Neue Wohnung, Nachhall in den Griff bekommen

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KwieKatze
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Dez 2020, 20:56
Guten Abend zusammen,

die Sanierung meiner Eigentumswohnung ist weitestgehend abgeschlossen und überlege derzeit, wie ich das Optimum aus meiner Anlage herausholen kann. Hörplatz ist die Couch, ich nutze einen Elac EA101EQ-G als Verstärker und die W8-1772 im Herstellerentwurf entzerre ich mit Dirac, was soweit auch ganz gut funktioniert. Einzig der Nachhall bereitet mir noch Probleme, für die ich noch eine Lösung suche und euch um Rat bitte. Anbei seht ihr zwei Fotos des derzeitigen Wohnzimmers. Die Wände sind alle noch sehr nackt, bis auf zwei Wandregale zwischen den Lautsprechern ist aber nichts geplant.

P1002486

P1002487

Vorhanden sind noch vier 100x50x10 cm ( HxBxT) Breitbandabsorber aus Basotect, von denen ich für die ersten Messungen drei Stück hinter der Couch und an der Wand hinter den Lautsprechern platziert habe. Die Ergebnisse sind meines Erachtens alle nicht wirklich zufriedenstellend

Messung ohne Absorber:
Ohne Absorber

Messung mit drei Absorber hinter der Couch:
Absorber hinter Couch

Messung mit drei Absorber hinter den Lautsprechern:
Absorber hinter LS

Eine Überlegung die ich derzeit habe, ist einen 150x60 cm großen Diffusor hinter der Couch anzubringen und die Absorber an anderen Positionen zu verwenden. Ein großer Bodenteppich ist auch geplant.

Für Hilfe und Tipps wäre ich sehr dankbar


Viele Grüße,
Carsten


[Beitrag von KwieKatze am 17. Dez 2020, 20:58 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#2 erstellt: 17. Dez 2020, 22:02
Hmm, könntest du noch RT60 und Frequenzgang zeigen?

Nachhalltechnisch ist das ja echt "ein Klassiker": Erhöhter Nachhall im oberen Mittelton, im Grundton bis auf einzelne Spitzen ok und dann die volle Dröhnung im Bassbereich

Der Diffusor ist sicher eine gute Idee, ich finde zu viele glatte Wände erzeugen einen recht kalten und harten Klang. Dementsprechend sind auch die Regale gut. Den linken Lautsprecher würde ich noch mehr aus der Ecke rausholen, und auch mit Einwinkelung spielen falls das noch nicht geschehen ist.
Ansonsten tut ein Teppich sicher gut, und man kann auch mit versteckter Absorption spielen: Unter Tischen, Stühlen, Kommoden, etc.
Absorber halt an den Wänden verteilen. Die Breitbänder haben ja den Vorteil dass sie vertikal homogen abstrahlen, dafür im Hochton ziemlich gerichtet -> Absorber eher nicht in Abstrahlrichtung der LS aufhängen.

War bei den Messungen Dirac an? Dann würde ich sagen dass es da noch Optimierungspotential im Bass und Hochton gibt. Wäre jedenfalls mein Eindruck aufgrund der gezeigten Messungen.
Kopfsache
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Dez 2020, 10:03
Ich häng mich hier mal dran, weil ich es interessant finde, welche wohnraumfreundlichen Lösungen es evtl. gibt.
Die Aufstellung/Hörplatz soll aber nicht noch verändert (Ausrichtung auf kurze Wand, Hörplatz bei 38% Tiefe, rechts/links symmetrisch) werden?

So wie ich das Standardvorgehen bisher verstehe, heißt es, die Ecken deckenhoch mit Bassfallen zustellen, die Erstreflexionspunkte mit Absorbern behandeln und 10-25% der gesamten Wand- und Deckenfläche ebenfalls absorbierend gestalten.
Bin mal gespannt, was hier noch für Ideen (PSI AVAA?) kommen.
KwieKatze
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Dez 2020, 10:20
Guten Morgen,

anbei der Frequenzgang. Und ja, es gibt noch Optimierungspotenzial mit Dirac, ich habe es für den Anfang nur grob eingemessen und nicht viel herumgespielt.

Frequenzgang

Und hier die RT60 Diagramme, einmal der linke, einmal der rechte und zum Schluss beide Lautsprecher gemessen.

RT60 Links

RT60 Rechts

RT60 Beide


Ansonsten tut ein Teppich sicher gut, und man kann auch mit versteckter Absorption spielen: Unter Tischen, Stühlen, Kommoden, etc.


Das ist sicher eine gute Idee, darauf bin ich noch nicht gekommen.


Absorber eher nicht in Abstrahlrichtung der LS aufhängen


Das heißt also eher links und rechts im Raum, korrekt? Da passen sie leider nur nicht gut hin und ich müsste eine andere Lösung finden. Bisher überlege ich auf jeden Fall noch einen Teppich zu legen und einen großen Diffusor für hinter die Couch selbst zu bauen.


Die Aufstellung/Hörplatz soll aber nicht noch verändert (Ausrichtung auf kurze Wand, Hörplatz bei 38% Tiefe, rechts/links symmetrisch) werden?


Nein, die Aufstellung bleibt unverändert, lediglich etwas Eindrehen der Lautsprecher wäre denkbar.


Viele Grüße,
Carsten
Kopfsache
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Dez 2020, 11:00

Die Breitbänder haben ja den Vorteil dass sie vertikal homogen abstrahlen, dafür im Hochton ziemlich gerichtet -> Absorber eher nicht in Abstrahlrichtung der LS aufhängen.

