Wo anfangen mit günstigen Akustikverbesserung im Dachboden?

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Peter.1997
Inventar
#1 erstellt: 06. Mai 2022, 00:58
Hallo liebe Leute!

Durch einen Umzug bin ich mit meinem ganzen Kram auf dem Dachboden gelandet, den ich nun etwas wohnlicher gestalten möchte. Es wird dort ein Arbeits-/Wohnzimmer/Studio eingerichtet, indem u.a. Musik gemacht und aufgenommen werden soll.

Die Ausgangslage ist im Prinzip ein leerer Raum mit großen, glatten Rigipswänden. Zwischen Rigips und Dachstuhl ist noch etwas Dämmung und eine Wand ist eine "echte" Hauswand. Die einrichtung ist momentan noch spärlich: Schreibtisch, Fernsehkommode, Sofa und zwei kleine Regale. In Zukunft wird noch mehr Stauraum benötigt, wahrscheinlich in der Form von verschiedenen Kallax-Variationen, doch eins nach dem anderen. De Boden ist mit dünnem Teppich ausgelegt, darunter sind OSB-Platten. Hier 2 Modelle mit einigen Maßen, wie es momentan steht:
2022-05-05 21_25_11-Palette Home mit Bemassungen Dachboden 1

Wenn nichts Gravierendes dagegen spricht, würde ich es gerne so lassen. Wenn sich aber durch Möbel umstellen akustische Verbesserungen erreichen können, dann werden Möbel umgestellt.

Mein Equipment: Als Zuspieler dient der PC, Audiointerface ist ein Focusrite Scarlett Solo aus der 3. Generation. Dahinter dann ein MiniDSP, der die tiefen Frequenzen zu zwei Jamo Sub 800 leitet (links und rechts am Boden neben dem Schreibtisch) und den Rest zu zwei Elac BS 203. Zum Messen habe ich ein UMIK-1.

Allgemein klingt es erwartungsgemäß wie ein großer leerer Raum, etwas hallig und schwammig, wenn man z.B. in die Hände klatscht. Musik hört sich erstaunlicherweise gar nicht schlecht an, aber trockene Bässe sind auch etwas anderes. Nach grobem Einstellen habe ich mein UMIK mal an den Hörplatz gestellt und gemessen:
Erste Messung Dachboden 2 Erste Messung Dachboden Wasserfall

Mal davon abgesehen, dass ich offenbar Hochton hasse, kann ich nicht beurteilen, ob die Ausgangslage gut oder schlecht ist. Die Lautsprecher stehen momentan aus logistischen Gründen noch hinter meinen Bildschirmen, daher ist der Hochtonbereich so verkümmert. Kann man damit trotzdem erstmal arbeiten? Sobald der Umzug fortgeschritten ist, wandert ein LS vom Schreibtisch und beide zeigen dann frei auf den Hörplatz.


Nun weiß ich leider überhaupt nicht, wo ich mit der Optimierung anfangen soll. Das Hauptproblem ist vermutlich, dass ich nicht reich bin. Effektive akustische Behandlung kostet schnell viel Geld, das ich leider nicht habe.

Ich dachte erstmal an eine Kombination aus günstigen Eckabsorbern für den Bassbereich und einige Noppenschaumplatten für die großen leeren Wände. Ich wohne nicht weit vom Musikhaus Thomann entfernt, die Beschaffung wäre also kein Problem. Doch bringen diese Dinger überhaupt was? Mir ist natürlich klar, dass gerade Noppenschaum keine Wunder bewirkt, aber 7 m² Noppenschaum mit 5 cm Höhe über die Wand verteilt macht auch nicht den Eindruck als würde es gar nichts verbessern. Ich möchte ja auch kein professionelles Studio einrichten, es soll nur nicht komplett kacke sein.
Es bestünde auch die Möglichkeit, Absorber selbst zu bauen, ich bin handwerklich recht begabt. Wenn sich der Aufwand also lohnt, steht dem eigentlich nichts im Wege. Evtl. lassen sich dabei sogar optisch ganz schöne Sachen erreichen, zumindest ansprechender als Noppenschaum an die Wand geklebt.


