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Der Kollektiv-Filmreview-Club

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PoLyAmId
Inventar
#251 erstellt: 25. Aug 2011, 10:07
Bin ich der Letzte?

Grüne Tomaten

Hab den Film zwar schon mehrmals gesehen, hab ihn aber bisher nie auf DVD besessen. Totärgern könnte ich mich, weil ich ihn von 3 Wochen oder so auf dem HD Receiver hatte aus Sky aufgenommen und ihn dann weggelöscht hatte um Platz frei zu machen. Musste mir das Teil tatsächlich kaufen gehen und habe erst gestern die Lieferung von Weltbild erhalten. Naja, wollt mir den eh schon immer mal kaufen.

Will mich auch gar nicht groß mit der Inhaltsangabe aufhalten.

Grüne Tomaten ist schlicht weg grandios. Ich mag so wie so Filme, bei denen die Erzählung auf mehreren Zeitebenen abläuft. Auch meine Frau ist besonders von den Rückblenden angetan.

Grüne Tomaten lebt sicherlich hauptsächlich von den Charakteren. Was diese auszeichnet ist die
Vielfältigkeit. Ob es sich um die burschikose Idgie oder die anfangs etwas spießig wirkende Ruth handelt, die sich dann später doch als hintergründiger herausstellt oder die Vielen Charaktere drumherum. Immer gibt es was zu entdecken und man gewinnt die Figuren sehr schnell lieb. Um so schlimmer ist es dann zuzusehen wie sie vom Schicksal gebeutelt werden. Glücklicherweise raffen sie sich immer wieder auf und machen das Beste aus den verfahrenen Situationen.

Die vordergründige Handlung über Evelyn und ihren Mann Ed und die ältere Ninny gefällt mir aber nicht minder. Evelyns Bewältigung ihrer Wechseljahre und die damit verbundenen Charakterentwicklung mag ich sehr. Mir gefällt auch, dass es dem Film gelingt eine sehr große Palette von Gefühlen innovativ darzustellen. Man schwankt hier von Mitgefühl zu Belustigung und auch teils in Richtung Ärger, Trauer und Wut. Mir hat der Humor sehr gefallen und auch ich muss dem Film zu Gute halten, dass er es vermeidet einem die Auflösung für seine Rätsel direkt ins Gesicht zu werfen. So muss man sich selber was zusammenreimen auch wenn die Antworten naheliegend scheinen. Der Film bleibt stets intelligent und sympatisch.

Grüne Tomaten ist für mich einer der wenigen Filme, die niemals langweilig werden unabhängig davon wie oft man sie sich ansieht.

Die Regiearbeit ist sehr solide und unterstreicht die Handlung grandios in Bild und Ton. Mich haben auch die Syncronsprecher nicht wirklich gestört. Vielleicht seh ich mir das Ganze ja nochmal in Originalton an.

Die Schauspielerische Leistung besonders von Kathy Bates,
Jessica Tandy, Mary Stuart Masterson und Mary-Louise Parker halte ich für ganz großes Kino. Schade, dass die meisten Männlichen Charaktere da schon etwas untergehen.

Dicke 9/10 Punkte und nur deshalb nicht die Top Wertung, weil ich zum Beispiel American Beauty noch einen Tick besser finde.


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Natürlich ist Ninny Idgie. Wer sonst soll den Zettel ans Grab gestellt haben? Wer sonst könnte die Geschichte in all ihrer Ausführlichkeit so erzählen? Es gibt sehr viele Szenen, bei denen nur Idgie und Ruth wissen konnten was vorgefallen war. Ich finde auch eine Heirat von Idgie und das Kinderkriegen nicht wirklich unglaubwürdig
MichaW
Inventar
#252 erstellt: 25. Aug 2011, 16:58
Ich habe ihn gestern auch zuende gesehen und für mich ein toller Film! 8,5/10 mind.
m.a.x_mustermann
Ist häufiger hier
#253 erstellt: 25. Aug 2011, 19:14

PoLyAmId schrieb:


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Natürlich ist Ninny Idgie. Wer sonst soll den Zettel ans Grab gestellt haben? Wer sonst könnte die Geschichte in all ihrer Ausführlichkeit so erzählen? Es gibt sehr viele Szenen, bei denen nur Idgie und Ruth wissen konnten was vorgefallen war. Ich finde auch eine Heirat von Idgie und das Kinderkriegen nicht wirklich unglaubwürdig


Mir hat das keine Ruhe gelassen, deshalb habe ich den Film nochmal angefangen. Mir ist in einer Szene folgendes aufgefallen,


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

weshalb ich mir jetzt sicher bin, dass Ninny und Idgie nicht die gleichen Personen sind. Das mit dem Ehering hatte ich ja schonmal geschrieben. Fand den Gedanken, dass Idgie verheiratet ist, einfach nicht passend. Halte sie übrigens für homosexuell und eine gleichgeschlechtliche Ehe war in der Zeit natürlich leider nicht vorstellbar.
Aber jetzt zu oben erwähnter "Beobachtung". In der Szene, in der Ninny zum ersten Mal auf Evelyn trifft, stellt sie sich als Mrs. Cleo Threadgood vor. Das deutet ja schon darauf hin, dass sie in die Threadgood-Familie eingeheiratet sein könnte. Man könnte an dieser Stelle vielleicht noch argumentieren, dass Itchie als Emanze, die sie halt ist, durchgesetzt hat, dass ihr Mann "Cleo" ihren Nachnamen angenommen hat.
Allerdings fragt sie kurz darauf Evelyn, ob ihr der Name Itchie Threadgood etwas sagen würde. Nachdem diese verneint, erklärt Ninny, dass man sagen könnte, dass die Familie Threadgood sie adoptiert hätte, da sie ihren (Idgies) Bruder Cleo geheiratet hätte.

