Neues FS, Dämmung+Dämpfung => unruhige Mitten

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Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 30. Aug 2012, 15:21
Hallo,

die Tage habe ich meinen Astra-H soundmäßig ein wenig gepimpt. Die Werkströten wurden durch die Pioneer TS-Q172C ersetzt, sowie die Türen ruhiggestellt.

Konkret:

- Außenblech Evo 1.3, im Mittenbereich 2-lagig
Darüber großflächig PH10nsk Absorber, in 10mm Abstand zum Alubutyl angeklebt. Hinter dem TMT eine weitere Lage PH10, wiederum mit 10mm Abstand auf der ersten Lage befestigt.
Hinter dem TMT befindet sich also: einige cm Luft, dann 10mm PH10, 10mm Luft, 10mm PH10, 10mm Luft, Evo 1.3, Außenblech.

- Löcher im Innenblech mit Evo 1.3 verschlossen, 2-lagig, partiell 3-lagig.

- Türpappe im Wesentlichen unverändert, nur eine Abgrenzung aus geschlossenzelligem Schaum zum TMT hin.

Betrieben am CD30 MP3 in der letzten Delphi/Grundig Ausführung. Der kleine Center-Lautsprecher wurde abgeklemmt.

Die ersten Hörtests ergaben folgendes:
- bei gleicher Einstellung am Radio wird der Bass wesentlich schwächer empfunden als im Originalzustand. Die Präzision ist jedoch deutlich besser (Impulsverhalten).
- Die Mitten sind deutlich stärker als Original.
- Die Türpappen vibrieren deutlich weniger, aber bei hoher (Bass)Leistung immer noch recht ausgeprägt.

Dass der Bass zunächst mal schwächer wahrgenommen wird scheint mir erklärlich, da die Flächen jetzt weniger mitschwingen und somit (im Bereich ihrer Resonanzfrequenzen) weniger Leistung abgestrahlt wird. Damit hatte ich eigentlich gerechnet.

Die Mitten finde ich aber zu präsent. Vor allem gibt es offenbar doch einige recht ausgeprägte Spitzen, die mitunter die Schwelle zur Nervigkeit hinter sich lassen.

Um mir etwas Klarheit zu verschaffen habe ich auf die Schnelle einen "Meßaufbau" improvisiert: Sinusgenerator, Electret-Kapsel und Oszi.

Mir ist natürlich klar dass die Billigkapsel kein Meßmikro ersetzen kann, man liest jedoch dass diese bis ca. 1kHz durchaus brauchbar sind. Mir ging es ja auch nur darum, Spitzen zu finden.

Im Bassbereich klappte das einigermaßen. Untere Grenzfrequenz ca. 40Hz, mit etlichen dB Welligkeit geht es hoch bis zu einem 5-10dB Einbruch bei 180 Hz, gefolgt von einer aufdringlich klingenden Überhöhung von ca. 5-10dB bei ca. 230Hz.

Darüber wird es langsam schwierig zu messen, da die Orientierung des Mikros immer mehr Einfluss hat. Oberhalb ca. 1kHz versagt die Methode.

Ab hier nutze ich dann meine Ohren als Schmerzindikator um Überhöhungen zu finden. Und da fand ich einige, recht ausgeprägt und recht schmalbandig (ca. 50Hz):

2,43 / 2,64 / 2,78 / 2,94 / 3,23 / 3,3 / 3,6 / 4,2 / 4,6 kHz

Die letzten 3 Spitzen produzieren allein die Hochtöner, bis 3,3kHz nur die TMT (Test mit abgeklemmten HT).

Natürlich, wie immer in diesem Frequenzbereich, macht eine Kopfbewegung schon einen erheblichen Unterschied. Die Spitzen verschwanden aber nicht, sondern wanderten nur um ein paar Hz.