Ich würde mich freuen, Denkanstöße oder irgendwelche Tipps zu bekommen. Vielen Dank für jeden, der sich die Zeit nimmt!
Prim2357
Inventar
#2 erstellt: 06. Mai 2022, 19:06
Moin,

für wen soll hier Musik gemacht und aufgenommen werden?
Wenn das nur halbwegs was werden soll....Kopfhörer.

Aber ich glaube nicht das man bei dem Wasserfalldiagramm über irgendwelche höhere Ansprüche debattieren sollte/müsste...
Peter.1997
Inventar
#3 erstellt: 06. Mai 2022, 20:15
So schlimm also?

Musik gemacht wird mit Freunden und aufgenommen erstmal für private Zwecke. Trotzdem sollte es sich halbwegs in Ordnung anhören und sich einen Schritt vom Amateurhaften abheben.

Als Kopfhörer habe ich DT 770 und DT 990 ovon Beyerdynamic da, trotzdem wäre es schön, sich das Ganze auch mal aus Lautsprechern anhören zu können.
Prim2357
Inventar
#4 erstellt: 06. Mai 2022, 20:31
Peter.1997
Inventar
#5 erstellt: 07. Mai 2022, 00:00
Danke für den Link, allerdings weiß ich nicht ganz, was ich aus dem Forenthread rausziehen soll. Bringt mir die Berechnung der Raummoden für einen "normalen" quaderförmigen Raum denn etwas, wenn ich hier zwischen zwei Dachschrägen sitze?
Prim2357
Inventar
#6 erstellt: 07. Mai 2022, 05:05
Moin,

in dem Link wird eigentlich recht deutlich besprochen wie man vorgehen sollte um einen Raum zu optimieren.
Messungen machen, und die entsprechenden Maßnahmen zur Behebung der Probleme zielgerichtet angehen.

Ich hatte gehofft das du daraus die Erkenntnis ziehst, das man so einfach lapidar aus der Ferne nicht zielgerichtet helfen kann.
Auch das eine Problembehebung ohne deutliche Veränderungen des Raumes, vor allem im Bassbereich, nicht machbar ist.

Hier jetzt zu sagen hänge hier drei Absorberchen an die Wand, dort noch zwei Diffusoren dazu, ist noch nicht einmal richtig amateurhaft.

Um sich das Ganze auch mal über Lautsprecher anhören zu können, einfach die Lautsprecher und den Hörplatz in ein wirklich kleines Stereodreieck bringen und im absoluten Nahfeld hören, da hier die Raumeinflüsse etwas geringer sind.

An die linke Schräge dann einen 10cm Basotect Absorber im Bereich der Erstreflexion des linken LS, und sonst wie gesagt den KH nutzen.

Tut mir leid für die geringe Hilfestellung
13mart
Inventar
#7 erstellt: 09. Mai 2022, 10:47

Peter.1997 (Beitrag #1) schrieb:
Allgemein klingt es erwartungsgemäß wie ein großer leerer Raum, etwas hallig und schwammig, wenn man z.B. in die Hände klatscht. Musik hört sich erstaunlicherweise gar nicht schlecht an, aber trockene Bässe sind auch etwas anderes.

Die Lautsprecher stehen momentan aus logistischen Gründen noch hinter meinen Bildschirmen, daher ist der Hochtonbereich so verkümmert. Kann man damit trotzdem erstmal arbeiten?


Hören kann man, wie es gefällt. Aber arbeiten, also Musik aufnehmen? Sorry, das wird so nichts.

Gruß Mart

p.s. Noppenschaumstoff an den Wänden schluckt noch mal Hochtonenergie.
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