Ich glaube, dass in dieser Sache Verwirrung gestiftet werden sollte. Das Ende deutet wirklich auf übereinstimmende Personen hin. Auch die Tatsache, dass Ninny so viele Dinge über Idgie weiß, die eigentlich niemand externes wissen kann, lässt den Schluss vermuten. Aber wieso sollte sie beispielsweise am Anfang Evelyn über die Identität belügen...

edit: achja, der Zettel am Grab - es könnte ja sein, dass Idgie noch lebt und dem Grab regelmäßig Besuche abstattet. Dabei könnte sie Nachrichten hinterlassen, von denen Ninny zufällig eine gefunden hat


[Beitrag von m.a.x_mustermann am 25. Aug 2011, 19:16 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#254 erstellt: 25. Aug 2011, 19:19
Den Aspekt der
Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

homosexualität
unterstütze ich, den Verdacht hatte ich auch relativ schnell. Das würde folgendes erklären:

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Maskuline Erscheinung (Kleidung, Ausdrucksweise), die den vermehrten Freizeitvertreib mit Männern, bzw. die Männerfreundschaften. Und natürlich eine nicht zu leugnende Anziehung zu Ruth.
m.a.x_mustermann
Ist häufiger hier
#255 erstellt: 25. Aug 2011, 19:34

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Genau diese Dinge lassen mich das vermuten, hifi. Insbesondere noch die Essensschlacht. Ich glaube, dass gerade diese Szene ein tiefergehendes Verhältnis (nicht nur enge Freundschaft) symbolisieren soll.


[Beitrag von m.a.x_mustermann am 25. Aug 2011, 19:35 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#256 erstellt: 25. Aug 2011, 19:52
Erst mal Respekt, hier sind die Hardcore-Gucker zusammen ... wir kaufen sogar mal nen Film um mitreden zu können

@hificinema: Interessant, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können ... aber doch schön, dass Geschmäcker unterschiedlich sind

Zur Sache der Personengleichheit: Soll wohl offen bleiben ... aber im Alter ändert sich einiges ... und die alte Dame kann ja viel erzählen um "politisch-korrekt" zu erscheinen ...
hificinema
Inventar
#257 erstellt: 25. Aug 2011, 21:28

0300_Infanterie schrieb:
@hificinema: Interessant, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können ... aber doch schön, dass Geschmäcker unterschiedlich sind


Danke. Klar, Geschmäcker sind unterschiedlich, aber dafür ist dieser Thread ja da. Hier wird niemand wegen seiner Meinung gedisst (hoffe ich ) Jedenfalls schön, dass ich nichts auf die Glocke bekomme Ich finde die Zusammenstellung an Filmen, wie du schon mal sagtest, auch sehr gut, Genre und Jahre gemischt. Klasse.

Und nochmal zu Personengleichhet und der Homosexualität:

Wikipedia schrieb:
Das Ende des Films erweckt den Eindruck, die Erzählerin Ninny Threadgoode könne mit der von ihr als Schwägerin beschriebenen Idgie identisch sein. In der Romanvorlage hingegen wird deutlich, dass Ninny und Idgie nicht dieselbe Person sind.

Im Film wird das lesbische Verhältnis zwischen Idgie und Ruth nur angedeutet. Eine Filmszene mit einem Lebensmittel-Gefecht soll eine Liebesszene symbolisieren, wie der Regisseur im Audiokommentar der DVD Edition bestätigt.


Letzteres ist ja nochmal die Bestätigung für max und meine Vermutung und sogar nochmal die genaue Bestätigung, für die von max erwähnte Szene.
0300_Infanterie
Inventar
#258 erstellt: 25. Aug 2011, 21:30
Gedisst sollte eh niemeand werden, zumal in so ner heimelichen Ecke, wie in diesem Thread

Ob, oder ob nicht die Personen gleich sind bleibt wohl gleich offen - aber macht es das nicht interessanter?
hificinema
Inventar
#259 erstellt: 25. Aug 2011, 21:32
Klar, dadurch kann sich jeder selbst seine Sache dazu denken, was einem Film auch eine persönliche Note gibt. Genau so war es bei mir mit dem Ende von "So Finster Die Nacht", das ich ganz anders interpretiere (schöner) als ein Freund.
0300_Infanterie
Inventar
#260 erstellt: 25. Aug 2011, 21:37
... eben. Wenn auch hier nicht so heiß diskutiert wird, wie in den großen Threads (meist eher aus Zufall) ist man hier wohl tolleranter ... schönso - sollte auch so bleiben!
MichaW
Inventar
#261 erstellt: 25. Aug 2011, 22:52
Allein die Tatsache das so viel diskutiert wird,zeigt doch das der Film nicht so schlecht sein kann! "Wer redet schon über schlechte filme
PoLyAmId
Inventar
#262 erstellt: 26. Aug 2011, 08:40
Ich hab auch über Nemesis 3 diskutiert und der war unterste Schublade

Also der Argumentation der Romananalyse kann ich mich natürlich nicht entgegenstellen. Wenn es im Buch nicht so angelegt ist hat es eigentlich im Film auch nichts zu suchen. Wird denn im Buch am Ende auch so mit den Identitäten gespielt? Falls nicht, dann hat hier der Filmemacher nicht richtig nachgedacht und wollte uns ungeschickt an der Nase herumführen und hat schlicht weg wie ich auch die Hinweise am Anfang außer Acht gelassen. Maxens Argumentation mit der Vorstellung finde ich nämlich nachvollziehbar. Wenn man sowas macht, dann sollte man es zumindest logisch halten.


