Sneak Preview: Open Water

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Genetrik
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Sep 2004, 00:22


Inhalt:
Susan und Daniel fahren endlich in den wohlverdienten Urlaub in die Karibik. Dort entschliessen sie sich an einem Tauchausflug ins offene Meer teilzunehmen. Doch während sie die Unterwasserwelt geniessen, fahrt das Ausflugsboot auf Grund einer Falschzählung ohne sie los. Als das Paar auftaucht, treiben sie völlig alleine gelassen in der offenen See. Die Stunden vergehen und als die erste Haiflosse auftaucht, nimmt der Schrecken seinen Lauf...
[Dieser Film basiert auf einer wahren Geschichte]

Unglaublich was wir heute Abend sehen durften. Einen intensiveren erschreckenden Film habe ich noch nicht gesehen.
Der Film ist eine Billigproduktion, die ohne Kulissen, Explosionen oder Computer Effekten auskommt. Was dem Film die besondere Note gibt, ist die Digitale Handkamera. Der ganze Film ist in diesem holprigen, unscharfen Stil gehalten und erinnert stellenweise an "The Blair Witch Projekt".

Zunächst war ich von dieser Drehfrom sehr genervt, weil einem vor allem in den vorderen Reihen des Kinos unweigerlich die Augen weh tun. Doch ich merkte schnell, daß dies nicht aus Kostengründen geschah sondern um dem Film die erschreckend realistische Note zu geben.

Zunächst passiert in dem Film überhaupt nichts und ihr denkt euch, daß ihr hier euch im Prinzip einen selbstgedrehten Urlaubsfilm anschaut. Doch als die Beiden völlig auf sich alleine gestellt im offenen Ozean treiben, die ersten Minuten vergehen, und dann plötzlich diese mulmige Gefühl bei den Protagonisten und auch beim Zuschauer auftreten, dann hat der Film genau das erreicht was er will. Er gibt euch das Gefühl mitten drinnen zu sein und ihr beginnt euch mehr auf das Wasser zu konzentrieren als auf die Akteure und hofft, daß das da jetzt nichts rausschießt. Ich weiß nicht wieviele Male ich mich erschrocken hab, weil irgendetwas die Wasseroberfläche durchpflügt hat.

Schauspielerisch ist der Film sehr interessant. Die Akteure sind unbekannt und auch im wahren Leben ein Paar, was ihnen auch die nötige Nähe im Film vermittelt. Wahnsinnig interessant fand ich das ganze aus psychologischer Sicht. Unbekümmertheit, Sorge, Zorn, blanke Angst, Resignation... all diese menschlichen Gefühle machen diesen Film unglaublich real.

Was mir ganz besonders gefallen hat ist die Tatsache, dass die Haie nicht als mörderische Bestien dargestellt werden. Von einem stupiden Spaßfilm der Marke "Der Weisse Hai" ist hier zum Glück nichts zu sehen. Die Tiere werden uns genauso wie in den Tierdokus gezeigt - auf eine völlig natürliche Art und Weise und kein hollywoodmäßiges "ich springe jetzt aufs Boot und fresse dort einen Menschen". Und großes Lob dafür, das es KEINE Computereffekte gibt - alle Haie die ihr sehen werdet sind real.

Fazit:
Nur selten hab ich einen derart unangenehmen Film gesehen. Man fühlt jede Minute mit und hofft angespannt, daß jetzt nichts passiert. Der Film ist kein Horror- bzw Gruselfilm, aber die realistische Kameraperspektive vermittelt einem das erschreckende "Gott, das könnte ich da draussen sein" Gefühl. Was ihr hier sehen werdet, ist ein kurzer schnörkselloser Film, der aufgrund der wahren Geschichte dahinter, massiv an Schrecken dazugewinnt. Die Kritiker waren begeisert und ich auch. Diesen Film sollte man unbedingt sehen. Vor allem im Kino weil hier das ständige mulmige Gefühl durch die große Leinwand noch gefördert wird. Ein toller Film, den ich aber auf Grund der Unannehmlichkeit nicht unbedingt nochmal sehen muss. Für mich persönlich ist dieser Thriller schlimmer anzusehen als irgendein Horrorfilm weil er einem den Schrecken auf eine persönliche und ganz besonders realistische Art und Weise näherbringt. Laßt euch aber nicht vom deutschen Filmposter (große Haiflosse) täuschen. Obwohl die Haie die Urängste in dem Film wecken, handelt es sich hier nicht um einen "Haifilm" sondern um einen Thriller, der einem nur ein schreckliches Gefühl vermittelt - wie es wäre ganz alleine im offenen Ozean zu treiben. Ansehen!!!
4,5 / 5 Sternen
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