Weil mir schon vorher bekannt war wie sehr mich Spitzen im oberen Mittenbereich nerven hatte ich extra viel PH10 verbaut. Hat das nix gebracht, oder wäre es ohne PH10 noch viel schlimmer?


Zum Erreichen eines harmonischen Klangbildes sehe ich eigentlich nur noch die Möglichkeit elektronisch nachzuhelfen, und den Bereich 2,5 - 4,5 kHz abzusenken. Eigentlich dachte ich aber solche Tricks wären nicht notwendig...

Habe nur ich das Problem? Oder wie habt ihr eure Mitten in den Griff gekriegt?

viele Grüße
Martin
der_Maulwurf
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 30. Aug 2012, 17:00
Hallo Martin,

krasse Methode

Sinusgenerator, Electret-Kapsel und Oszi.

ein Auto ist halt nicht unbedingt der geeignete Ort um eine Anlage zu verbauen, bei der du auf equalizing verzichten kannst.


Zum Erreichen eines harmonischen Klangbildes sehe ich eigentlich nur noch die Möglichkeit elektronisch nachzuhelfen, und den Bereich 2,5 - 4,5 kHz abzusenken. Eigentlich dachte ich aber solche Tricks wären nicht notwendig...


ständig wechselnde Oberflächen und Material und Neigung etc. dann noch die Problematik mit dem suboptimalen Raum in den die Lautsprecher spielen.
Ich kann dir da nur sagen:
hab Geduld, probier rum, hören einstellen hören einstellen hören einstellen hören einstellen hören einstellen
ich würd da gar nicht so speziell nach Frequenzen suchen
die Dämmung würd ich jedenfalls nicht wieder rausreissen, wo du dir doch schon so ne Mühe gemacht hast

cheers
Roman
zuckerbaecker
Inventar
#3 erstellt: 30. Aug 2012, 17:06

Elektronisator schrieb:

Zum Erreichen eines harmonischen Klangbildes sehe ich eigentlich nur noch die Möglichkeit elektronisch nachzuhelfen,


Zu dem Thema hatte ich hier mal was geschrieben:

http://www.hifi-foru...ead=21862&postID=8#8


http://www.hifi-foru...ead=11940&postID=7#7


http://klangfuzzis.de/viewtopic.php?f=51&t=62935&hilit=arta
Vectradamos
Inventar
#4 erstellt: 30. Aug 2012, 18:03

Elektronisator schrieb:

Weil mir schon vorher bekannt war wie sehr mich Spitzen im oberen Mittenbereich nerven hatte ich extra viel PH10 verbaut. Hat das nix gebracht, oder wäre es ohne PH10 noch viel schlimmer?


Also ohne das PH 10 wäre es schlimmer.

wieviel und vorallem wie hast du das ph10 verbaut ?
da gibt es erhebliches fehlerpotential.

kannst du bilder posten wie du die TMTs und HTs verbaut hast.


das du so viele erhöhungen im frequenzgang hast kann ich mir nicht vorstellen.
das auto ist akustisch müll.
ich musste 4 stunden einmessen um alles glatt zu bekommen. aber nicht in dem frequenzbereichen die du aufgelistet hast.
(okay. ich gehe auch davon aus das mein einbau etwas optimaler sein wird als deiner)

auf jedenfall kannste dein vorhaben ohne messmikro total vergessen. bringt nix. macht nur arbeit und du verschenkst unglaublich viel potential.
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 31. Aug 2012, 11:35
Hallo,

Danke für die Rückmeldungen!

Mir scheint dass ich vor allem den Einfluss der Reflexionen im Auto unterschätzt habe.

Roman, einstellen kann ich im Moment eigentlich gar nichts, außer dem einfachen Klangsteller im Radio. Mir scheint ich muss hier nochmal investieren.