[Beitrag von PoLyAmId am 26. Aug 2011, 08:41 bearbeitet]
*Stumpen*
Stammgast
#263 erstellt: 26. Aug 2011, 08:53
Richtig. Denn über "meinen" Film (Wut) haben wir ja auch ein wenig diskutiert, obwohl großteils überhaupt nicht zugesagt hat

Hmm. Also ich dachte eigentlich am Ende des Filmes, dass ganz klar gesagt wurde, dass Ninny Idgie ist. Das verwundert jetzt wirklich. Vor allem wenn es im Buch zweifelsfrei anders gesagt wird.

Bei der Lesbendiskussion sollt auch der Kuss am Fluss nicht fehlen

Für mich bleibt es ein seichter Mix aus Filmen wie Forrest Gump, Green Mile und Stand by me und das in einer Frauenversion. Nicht verkehrt, aber auch kein Überrenner.
PoLyAmId
Inventar
#264 erstellt: 26. Aug 2011, 09:17
Was mich ja total überrascht ist, dass niemand von uns Kerlen was über die Emanzipationsmetaphorik des Filmes geschrieben hat. Grüne Tomaten ist hier ja ein absolutes Musterbeispiel für verfilmte Emanzipation. Platzt ja geradezu davon.

Fängt ja schon mit Idgie an. Die Gute empfindet sich ja scheinbar gar nicht als Frau. Überlegt mal was das für eine Zeit ist. Frauen in Männerhosen, die in der Kneipe sitzen und Kartenspielen sowie Paffen? In dieser Zeit?? Das ginge gar nicht. Aber irgendwie geht die Gesellschaft da trotzdem gut mit um. Selbst diese Amazone wird akzeptiert. Die Männer sind da ja auch irgendwie jämmerlich dargestellt... Oder findet ihr auch nur eine männliche Identifikationsperson? Wie die Gesellschaft reagieren auch die Bienen. Diese stechen sie nichtmal. Idgie betört diese Männerwelt genau so wie die Bienen, die sich da von Ihr penetrieren lassen und ihren Honig herausgeben... Und daneben setzt der Film uns dann Ruth. Eigentlich ein Sinnbild für Weiblichkeit schafft es diese sich trotzdem mit Idgies Hilfe zu emanzipieren. Eine Frau, die das Kind vom Mann weghält? Damals? JA Klar! Ist irgendwie reichlich konstruiert, so toll das auch rüberkommt. Was will uns das sagen? Frauen können sich auf unterschiedliche Weise emanzipieren. Sowohl in der klassischen rolle als auch in der uns Männern vorbehaltenen.

Was ich an dem Ganzen kritisieren würde: Wo bleibt denn der Mann bei dem Ganzen? Schaut euch mal diesen Ed an. Klar verhält der sich beschissen indem er nicht anerkennt was er an seiner Frau hat. Aber dabei dann am Ende Opfer einer wütenden Amazone zu werden... find ich doof, auch wenn der Film noch so gut ist.

Aber es geht ja offensichtlich nicht um Männer.

Schön finde ich, dass dieser Film keine Kampfansage an die Männerwelt ist. Zwar könnte es für manche vorerst so erscheinen, dass Idgie eine Mörderin ist. Am Ende ist sie das aber nicht. Oder Evelyn; Sie reißt zwar Wände ein, zieht sie aber hinterher wieder hoch. Sie behauptet sich zwar gegen ihren Mann und lässt ihn wie ein armes Würstchen dastehen, wendet sich aber irgendwie auch nicht von ihm ab. Auf diese weise gelingt es dem Film das ganze Thema in einem wirklich optimistischen Licht dastehen zu lassen. Also wenn man sich schon einen Film über Emanzipation antun will, dann wohl diesen.


Mix aus Filmen wie Forrest Gump, Green Mile und Stand by me und das in einer Frauenversion


Findest du? Wo liegen denn da Parallelen?


[Beitrag von PoLyAmId am 26. Aug 2011, 10:41 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#265 erstellt: 26. Aug 2011, 15:33

PoLyAmId schrieb:
Oder findet ihr auch nur eine männliche Identifikationsperson?


Jo den gewalttätigen Ehemann

(INFO: DAS WAR IRONIE)


PoLyAmId schrieb:

Was ich an dem Ganzen kritisieren würde: Wo bleibt denn der Mann bei dem Ganzen? Schaut euch mal diesen Ed an.


Ich muss sagen, der sportguckende Ehemann ist ein wirklich schmerzhaftes Klischee. Aber wie du schon sagtest, liegt die Gewichtung hier eben nicht auf Männern, sie sind eher die Handlung ins Rollen bringendes Beiwerk. Ähnlich wie bei Inside.


PoLyAmId schrieb:

Also wenn man sich schon einen Film über Emanzipation antun will, dann wohl diesen.


Finde, dass Alien dieses Thema auch sehr krass aufnimmt, da hier sogar mit der sexuellen Symbolik ein krasser Kontrast zwischen Alien und Ripley geschaffen wird. Sowie Inside, in dem die beiden Protagonistinnen trotz geringer Einflüsse durch Männer, das wesentliche immer selbst verursachen/bestimmen.


PoLyAmId schrieb:


Mix aus Filmen wie Forrest Gump, Green Mile und Stand by me und das in einer Frauenversion


Findest du? Wo liegen denn da Parallelen?


