Spitzboden ohne Estrich Trittschall und Körperschall

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Fleckenzwerg
Stammgast
#1 erstellt: 19. Jun 2020, 06:32
Ich war mir nicht sicher, wo das Thema hingehört, ich hoffe ich bin hier richtig...

Wir bauen 2021 ein Haus und wollen den Spitzboden ausbauen. Es kommt Fußbodenheizung ins Erdgeschoss und Obergeschoss. Eigentlich wäre auch eine FBH im Spitzboden nötig, aber meine Überlegung wäre, ob es günstiger nicht auch mit der zusätzlich beheizten Betondecke zwischen Obergeschoss und Spitzboden geht (sogenannte Betonkernaktivierung). Idee: Verlegeabstand in der oberen Betondecke etwas verringern (sagen wir von 30cm auf 20cm) und dafür Estrich und FBH im Spitzboden einfach weglassen. Da wir dort nur das Büro haben werden, müssen es nicht 24° werden, es sollte also ausreichen, das Büro über die darunter liegende Betondecke mitzuheizen. Normalerweise macht man so etwas nicht, weil dann keine Trittschalldämmung vorhanden ist, aber da dort kein Kinderzimmer o.Ä. ist, halte ich das für unkritisch.
Und jetzt endlich spanne ich den Bogen zum Thema HIFI:
Im Büro soll auch ein TV, Sofa, vielleicht ein kleines Heimkino Platz finden. Ist der Fehlende Estrich ein Problem für den durch die Lautsprecher (insbesondere Subwoofer) in die Substanz eingebrachten Körperschall?
Wenn ich es richtig verstehe, sollte doch durch die Betondecke reichlich Masse da sein, die wohl kaum zum Schwingen angeregt werden könnte oder? Da auch bei Heimkinonutzung kaum herumgelaufen wird, sollte Trittschall auch weiterhin kein Thema sein.

Stimmen meine Annahmen oder übersehe ich etwas?
DerHilt
Stammgast
#2 erstellt: 19. Jun 2020, 08:24
Ja, du übersiehst etwas: Trittschall wird durch massive Bauteile (z.B. Betondecken) 1a weitergeleitet. Du wirst den Effekt kennen, dass jemand im Keller bohrt und im Dach glaubst du, der steht neben dir....
Das Mittel für die Verringerung von Trittschallübertragung in darunterliegende Geschosse ist daher, nicht nur traditionell, schwimmender Estrich, mit dem die Lauffläche von der Decke entkoppelt wird.
Man könnte das so machen wie du meinst und dann, falls doch erforderlich, unterhalb der Decke Schallschutzmaßnahmen betreiben (z.B. eine freitragende Unterdecke einbauen). Würde dir aber kein Baufachmann (oder -frau) zu raten, weil es im Neubau keinen Sinn macht.
Fleckenzwerg
Stammgast
#3 erstellt: 19. Jun 2020, 09:14
Vielleicht habe ich mich umständlich ausgedrückt.

Mir ist bewusst, dass Trittschall ohne Estrich nicht gedämmt wird. Ich wollte darauf hinaus, dass oben auf dem Spitzboden wenig gelaufen wird. Wenn ich dort arbeite, sitze ich am Schreibtisch. Wenn dort TV geguckt wird, dann wird auf dem Sofa gesessen.
Daher meine Frage.
Auch wenn gegen Trittschall nicht gedämmt wird, ist mit erhöhtem Körperschall durch die Lautsprecher zu rechnen, bzw. hat das Vorhandensein oder Fehlen des Estrichs Einfluss auf die Geräuschübertragung von LS?
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 19. Jun 2020, 09:27
Raumakustisch hättest Du im Spitzboden nur geringe Nachteile. Schallschutztechnisch wirkt sich jede fehlende Entkopplung aber natürlich immer negativ aus. Wenn Dir eine stärkere Schallübertragung des Kinotons ins restliche Haus egal ist, dann spricht nicht viel gegen die Lösung.

Wie genau muss man sich den Aufbau denn vorstellen? Bodenbelag direkt auf Betondecke?
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 19. Jun 2020, 10:15
Beim Schall innerhalb des Hauses sollte man in der Tat vorsichtig sein, wie schon oben angesprochen, geht es nicht nur um Trittschall, also störende Geräusche durch das Laufen direkt, sondern ja auch um die Entkoppleung des Bodens von angrenzenden Bauteilen, insbesondere auch der aufsteigen Wand etc.

Vielleicht hilft dies um sich der ganzen Sache an zunehmen.

Gruß Uwe
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