Die Schlussfolgerung habe ich nicht wirklich verstanden. Was ist denn mit "nicht in Abstrahlrichung der LS" gemeint? Bezieht sich das nur auf die Situation, in der man zwischen Absorber und Diffusor wählt? Hätte da eher gedacht, dass Diffusoren erst ab einem gewissen Mindestabstand zum Hörplatz wirklich effektiv wirken.
quecksel
Inventar
#6 erstellt: 18. Dez 2020, 12:57

Die Schlussfolgerung habe ich nicht wirklich verstanden. Was ist denn mit "nicht in Abstrahlrichung der LS" gemeint? Bezieht sich das nur auf die Situation, in der man zwischen Absorber und Diffusor wählt? Hätte da eher gedacht, dass Diffusoren erst ab einem gewissen Mindestabstand zum Hörplatz wirklich effektiv wirken.


Gemeint ist dass man bei einem so großen Breitbänder der im Hochton sehr stark nach vorne gerichtet abstrahlt diesen Hochton nicht zu stark bedämpfen will, da eh schon so wenig davon als Diffusschall vorhanden ist. Wenn ich den Absorber allerdings in Abstrahlrichtung aufhänge dann wird ein großer Anteil des Hochtons absorbiert. Also lieber seitlich, drüber oder dahinter aufhängen. Mit der Wirksamkeit von Diffusoren hat das nix zu tun.

Der Punkt bzgl Diffusoren ist aber trotzdem ein interessanter. Funktionieren wird das Ding sicher auch bei relativ geringen Abständen, die Frage ist ob es psychoakustisch sinnvoll ist. Ich vermute aber dass eine diffusere Reflektion hier das geringere Übel ist.



anbei der Frequenzgang. Und ja, es gibt noch Optimierungspotenzial mit Dirac, ich habe es für den Anfang nur grob eingemessen und nicht viel herumgespielt.


Danke. Die Frequenzgänge sehen ja einigermaßen aus wie es zu erwarten war. Interessant nur dass sich die Kanalsumme im Bass so viel schlechter misst. Vielleicht könnte man da mit Dirac etwas tricksen: Die Kanäle unterschiedlich entzerren um die Summe zu einem schöneren Fgang zu überreden.
Auch interessant dass sich bei der Einzelmessung die leichte Überhöhung um 3kHz zeigt, in der Summe aber nicht. Sind aber eher Details die man gegen Ende behandeln kann.

Nachhall sieht ja ziemlich schön aus, was etwas mit den Wasserfällen kontrastiert. Eine ähnliche Erfahrung habe ich auch schon gemacht und würde mich da eher nach dem Wasserfall richten.


Das heißt also eher links und rechts im Raum, korrekt? Da passen sie leider nur nicht gut hin und ich müsste eine andere Lösung finden.


Wie siehts mit der Decke aus? Ansonsten kann man auch mit partiell abgedeckten Absorbern spielen, also zum Beispiel 50 mm Basotect mit 50% Abdeckung durch Holzpaneele, siehe hier. Über Absorberdicke und Abdeckungsgrad kann man dann den Frequenzbereich maximaler Absorption steuern. Würde die Simulation hier aber nicht zu ernst nehmen.
Gestaltet man die Abdeckung unregelmäßig so ergibt sich auch noch ein gewisser Diffusionseffekt.
Ralf77
Stammgast
#7 erstellt: 18. Dez 2020, 14:44
Hallo zusammen,

Falls noch nicht bekannt, dann gibt es bei Hofa meiner Meinung nach jetzt sehr stylische Decken- und Wandsegel.
Preislich noch ok und laut Datenblatt mit guter Wirksamkeit.

Ich habe mir Wandsegel bereits im Home-Office montiert und bin zufrieden.
Grüße,
Ralf
KwieKatze
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 18. Dez 2020, 14:50

Gemeint ist dass man bei einem so großen Breitbänder der im Hochton sehr stark nach vorne gerichtet abstrahlt diesen Hochton nicht zu stark bedämpfen will, da eh schon so wenig davon als Diffusschall vorhanden ist. Wenn ich den Absorber allerdings in Abstrahlrichtung aufhänge dann wird ein großer Anteil des Hochtons absorbiert. Also lieber seitlich, drüber oder dahinter aufhängen


Diese Aussage kann ich inzwischen definitiv bestätigen. Gestern als ich die Messung mit den drei Absorbern hinter der Couch vorgenommen habe, habe ich noch keine Musik gehört, heute jedoch schon und die Höhen werden zumindest für meine Ohren zu stark geschluckt, die Wiedergabe fällt insgesamt eher dumpf aus, weshalb ich von Absorbern direkt hinter der Couch zumindest in meinem Szenario mit Breitbandlautsprechern nicht überzeugt bin.

Ich denke hier eher über einen Diffusor nach, eine Fläche von circa 2 x 1 Meter wäre problemlos möglich. Hier muss ich mich noch ein wenig mit QRDude befassen. Bei dem geringen Abstand zur Wand (circa 50 cm) darf ich wohl keine Wunder von einem Diffusor erwarten.
Ein solcher Aufbau scheint mir momentan am sinnvollsten. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, bevor ich demnächst anfange hunderte von Klötzchen zu schneiden und zu schleifen, um am Ende gesagt zu bekommen, das das sinnlos war und keinen Effekt haben wird

QRDude


Sind aber eher Details die man gegen Ende behandeln kann.


Ja genau, das sind Feinheiten, auf die ich später einen genaueren Blick werfen würde, wenn es um das Feintuning geht.


Wie siehts mit der Decke aus?


Also die Deckenhöhe beträgt 2,5 Meter, aus optischen Gründen würde ich sie vorerst unbehandelt lassen, auch wenn mir natürlich bewusst ist, das ich hierüber auch einiges optimieren kann. Mir ist die Wohnlichkeit wichtiger als die Akustik.