Also bei Forrest Gump habe ich selbst zum Beispiel die Ähnlichkeit empfunden, dass man versucht hat, die emotionlen, ernsten und ergreifenden Geschehnisse humorvoll zu verpacken, was bei Forrest Gump der Hammer ist und hier einfach voll in die Hose geht (natürlich nur meiner Meinung nach). Auch, dass quasi die Lebensgeschichte über viele Jahre erzählt wird und vor allem, dass sie in einer Rahmenhandlung erzählt wird sind Parallelen. Also zumindest bei FG kann ich stumpen zustimmen.
*Stumpen*
Stammgast
#266 erstellt: 30. Aug 2011, 07:40
Ich musste echt mehrmals auf die erste Seite gucken, um zu merken, dass ich der erste bin und bis jetzt wirklich noch keiner gepostet hat Sachen gibs.

Menace II Society

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Interessante und spannende Milieustudie, die sich rund um das Leben ein paar schwarzer Kids, Drogen und Gewalt dreht.

Der Film hat mir echt gut gefallen. Man fühlt sich stehts so, als wäre man selbst "mit auf der Straße" und durchlebt die paar Tage mit den Jungs zusammen. Wohl einer der größten Pluspunkte. Da hat man gute Arbeit geleistet.

Die Sozialkritik als solche ist bei mir nun nicht gerade eingeschlagen wie eine Bombe, aber man ist halt auch einfach übersättigt an solchen Problematiken. Vor 20 Jahren war es sicher ein Schlag in die Magengrube.

Der Grad der Gewalt ist zwar nicht so hoch, wie bei einem Horror oder Splatterfilm, dafür aber sehr realistisch. Vor allem wenn man bedenkt, dass es sich dort so wirklich jeden Tag abspielt und die meisten dort wirklich überhaupt nichts zu verlieren haben und es ihnen scheißegal ist, ob sie leben oder nicht.

Ein Leckerbissen ist die gespielte Musik. Zwar kenne ich mich da überhaupt nicht aus, aber sie war immer sehr passend und spiegelte die Gefühle der Protagonisten immer gut wider.

Meine Kritik ist eigentlich nur, dass der Film über die Jahre wohl ein wenig an Brisanz verloren hat und dass man bei solchen Filmen immer bedenken muss, dass die auch eine (nicht zu verachtend) große Zielgruppe besitzen, die den Hintergedanken absolut überhaupt nicht verstehen und das gezeigte besonders cool und toll finden und auch so leben wollen.

Ein wirklich guter Film. Bekommt von mir:

8/10


P.S.: Da ich schon unzählige Male "Hip Hop Hood" geguckt hatte, musste ich mir an vielen Stellen das Lachen verkneifen. Die Parallelen sind echt großartig gewählt.
hificinema
Inventar
#267 erstellt: 30. Aug 2011, 15:59

*Stumpen* schrieb:
Ich musste echt mehrmals auf die erste Seite gucken, um zu merken, dass ich der erste bin und bis jetzt wirklich noch keiner gepostet hat Sachen gibs.


Ja, sorry, bin grade voll im Stress und werde wohl erst gegen Ende der Woche mit nem Review kommen. Studium kostet grade alle Zeit. Aber deine Wertung und die Tatsache, dass HDD 10/10 lassen mich schon vorfreuen!
MichaW
Inventar
#268 erstellt: 30. Aug 2011, 20:40
Ich kann auch erst am Do.habe Spätdienst.
0300_Infanterie
Inventar
#269 erstellt: 30. Aug 2011, 20:43
.. hab´ zwar Urlaub aber ne lange Auftragsliste meiner Frau und auch sonst viel um die Ohren ... bemühe mich bis zum WE!
*Stumpen*
Stammgast
#270 erstellt: 30. Aug 2011, 20:45
Macht ruhig Jungs Bin ja selbst erstaunt, dass ich gestern Abend mal Zeit hatte. Habe gerade eigentlich nur meine Abschlussarbeit im Kopf und allerhand Zeug zu tun.

Aber Auszeit brauch man ja auch mal
HighDefDoug
Inventar
#271 erstellt: 31. Aug 2011, 10:10

hificinema schrieb:

Ja, sorry, bin grade voll im Stress und werde wohl erst gegen Ende der Woche mit nem Review kommen. Studium kostet grade alle Zeit. Aber deine Wertung und die Tatsache, dass HDD 10/10 lassen mich schon vorfreuen! :prost


Na "Menace II Society" ist zwar einer meiner Lieblingsfilme, gerade auf diese Thematik bezogen, aber er ist dennoch kein 10/10er-Kandidat (bei MP hatte ich ihn vor einigen Monaten mit 9/10 ins Ranking gestuft).
Aber deine Vorfreude ist denke ich gerechtfertigt, egal ob man diese Ghetto-Thematik mag oder nicht, weiß der Film dennoch zu überzeugen und dadurch zu gefallen.
Ich freu mich jedenfalls schon drauf, wenn die DVD die Tage bei mir wieder im Player landet.

MfG HDD
hificinema
Inventar
#272 erstellt: 31. Aug 2011, 10:29
Achso, HDD, das hatte ich dann falsch in erinnerung Dachte der war 10/10.
HighDefDoug
Inventar
#273 erstellt: 31. Aug 2011, 10:41
Für mich manchmal aus nostalgischen Gründen schon gefühlte 10/10, aber nüchtern betrachtet dann eher doch "nur" 9/10. Aber das ist jammern auf hohem Niveau würd ich sagen.
hificinema
Inventar
#274 erstellt: 31. Aug 2011, 20:37
Der nächste Film wird sein (gewidmet: stumpen): Ein Jahr In Marienbad. PM ist raus und bald sollte der Film im Startpost erscheinen.

