HIFI-FORUM » Stereo » Hifi-Klassiker » Schallplatten: warum unterschiedl. grosse Löcher? | |
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Schallplatten: warum unterschiedl. grosse Löcher?+A -A |
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Autor |
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einio
Neuling |
#1 erstellt: 01. Feb 2006, 20:09 | |
Hallo, ich möchte gerne mal wissen, warum es früher in den Schallplatten grosse Löcher mittig bei Singles und kleine Löcher bei LPs gab.... Ergibt ja irgendwie keinen Sinn.... Kann mir da jemand helfen? |
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R-S
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 01. Feb 2006, 20:42 | |
Die Singles hatten die großen Mittellöcher wegen ihres Einsatzes in Jukeboxen. Diese Maschinen liefen nämlich ausschließlich mit großen Mitteldornen und brauchten daher Schallplatten mit großen Mittellöchern. Wenn man sich so einen Jukebox-Mechanismus einmal ansieht, weiß man auch, warum.... |
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hifibrötchen
Inventar |
#3 erstellt: 01. Feb 2006, 20:52 | |
Ah man Lern immer dazu Danke das wusste ich auch noch nicht . Übrigens mein Traum wär eine Wurlitzer Juke Box mit der Blubberblase . Gruß Marco |
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einio
Neuling |
#4 erstellt: 01. Feb 2006, 21:55 | |
Ah okay, vielen Dank für die Antwort!!!!!! Wäre ich im Leben nicht drauf gekommen... Wir hatten im Büro schon die wildesten Ideen |
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Superhirn
Stammgast |
#5 erstellt: 02. Feb 2006, 08:17 | |
Ich hab noch die Version: 1949 kamen zwei konkurrierende neue Schallplattensysteme heraus. RCA Viktor brachte die 45er- Single. Für den Plattenwechsler brauchte man das große Loch für die Wechselachse. CBS brachte die LP mit 33 UpM raus nur zum Abspielen ohne Wechsler. Hier der Artikel aus Spiegel 6/1949 Victor dreht sich schneller Musik auf neuen Spuren Das Sprichwort von den Dritten, die sich freuen, wenn zwei andere sich streiten, verlor in Amerika an Kredit. Victor und Columbia, die beiden größten Herstellerfirmen konservierter Musik in USA, sind es, die sich miteinander angelegt haben. Die Grammophonfreunde sind es, die trotzdem keinen Anlass haben, sich zu freuen. Das Kriegsbeil, das zwischen Schallplattenindustrie und Musikergewerkschaft im Schwunge gewesen ist, war ganze 14 Tage begraben *). Da kam es zum Konkurrenzwettkampf Columbia - Victor. Die beiden Schallplattenfirmen warfen, jede für sich, eine neue Platte auf den Markt. Und diese Platten, sehr unterschiedlich von den bisher geläufigen, lassen sich nur auf neuen, dazu passenden Grammophonen spielen. Die Situation wird noch verwickelter. Mit dem Victor-Gerät kann man keine Columbia -Platte spielen. Und mit dem Columbia-Apparat keine Victor-Platte. Und mit keinem von beiden die alten Platten. Zunächst einmal sind die neuen Platten beider Fabrikate aus neuem Material, aus Vinylite. Das allerdings mag ein reiner Vorteil sein. Denn man rühmt dem Vinylite nach es sei "nadelgeräuscharm"', so gut wie unzerbrechlich und auch sonst dauerhafter und billiger als Schellack. das bisherige Material Die Unterschiede zwischen der neuen Columbia und der neuen Victor fangen mit dem Umfang der Platten an. Victor hat den bisher durchschnittlich Üblichen Durchmesser von 25 bzw. 30 cm auf 18 cm herabgesetzt. Columbia ist nur bei Tanzplatten auf diese geringere Größe herunter gegangen. Die Verringerung des Plattenumfangs wurde möglich: durch die mikroskopisch fein geschnittenen Rillen, '"Mikrospur'", Sie