[Beitrag von KwieKatze am 18. Dez 2020, 15:14 bearbeitet]
13mart
Inventar
#9 erstellt: 18. Dez 2020, 18:15

KwieKatze (Beitrag #4) schrieb:

Und hier die RT60 Diagramme, einmal der linke, einmal der rechte und zum Schluss beide Lautsprecher gemessen.
Bisher überlege ich auf jeden Fall noch einen Teppich zu legen und einen großen Diffusor für hinter die Couch selbst zu bauen.



Ich finde, die Diagramme zum Nachhall sehen recht gut aus.
Da helfen Difussoren sicher noch weiter, aber im Mittel- und
Hochtonbereich muss nicht weiter absorbiert werden.

Gruß Mart
quecksel
Inventar
#10 erstellt: 19. Dez 2020, 00:17
Wie oben geschrieben, der Wasserfall sagt etwas anderes. Ich habe auch die Erfahrung gemacht dass es sich lohnt da etwas genauer hinzuschauen als es RT60 erlaubt.



Ein solcher Aufbau scheint mir momentan am sinnvollsten. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, bevor ich demnächst anfange hunderte von Klötzchen zu schneiden und zu schleifen, um am Ende gesagt zu bekommen, das das sinnlos war und keinen Effekt haben wird


Hmm, hab nochmal etwas in meinen Unterlagen gewühlt und folgendes von Floyd Toole gefunden: Klick. Ab Seite 21 gehts zur Raumakustik los, auf Seite 23 der relevante Teil. Zitat:


Many homes do not allow us the luxury of sitting away from the back wall. In those cases the last thing one would do is put diffusers directly behind the listeners’ heads. Even a hard flat wall can disrupt the front soundstage. A simple demonstration can convince you, or your customer that something is wrong. While listening to the mono pink noise, just hold an upholstered cushion or pillow behind the head of a listener in the stereo seat. Usually the image tightens right up


Ich bin niemand der Tooles Ansichten zu 100% teilt, aber die Aussage oben klingt für mich plausibel. Ist natürlich auch Geschmackssache, manche wollen in einer Klangwolke eingehüllt werden und andere superpräzise Lokalisierung.
Vorausgesetzt man folgt Tooles Vorschlag ist natürlich die Frage wie man währenddessen den Hochton erhalten kann. Ideen:
1. Mit Dirac den Hochton einfach nach oben regeln.
2. Absorption hinter der Couch im Hochton weniger stark gestalten.
3. Lautsprecher (ideal nach innnen) einwinkeln, sodass mehr Hochton als Diffusschall vorhanden ist. Reduzierten Direktschallhochton mit Dirac ausgleichen.

Nummer drei wäre wohl meine Präferenz, wobei man auch erstmal kurz eins probieren kann und schaut obs dann nicht zu scharf wird. Und der Test mit Absorber hinter den Kopf halten ist sicher auch interessant.
KwieKatze
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Dez 2020, 15:36
Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank bis hierhin, ihr habt mir bereits viel weitergeholfen, auch wenn sich an der Situation effektiv nicht viel verändert hat
Ich habe heute den linken Lautsprecher etwas mehr aus der Ecke geholt und noch einmal mit und ohne Absorber hinter der Couch gemessen. Die beiden Szenarien habe ich jeweils mit Dirac neu eingemessen.

IMG_20201219_115443

Hier zunächst die Messung des Frequenzgangs. Zwar fällt der Frequenzgang mit den drei Absorbern besonders im Grundton linearer aus und sollte rein von der Messung her besser klingen, jedoch habe ich beim Sitzen auf der Couch und insbesondere beim Hören das Gefühl in Watte eingepackt zu sein und viele Mitten und Höhen klingen nicht so klar oder gehen zum Teil sogar unter. Das Ganze ist begleitet von einem unangenehmen Druckgefühl auf den Ohren.

Messung mit Absorber

Messung ohne Absorber


Und hier noch einmal das Wasserfalldiagramm. Auch hier ist ersichtlich, das es mit Absorbern deutlich gedämpfter zugeht, jedoch ist der Unterschied im Praxistest für mich kaum herauszuhören. Für mich steht inzwischen fest, das ich mit Absorbern an der Rückwand wohl nicht glücklich werden kann. Ich könnte mit kleineren vereinzelten Absorbern spielen, die Messungen jetzt zeigen aber bereits, das ich da keine Wunder erwarten darf und kann, wenn die Absorbationsfläche abnimmt.

Messung mit Absorber WF

Messung ohne Absorber WF


Hmm, hab nochmal etwas in meinen Unterlagen gewühlt und folgendes von Floyd Toole gefunden: Klick. Ab Seite 21 gehts zur Raumakustik los, auf Seite 23 der relevante Teil.


Das alles liest sich sehr interessant und demnach zufolge wäre ein Diffusor wohl das Schlechteste, was ich tun könnte. Ich würde es natürlich trotzdem gerne ausprobieren, leider kann man sich einen passenden Diffusor schlecht oder besser gesagt gar nicht irgendwo ausleihen und viel praktische Erfahrung scheint es hier auch leider nicht zu geben
Die Alternative wäre die Wand weiterhin komplett nackt zu lassen und zu hoffen das der Teppich, der demnächst folgt, den Nachhall weiter reduzieren wird. Aber das fühlt sich für mich irgendwie nicht richtig an.


Viele Grüße,
Carsten
Prim2357
Inventar
#12 erstellt: 19. Dez 2020, 20:02
Hallo,

vllt habe ich es ja nicht gesehen,
kannst du mal die Absorber hinter dem Hörplatz zeigen?

Zu den Messungen,
kannst du mal testweise einen Lautsprecher verpolen, und neu messen (egal ob mit oder ohne Absorber)
KwieKatze
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Dez 2020, 21:15
Hi,

ich kann gerne noch ein Bild davon machen, aber ich habe die drei Absorber provisorisch auf die Rücklehne der Couch gestellt und an die Wand angelehnt.