*Stumpen*
Stammgast
#275 erstellt: 31. Aug 2011, 21:04
Geiles Ding. Danke hifi

MichaW
Inventar
#276 erstellt: 07. Sep 2011, 10:04
Menuce II...
Gibt es hier nicht.Habe es in 3 Videotheken versucht und bei Love Film-ohne Erfolg
HighDefDoug
Inventar
#277 erstellt: 07. Sep 2011, 17:38
"MENACE II SOCIETY"

Ja, endlich war es nun mal wieder an der Zeit! Ich habe "M II S" das erste Mal vor ca. 15 Jahren gesehen und muss sagen, das er nur wenig von seiner Brillanz, aber erwas von seiner Brisanz verloren hat (wie Stumpen ja schon richtig anmerkte). Das Thema war Anfang der 90er sicher generell etwas als "heißer" als heute, wo andere Themen in der freien Welt und der Medienlandschaft überwiegen, man braucht dabei ja nur an die damalige Story um Rodney King und den damit verbundenen Rassenunruhen in L.A. (wo übrigens auch der Film spielt) 1992 denken, also nur ein Jahr vor der Fertigstellung von "M II S". Dennoch, auch wenn dieses Thema heute in der Öffentlichkeit mehr oder weniger hinten an steht, so hat dieser Film genug andere Aspekte, die ihn nach wie vor zu einem wirklich sehenswerten Film und darüber hinaus zu einem der besten "Black-Ghetto-Dramen" der bisherigen Kino-Grschichte machen! Wobei diese Thematik im Grunde ja leider immer auch irgendwo zeitlos zu bleiben scheint, nur halt nicht mehr öffentlich besprochen.
Zurück zum Film.... allen voran fand ich die Darsteller "real" und "fresh", sie wirkten wie von der Straße weggefangen und vor die Kamera gestellt. Man hatte kaum den Eindruck, das sie ihre Rollen spielten, sondern als ob man sie bei ihrem Alltag filmt, mit all ihren Slang's ("Co"-Caine ) und Fäkalvokabular (woran man sich da nicht stören darf, ich weiß, auch wenn es nach dem 35. Mal "Nigga" oder "Scheiße" in zwei Sätzen schwer fällt ). Besonders schön fand ich dabei auch zu sehen, das bekannte Größen wie Chrles Dutton ("Alien 3" usw.) oder der großartige Samuel L.Jackson ("Pulp Fiction" etc) in Nebenrollen auftauchten, genauso wie übrigens Will Smith's heutige Ehefrau Jada Pinkett(-Smith).
Richtig steil geht auch der Soundtrack (hätt ich zu gerne auf CD), der kaum passender sein könnte.
Alles in Allem ein echt guter Film, zur Perfektion fehlt im sicher ein Stück (obwohl ich nicht weiß wie ich einen perfekten Film definieren würde!?), aber mit Sicherheit eines besten Ghetto-Dramen in dem sich im Grunde alles um die eine Frage dreht: IST ES DIR EGAL, OB DU LEBST ODER STIRBST!?


8,5-9/10



PS: Ich hoffe, es haben nicht alle User hier so große Probleme wie MichaW mit der Beschaffung des Films, wäre ja schade!?

@ MichaW

Ich drück dir die Daumen, das es noch irgendwo anders mit dem Film bei dir klappt!

MfG HDD
hificinema
Inventar
#278 erstellt: 07. Sep 2011, 20:12
Geht mir leider genauso wie MichaW. Jetzt habe ich jemanden gefunden, der den Film hat. Hoffe, ihn die Tage zu sehen.
MichaW
Inventar
#279 erstellt: 08. Sep 2011, 08:02
Moin,
Bin jetzt erst mal ne Woche weg.Nehme den PC aber mit.Würzburg,Stuttgart,Kochem evtl.noch Köln oder Heidelberg.
hificinema
Inventar
#280 erstellt: 08. Sep 2011, 08:13
Viel Spaß
m.a.x_mustermann
Ist häufiger hier
#281 erstellt: 08. Sep 2011, 08:14
Sorry, bin auch noch nicht dazugekommen. Meine Abschlussarbeit nimmt doch die meisten Abende ein. Ich hab ihn immerhin schon hier liegen und werde versuchen, mich morgen Abend mal dranzusetzen. In fünf Wochen kann ich dann hier auch wieder ohne schlechtes Gewissen rumgammeln ;). Viel Spaß auf deiner Reise und hier in Wü, michaw. Momentan gehört die Residenz natürlich zum Pflichtprogramm für filmsüchtige Touris :).


[Beitrag von m.a.x_mustermann am 08. Sep 2011, 08:14 bearbeitet]
PoLyAmId
Inventar
#282 erstellt: 10. Sep 2011, 08:44
Ich versuch mal noch bis morgen meinen Review abzugeben. Komme grad aus dem Urlaub und hatte keine Gelegenheit bisher.
Hab Menace II Society zwar schon mehrfach gesehen und könnt mir jetzt was aus dem Ärmel schütteln. Würde ihn heute gern trotzdem nochmal auffrischen.

Der nächste Film ist wieder was aus der Ecke Filme, die ich mir sonst nicht angesehen hätte. Soll ja gelinde gesagt etwas Gaga sein. Bin gespannt.


[Beitrag von PoLyAmId am 10. Sep 2011, 08:59 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#283 erstellt: 10. Sep 2011, 16:29
So nochmal Verzeihung, dass ich erst jetzt reviewe, aber die Umstände haben es nicht anders erlaubt:

Albert and Alen Hughes's

Menace II Society aka Die Straßenkämpfer

(US 1993)

amazon.co.uk

Mir hat der Film gut gefallen. Die Darsteller machen ihre Sache allesamt gut und das ist bei deiser Art Film mitunter sehr wichtig. Weiterhin ist es sehr gut gelungen, dass man sich nie langweilt, da immer etwas passiert. Was ich schade finde ist, dass man vieles, was geschieht, schon aus anderen Filmen kennt. Allerdings ist dieser Film beinahe 20 Jahre alt und somit kann es auch gut sein, dass ich das aus Filmen kenne, die jünger sind. So oder so waren mir manche Dinge aber zu klischeehaft. Das Ende war mir nach etwa 15 Minuten klar. Ansonsten aber gibts wenig zu bemängeln. Der Film zeigt die Situation der Afroamerikaner in den gezeigten Bereichen wohl gut auf, unterhält dabei sehr gut und ist auch technisch ordentlich gemacht. Besonders mache längere Plansequenz hat mir gut gefallen. Macht:

7,5/10


PoLyAmId schrieb:
Soll ja gelinde gesagt etwas Gaga sein. Bin gespannt.


