Warner gewinnt "Der Sturm"-Urteil

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#1 erstellt: 25. Apr 2005, 09:43

Warner und Wolfgang Petersen können aufatmen: Der Supreme Court von Florida hat gestern in einem abschließenden Urteil entschieden, dass das Studio nicht die Rechte des in Petersens "Der Sturm" porträtierten Fischers Billy Tyne verletzt. Dessen Nachkommen hatten in Florida Klage eingereicht, mit der Begründung, Billy Tyne, ein Mitglied des Fischerboots Andrea Gail, sei nicht wahrheitsgetreu wiedergegeben worden. So hätten insbesondere Charaktereigenschaften des von George Clooney dargestellten Kapitäns nicht seinem wahren Naturell entsprochen. Das gelte auch für seinen Umgang mit den anderen Crewmitgliedern und seiner Familie. Das Studio habe durch diese Ausschmückungen Tynes Persönlichkeitsrechte verletzt und sich auf dessen Kosten widerrechtlich bereichert, so die Angehörigen Tynes. Die Familie des ebenfalls verunglückten Dale Murphy Sr. hatten sich der Klage aus ähnlichen Grünen angeschlossen.

Das Gericht hat die Klage nun mit dem Hinweis zurückgewiesen, Filmemacher hätten die künstlerische Freiheit, historische Ereignisse auch ohne die Genehmigung der von ihnen porträtierten Personen oder deren Angehörigen darzustellen.

Weder die Autoren von "Der Sturm" noch das Studio hatten bei Tynes Verwandtschaft die Erlaubnis eingeholt, den 1991 in dem verheerenden Sturm tödlich verunglückten Fischer zu porträtieren. Im Abspann des Films wurde jedoch darauf hingewiesen, dass Dialoge und einige dargestellte Ereignisse und Personen nicht auf Tatsachen beruhen.

Hätte das Gericht in Florida zu Gunsten der Kläger geurteilt, hätte das weitreichende Konsequenzen für künftige Verfilmungen von wahren Ereignissen und die künstlerische Freiheit von Autoren und Regisseuren gehabt. Die Beklagten hatten sich auf das in der US-Verfassung verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung berufen.

Quelle: Blickpunkt:Film

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