Vor gut 20 Jahren hatte ich mir für den Kadett-D mal einen parametrischen Filter gebaut, um die beiden dominanten Resonanzen des Kofferraums zu dämpfen (waren glaube ich 130 und 250 Hz). Die Verbesserung war damals echt verblüffend, und ich war der Einzige in der Nähe der so ein Spielzeug hatte

Heutzutage scheint sowas in digitaler Form ja zum besseren Standard zu gehören. Wobei ich bei einer kurzen Recherche nichts Passendes gefunden habe mit frei parametrierbaren Filtern (speziell die Centerfrequenz frei einstellbar, ich sehe nur 1/3 oder 1/2 Oktavstufen).

(und dann müsste ich ja doch eine externe Endstufe... und die ganze Kabelei... wollte ich doch gar nicht!)

Den Verbau des PH10 habe ich am Anfang des Eröffnungsbeitrags beschrieben. Ich denke so falsch kann das nicht sein.

Die HT sind an der üblichen Position in die Spiegeldreiecke eingeclipst, so wie die Originalen. Die TMT sitzen direkt auf dem Türblech, also ohne Ringe. Könnte der Abstand von ca. 6cm zum Türgitter ein Problem im Mittenbereich sein?

Gruß
Martin
Vectradamos
Inventar
#6 erstellt: 31. Aug 2012, 14:07
okay. sry ich hab den dämmungsaufbau wohl überlesen
der fußraum im astra ist nicht gerade dankbar. probleme mit reflektionen gibt es übermäßig viele.
die 6cm abstand vom TMT zur TVK sind ein verdammt großes problem !
pegel & impulstreue sind da unmöglich !

hau dir nen bit ten ins auto. ist nen guter prozessor. kann alles was man braucht. passend dazu ne kleine 4 kanal endstufe (im 40€ bereich) und gut ists.

kabel legen ist bis auf die türstecker kein problem und ist schnell gemacht.

es macht den anschein das du dich schon etwas mehr mit carhifi beschäftigst.
es ist doch sehr verwunderlich das du dich dann auf nen passivsystem verlässt. mit hifi hat das halt kaum was zu tun!
zuckerbaecker
Inventar
#7 erstellt: 31. Aug 2012, 14:35

Elektronisator schrieb:

(speziell die Centerfrequenz frei einstellbar, ich sehe nur 1/3 oder 1/2 Oktavstufen).




Center kannst vergessen, das brauchst in Zeiten von Laufzeitkorrektur nicht mehr.

http://www.db-junkie...ekt%20einstellen.pdf
der_Maulwurf
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Aug 2012, 14:40
Hallo Martin,

ich bin nicht sicher was du meinst:

Heutzutage scheint sowas in digitaler Form ja zum besseren Standard zu gehören. Wobei ich bei einer kurzen Recherche nichts Passendes gefunden habe

Ein definitiv nicht Standard aber eben digitaler Soundprozessor ist der Pioneer DEQ P90.
Aber ohne Endstufen, mit Lautsprechern direkt am Tuner / Headunit reicht es, wenn du Deine jetzige gegen eine HU tauschst, an der Du Laufzeitkorrektur, Pegel und den ganzen Kram einstellen kannst. Es gibt welche, die ein Einmessmikrofon dabei haben, obwohl sich manche darüber streiten ob die Einstellung nun gut oder schlecht geht, ist ne Frage der Geduld und Hörerfahrung, die der Einstellende mitbringt

Es soll auch Fälle geben, in denen die Einzelteile der Anlage ordentlich eingebaut, elektrifiziert und leistungsmässig auf einander abgestimmt sind und trotz Soundprozessor für den Hörer kein gewünschtes Klangbild erreicht wird.
Dann musst man, so schwer es sein mag seinen Klangtraum in diesem Kfz beerdigen und ein anderes kaufen

allgemein gilt: den Sound generieren Vorstufe / Digital-Analog-Wandler / Laufwerk aus den Daten des Datenträgers (CD etc.) die Endstufe verstärkt das Signal und macht dabei auch mal mehr mal weniger hörbare Unterschiede aus.