Echt soll der Gaga sein Ich hab mir nur mal die Handlung durchgelsen (stark verkürzt) und fand das sehr ansprechend. Bin ebenso gespannt
hificinema
Inventar
#284 erstellt: 10. Sep 2011, 22:43
Ein Vorschlag von mir: Wir können das Reviewen von Marienbad auch um eine Woche verschieben, dann habt ihr noch etwas Zeit Menace II Society zu schauen und wir können noch etwas diskutieren? Morgen wären ja eig schon die nächsten Reviews dran.
Ihr entscheidet!

PoLyAmId
Inventar
#285 erstellt: 11. Sep 2011, 13:02
bin ich für.

Menace II Society

Ja, lang nicht gesehen den Streifen. lohnt sich allerdings immer noch. Ich find gar nicht so, dass sich der Stoff sehr abgegriffen hat. Zumindest auf mich wirkt die gezeigte Gewalt immer noch sehr grenzwertig.
Ich denke unter dieser Art Filmen ist er wohl noch einer der Besten, wenn nicht der Beste Vertreter.
Gut gespielt von vorne bis hinten und die Charaktere sind sehr gut durchgezeichnet. Der Jung mit den Löckchen hat ja im Postmen mitgespielt. Wusste ich auch nicht beisher.

Besonders toll find ich ja die Regiearbeit. Besonders wenn man bedenkt, das die Jungs zu dieser Zeit grad mal knapp über 20 waren?! Schon heftig.

8,5/10 für Ghetto Zeug vom Feinsten.
hificinema
Inventar
#286 erstellt: 11. Sep 2011, 13:55

PoLyAmId schrieb:
Besonders toll find ich ja die Regiearbeit. Besonders wenn man bedenkt, das die Jungs zu dieser Zeit grad mal knapp über 20 waren?! Schon heftig.


Allerdings! Das hatte ich gar nicht gewusst. Respekt, vor allem in dem Alter und der Zeit den Willen zu haben Plansequenzen zu inszenieren finde ich außergewöhnlich. Ich habe erst gestern gelesen, dass die beiden ja auch für "The Book Of Eli" verantwortlich sind. Auch diese Erkenntnis finde ich interessant. Die anderen Filme von den beiden kenne ich noch nicht.

Ich habe übrigens Marienbad gesehen und weiß jetzt was du mit "gaga" meinst Aber ich wäre auch dafür Marienbad um eine Woche zu verschieben.
HighDefDoug
Inventar
#287 erstellt: 11. Sep 2011, 18:48

PoLyAmId schrieb:
bin ich für.

Menace II Society


Besonders toll find ich ja die Regiearbeit. Besonders wenn man bedenkt, das die Jungs zu dieser Zeit grad mal knapp über 20 waren?! Schon heftig.


...und schon in so jungen Jahren so konsequent waren, den eigentlich für die Rolle des Caine vorgesehenen TUPAC SHAKUR nach einem Handgemenge zu streichen und neu zu besetzen. Immerhin wäre der damals schon in HipHop-Kreisen populäre Tupac Shakur ein echtes Zugpferd für den Film gewesen.
hificinema
Inventar
#288 erstellt: 11. Sep 2011, 23:08
Das ist eine interessante Info, HDD. Mein Respekt vor den beiden steigt immer mehr und ich werde mal die Augen nach ihren anderen Filmen offen halten.
HighDefDoug
Inventar
#289 erstellt: 12. Sep 2011, 07:18
Auf diese Info bin ich auch erst vor gar nicht allzu langer Zeit gestoßen, als ich mal etwas Recherche betrieb, was die beiden Regisseure vor und nach "M II S" noch so gestartet haben. Wie gesagt, wenn man bedenkt, das in Hollywood sich hauptsächlich alles ums Geld (Einspielergebnisse / Gewinne) dreht und dennoch die Beiden schon trotz ihres sehr jungen Alters so viel Arsch in der Hose hatten und so ein Zugpferd wie Tupac Shakur aus dem Projekt streichen, mit all seinen evtl finanziellen Konsequenzen, nötigt das echt Respekt ab.
Ich bleib dabei, vieles was einem evtl bekannt vorkommt, hat nicht "M II S" abgekupfert, sondern wurde später in anderen Filmen von "M II S" übernommen. Maximal "Boyz'n the Hood" fällt mir ein, der vor "M II S" entstand und auf ähnlich gutem Niveau anzusiedeln wäre.

MfG HDD
john_frink
Moderator
#290 erstellt: 12. Sep 2011, 15:56
Wer übrigens was relativ aktuelles zum Thema anschauen möchte, dem sei die Serie The Wire dringendst ans Herz gelegt.