Was genau meinst du mit verpolen bzw was muss ich hierfür tun?


Viele Grüße,
Carsten
Prim2357
Inventar
#14 erstellt: 19. Dez 2020, 21:31

KwieKatze (Beitrag #13) schrieb:
Was genau meinst du mit verpolen bzw was muss ich hierfür tun?

An einem Lautsprecheranschlussterminal die Kabel tauschen.

Die Absorber standen dann deutlich näher am Ohr, wie bei Wandaufhängung?
Wie weit ist der Kopf / Ohr von der Wand entfernt?
GAREA
Inventar
#15 erstellt: 19. Dez 2020, 23:49

KwieKatze (Beitrag #13) schrieb:
Was genau meinst du mit verpolen bzw was muss ich hierfür tun?


Der Summenfrequenzgang (L+R) stimmt in einigen Bereichen nicht mit der Summe der Einzelfrequenzgänge überein. Sehr gut zu sehen z.B. zwischen ~55 und 80 Hz, wo das Summensignal stark einbricht. Also stimmt was mit der Phase zwischen L und R nicht, weil dieser Einrbuch ja nicht bei den Einzelmessungen auftaucht.

Das wird aber eher am Raumeinfluss liegen. Sonst müsste der Summen-FG ja noch schlimmer aussehen, wenn alle Frequenzen links und rechts um 180° verschoben abgestrahlt würden (wie im Falle einer einseitigen Verpolung)? Aber in vielen Bereichen passt die Phase ja.


[Beitrag von GAREA am 20. Dez 2020, 00:04 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#16 erstellt: 20. Dez 2020, 00:37

Das alles liest sich sehr interessant und demnach zufolge wäre ein Diffusor wohl das Schlechteste, was ich tun könnte. Ich würde es natürlich trotzdem gerne ausprobieren, leider kann man sich einen passenden Diffusor schlecht oder besser gesagt gar nicht irgendwo ausleihen und viel praktische Erfahrung scheint es hier auch leider nicht zu geben


Chaotisch teilweise vollgestellte Bücherregale geben auch gute Diffusoren ab. Ist natürlich auch ein Aufwand.
Prim2357
Inventar
#17 erstellt: 20. Dez 2020, 08:40
Ein Bücherregal hinter dem Sofa?
Glaub ich nicht daran.

Für nen Diffusor ist der Kopf m.E. viel zu nah an der Wand/Diffusor.
Laut Foto könnte man doch der Couch durchaus noch Luft im Rücken gönnen, Platz ist vorhanden und optisch wirkt das dann schön aufgelockert,
zudem kann man dahinter viel besser sauber machen...

Und dann vllt Kombielemente von Vicoustic oder anderen Firmen testen.
Gibt ja entsprechende Hybride.
Reinhard von der Hörzone könnte man auch mal befragen:
https://www.hoerzone...w-panel-i-birke.html
KwieKatze
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 20. Dez 2020, 13:00
Hallo zusammen,

anbei die angefragten Messungen mit verpolten rechten Lautsprecher. Zunächst einzeln gemessen, der linke Lautsprecher war normal angeschlossen.

Rechter LS verpolt

Hier ist der Frequenzgang nur für den rechten Lautsprecher, einmal normal und einmal verpolt zu sehen.

Rechter LS verpolt vs. normal

Und hier beide Lautsprecher zusammen gemessen, einmal normal (gelbe Linie) und einmal mit dem rechten Lautsprecher verpolt (blaue Linie)

Beide LS, Rechter LS verpolt vs. normal


Die Absorber standen dann deutlich näher am Ohr, wie bei Wandaufhängung?
Wie weit ist der Kopf / Ohr von der Wand entfernt?


Nein, ich habe die Absorber quasi so gestellt, als würden sie an der Wand hängen. Bei einer tatsächlichen Wandaufhängung würden sie vielleicht noch 10 bis 15 cm höher hängen.
Die Ohren sind circa 35 cm von der Wand entfernt.


Laut Foto könnte man doch der Couch durchaus noch Luft im Rücken gönnen


Ja, das wäre möglich, mehr als 15 bis 20 cm wären aber nicht drin. Dann würde der Abstand des Ohres immerhin um die 50 cm von der Rückwand aus betragen.


Für nen Diffusor ist der Kopf m.E. viel zu nah an der Wand/Diffusor.


Ja, das ist grundsätzlich auch richtig. Wenn man allerdings ein wenig mit QRDude spielt, kann man sehen, das bei geringer Klötzchenhöhe der minimale Abstand zur Wand sinkt. In folgendem Beispiel beträgt die Klötzchenhöhe 5 cm und der minimalste Abstand zur Rückwand sollte laut Berechnung 31 cm betragen. Die Frage ist natürlich, in wieweit das in der Praxis funktioniert.

Unbenannt

Meine Idee wäre mit den zu sehenden Daten (N23 Panel, maximal 5 cm Klötzchenhöhe, 4 cm Klötzchenbreite) zwei Panele in der Größe von 92x92 cm zu bauen und die Couch ein paar cm weiter nach vorne zu holen. Der Diffusor würde dann, zumindest theoretisch von 1645 bis 6880 Hz arbeiten.


Und dann vllt Kombielemente von Vicoustic oder anderen Firmen testen.
Gibt ja entsprechende Hybride.
Reinhard von der Hörzone könnte man auch mal befragen:
https://www.hoerzone...w-panel-i-birke.html


Die Panele finde ich sehr interessant und behalte sie definitiv im Hinterkopf, aber das ist preislich, zumindest momentan, nicht drin. Vier bis sechs Stück müssten es dann vermutlich schon sein, um eine gewisse Wirkung zu erzielen.