Investitionsempfehlung daher:
Material:
Top Alpine oder Pioneer Hu's mit Hoch- und Tiefpassfilter, Laufzeitkorrektur, Pegeleinstellung etc. bringen für HiFi verwertbare Signale vom Datenträger (da ist die Masse der Leute im Konsens) im Pioneer steckt z.B. ein BurrBrown Wandler drin (die sind im Home HiFi unter den Highendern bekannt!)
Arbeit:
die TMTs von den Türblechen weg und auf gescheit feste Ringe bauen (keine Ahnung wie das mit den Türgittern aussieht :?) und ich würde sie nicht hinter der Oberfläche der Türpappe zurücksetzen, damit sie frei in den Raum abstrahlen können! Und wenn es geht bring sie aus dem Fussraum weg, so hoch wie möglich und Richtung HT an, das hilft immens, der Schall entfaltet sich im Glasflächen betonten Kopfraum besser!
Der Fußraum ist ein ganz unschöner Klangraum es ist eher ein Klangdämpfer, weil alles mit Teppich bezogen ist, Beine im Weg stehen und Sitze auch noch - nein wie schrecklich

cheers
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 31. Aug 2012, 17:29
Hallo zusammen,


die 6cm abstand vom TMT zur TVK sind ein verdammt großes problem !
pegel & impulstreue sind da unmöglich !


Wobei ich die Impulstreue im Bassbereich als sehr viel besser empfinde als mit den Werkssprechern und ungedämmt. Ich habe eher die Befürchtung dass es zu stehenden Wellen im Mittenbereich zwischen Membran und Gitter kommen könnte. Das Gitter steht aber leicht schräg vor dem LS, so dass die Flächen eigentlich nicht parallel sind. Aber trotzdem... ich hatte bei Einbauringen bisher nur das Argument der Erhöhung der Masse der Schallwand gesehen, und nicht an mögliche Effekte zum Gitter gedacht.


hau dir nen bit ten ins auto. ist nen guter prozessor. kann alles was man braucht.


Der hat ja nur einen Terz-Equalizer mit festen Frequenzen und festen Güten. Wie soll man damit gezielt Überhöhungen angehen


passend dazu ne kleine 4 kanal endstufe (im 40€ bereich) und gut ists. kabel legen ist bis auf die türstecker kein problem und ist schnell gemacht.


Hm, wollte ich ja vermeiden. Mir reicht die Ausgangs-Leistung des Werksradios vollkommen aus, zu Hause im Wohnzimmer höre ich sogar noch leiser. Aber zur Signalkonditionierung wird der Schritt wohl unumgänglich sein.


es macht den anschein das du dich schon etwas mehr mit carhifi beschäftigst.


Meine Car-Hifi Experimente liegen schon viele Jahre zurück, als alles noch viel einfacher war



es ist doch sehr verwunderlich das du dich dann auf nen passivsystem verlässt. mit hifi hat das halt kaum was zu tun!


Außer im Falle einer LZK kann ich keinen grundsätzlichen Makel an Passivsystemen finden. Benutze ich zu Hause ja auch, zu meiner vollständigsten Zufriedenheit (Nubert).



Center kannst vergessen, das brauchst in Zeiten von Laufzeitkorrektur nicht mehr.


Klar, ich meinte auch nicht einen Center-LS sondern die Mittenfrequenzen beim Parametrischen Equalizer.


Aber ohne Endstufen, mit Lautsprechern direkt am Tuner / Headunit reicht es, wenn du Deine jetzige gegen eine HU tauschst, an der Du Laufzeitkorrektur, Pegel und den ganzen Kram einstellen kannst.


Die HU soll aber drin bleiben, wegen der Zusatzfunktionen. Außerdem habe ich eine Mittelkonsole in "Klavierlack"-Optik, was die Auswahl an optisch passenden Geräten doch sehr einschränkt. Von der Tonqualität scheint mir das Werksradio auch keine wesentlichen Schwächen zu zeigen. Das muss ich aber nochmal genauer ergründen.

