan 2011, 01:33
Nabend,

interessante Ausführungen !
Potente Elektroniken in einigen PJ Systemen erzielen über soge. "S-Shape" Berechnungen eine bessere Durchzeichnung in allen IRE Stufen.
Auch ein Upsampling der Farbnormen auf sRGB, was ebenso mit 12 bit und 16 bit Gamma Genauigkeit erzielt werden kann, macht eine realistische Farbwiedergabe möglich.
Also eine intelligente Einrechnung von erw. Farbräumen.
(näher an Filmfarbnorm zu gelangen).

Ich hatte im "beisammen" schon öfter darüber berichtet, jetzt erklärt das Jemand mal etwas genauer.

Im übrigen ist dieses Thema auch in unserem Druckbereich immer wieder aktuell, denn auch dort werden ständig Farbraumkonvertierungen von CMYK oder RGB nach LAB getätigt, um auch Sonderfarben mit in das Gamma (respek. Graubalance) mit einzubeziehen.
Auch hier werden Sonderfarben u.a. gezielt ab gewissen Sättigungswerten eingerechnet, um eine höhere Farbreinheit und Strahlkraft zu erzielen im Druckergebnis.

ANDY
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#90 erstellt: 25. Jan 2011, 08:28
Ich habe jetzt mein i1 Pro endlich testen können, und muss sagen, dass es bzgl. der Farbmessungen kaum Unterschiede im Vergleich zum DTP94 gibt.
Der i1 Pro liest über die 11 IRE Stufen etwa 2-3% mehr Blau und 1-2% weniger Rot, und das Gamut sieht minimal anders aus, jedoch im positiven, da die Punkte jetzt alle "SpotOn" gemessen wurden
Beim DTP habe ich eine minimale Übersättigung der Primärfarbe Grün und eine minimale Untersättigung von Rot gemessen.
Allerdings war das Gamma etwas stärker abweichend vom DTP94.
Der i1 hat einen Gammaverlauf von 2,4 angezeigt und der DTP einen von 2,3.
Das ist schon ein Unterschied wie ich finde.
Ausserdem scheint der i1 den On/Off Kontrast und die Luminanzen nicht richtig zu messen.
Z.B. liest der DTP bei einem roten Testpattern eine Y-/Luminanz Abweichung von + 1% , während der i1 da etwas von - 7% liest.
Wenn ich mir das "Color Decoder" Testpattern der AVSHD709 Disk durch einen Rotfilter anschaue , müsste der DTP richtig liegen, da die Helligkeit von 0 Rot fast bei "Match" liegt und nur minimalst heller ist, was in etwa 1% ist, wie die Messung des DTPs besagt, und auf keine Fall minus 7, wie der i1 Pro das gemessen hat.

@Nudgiator

Sind Dir bei Deinem i1 Pro auch die selben Dinge im Vergleich zu Deinem Chroma5 aufgefallen, oder habe ich eine Gurke erwischt ?


[Beitrag von nolimithardware am 25. Jan 2011, 08:40 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#91 erstellt: 25. Jan 2011, 18:56

nolimithardware schrieb:
@Nudgiator

Sind Dir bei Deinem i1 Pro auch die selben Dinge im Vergleich zu Deinem Chroma5 aufgefallen, oder habe ich eine Gurke erwischt ?


Ich habe damals meinen Plasma TV mit dem Chroma 5 und dem i1pro vermessen. Da gab es leichtere Abweichungen, die aber im Rahmen lagen.

Der i1pro hat bei mir deutlich stabilere Werte bei den Graustufen / Gamma geliefert. Da hat der Chroma 5 deutlich stärker geschwankt.
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#92 erstellt: 25. Jan 2011, 19:27
Jetzt bleibt die Frage, wofür man dann noch ein Colorimeter braucht, wenn der i1 Pro selbst für Graustufen und Gamma besser geeignet ist
Ich dachte, dass der i1 Pro fürs Gamut und der DTP für die Graustufen / Gamma ist.
Jetzt hast Du mich aber verwirrt.


[Beitrag von nolimithardware am 25. Jan 2011, 19:28 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#93 erstellt: 25. Jan 2011, 19:51

nolimithardware schrieb:
Jetzt bleibt die Frage, wofür man dann noch ein Colorimeter braucht, wenn der i1 Pro selbst für Graustufen und Gamma besser geeignet ist
Ich dachte, dass der i1 Pro fürs Gamut und der DTP für die Graustufen / Gamma ist.
Jetzt hast Du mich aber verwirrt.


Der Vorteil des Chroma 5: er mißt DEUTLICH schneller, als der i1pro ! Unter 30 IRE bekommt man beim Chroma 5 noch gute Werte, beim i1pro muß ich in den Statistikmodus schalten. Da dauert dann eine Messung satte 45 Sekunden.