[Beitrag von john_frink am 12. Sep 2011, 18:13 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#291 erstellt: 18. Sep 2011, 11:24
Alain Resnais

Letztes Jahr In Marienabad aka Last Year at Marienbad aka L'Année Dernière À Marienbad

(FR 1961)


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Ach herrje ich hatte etwas komplett anderes erwartet. Eine eher konventionelle Liebesgeschichte mit einer interessanten Story. Doch ich würde Marienbad als einen Experimentalfilm bezeichnen. Mehrere Zeitebenen verschwimmen ineinander, die Figuren wirken wie Geister, die Musik ist psychedelisch und wirkt fast wie in einem alten Horrorfilm. Man kann sich mit den Figuren nicht identifizieren, da keine sich "normal" verhät sondern irgendwie abwesend scheint.
Ich finde, dass die Kamerafahrten wirklich beeindruckend und sehr schön waren. Die abgefilmte Architektur hat etwas sehr ästhetisches und vor allem auch plastisches. Manche Aufnahmen wirkten extrem räumlich durch Platzierung der Gegenstände am Set und auch das Gebäude an sich. Viele Einstellungen waren reif, eingerahmt an die Wand gehangen zu werden. Wunderbar! Sehr Ästhetisch! Ich mochte es sehr!
Aber wie bringe ich diese Genialität der Kameraführung und Bildkomposition nun in Einklang mit der schwierigen, langsamen und schon fast langweiligen Art, wie die Handlung vorantreibt. Nämlich durch Dialoge die fast einseitig geführt werden und wirklich Aufmerksamkeit erfordern.
Insgesamt wurde ich zu wenig unterhalten um eine wirklich gute Punktzahl zu vergeben. Allerdings war ich auch von Kamera, Schnitt, Ausstattung, Idee und Umsetzung so beeindruckt, dass auch keine geringe Zahl zustande kommen kann.
Ohne zu wissen wie ich den Film nun finde vergebe ich:

7/10
*Stumpen*
Stammgast
#292 erstellt: 18. Sep 2011, 22:25
Letztes Jahr in Marienbad

Inhalt? Ein Mann versucht eine Frau davon zu überzeugen, dass sie sich schonmal gesehen haben und sich damals für den momentanen Tag verabredet haben. Die Frau hingegen weiß davon nicht bzw. will nichts davon wissen und versucht ihn zu ignorieren.

Damit ist auch schon alles gesagt. Fast schon ein Spoiler. Denn wirklich mehr passiert im ganzen Film nicht. Es ist fast ein langer Monolog des Hauptdarstellers, der versucht die Frau zu überzeugen. Dabei verwendet er grundlegend nur ein paar Sätze und Gedankengänge. Diese wiederholt er jedoch unzählige Male in ganz leicht abgewandelten Formen.
Damit ist auch schon das größte Problem angesprochen. Es passiert halt einfach NICHTS. Komischerweise war ich trotzdem nie richtig gelangweilt. Vielleicht aus dem Grund, da ich dachte, es passiert jeden Moment etwas. Ok, die Settings und Filmlandschaften hatten aber auch eine fast schon hypnotisierende Wirkung. Muss man sehen, um es zu verstehen.

Weiterhin hatte ich die ganze Zeit das Gefühl einen "Mindfuck"-Film zu schauen. Der große Schlag in die Magengrube hat hier aber gänzlich gefehlt. Dabei hat die schaurig überladene Musik häufiger die Atmosphäre in die Richtung gedrückt, dass man denken könnte, gleich passiert etwas.
Durch die Mindfuck-Thematik musste ich irgendwie dauernd an Mulholland Drive denken. Dieser hat mich die ersten 95% der Spielzeit auch mit purer Langeweile gequält und am Schluss kam der große Paukenschlag. Marienbad fehlt halt der Twist, dafür ist er den Film über nicht so uninteressant.

Positiv in Erinnerung werde ich wohl das Marienbad-Spiel behalten. Werde ich beim nächste gemütlichen Abend bei Freunden sicher mal vorschlagen. Im Grunde genommen ja fast wie XXO

Fazit: Der Film ist anders. Aber TOTAL! Marienbad hat halt einfach nicht das geschafft, was ein Film schaffen sollte --> Unterhalten. In meinen Augen, war dies hier nicht gegeben. Dafür halt eher Richtung Experimentalfilm. Vielleicht bleibt er gerade aus Gründen der Verquertheit im Hinterkopf.


Punktwertung:

6,5/10 (Unterhaltungswert 3/10 + Besonderheit 10/10)


hificinema
Inventar
#293 erstellt: 19. Sep 2011, 06:29
Schön geschrieben! Jetzt wo du Mindfuck und v.a. Mulholland Drive erwähnst, fällt mir auch ein, woran mich die Atmosphäre und Musik erinnert hat. Nämlich an Lost Highway und Blue Velvet. Ich denke man kann Lynch ein gewissen Grad an Inspiration bei Marienbad nicht abschreiben.

Das Spiel fand ich auch sehr toll. Vor allem aber fand ich den Typen, der das Spiel immer gewonnen hat richtig unheimlich.
*Stumpen*
Stammgast
#294 erstellt: 19. Sep 2011, 10:00
Einen Nacht, ein paar Gedankengänge und ein paar Recherchen später...

Der Film bleibt irgendwie hängen, muss ich zugeben.
Wenn man Wikipedia vertraut dann soll der Mann, der die Frau überzeugen will, der Tod sein. Das Jahr davor konnte die Frau gerade nochmal so um Aufschub beten und somit dem Tod entkommen. Dieses Jahr schafft sie dies auch nach größten Bitten nicht mehr.
Irgendwie gibt es trotzdem noch 2 Probleme. Erstens hat der Film dadurch immer noch keinen wirklichen Unterhaltungswert, auch wenn man dies weißt. Weiterhin hatte ich schon in der Schule Probleme damit, wenn bei Gedichtsinterpretationen allesmögliche reininterpretiert werden kann. Wenn man möchte kann man sich alles einbilden. Aber wo bleibt dann die Absicht des Regiesseurs? Klar ist es schwierig die Gradwanderung zu beschreiten. Aber als Regiesseur darf man dem Zuschauer die Intension der Geschichte nicht auf einem Silbertablett reichen. Andersherum darf die Lösung auch nicht zu versteckt sein. An diesem Punkt muss ich mal zu Inception übergehen. Wenn man jemanden von etwas überzeugen will, kann man nicht mit der Tür ins Haus fallen. Man muss ihm die Thematik so nahe bringen, dass der Andere denkt, er wäre selber auf die Idee gekommen.