Aus meiner Vergangenheit kenne ich durchaus den Effekt, dass ein gescheiter Amp auch bei geringer Lautstärke irgendwie präziser klingt als die Radio-Endstufe. Zumindest damals so erlebt mit dem ehemals ziemlich guten Blaupunkt Düsseldorf SQR49 und dem BSA107 (für die gaanz Alten unter uns ):.

Ich würde dann wohl doch eher extern was dazubauen (wenn ich Platz finde)


die TMTs von den Türblechen weg und auf gescheit feste Ringe bauen (keine Ahnung wie das mit den Türgittern aussieht ) und ich würde sie nicht hinter der Oberfläche der Türpappe zurücksetzen, damit sie frei in den Raum abstrahlen können! Und wenn es geht bring sie aus dem Fussraum weg, so hoch wie möglich und Richtung HT an, das hilft immens,


Hm, ja, dass der HT dicht am TT sitzt strebt man ja auch bei guten Heimlautsprechern an, wegen der Phasenverschiebung. Aber so ein Umbau ist mir dann doch zu heftig im Auto

Sehe ich das richtig: es ist vorteilhaft den Laufzeitunterschied auch zwischen TMT und HT zu korrigieren? Also bei einem 2-wege Frontsystem (sonst nix) auf 4 aktive Kanäle aufzuteilen, und die dann individuell zu verzögern?

Gruß
Martin
der_Maulwurf
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Aug 2012, 19:51
Also Martin,

>lufthol<
über die Gitter würd ich mir auch die wenigsten Sorgen machen
wenn Dir aber
1.
der bit ten nicht reicht, und du
2.

keinen grundsätzlichen Makel an Passivsystemen finden.
kannst
Dir
3.
die TMT in den Türen betreffend

so ein Umbau ... doch zu heftig ...
ist und alle anderen Vorschläge
4.

Die HU soll aber drin bleiben

nicht zusagen, dann wirds verdammt schwer deinen Tönen im Auto manieren beizubringen.
>wieder lufthol<

Im Auto ist man nunmal nicht daheim und deshalb haben Passivsysteme da grundsätzliche Nachteile.
Es ist nämlich nicht nur die Laufzeitkorektur, deren Veränderbarkeit eine nicht unerhebliche Masse Leute hier schätzt, sondern auch die Möglichkeit, mit mehreren Endstufen und aktiver Befeuerung, die Pegel der verschiedenen Schallerzeuger so aufeinander abzustimmen, dass am Hörplatz, jeder Frequnezpart HT, MT, TMT, TT whatever auch in gleicher Heftigkeit ankommt.
vorm Kamin daheim ist das nicht nötig. Alle Lautsprecher stecken in einer Box und die hat der Highend Hersteller ja schliesslich auch nicht einfach hingeschustert, sondern viel KnowHow hineingesteckt, damit das klingt. Im Auto musst Du in den sauren Apfel beissen und das tun, was man auch zu tun gezwungen ist, wenn man daheim mehrere Schallquellen aufeinanderein abstimmen muss, wie z.B. bei der Installation eines Heimkinos. (Aufgrund des Raumes und des zentrischen Kuck/Hör-Sitzens isses dennoch wesentlich einfacher)
Summa sumarum:
Nein, du brauchst keine LZK zwischen HT und TMT, sobald du ein Komposystem verbaust!
ABER:
Wenn Dir die dann erklingende Musike ein Essiggesicht verpasst dann kannste ausser mit den genannten Mitteln da nix ausrichten, sprich:
Yes please! Gimme LZK all night long!

cheers
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 31. Aug 2012, 22:57
Hi Maulwurf,

erst mal Danke für's Einnorden!