Es ist tatsächlich so, daß Colorimeter für die Graustufen / Gamma besser geeignet sind, Spectrofotometer können das Gamut besonders gut vermessen.

Dass der Chroma 5 mehr schwankt, als ein i1pro, hat mich auch überrascht. Aber das muß ja nicht bedeuten, daß der Chroma 5 ungenauer mißt.
Master468
Inventar
#94 erstellt: 25. Jan 2011, 21:28

Ich dachte, dass der i1 Pro fürs Gamut und der DTP für die Graustufen / Gamma ist.

Wenn man beide Geräte zur Verfügung hat, bietet es sich an, mit dem EOP eine Korrektur für das Colorimeter zu erstellen (in Bezug auf das konkrete zu vermessende Spektrum) und dann mit dem DTP94 die gesamte Messung durchzuführen. Das EOP ist zwar keine absolut ideale Basis (Gründe hatte ich ja schonmal genannt), aber grobe absolute Abweichungen würde man vermeiden - oder du "ziehst" es direkt mit dem EOP, mit etwas erhöhten Problemen im unteren Helligkeitsbereich (hier muß man einfach Konzessionen an den Preis machen; im High-End Sektor, leider fast unbezahlbar für den reinen Privatbereich, lassen die Spektralfotometer auch hochgenaue Messungen in diesem Bereich zu), durch.

Da allerdings die Messungen mit dem DTP94 in diesem Beamer-Szenario wohl nicht besonders stark vom EOP differieren, kann die Differenz zwischen Korrekturspektrum für den internen Abgleich (wie gesagt: LCD mit CCFL Backlight) und tatsächichem Spektrum nicht besonders hoch sein. Wenn möglich, könntest du ja mal Weiß vermessen und die (nicht normalisierten) XYZ-Normfarbwerte für DTP94 und EOP posten. Am besten mit einem Preset des Herstellers (z.B. 6500K), da hier mit deutlich besserem Equipment abgeglichen sein sollte. Sollte sich das bestätigen, könntest du auch direkt mit dem DTP94 messen.


Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 25. Jan 2011, 21:34 bearbeitet]
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#95 erstellt: 26. Jan 2011, 12:58
Hi Denis,

der i1 Pro ist heute auf die Reise nach Grossbritannien gegangen, um diesen vom Vertreiber der Kalibrationssoftware "ChromaPure" mit seinem Orbtronics SP100 5nm Spektroradiometer abgleichen zu lassen.
Er erstellt mir dann eine Offset Datei, welche ich in ChromaPure einbinden kann und somit eine höhere Akkurazität erreiche.
Danach kann ich wiederrum einen Offset vom i1 Pro zum DTP94 erstellen, und poste dann die Messungen.


Gruss ebenfalls Dennis

(mit doppel N allerdings )


[Beitrag von nolimithardware am 26. Jan 2011, 13:00 bearbeitet]
Shepardos35
Stammgast
#96 erstellt: 26. Jan 2011, 13:33

nolimithardware schrieb:
Hi Denis,

der i1 Pro ist heute auf die Reise nach Grossbritannien gegangen, um diesen vom Vertreiber der Kalibrationssoftware "ChromaPure" mit seinem Orbtronics SP100 5nm Spektroradiometer abgleichen zu lassen.
Er erstellt mir dann eine Offset Datei, welche ich in ChromaPure einbinden kann und somit eine höhere Akkurazität erreiche.
Danach kann ich wiederrum einen Offset vom i1 Pro zum DTP94 erstellen, und poste dann die Messungen.


Gruss ebenfalls Dennis

(mit doppel N allerdings )


Hast Du überprüft ob das überhaupt geht, 2 Offsets einzubinden? Ich habe selber ChromaPur mit i1Pro + i1LT und ich sehe nur 1 Offset Wert, den man einbinden kann.

Du bräuchtest ja 2 Offsets in deiner Konstellation! Mich würde das auch interessieren ob das geht!? Kannst ja diesbezüglich Ricky anhauen..


[Beitrag von Shepardos35 am 26. Jan 2011, 13:34 bearbeitet]
nolimithardware
Hat sich gelöscht
#97 erstellt: 26. Jan 2011, 13:53
Der Vertreiber von Chromapure meinte, dass die gemessenen Offsets des i1 Pro von ihm irgendwie in die Lizendatei mit eingebunden werden, so dass dieser von vorneherein immer mit den korrigierten Offsets betrieben wird.
Den zweiten Offset des DTP94 kann ich dann noch erstellen und einbinden.


[Beitrag von nolimithardware am 26. Jan 2011, 13:54 bearbeitet]
Master468
Inventar
#98 erstellt: 07. Mrz 2011, 11:44
Wer ein paar Zahlenspiele zu der hier im Thread auch schon angedeuteten Linearitätsproblematik mag, kann sich den Artikel mal ansehen:

http://www.prad.de/n...trik/farbmetrik.html

Es geht zwar primär um die Fragestellung, warum es manchmal schon innerhalb der Profilvalidierung (im Rahmen eines ICC-Profil basierenden Workflows) zu starken Abweichungen kommt, gegen Ende wird aus dieser Erkenntnis heraus aber auch kurz auf CMS eingegangen. Erklärt wird zudem die Berechnung der korrekten Helligkeitskomponenten aus gegebenen Normfarbwertanteilen bei unterstellt linearem Verhalten.


