" MEIN FÜHRER " - Hitler-Parodie mit Helge Schneider

Übrigens, das hat doch mit dem Alter nichts zu tun.
Auf die Einstellung kommt es an

Elos schrieb:

Übrigens, das hat doch mit dem Alter nichts zu tun. Auf die Einstellung kommt es an :hail

Mit Alter habe ich sagen wollen, dass ich genug Vergangenheitsbewätigung hinter mir habe.
Mein Nachname: Stürmer (siehe Nick). Ich habe im Grundschulalter die Nachfragen zu diesem Namen überhaupt nicht verstehen können.
Das was ich vom Film als Trailer kenne, spricht mich nicht als Satire an. Obwohl ich HS mag.
Diese "Satire", nach dieser langen Zeit, finde ich nicht mehr angebracht, weil ich das nicht mehr unter dem Aspekt Satire sehe. Da ist Kommerz für mich ganz persönlich der Gesichtspunkt. Wenn es dazu beiträgt, dass Jüngere sich mit dem Thema auseinandersetzen, ist es für mich in Ordnung.
Mir persönlich bringt der Film nichts. Ich kann aber nicht ausschließen, dass ich in mir doch noch anschaue; als DVD. Kino schließe ich aus.

PS.: Ein Film 120 -180 Minuten, der diese Zeit noch einmal aufarbeitet - keine Satire - das wünsche ich mir.
Dieses unselige dritte Reich hat nicht nur Hitler als Ursache.

PS2.: damit wollte ich sagen es gibt viele Politiker und Nationen - die aus meiner Sicht - dagegen zu spät - weil nicht fassbar was geschehen kann - angegange sind.
Das ist keine Schuldzuweisung, sondern nur der Versuch zu erklären, dass damals es viele Ursachen - nachvollziehbar für mich - gab, die zu dem Ganzen führen konnte.
Und jetzt reicht es für mich. Seid mir nicht böse. Wir alle können die Zeit nicht mehr ändern.

Fazit, noch einmal zu diesem Film: Kommerz war der Beweggrund. Sollte unsere Jugend dieser Film Anlass sein sich mit dieser Zeit auseinander zu setzen, dann finde ich ihn Ordnung. Ich brauche ihn nicht.

OK, den Standpunkt muss man akzeptieren.
Ich selbst habe den Film noch nicht gesehen, aber ich werde ihn mir trotzdem anschauen

Peter_Wind schrieb:

Charly Chaplin reicht, weil für mich authentischer.

An die kuenstlerische Meisterleistung eines Chaplin reicht der Film auf jeden Fall nicht heran.
"The Great Dictator" ist fuer mich immer noch ungeschlagen in diesem Bereich

... auch wenn ich Jahrgang '66 bin ...

Cheers
Marcus

in meinen augen ist es kein problem eine hitlerparodie zu drehen, ich sah den film und finde ihn wirklich witzig.

übrigens gibt es schon einige hitlerparodie wie z.B "Der große Diktator" von charlie chaplin oder diese parodie von mel brooks.

das lachen über eine solche sache bringt einem zum nachdenken sodass ich es gut finde

Die Hitzigkeit mit der Diskussionen um den "Mann aus Braunau" in Deutschland geführt werden, zeigt halt immer wieder, dass wir Deutsche das wohl historisch-verklemmteste Volk der Welt sind. Anders lässt sich wohl kaum erklären, wieso es immer, wenn es um den GRÖFAZ geht, "emotional rauchende Köpfe" gibt. Wobei es egal ist, in welcher Manifestation Adolf nun erscheint.

Die Angst vor "Ihm" ist wohl, zumindest in dieser Ausprägung, ein spezifisch deutsches sozio-kulturelles Phänomen.

Es wird langsam Zeit, dass wir Deutsche historisch entspannter werden und ein ausgeglichenes Verhältnis zu unserere eigenen "Vergangenheit die nicht vergehen will" (um hier mal einen Terminus des sogenannten Historikerstreits von 1986 zu verwenden) aufbauen.

Was wäre das für ein Skandal in Deutschland, wenn jemand (wer auch immer) machen würde, was Mel Brooks schon vor über einem Vierteljahrhundert gemacht hat, nämlich den Hitler-Rap aufzunehmen (zu seinem Remake von "To Be Or Not To Be) !

Accuphase_Lover schrieb:

Die Hitzigkeit mit der Diskussionen um den "Mann aus Braunau" in Deutschland geführt werden, zeigt halt immer wieder, dass wir Deutsche das wohl.... !

Darum ging es mir nicht. Außerdem war ja AH Österreicher . Mein Lieblingsurlaubsland.
Den Beethoben haben sie uns "geklaut" und den AH "untergeschoben".
Jetzt wieder ernsthaft: Ich wünsche, dass auch du - wenn du weiter oben #53 liest - mich verstehen kannst.
60 Jahre später ist das keine "Persiflage" zur Gegenwartsgeschichte, sondern Kommerz, gegen den ich nichts habe, wenn es eben dazu kommt, das jüngere Menschen sich mit dieser Zeit auseinandersetzen.