Also: Auto ist ein akustischer Saustall, wo man zu extremen Maßnahmen greifen muss um zu retten was noch zu retten geht. Zuhause kann man die Möbel umstellen und die Stühle rücken, im Auto eher nicht.

Zusätzlich erschwert man sich die Sache im Auto selbst. In Form des Festhaltens an irgendwelchen hoch geschätzten aber mutmaßlich kostenoptimiert und deutlich kompromissbehaftet hergestellten Werksgeräten.

Wie wäre folgender Ansatz zu bewerten:

- 4 Verstärkerkanäle (2x TMT, 2x HT)
- LZK auf den 4 Kanälen
- Digitaler Parametrischer EQ mit ein paar einstellbaren Filterbänken (Mittenfrequenz / Gain / Bandbreite) zum gezielten Korrigieren der gröbsten Fehlstellen im Amplitudengang
- aus der HU über Preamp-Ausgang raus


Gruß
Martin
Vectradamos
Inventar
#12 erstellt: 01. Sep 2012, 05:05

Außer im Falle einer LZK kann ich keinen grundsätzlichen Makel an Passivsystemen finden. Benutze ich zu Hause ja auch, zu meiner vollständigsten Zufriedenheit (Nubert).


zuhause ist das auch kein problem.
feste volumen, keine schwingenden teile, weniger reflektionen usw usw.

im auto sieht das schon ganz anderes aus. eine gute passive trennung im auto kann kaum einer bezahlen. daher ist der einsatz von DSP's zu empfehlen.

setz dich mal in ein auto mit ordentlich eingestellten Vollaktivsystem.
dann weist du sofort wovon die rede ist.



Wie wäre folgender Ansatz zu bewerten:

- 4 Verstärkerkanäle (2x TMT, 2x HT)
- LZK auf den 4 Kanälen
- Digitaler Parametrischer EQ mit ein paar einstellbaren Filterbänken (Mittenfrequenz / Gain / Bandbreite) zum gezielten Korrigieren der gröbsten Fehlstellen im Amplitudengang
- aus der HU über Preamp-Ausgang raus


Theoretisch wäre der ansatz gut.
Wenn die anlage anschließend noch ordentlich eingemessen und eingestellt wird.
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 22. Sep 2012, 10:13
Hallo zusammen,

kleiner Zwischenbericht nach ein paar Wochen mit dem Pioneer-System TS-Q172C im Astra-H, ansonsten noch unverändert mit dem Werksradio:

Ich bin mit dem Klang weniger zufrieden als mit den Werkslautsprechern, denn die Gesamt-Charakteristik hat sich von "unschön" nach "nervig" verschoben.

Der Bassbereich war mit den Werkssprechern unpräzise (schwammig, vermutlich durch das starke Mitschwingen der Türpappe). Jetzt ist der Bassbereich deutlich straffer, es hat sich jedoch eine penetrante Überhöhung bei ca. 200 Hz ergeben die mich richtig nervt. Klingt fast wie ein mitlaufender Ghettoblaster. Nur Musiktitel die in diesem Bereich wenig Leistung einbringen klingen im Bassbereich besser als mit dem Originalsystem.

Die Mitten waren vorher unterrepräsentiert, die Höhen im Verhältnis zu stark.

Jetzt sind die Mitten schrill. Viel zu laut, und wie es aussieht sehr unruhig (letzteres vermutlich fahrzeugbedingt). Am Werksradio muss ich die Treble-Einstellung weit ins Minus drehen damit "lautere" Wiedergabe (sagen wir mal 5 Watt) überhaupt erträglich ist.

Ich werde also auf jeden Fall elektronische Helfer installieren müssen.


Zumindest kann ich jetzt aus eigener Erfahrung sagen:

(Nur) Austausch des Originalsystems im Astra-H gegen das TS-Q172C mit voller Türdämmung = nicht empfehlenswert. Besser gar nichts machen, wenn die Elektronikseite bleiben soll wie sie ist.
Ich hatte eine *viel* höhere Erwartungshaltung nach den Erfahrungsberichten im Netz.

