Sneak Preview: Wimbledon

Inhalt:
Der englische Tennisspieler Peter Colt (PAUL BETTANY) ist am Ende seiner Karriere. Über die Jahre musste er mit ansehen, wie sein Weltranglistenrang höher und höher wurde. Daher beschließt Peter seine Karriere zu beenden und das Angebot eines reichen Clubs anzunehmen, um dort den Tennislehrer für alte reiche Ladys zu spielen. Doch plötzlich wird ihm eine Wildcard für Wimbledon zugesprochen und Peter beschließt dort sein letztes Match zu spielen. Kaum dort angekommen, lernt er die hübsche amerikanische Star Tennisspielerin Lizzie Bradbury (KIRSTEN DUNST) kennen. Plötzlich erwacht in Peter etwas was er schon verloren geglaubt hatte und entgegen jeglicher Erwartung, gewinnt er sein erstes Match. Peter stellt fest, dass er durch Lizzie besser und konzentrierter spielt. Dumm nur, dass für Lizzie das genaue Gegenteil gilt und das passt Papa Bradbury (SAM NEIL) gar nicht...



Und wieder eine persönliche Überraschung. Zunächst muss ich sagen, dass ich mit Tennis nicht wirklich viel am Hut habe und Fernsehübertragungen mich meistens genauso begeistern wie Synchronschwimmen. Daher war ich zu Beginn des Filmes eher skeptischer Natur.
Doch je weiter die Geschichte voran schreitet, desto sympathischer wird einem der teils schusselige Hauptcharakter. Und die wahrlich bezaubernde Kirsten Dunst ist immer wieder gern im Bild gesehen.
Natürlich kennen wir solche "Vom Nobody zum Star" Filme zur Genüge. Und wir können uns in 90% aller Fälle auch das Ende ausmahlen. Und da dies auch noch ein Sportfilm ist, rennt hier noch mehr das Klischee mit, indem man schon weiß, wer im Finale stehen wird.

Trotzdem ist der Film sehr süß geworden, obwohl man einige Szenen logisch nicht unbedingt nachvollziehen kann. Auch kommt der Humor nicht zu kurz. Besonders die Szenen in denen Peter am Court steht und sich plötzlich über Gott und die Welt Gedanken macht, kommen sehr witzig rüber.
Leider gibt uns der Film kein Hintergrundwissen über Wimbledon mit. Der Ort dient eigentlich nur als Handlung für die Beziehung zwischen den Beiden. Wirkliches Tennis werden Fans hier auch nicht wirklich zu sehen bekommen, da meistens immer nur Nahaufnahmen von den Schlägen zu sehen sind. Die wenigen längeren Pass-Spiele die ohne Schnitt gezeigt werden, sind dafür sehr nett gespielt.
Auch kommen einige sehr interessante Kameraeffekte dank CGI zu Stande.

Schauspielerisch gibt es nicht viel zu meckern. Paul Bettany zeigt, dass man ihm ohne Probleme den männlichen Hauptpart zutrauen kann. In gewisser Weise ähnelt er zumindest in dieser Rolle, seinem Landsmann Hugh Grant der auf eine ähnliche Art und Weise spielt. Vor allem der teils trockene Humor kommt durch ihn sehr amüsant rüber.
Kirsten Dunst spielt ihre Rolle gewohnt solide auch wenn sie ihrer eigenen Meisterleistung in "Interview with a Vampire" nicht mal ansatzweise nahe kommt. Dafür gibt ihr Part auch zu wenig her.
Sam Neil hat zwar nur einen nebensächlichen Part, aber gerade sein Charakter ist es, dem man vor allem gegen Ende nicht mehr ganz in seiner Denkweise folgen kann.

Fazit:
Ein wirklich schöner "Feel Good" Film, der einen nicht fordert und durch einige Gags einem auch zum lachen bringt. Fans leicht bekömmlicher Romantikkost sollten hier trotz deutlicher Klischees nicht enttäuscht werden. Obwohl beide Protagonisten ihren Part überzeugend darbieten, wollte bei mir aber der Romantik Funke einfach nicht überspringen. Das konnten andere Werke besser. Aber was soll’s. Der Film macht Spaß, bietet zur Abwechslung mal ein einigermaßen frisches Setting und hat einen witzigen Hauptakteur und eine sehr süße Hauptdarstellerin. Man muss den Film sicherlich nicht im Kino sehen, trotzdem machen Freunde der leichtfüßigen Komödie / Romantik damit keinen Fehler.
4 / 5 Sterne

PS: Ein Freund vergibt sogar 4,5 Sterne. Mir kam es aber so vor als würde er im ganzen Film immer nur die Kirsten (welchen Teil von ihr auch immer) sehen :-)