Du hast Recht hifi. Der (wie sich nach Recherchen rausstellte) Ehemann der Frau stellt auch für mich die interessanteste Person dar. Schon durch sein sehr markantes Gesicht und seine geheimnisvolle Art.

Der Film bleibt weder Fisch noch Fleisch und schon gar nicht ein Mittelding.
hificinema
Inventar
#295 erstellt: 19. Sep 2011, 10:17


Okay... interessant! Definitiv. Da bin ich nicht wirklich drauf gekommen...

Ich habe nach Marienbad noch ein Stück (etwa 25 von 40 minuten) einer Doku über den Film gesehen, die ich unbewusst mit aufgenommen hatte. Dabei handelt es sich um Super-8-Material, das ein Crewmitglied am Set gemacht hat und dazu ein Voice Over von... ähm... dem Kameramann glaube ich, bin mir aber nicht sicher.
Jedenfalls: Der Mann meinte, dass die Schauspieler es extrem schwierig hatten, da die Figuren, die sie spielen nicht existierten. Es gab NICHTS über die Figuren, was sie wussten.

Außerdem wurde gesagt, dass ein unglaublicher Aufwand betrieben wurd um die richtigen Perspektiven und Einstellungen zu bekommen. So hat der Regisseur beispielsweise eine erhöhte Plattform bauen lassen, von der aus eine Totale des Anwesens geschossen wurde, bei der die beiden Protagonisten im Vordergrund stehen, nur um eine nicht in der Realität vorkommende Perspektive zu haben.

Naja, jedenfalls denke ich ich müsste den Film nochmal sehen um mir eine genaue Meinung zu bilden, allerdings habe ich da keine Lust zu Stumpen hat das mit dem Unterhaltungswert schon irgendwie treffend ausgedrückt.
MichaW
Inventar
#296 erstellt: 26. Sep 2011, 15:00
Letzte Nacht IN Marienbad
Den gab es bei uns in der Videothek nur als BR.
Aber das Bild war sehr schlecht,genau wie der Ton.
Zum Film selber habe ich überhaupt keinen Zugang bekommen und nach wenigen Minuten beendet.Eigentlich würde ich 0/10
aber hier sage ich mal Ohne Bewertung!
hificinema
Inventar
#297 erstellt: 26. Sep 2011, 17:42
Wie weit hast du denn geschaut? Kann verstehen, dass man keinen Zugang zu dem Film bekommt.
MichaW
Inventar
#298 erstellt: 26. Sep 2011, 18:04
Der ging mir schon nach 5 Min.auf die Nerven.Habe dann vorgesp.hat aber auch nicht geholfen.Nach 20 min.war schluss! War einfach nicht mein Ding.
hificinema
Inventar
#299 erstellt: 26. Sep 2011, 19:31
Ich kann mich nichtmal mehr erinnern, womit der Film angefangen hat
In der Doku zum Film wurde auch immer wieder betont, dass der sich alle im Laufe des Drehs bewusst wurden, dass sie "einen Film ohne Story" machen - wie es glaube ich genannt wurde. Da ist es schwierig hereinzukommen. Irgendwann war ich dann aber schon in dem Film drin, in den Bann konnt er mich allerdings nie ziehen, da er einfach zu viele sich wiederholende Aspekte hat, wie die Statue, die Dialoge und gewisse Kamerafahrten.
PoLyAmId
Inventar
#300 erstellt: 27. Sep 2011, 09:06
Letztes Jahr in Marienbad.

Bin ich also nicht der Einzige, der den Film abgebrochen hat? hab mich geschämt bisher was zu schreiben und mir fest vorgenommen den noch bis Ende der Woche zu Ende zu kämpfen. Hab ihn übrigens schon 3 mal angefangen.
Persönliche Bestleistung liegt momentan noch bei 50 Minuten rum ohne einzuschlafen. Bin froh, dass sich den nicht kaufen musste, sondern den qualitativ katastrophalen Mitschnitt des OnlineTVRecorder aus Arte runterladen konnte.

Ich sollte sowas nicht mehr so spät am Abend anfangen.

Wisst ihr, ich bin nicht sicher, ob ich mir im Ramen der filmischen Kunst bereit bin alles anzutun. Bisher finde ich den Film zwar optisch nicht so schlecht aber schlimm langweilig. Mag ja sein, dass ich nicht so empfänglich bin für die Botschaft oder, dass am Ende noch der große Knall kommt, der alles rumreißt.

Dennis Rodman soll mal über den Sex mit Madonna gesagt haben, es wäre wie mit "nem toten Fisch Joghurt umzurühren". So wirkt auf mich bisher der Film auch.

Ich werte mal bisher mit 3/10wegen der optischen Raffinesse und gestehe dem Film zu etwas besonderes zu sein. Besonders gut aber in meinen Augen nicht.

Falls ich es schaffe das Teil noch zu Ende zu sehen, werd ich das evtl. nochmal revidieren.
hificinema
Inventar
#301 erstellt: 27. Sep 2011, 10:41
Ja es tut mir wirklich sehr Leid Die Wahl war vllt etwas zu experimentell.
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