Viele Grüße,
Carsten


[Beitrag von KwieKatze am 20. Dez 2020, 13:07 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#19 erstellt: 20. Dez 2020, 14:15

Und hier beide Lautsprecher zusammen gemessen, einmal normal (gelbe Linie) und einmal mit dem rechten Lautsprecher verpolt (blaue Linie)


Die normale Polung (gelb) sollte schon die richtige sein, dafür spricht der niedrigere Pegel und die Auslöschung im Tiefbass bei der blauen Linie.


Ja, das ist grundsätzlich auch richtig. Wenn man allerdings ein wenig mit QRDude spielt, kann man sehen, das bei geringer Klötzchenhöhe der minimale Abstand zur Wand sinkt. In folgendem Beispiel beträgt die Klötzchenhöhe 5 cm und der minimalste Abstand zur Rückwand sollte laut Berechnung 31 cm betragen. Die Frage ist natürlich, in wieweit das in der Praxis funktioniert.


Wieder nach Toole: Akustische Elemente sollten idealerweise bis zwei-/dreihundert Hertz wirksam sein. Das ist etwas utopisch, aber unter 800 ist schon sinnvoll imo. Da bist du mit so einem flachen Absorber weit weg.

Alternative die mir gerade eingefallen ist: Reflektionsausfallrichtung ändern. Mit so einem Profil zum Beispiel:

wegreflektieren

Die Wandreflektion schwirrt dann quasi über den Kopf hinweg.
KwieKatze
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 20. Dez 2020, 19:13
Danke, das ist auch eine gute Idee

Also ich denke ich werde die Couch ein wenig weiter von der Wand abrücken und dann entweder soetwas selbst bauen oder auf eine Hybridlösung setzen. Folgende zwei Produkte finde ich nebenbei erwähnt noch sehr interessant und erschwinglich: Klick und Klick

Ersteres wäre im Grunde genommen eine Hybridlösung mit Absorber und Reflexion nach unten sowie oben, letzteres wären wieder Absorber, aber welche die mir tatsächlich sehr gut gefallen und mit dem Abrücken der Couch gut funktionieren könnten. Leider findet sich auf der Website kein Diagramm über die Wirksamkeit.


Viele Grüße,
Carsten
BassTrap
Inventar
#21 erstellt: 21. Dez 2020, 16:44
Linker und rechter Lautsprecher spielen zwischen 50 und 80Hz nicht phasengleich. Einer der beiden driftet ab.
Ich würde den Frequenzgang die beiden zusammen spielend mal direkt nebeneinander gestellt messen, einmal mit und einmal ohne Dirac.
sakly
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 23. Dez 2020, 07:20

BassTrap (Beitrag #21) schrieb:
Linker und rechter Lautsprecher spielen zwischen 50 und 80Hz nicht phasengleich. Einer der beiden driftet ab.


Die Messungen zeigen für mich deutlich, dass das Raumeinflüsse sind. Im Nahfeld oder Freifeld würde das sicher anders aussehen.
Penny09
Inventar
#23 erstellt: 23. Dez 2020, 09:19
Unabhängig vom eigentlichen Thema muss ich hier einfach mal schreiben, dass du eine sehr schöne Wohnung hast. Das sieht richtig schick, gemütlich und stimmig aus!
KwieKatze
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 23. Dez 2020, 18:29
Guten Abend,


Unabhängig vom eigentlichen Thema muss ich hier einfach mal schreiben, dass du eine sehr schöne Wohnung hast. Das sieht richtig schick, gemütlich und stimmig aus!


Danke
Ganz fertig ist es noch nicht, gestern habe ich endlich die Fensterlaibung eingebaut (Eigentumswohnung, von Boden bis Decke kernsaniert), jetzt zieht es immerhin nicht mehr so und tatsächlich wirkt es sich auch ein wenig in positiver Richtung auf die Messungen aus

Ich habe mich jetzt dafür entschieden es mit Hybridpanelen zu versuchen, weiterhin habe ich mir zwei Basstraps bestellt und die Couch um 15 cm nach vorne gezogen. Der Teppich sollte auch demnächst eintreffen und sobald alles angekommen und an Ort und Stelle ist, geht es hier weiter. Schon einmal ein frohes Fest


Viele Grüße,
Carsten
quecksel
Inventar
#25 erstellt: 11. Jan 2021, 13:53
Und, schon Fortschritte?
Vinylo
Stammgast
#26 erstellt: 12. Jan 2021, 17:50
QRDude kenne ich noch nicht. Scheint für die Berechnung von so "Hochhaus"-Diffusoren zu sein. Thema interessiert mich. Wo gibts diese Software, kann es leider nicht ergoogeln. Danke
KwieKatze
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 17. Jan 2021, 00:03

quecksel (Beitrag #25) schrieb:
Und, schon Fortschritte? :)


Nein, leider sind die Hybridpanel und Basstraps noch nicht eingetroffen. Sobald die Teile da und montiert sind, geht's natürlich weiter
Immerhin kam heute 1 m² RG26-Akustikschaumstoff mit 40 mm Tiefe, den ich nicht sichtbar unter dem Wohnzimmertisch geklebt habe.


Viele Grüße,
Carsten
KwieKatze
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 22. Jan 2021, 21:42
Guten Abend,

heute sind die Hybridelemente angekommen

IMG_20210122_212640

Jetzt fehlen nur noch die Basstraps, die in der nächsten Woche eintreffen. Soweit können sich die ersten Messungen bereits ganz gut sehen lassen, da ist später beim genauen einmessen mit Dirac sicher noch Potential vorhanden.

IMG_20210122_213947

Viele Grüße,
Carsten
quecksel
Inventar
#29 erstellt: 22. Jan 2021, 21:52
Sehr schick Ich würde das mittlere Panel noch um 180° drehen, so sind sie alle gleich ausgerichtet.