gestatten Columbia, auf die alte Plattengröße nunmehr die Musik von früher sechs Platten zu schneiden Infolge der bedeutend kleiner gewordenen, Spurweite lässt Sich der alte ehrliche Grammophonstift für beide Platten nicht mehr verwenden. Es sind sogar zwei neue Stifte notwendig; denn Victor und Columbia haben sich, nicht auf eine gemeinsame Neue Spurweite und damit auch nicht auf einen für beide Systeme passenden neuen Stift geeinigt. Ein anderer Unterschied zwischen Victor und Columbia ist der in der Abspieltempi ihrer Platten. Und dies ist der Haken, der ein Nagel zum Sarge der amerikanischen Grammophonfreunde ist. Die normalen Platten für den Hausgebrauch drehen sich 78mal in der Minute. Columbia ist auf 33 1/3 Touren je Minute heruntergegangen. Victor hat als beste Geschwindigkeit für eine musiktechnisch hochstehende Wiedergabe 45 Umdrehungen je Minute herausgefunden. Die leidenschaftlichen Konsumenten der in Scheiben geschnittenen Musik sehen sich kostspieligen Ausgaben gegenüber. Wenn sie alle Plattensorten spielen wollen, die beiden neuen und die alte, so werden sie sich drei Apparate halten müssen. Columbia hat den Preis seines Apparates für seine LP-Platten (long playlng - Langspiel-platten) bereits um ein Drittel gesenkt. 20 Dollar beträgt er jetzt. Der Victor-Apparat mit automatischem Plattenwechsler für sieben Platten verspricht mit nur drei Sekunden Unterbrechung 45 Minuten Musik, ohne Aufstehen . Beide Firmen erklären, sie würden nur noch für eine kurze Übergangszeit die "altmodischen" Platten herstellen. Dann sei endgültig Schluss damit. Es geht immerhin um ein umfangreiches Geschäft: Die Jahresproduktion betrug bislang durchschnittlich 200-300 Millionen Platten, und 16 Millionen Grammophonbesitzer kauften sie. *) James Cesar Petrillo der Vorsitzende der Gewerkschaft hatte zum 1. Januar1945 zum zweitenmal in seiner Karriere allen amerikanischen Musikern verboten, Platten zu bespielen. Weil Sie sich damit selbst um ihr Brot brächten.Nachdem ein gemeinsamer Verwaltungsrat aus ein bis zwei Prozent Abgaben für jede verkaufte Platte einen Fundus für die Gewerkschaft geschaffen hat, hob der "Musikizar" zum 1 Januar 1949 das Verbot wieder auf . DER SPIEGEL 6/1949 [Beitrag von Superhirn am 02. Feb 2006, 19:14 bearbeitet] |
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Tommy_Angel
Inventar |
#6 erstellt: 02. Feb 2006, 13:33 | |
Einspruch, Euer Gnaden, auch mit den kleinen Löchern waren die Platten für den privaten Hörgenuß auf Plattenwechsler geeeignet, hatte selbst so einen. Die Platten wurden durch einen zweiten "Finger", der von oben auf das Plattenbündel draufkam, in der waagrechten gehalten. [Beitrag von Tommy_Angel am 02. Feb 2006, 13:34 bearbeitet] |
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Superhirn
Stammgast |
#7 erstellt: 02. Feb 2006, 15:31 | |
Ich kenne diese Wechsler auch. Diese Andrückarme waren bei Philips lange der Standard. Ich glaube aber, das war eine Notlösung bzw eine Witerentwicklung, nachdem es eben Spieler für beide Systeme gab und man auch die Platten mit dem kleinen Loch "wechslern" wollte. Bei Dual und bei Elac war ja ab mitte der 60 die "selbstabilisierende Wechslerachse" selbverständlich, die keinen Andrückarm mehr brauchte. |
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lolking
Inventar |
#8 erstellt: 02. Feb 2006, 20:13 | |
Die Wechslerachsen hab ich immer als ziemlich wacklige Angelegenheiten in Erinnerung. Heute fällt es mir im Traum nicht mehr ein meine wertvollen Platten da einfach runterfallen zu lassen! |
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