Ach ja: MelBrooks. Charlie Chaplin: Der große Diktator, das war aktuelle Satire.
"Mein Führer" ist kein Skandal sondern wohl kalkulierter Kommerz, der aber IMO seine Berechtigung hat. Aber ich brauch diesen Fil nicht und das sei wohl auch erlaubt zu sagen; nichts anderes habe ich vorher gesagt..

@Marcus:

"The Great Dictator" ist fuer mich immer noch ungeschlagen in diesem Bereich

Als Jahrgang 1967 plädiere ich für Lubitschs "To Be Or Not To Be"


Gruss aus Wien,

Heinrich


PS: Zu "Mein Führer" kann ich nichts sagen, da ich den Film nicht gesehen habe und WEISS, dass er nicht meinen Humor und Geschmack treffen wird. Und JETZT gehe ich ins Kino - und zwar in Altmams "A Prairie Home Companion"

@ Peter Wind :

Meine Aussagen waren allgemeiner Natur und nicht auf dich speziell bezogen.

Was soll man eigentlich von einem Film mit Helge Schneider als Hauptdarsteller halten ?
Obwohl, hier passts eigentlich irgendwie, denn Helge ist wie Adi auch, schon ein schräger Typ. Wenn auch wesentlich harmloser.

Gruss

@Heinrich
Wenn ich noch Wiener wäre hätte ich statt 99 Punkte 100 Punkte bei meiner Frau.

Da hat Heinrich recht, Lubitsch's "To Be Or Not To Be" ist meiner Meinung nach die gelungendste Parodie zum Thema, neben dem "Grossen Diktator".

Obwohl Ernst Lubitsch später gesagt hat, hätte er zum Zeitpunkt des Drehs vom anlaufenden Holocaust gewusst, hätte er den Film möglicherweise nicht gedreht.

BTW : auch ich bin 1967er, was dann schon drei Gemeinsamkeiten mit Heinrich macht, der mit seinem Mastering aber Geld verdient, während ich nur den Ärger hab' :-).

Gruss nach Wien

@Peter_Wind:

Bin ja gar kein Wiener - sondern Münchner. Aber seit über 10 Jahren in Wien. Und fühle mich durchaus wohl hier.

Und: auch 99 Punkte sind ja eine ganz gute Quote (zumindest wenn man von maximal 100 Punkten ausgeht)


Gruss aus Wien,

Heinrich


PS: Und off topic als Zugabe Georg Kreislers "Wien ohne Wiener":


Wien ist a schöne schöne Stadt, das weiß alle Welt!
Aber wissen Sie, was mir ganz besonders g'fällt?
Weder der Stephansturm noch der Johann Strauss,
Nicht der Wiener G'spusi, schon gar net die Musi,
nein, was ich am liebsten hab, ich sag's grad heraus:

Die Messer. Die Messer! Die G'schäfte san ganz voll damit!
In jeder Zahl, aus Edelstahl und aus der Monarchie,
zum Schnitzen, zum Schlitzen. Wohin man schaut auf Schritt und Tritt,
für'n Pudel, für'n Strudel und für die Chirurgie.
Wer Wien liebt, - und das tun doch heut die meisten Leut! -
der denkt bei soviel Messer gleich an diese Möglichkeit:

Wie schön wäre Wien ohne Wiener!
So schön wie a schlafende Frau.
Der Stadtpark wär sicher viel grüner,
und die Donau wär endlich so blau.
Wie schön wäre Wien ohne Wiener,
ein Gewinn für den Fremdenverkehr!
Die Autos ständen stumm, das Riesenrad fallet um,
und die lauschigen Gassen wärn leer,
in Grinzing endlich Ruh - und's Burgtheater zu!
Es wär herrlich, wie schön Wien dann wär.

Keine Baustelln, keine Schrammeln,
und im Fernsehn kein Programm!
Nur die Vogerln und die Pferdeln
und die Hunderln und die Baüm'.
Und wer durch dies' Paradies muß,
findet später als Legat
statt des Antisemitismus
nur ein Antiquariat.

Weder Krankheit noch Genesung.
Weder Fürsten noch Parlament.
Wär für Wien nicht diese Lösung
das perfekte Happy-End?

Und der Wein wächst ungetrunken,
und die Geigen werd'n geschont.
Und der Mond wirft seine Funken
tief im Prater auf die Unken.
Und die Unken schaun versunken in den Mond.


Wie schön wär mein Wien ohne Wiener.
Wie ein Hauch, der im All balanciert.
Vielleicht gibt's wo a fesche Angina,
die ein Wohltäter herimportiert.
Wie schön wäre Wien ohne Wiener,
nur einmal möcht ich es so sehn!
Und schreite ich sodann
den Kahlenberg hinan
und bleib oben voll Seligkeit stehn,
und seh dann aus der Fern
mein liebes leeres Wien,
werd' ich sagen: Sehn's, jetzt ist's da schön!