Wie klingts?
KwieKatze
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 22. Jan 2021, 23:25
Das mit dem Drehen ist eine gute Idee, das probiere ich direkt morgen mal aus

Ich habe es noch nicht mit Dirac ausgemessen, das mache ich final und sehr genau, sobald die Basstraps da sind. Aber mein erster Eindruck ist gut, ich finde man merkt und hört, das die Reflektionen im Nacken weniger geworden sind.

Ich bin gespannt auf das finale Ergebnis
KwieKatze
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 29. Jan 2021, 15:43
Hallo zusammen,

inzwischen sind die Basstraps eingetroffen und ich habe die Anlage mit Dirac einmal neu eingemessen. So sieht der derzeitige wohnliche Zwischenstand aus, später folgt wie erwähnt noch ein Wandregal, wobei dieses wohl nicht mehr viel an den vorläufigen Ergebnissen ändern wird.

IMG_20210129_121114

IMG_20210129_121216


Ein Effekt meiner Maßnahmen ist in den Messungen definitiv nachzuweisen und auch klanglich bildet er sich ab. Ich habe tatsächlich das Gefühl, das besonders der Tieftonbereich nun durch die Basstraps präziser klingt. Ansonsten fällt der Effekt meiner Maßnahmen zur Reduzierung der Nachhallzeiten zumindest aus technischer Sicht eher mäßig aus, auch wenn ich für's erste definitiv zufrieden bin.

messung-ohne-absorber-wf_1063959

Wasserfall mit Absorber

Was ich gemacht habe: Hinter den Lautsprechern stehen zwei Basstraps, an der Rückwand hängen drei Hybrid-Akustikelemente mit den klassischen Abmessungen von 50 x 100 cm, jedoch 5 cm Dicke. Ich habe mich hier bewusst für etwas dünnere entschieden, da noch dickere wie zu Beginn geschrieben mir das unangenehme Gefühl von "in Watte gepackt" zu sein gegeben haben. Ansonsten wurde unter dem Tisch 1m² Absorber mit 4 cm Dicke verklebt.

Seht ihr noch weitere sinnvolle Maßnahmen? An die Decke werde ich mir nichts hängen, einzig die Couch könnte ich wenige cm weiter nach vorne ziehen, wobei ich nicht denke, das das einen großen Effekt haben wird. Eine weitere Basstrap hinten in der Ecke neben der Couch wäre noch denkbar und ich könnte weiteres absorbierendes Material unsichtbar unter Möbel kleben.


Viele Grüße,
Carsten
quecksel
Inventar
#32 erstellt: 29. Jan 2021, 19:51
Der Effekt sieht besser aus wenn man beachtet dass die Skalierung in deinem ersten Post leicht verschoben ist

Je mehr Absorptionsmaterial du in den Raum einbringst desto weniger wirksam sind weitere Absorber. Du müsstest also nochmal wesentlich mehr Material in den Raum einbringen um den Nachhall zu reduzieren. Lohnt den Aufwand wohl nicht. Da brauchts eher ein anderes Lautsprecherkonzept, vielleicht ähnlich dem Konzept der Dutch&Dutch 8C.

Was zu optimieren bleibt ist der Bass. Die Basstraps haben ja schon mehr gebracht als ich bei ihrer Größe vermutet hätte. Das grundsätzliche Problem bleibt aber bestehen: Durch ihre unterschiedliche Aufstellsituation löschen sich die beiden Kanäle in Summe aus. Wieviel besser es geht zeigt ja die verpolte Messung aus Punkt 18, bzw die Einzelmessungen. Bloß macht verpoltes Hören keinen Spaß, da kann man sich auch gleich Kopfhörer aufsetzen...

Erste Maßnahme wäre wohl den linken Lautsprecher noch weiter in den Raum reinzuholen, sodass er mit dem Sessel den Platz tauscht. Sollte das messtechnisch nicht genug bringen muss man eben die elektronischen Geschütze ausfahren: Mit Dirac die Kanäle einzeln auf gleichen Amplituden- und Phasengang im Bass entzerren. Dann ist die Addition auch wieder konstruktiv. Ich kenne mich mit Dirac leider nicht aus, aber es gibt ja die Dirac bass Control, vielleicht ist das einen Möglichkeit. Ansonsten hätte ich dir MSO empfohlen.
KwieKatze
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 29. Jan 2021, 22:24
Danke für deine zuverlässige Hilfe und deinen Rat


Je mehr Absorptionsmaterial du in den Raum einbringst desto weniger wirksam sind weitere Absorber. Du müsstest also nochmal wesentlich mehr Material in den Raum einbringen um den Nachhall zu reduzieren. Lohnt den Aufwand wohl nicht.


Genau, ich denke mit Absorbern bin ich nun durch, weitere Bemühungen werden vermutlich nicht den erwünschten Effekt haben.



Erste Maßnahme wäre wohl den linken Lautsprecher noch weiter in den Raum reinzuholen, sodass er mit dem Sessel den Platz tauscht.


Leider ist der Effekt, den linken Lautsprecher aus der Ecke weiter in den Raum zu nehmen, kaum messbar bzw. macht keinen signifikanten Unterschied.



Mit Dirac die Kanäle einzeln auf gleichen Amplituden- und Phasengang im Bass entzerren. Dann ist die Addition auch wieder konstruktiv.


Das klingt gut, jedoch habe ich keine Ahnung ob das mit meiner Dirac Version überhaupt geht. Ich habe noch die alte Version 1.1 und nicht Dirac Live. Was ich wohl machen kann, ist den Frequenzgang einzeln anpassen. Mehr ist mit der Version jedoch nicht möglich.