Nächster Schritt: Messmikro beschaffen.

viele Grüße
Martin
caveman666
Inventar
#14 erstellt: 22. Sep 2012, 17:41
Dir hätte eine Lage PH 10 locker ausgereicht. So extrem wirkt sich das nicht aus.

Wichtiger wäre, deine TVK noch massiv anzuapssen (erstmal die Bewegungsfähigkeit nehmen -> im Gesamten stabilisieren -> dann kann man noch ne dämpfende und/oder absorbierende Schicht aufbringen).

Dazu dann immer eine massive Aufnahme für den TMT (stabile und schwere Adapter und die direkte Umgebung noch zusätzlich stabilisieren und einschweren -> Pasten/Spachtelmassen...) zum Einsatz bringen.

Das sind einfache Basisarbeiten, die so gut wie nur irgendwie möglich umgesetzt sein sollten.

Dann kommt "ein wenig mehr Leistung" als ein originales System/Radio liefern kann für jeden Lautsprecher (4-Endstufenkanäle für ein 2-Wege Frontsystem) und die passenden Einstellmöglichkeiten. Mit einem Gerät wie dem Bitten kommt man schon sehr weit. Sicher wird man auch da manchmal das Problem haben, dass die Einsatzfrequenzen nicht 100% treffen. Dennoch kommt man damit sehr weit.


Gruß,
Andy.
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 22. Sep 2012, 18:48
Hallo Andy,

bezüglich dem PH10 habe ich mich einfach daran orientiert wie eine Lautsprecherbox gedämmt wird. Also zumindest vollflächig, da vollvolumig bei der Tür ja nicht geht. Und da eine wandnahe Dämmung generell nicht viel bringt habe ich versucht durch die Sandwich-Montage hinter dem TMT das Material näher an der Ort maximaler Schnelle zu bringen.

Mir scheint es eigentlich auch plausibel dass die jetzt steifer gewordenen "Boxenwände" eine stärkere Resonanzüberhöhung (eben bei gut 200Hz) verursachen. Diese Frequenz müsste sich ja eigentlich aus der Türabmessung ergeben. Ich habe gewissermaßen die Güte und damit die Amplitude des Tür-Resonators durch das Alubutyl vergrößert.

Vermutlich wurde zuvor ein gewisser Teil des Schalls unkontrolliert, aber breitbandig über die mitschwingende Türverkleidung abgestrahlt. Jetzt strahlt überwiegend die Membran ab, dieses aber mit einer ausgeprägten Resonanzüberhöhung.

Noch weitere Aktionen an der Türpappe folgen zu lassen scheint mir nicht sinnvoll: die Resonanz dürfte nicht durch die Pappe begünstigt werden. Diese schwingt zumindest nicht stärker bei dieser Frequenz.

Ich meine dass die verbleibenden Probleme eher durch stehende Wellen im Bassbereich bzw. Reflexionen im Mittenbereich verursacht werden, eher nicht durch schwingende Flächen.

Das mit der etwas größeren Leistung, 4-Kanal Verstärker und DSP habe ich bereits in Arbeit. In Form eines Selbstbaus. Dabei wird sich auch das Problem der vorgegebenen EQ-Frequenzen nicht stellen.

Ein paar Eckdaten des Bauvorhabens:
Integrierter Verstärker mit DSP
- Endstufe mit 4x 35W (Sinus)
- Digitale PEQ-Filter (mit völlig frei einstellbaren Werten)
- und natürlich LZK
- In die Werks-HU kommt ein AD-Wandler, von dort geht es über S/PDIF zum DSP-Verstärker.

