Von Trier und Van Sant sind Cannes-Kandidaten

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Scrat
Inventar

#1 erstellt: 08. Apr 2005, 11:09

In zwei Wochen präsentiert Thierry Fremaux das diesjährige Line-up des Festival de Cannes (11. bis 22. Mai). Die Spekulationen um mögliche Beiträge sind längst im Gange. Das US-Branchenblatt "Variety" sieht Robert Rodriguez' und Frank Millers "Sin City" als sicheren Wettbewerbskandidaten, ebenso Lars von Triers "Manderlay", nach "Dogville " der zweite Teil seiner USA-Trilogie. Auch der Goldene-Palme-Gewinner von 2003, Gus Van Sant, soll demnach mit "Last Days" wieder vertreten sein, der das tragische, auch an Kurt Cobain angelehnte Ende eines Rockmusikers in den frühen 70er-Jahren erzählt. David Cronenberg könnte mit "A History of Violence" dabei sein, der die Spannungen innerhalb einer Familie beschreibt, nachdem deren Oberhaupt in Notwehr einen Menschen ermordet hat. Wim Wenders wird wohl mit "Don't Come Knocking" an die Croisette reisen, Sam Shepard spielt hier einen alternden Cowboy auf Selbstfindungstrip. Auch Festivalliebling Jim Jarmusch könnte seinen neuen, immer noch unbetitelten Film mit Bill Murray, Chloë Sevigny und Sharon Stone in Cannes zeigen. Auch Michael Hanekes "Caché" mit Juliette Binoche und Daniel Auteuil ist ein Tipp.

Heiße Kandidaten aus Frankreich sind Patrice Chereaus "Gabrielle" mit Isabelle Huppert und Pascal Greggory, "Les poupees russes" von Cedric Klapisch und "Joyeux Noel" von Christian Carion mit Jean-Pierre Bacri in der Hauptrolle. Im Rennen könnten zudem ein neuer Film von Jean-Pierre Dardennes und Luc Dardennes sowie Dominik Molls "Lemming" sein, letzterer wartet u.a. mit Charlotte Rampling und Charlotte Gainsbourg auf. Auch Woody Allens "Match Point", die erste britische Produktion des New Yorkers mit Scarlett Johansson und Brian Cox, könnte dabei sein. Möglicherweise wird das CGI-Abenteuer "Madagascar" von DreamWorks - wie auch schon die DreamWorks-Titel "Shrek " und "Shrek 2 " - im Wettbewerb aufgeführt. In einer Sondervorführung soll nun laut "Variety" offenbar tatsächlich "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith" laufen.

Über mögliche deutsche Kandidaten hält sich der Deutschlandkorrespondent Thilo Wydra bislang noch bedeckt. Letztes Jahr war mit "Die fetten Jahre sind vorbei " nach zehn Jahren Cannes-Absenz erstmals wieder ein deutscher Film in den Wettbewerb eingeladen worden. Angesichts des seit einiger Zeit anhaltenden qualitativen Outputs der hiesigen Filmszene und dem nach wie vor großen Interesse im Ausland stehen die Chancen gut, dass auch dieses Jahr wieder ein deutscher Beitrag im Rennen sein wird.

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