So siehts in Dirac aus:

Beide Kanäle


Hier nur der linke Lautsprecher:

Linker LS

Und hier nur der rechte Lautsprecher:

Rechter LS

Würde das helfen? Vermutlich nicht und ich sitze in einer Sackgasse, ohne auf Dirac Live upzugraden?


Viele Grüße,
Carsten
KwieKatze
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 29. Jan 2021, 23:28
Also ich habe mal ein wenig mit den getrennten Kanälen herumgespielt und konnte tatsächlich eine Verbesserung erzielen. Zumindest laut Messung sieht der Frequenzgang nun insgesamt glatter aus und die Auslöschung bei 60 Hz konnte ich beheben. Ob das ganze zielführend ist, kann ich allerdings nicht beurteilen

Hier einnmal die Kurve für den linken Lautsprecher:

Links

und hier die für den rechten:

Rechts

Und hier der Vergleich des Frequenzgangs einmal beide Kanäle zusammen entzerrt und das Ergebnis meiner manuellen Entzerrung.

Vergleich


Der Praxistest steht morgen dann aus, heute möchte ich die Anlage nicht mehr aufdrehen
quecksel
Inventar
#35 erstellt: 29. Jan 2021, 23:47

Danke für deine zuverlässige Hilfe und deinen Rat


Gerne


KwieKatze (Beitrag #34) schrieb:

Und hier der Vergleich des Frequenzgangs einmal beide Kanäle zusammen entzerrt und das Ergebnis meiner manuellen Entzerrung.

Vergleich


Der Praxistest steht morgen dann aus, heute möchte ich die Anlage nicht mehr aufdrehen :D


Das sieht doch schonmal ein Stück besser aus, so ähnlich hätte ich es mit Dirac auch versucht
KwieKatze
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 30. Jan 2021, 00:39
Okay, wenn das eine Herangehensweise ist, versuche ich es morgen auf diesem Weg weiter zu optimieren.
Das heißt im Umkehrschluss aber vermutlich auch, das ich mir die Einzelmessungem nicht mehr anschauen darf, weil sie ganz fürchterlich aussehen, sondern nur noch die Summenmessung
quecksel
Inventar
#37 erstellt: 30. Jan 2021, 01:57
Im Bass ist eh Mono angemischt, man hört also eh nur die Summenkurve
Prim2357
Inventar
#38 erstellt: 30. Jan 2021, 06:37

KwieKatze (Beitrag #36) schrieb:
Das heißt im Umkehrschluss aber vermutlich auch, das ich mir die Einzelmessungem nicht mehr anschauen darf,....

Doch, natürlich kannst/sollst du auch diese anschauen.
Diese sollten bestenfalls ja auch identisch sein(li+re) um den perfekten Stereoeindruck samt Räumlichkeit zu erhalten.
Nur im Bassbereich sieht man in der Summenmessung dann was die Lautsprecher im Zusammenspiel abliefern, wie sich diese in dem Bereich beeinflussen.
KwieKatze
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 30. Jan 2021, 12:05
Okay, danke für eure Antworten und die Erklärungen
Ich habe noch einmal etwas Zeit in die Optimierung bis 300 Hz investiert, folgendes ist nun im Vergleich zu vorher (beide Lautsprecher zusammen gemessen) heraus gekommen. Die tiefe Auslöschung (siehe hell blauer Graph) bei 60 Hz konnte ich weitestgehend beheben, selbiges gilt für die Überhöhung bei 40 Hz. Leider lässt sich die Auslöschung bei 100 Hz trotz verschiedenster Ansätze in Dirac nicht weiter verbessern, damit muss ich wohl leben.

Gemeinsam vs. getrennt entzerrt

Jeweils einzeln gemessen sieht es so aus. Alles über 300 Hz habe ich unberührt gelassen, ich habe lediglich den Frequenzgang in Richtung 20 kHz ein wenig abfallen lassen.

Links und rechts gemessen

Ich schätze das sieht soweit ganz gut aus? Es klingt auf jeden Fall gut


Viele Grüße,
Carsten


[Beitrag von KwieKatze am 30. Jan 2021, 12:06 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#40 erstellt: 30. Jan 2021, 15:12
Ich denke das sieht gut aus Und wenn du klanglich glücklich bist ist ja alles in Butter
Starspot3000
Inventar
#41 erstellt: 04. Feb 2021, 13:20
Prima, wenn solch eine Maßnahme den gewünschten Effekt erzielt.
Ich habe das vor einiger Zeit auch gemacht und bin richtig happy damit...
13mart
Inventar
#42 erstellt: 04. Feb 2021, 17:52

KwieKatze (Beitrag #39) schrieb:
Alles über 300 Hz habe ich unberührt gelassen, ich habe lediglich den Frequenzgang in Richtung 20 kHz ein wenig abfallen lassen.


Sehr schön, der Königsweg.

Gruß Mart
KwieKatze
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 19. Feb 2021, 09:07
Hallo zusammen,

ich bin noch immer am basteln und versuche den Frequenzganz weiter zu optimieren. Das ist mir auch im Vergleich zur letzten Messung auch gelungen.

Links vs. Rechts

Beide zusammen gemessen

Jedoch beschäftigt mich der starke Einbruch zwischen 80 bis 110 Hz sehr. Interessanterweise berichten auch immer mal wieder andere Mitglieder von diesem Problem, zum Beispiel hier.

Ein Fehler beim Zusammenbau kann und möchte ich ausschließen, ich habe höchstgenau gearbeitet und auch verschiedenste Messungen, beispielsweise die Messung am Hornausgang, belegen das, denke ich. Interessant ist definitiv, das sich der Einbruch hier bereits sehr deutlich abzeichnet

0 Grad Hornausgang

Hier auch noch zwei weitere 0 Grad Messungen mit einen Abstand von 10 und 50 cm zum Treiber. Auch hier ist besonders bei 50 cm Abstand erkennbar, das der Tang Band 1772 offensichtliche Schwächen in diesem Frequenzbereich hat.