Gruß

Denis


[Beitrag von Master468 am 07. Mrz 2011, 11:45 bearbeitet]
George_Lucas
Inventar
#99 erstellt: 29. Nov 2011, 10:29
Da ich die Thematik sehr interessant finde, habe ich folgendes Posting aus den Optoma HD83-Thread mal hierher kopiert.
Ich denke, dass interessierte Leser hier eher nach derartigen Infos suchen werden.


Nudgiator schrieb:

PiPro schrieb:

Helligkeit und Kontrast sollten im optimalen Fall keinen Einfluss auf die Farben haben ((so wie die Gamma eigentlich auch nicht)ansonsten liegt ein Fehler in der Software vor).


... aber leider auf die kalibrierten Graustufen / Gamma :(


... und damit auf die Farben selbst!

Hier hat User FoLLgoTT entsprechende Messungen eingestellt:
KLICK!

Ausgehend von Gamma 2,22, wird eine Gammaänderung eine Sättigungsverschiebung von RGB erzeugen. Das ist in genau dem Maße sichtbar wie messbar.

Auch eine Veränderung der Regler für Heligkeit und Kontrast verändern das Gamma. Ausgehend von 100 IRE wird der entsprechende Gammawert nach unten prozentual berechnet. Wenn die Maximalhelligkeit nun nicht prozentual exakt(!) über den gesamten Helligkeitsverlauf des anvisierten Ziel-Gammawertes hin verändert wird, weicht die kalibrierte Gammakurve unkontrolliert vom Soll ab!
Und das ist meiner Meinung nach IMMER der Fall, sobald die Regler für Helligkeit und/oder Kontrast verändert werden.
Das liegt daran, dass die Regler für Helligkeit und Kontrast nicht linear über den gesamten Helligkeitsbereich von 0-100% arbeiten, mit der Folge, dass hier nun eine Veränderung des kalibrierten Gammaverlaufes stattfindet.

Richtig ist aber, wenn mit einem Gamma EQ ein beliebiger Wert verschoben wird, ändert sich das Mischungsverhältnis von Rot, Grün, Blau nicht. Das ist wichtig zu wissen, wenn es punktuell innerhalb des Graustufenverlaufes zu Abweichungen innerhalb der Gammakurve kommt und die entsprechenden Wertebereiche korrigiert werden sollen.

Nun stellt sich natürlich für den Laien die Frage, wie eine Wohnzimmeranpassung am besten erfolgen kann, wenn der Projektor vom Händler auf optimale Bildwerte kalibriert wurde und so an den Kunden ausgeliefert hat.

Mittels Testbilder können Helligkeit, Kontrast, Farbe und Tint ja noch an die eigenen Räumlichkeiten angepasst werden.
Doch was passiert mit dem Gammaverlauf.

Gibt es irgendwie eine Möglichkeit für User, mittels Testbilder (und ohne Messequipment) eine ausgewählte Gammakurve annähernd hinzubekommen? - und/oder ist das überhaupt notwendig, wenn Helligkeit und Kontrast nur um wenige Punkte verändert werden?

Mit einem einfachen Luxmeter und ein wenig Rechnerei kann die Gammakurve mittels Graustufenbilder sicherlich noch eingestellt werden.


[Beitrag von George_Lucas am 29. Nov 2011, 10:37 bearbeitet]
Nudgiator
Inventar
#100 erstellt: 29. Nov 2011, 16:38

George_Lucas schrieb:
Mit einem einfachen Luxmeter und ein wenig Rechnerei kann die Gammakurve mittels Graustufenbilder sicherlich noch eingestellt werden.


Das wäre auch meine Idee gewesen. Hat nicht auch Andreas1968 mal auf diese Weise den Gammaverlauf eingestellt ? Müßte man mal nachfragen.
Cine4Home
Gesperrt
#101 erstellt: 29. Nov 2011, 16:53

Nudgiator schrieb:

George_Lucas schrieb:
Mit einem einfachen Luxmeter und ein wenig Rechnerei kann die Gammakurve mittels Graustufenbilder sicherlich noch eingestellt werden.


Das wäre auch meine Idee gewesen. Hat nicht auch Andreas1968 mal auf diese Weise den Gammaverlauf eingestellt ? Müßte man mal nachfragen.




Achtung, die "einfachen" Luxmeter messen nicht genau. Wir haben da schon diverse Modelle durchgetestet.

Für dunkle Graustufen schon gar nicht.

Gruß,
Ekki
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