Das größte Problem ist die ganze Entwicklungs- und Programmierarbeit... aber ich wollte ja schon lange mal was mit digitalen Filtern basteln

viele Grüße
Martin
der_Maulwurf
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 22. Sep 2012, 19:25
Na das wird ja mal was richtig spannendes!!!
Ein Verstärkerselbstbau mit integriertem DSP ebenfalls Marke Eigenbau - ich würde mich am Ende sehr über ein Bild des Ergebnisses freuen mit Angaben zur Bauzeit und vor allem interessiert mich, was du wie programmierst und wo die Programme dann arbeiten!

cheers Roman
Feuerwehr
Inventar
#17 erstellt: 22. Sep 2012, 19:56
Sag mal, was hast Du von dem Pioneer System erwartet? Das hat noch nicht mal eine richtige Weiche.
Für wenige Euro mehr hättest Du ebenfalls von Pioneer das TS-E170Ci bekommen können, und das spielt so etwa ein Lichtjahr über Deinem.
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 22. Sep 2012, 20:06
Hi Roman,

klar wird es einen detaillierten Bericht darüber geben!

Wobei sich das Ganze aber schon in die Länge ziehen wird. Mit der Schaltungsentwicklung bin ich demnächst fertig. Dann kommen die Platinen-Layouts.

Langwierigster Punkt wird die Realisierung der Digitalfilter sein. Da muss erst mal die Theorie verstanden sein, und dann eine Realisierung im FPGA Baustein gefunden werden. Die LZK ist dagegen fast geschenkt, da digital recht einfach realisierbar.

Außerdem müssen auch noch 2 Mikroprozessoren (einer davon im Fernbedienteil) programmiert werden. Und ich werde wohl auch noch ein kleines Windows-Programm für die Einstellarbeiten schreiben müssen...

Es darf also ruhig ein langer Winter kommen...

Ich will das Teil möglichst kompakt bauen, da ich im bisher nur 2 Stellen ausmachen konnte wo ich überhaupt was hinschrauben kann: zwischen Beifahrersitz-Gestell und Fußmatte, und seitlich im Laderaum. An beiden Stellen geht es aber recht eng zu. Hinter dem Handschuhfach will ich nicht, da ich mit Sicherheit Anfangs oft an das Gerät ran muss.

Die Platznot wäre bei einer gekauften Lösung von DSP + Endstufe aber noch größer .

Der DSP-Verstärker wird wahrscheinlich ca. 130 x 100 x 45mm groß. Um das zu schaffen verwende ich ein Kühlaggregat mit temperaturgeregeltem Lüfter, sowas baut wesentlich kleiner als ein leistungsmäßig vergleichbarer passiver Kühlkörper.

Als Endstufe verwende ich den TDA7560, ein 4-Kanal Verstärkerbaustein. Dem wird aber ein Spannungswandler vorgeschaltet, so dass er immer mit 18V versorgt wird. Dann ergeben sich pro Kanal 35W an 4 Ohm bei 1% THD. Sehr kompakte Lösung.

Kostenmäßig macht ein Selbstbau aber nicht wirklich Sinn. Ich schätze mal es werden am Ende ca. 300€ an Material werden.

viele Grüße
Martin
Elektronisator
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 22. Sep 2012, 20:23
Hi Feuerwehr,

dieses System scheint mir aber nicht wirklich ohne Flexarbeiten integrierbar zu sein... (?)

Vom TS-Q172 habe ich etwa 80% der Verbesserung erwartet, die die Mehrheit der Hörberichte bescheinigt. Ich weiß jetzt dass sich diese Verbesserung in meinem Auto nicht eingestellt hat. In einzelnen Aspekten ja, aber im Gesamtempfinden nein.

Wobei ich mich aber generell frage ob es sinnvoll sein kann, ein System dass laut Datenblatt im Meßraum gut performt, für sich genommen also nicht wirklich schlecht zu sein scheint, durch ein anderes zu ersetzen.

Mir scheinen die Einflüsse des Einbaus bzw. Fahrzeugs größer zu sein. Es sei denn das TS-E170 hat zufällig einen Einbruch bei 220 Hz
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