Links vs. Rechts 0 Grad 10 cm

Links vs. Rechts 0 Grad 50 cm

Ich bin nun am überlegen, wie ich dieses Bassloch am besten behoben bekomme. Mittels DSP komme ich nicht weiter. Eine Überlegung wäre noch mit der Dämmung zu spielen, aber ich schätze das wird nicht viel ändern. Hier zwei Bilder vom damaligen Lautsprecherbau und der Dämmung:

IMG_20170819_190827

IMG_20170818_144201

Ich habe überwiegend Damping 10 verwendet, in den beiden Senken direkt unter dem Treiber ist etwas Wolle eingerollt eingeschoben. Am Hornausgang ist etwas Bondum 800-Dämmflies verklebt. Das der Fehler hier zu suchen ist, denke ich eher nicht, oder gibt es andere Meinungen?

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich der Einsatz eines Subwoofers, aber ich habe Sorge, das ich mir hierbei andere Probleme mit ins Haus hole.

Wie bewertet ihr die Situation, mit abfinden oder mit der Dämmung spielen bzw. einen Subwoofer integrieren und weiter sehen?


Liebe Grüße,
Carsten
sakly
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 19. Feb 2021, 09:22
Hi,

Wo stehen die Lautsprecher bei der Messung?
KwieKatze
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 19. Feb 2021, 09:52
Hi,

so wie auf den letzten Bildern zu sehen, also nicht vom selben Standort aus gemessen. Fällt das bei einer 0 Grad Messung so stark ins Gewicht?
Unabhängig davon zeichnet sich das Kernproblem ja in wirklich jeder Messung sehr deutlich ab.


Viele Grüße,
Carsten
sakly
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 19. Feb 2021, 11:00
Also auf irgend einem Tisch mitten im Raum?
Du musst bedenken, dass die Messung alle Raumeinflüsse mit berücksichtigt und zeigt. Gerade im Bass sind diese Einflüsse extrem groß und auch extrem abhängig von der Aufstellung und der Messposition.
Der Einfluss wird bei einer Nahfeldmessung natürlich kleiner, ist aber trotzdem da.
KwieKatze
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 19. Feb 2021, 11:38
Ich habe das Mikrofon in Kombination mit einem Stativ in Einsatz und jeweils direkt auf den gemessenen Treiber bzw. Hornausgang ausgerichtet. Das der Raum Einfluss nimmt, ist mir natürlich bewusst, aber um das zu zeigen, wo das Problem liegt, genügt es wohl


Viele Grüße,
Carsten
sakly
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 19. Feb 2021, 11:46
Naja, im Raum hast du die Einflüsse aber nunmal auch 10cm vor der Membran. Du kannst damit also gar nicht so richtig zeigen, dass es ein Problem des Lautsprechers ist, weil du den Raum ja nicht ausschließen kannst.
Für mich sind die Messungen diesbezüglich nicht aussagekräftig.
GAREA
Inventar
#49 erstellt: 19. Feb 2021, 12:14
Wenn möglich, mach mal ne Messung des LS draußen. Da hast du eigentlich nur den Boden-Einfluss.
quecksel
Inventar
#50 erstellt: 19. Feb 2021, 12:14
Ein derartiger Frequenzgangeinbruch ist afaik typisch für backloaded-Hörner. Der Schall aus dem Hornmund summiert sich verzögert mit dem Schall der Membranvorderseite was frequenzabhängige Auslöschungen erzeugt. Überschlägig gerechnet sollte eine Hornlänge von 1.7m eine Auslöschung bei 100 Hz erzeugen.

Gegenmaßnahmen sind schwierig ohne das Gehäuseprinzip ad-absurdum zu führen:
-Bedämpft man das Horn stärker so werden alle Frequenzanteile bedämpft. Die Senke wird reduziert, aber gleichzeitig sinkt der Bassoutput.
-Den Output nur von 80-110 Hz zu bedämpfen könnte evtl mittels eines im Horn platzierten Helmholtz- oder Viertwelwellenresonators funktionieren. Das muss aber simuliert, getestet und gemessen werden. Ergebnis wäre wohl eine komplette Neukonstruktion des Horns.
-Einen oder mehrere Subs dazuzustellen macht das Gehäuseprinzip vollkommen obsolet. Dann kann man den BB gleich in ein kleines geschlossenes Gehäuse stecken und darunter einen fetten Tieftöner stellen. HSB hat das schonmal gemacht, hier mit Koax: Klick.
KwieKatze
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 19. Feb 2021, 13:11

GAREA (Beitrag #49) schrieb:
Wenn möglich, mach mal ne Messung des LS draußen.


Das ist bei knapp 60 kg Gewicht pro Lautsprecher und der dritten Etage als Standort eher nicht so einfach möglich


quecksel (Beitrag #50) schrieb:
Überschlägig gerechnet sollte eine Hornlänge von 1.7m eine Auslöschung bei 100 Hz erzeugen.


Was im Bezug auf mein Szenario ja ganz hervorragend passt.


quecksel (Beitrag #50) schrieb:
Gegenmaßnahmen sind schwierig ohne das Gehäuseprinzip ad-absurdum zu führen


Danke für die ausführlichen Erklärungen, das war wie immer sehr hilf- und lehrreich

Gut, dann habe ich wohl weitestgehend das Optimum aus meinem Setup herausgekitzelt. Ich bin tatsächlich auch mehr als zufrieden mit dem Ergebnis, aber diese Auslöschung springt eben, zumindest in der Messung, direkt ins Gesicht. Für die Behebung des Problems muss ich mir dann wohl neue Lautsprecher bauen

Aber das


Viele Grüße,
Carsten
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