Trittschalldämmung bei Holzdecke und 2,90 m Höhe ?

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John-Locke
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 02. Nov 2008, 15:37
Hallo an die Community,
da zum Thema Trittschall relativ wenig geschrieben wird, starte ich diesen Beitrag. Es geht mir in erster Linie darum,
den Trittschall meines Nachbarn über mir zu dämmen. Ich bin
vor kurzem in eine komplett sanierte Altbauwohnung eingezogen.
Obwohl laut Eigentümer die Decken schon abgesenkt wurden, beträgt die Deckenhöhe in meinen Zimmern 2,90 m. Er hätte zwischen zwei Schichten (Rehgips ?) auch eine Wärmedämmung platziert. Nützt aber nix. Wenn Nachbar oben ganz normal geht, wippt gleichzeitig mein Fussboden mit und das dumpfe Klopfen ist zum Teil unerträglich. Besonders wenn ich von der Nachtschicht komme und kurz vorm einschlafen bin. Scheint irgendein Holzboden verbaut worden zu sein.

Meine Frage: ich würde gerne wenns ginge zwei Probleme gleichzeitig mit einer Dämmvariante abschaffen:
1. Trittschalldämmung des Nachbarn kompensieren
2. Meinem Wohnraum gleichzeitig bessere Raumakustik verschaffen, da die Wände quasi nackt und hoch sind (untapeziert - gestrichen) und der Raum extrem reflektiert. Wenn ich ein Musikstück unterbreche, zieht so ein zischender Schall über die Decke hinweg. Polstermöbel sind im Zimmer.

Welche Alternativen, die günstig sind, könnte man anwenden ?

Bitte um Vorschläge, da es bei mir um die wesentlichen Dinge geht und nicht um eine Raumakustik Optimierung.
Aurix
Stammgast
#2 erstellt: 04. Nov 2008, 01:24

John-Locke schrieb:
Wenn Nachbar oben ganz normal geht, wippt gleichzeitig mein Fussboden mit

Ich würde sagen, das haus ist akut einsturzgefährdet
nee, im ernst, wenn das tatsächlich so ist, dann hilft dir kein gebastel mehr. da hilft nur noch estrich und beton.

die raumakustik ist eine ganz andere baustelle. was da hilft, kannst du hier im forum lesen.
snark
Inventar
#3 erstellt: 04. Nov 2008, 12:04
Hi,

wohnst Du zur Miete oder hast Du die Wohnung erworben ? Und wenn letzteres der Fall ist, was wurde im Kaufvertrag zum Thema Schall im Rahmen der Sanierung ausgesagt ?

Dein geschildertes Problem ist typisch für Altbauten mit Holzbalkendecken und ohne bauliche Massnahmen nicht zu lösen. Der Idealfall, einen schwimmenden Estrich aufzubringen, ist aufwendig, weil er in planerische Belange reinspielt und sogar statische Probleme (zusätzliche Lasten aus schwerem Belag) bringen kann.
Bastel-Lösungen bringen Dich jedenfalls nicht weiter, hier sind Fachleute gefragt.

snark
Aurix
Stammgast
#4 erstellt: 04. Nov 2008, 12:12

snark schrieb:
und sogar statische Probleme (zusätzliche Lasten aus schwerem Belag) bringen kann.

deswegen ja der beton dazu

ansonsten: je schneller du den missstand beim vermieter/verkäufer anzeigst und da druck machst (mietminderung?), um so größere chancen hast du, dich nicht auf ewig damit abfinden zu müssen.
John-Locke
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Nov 2008, 16:27
Danke euch beiden.

Ich wohne zur Miete. Heute hatte der Nachbar oben (denke ich jedenfalls) etwas laut Musik laufen. Ich konnte sogar den Text verstehen. Normalerweise bekommt man nur den Schall mit.

Das zweite Problem ist, dass ich in der Nachtschicht arbeite und ständig durch das Wippen und Knattern gerade in der Einschlaf bzw. Anfangsphase aufgeweckt werde. Was soll ich denn machen ? Die gesetzlichen Ruhezeiten berücksichtigen ja die Tagesschichtler...

Ich habe den Sachverhalt sowohl dem Hauseigentümer wie auch dem Nachbarn vorgelegt. "Zu aufwendig die Massnahmen" sagt Eigentümer und "ich bemühe mich um Besserung" sagt Nachbar.

Viel besser ist es nicht bisher geworden. Der Hauseigentümer leitet im selben Haus ein Lebensmittelgeschäft und ich will nicht gleich mit dem Anwalt ankommen - auch sonst komme ich gut mit dem Eigentümer aus. Hätte ich denn theoretisch Anspruch auf Mietminderung ? Ausziehen kommt als allerletztes in Betracht. Telefonanschluss/Adressänderungen/Renovierungen/Kücheaufbau: all dies wäre ja bisher nutzloser Aufwand gewesen.

Würde zumindest eine Deckendämmung bei mir etwas Besserung bewirken ??
Aurix
Stammgast
#6 erstellt: 04. Nov 2008, 22:49
frag deinen vermieter noch mal, was er da genau gemacht hat mit seinem "rehgips"
sollte zwischen der echten decke und der eingezogenen ein leerer Hohlraum sein, kann das die situation noch verschlimmern. das sollte komplett mit dämmstoff gefüllt sein.
evtl. überträgt auch der eingezogene gipskarton noch was. er sollte am besten von der wand entkoppelt und in sich stabil sein.
du kannst da natürlich noch mal eine lage drunter packen. aber das grundproblem wird das wohl nicht lösen.

mietminderung sollte gehen, aber wir sind hier nicht die verbraucherzentrale

das problem gibts generell in sehr vielen häusern. dann wird billig saniert und hinterher gesagt, das wäre ja jetzt alles zu aufwändig. ob du dich damit abfindest oder nicht, musst du selbst wissen.
John-Locke
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Nov 2008, 00:04

Aurix schrieb:
frag deinen vermieter noch mal, was er da genau gemacht hat mit seinem "rehgips"
sollte zwischen der echten decke und der eingezogenen ein leerer Hohlraum sein, kann das die situation noch verschlimmern. das sollte komplett mit dämmstoff gefüllt sein.
evtl. überträgt auch der eingezogene gipskarton noch was. er sollte am besten von der wand entkoppelt und in sich stabil sein.
du kannst da natürlich noch mal eine lage drunter packen. aber das grundproblem wird das wohl nicht lösen.

mietminderung sollte gehen, aber wir sind hier nicht die verbraucherzentrale

das problem gibts generell in sehr vielen häusern. dann wird billig saniert und hinterher gesagt, das wäre ja jetzt alles zu aufwändig. ob du dich damit abfindest oder nicht, musst du selbst wissen.


ich hoffe der weiss, was da genau gemacht wurde. Zumindest hat der mir irgendwas von Dämmwolle erzählt, worauf ich ihm erwiderte, dass Wärmeschutz nicht gleichzeitig zwangsweise Schallschutz bedeuten würde. Keine Ahnung, was er so investiert hat - aber ich befürchte, er hat die günstigsten Lösungen gewählt
A-Abraxas
Inventar
#8 erstellt: 05. Nov 2008, 00:13
Hallo,
der Trittschall Deines "Obermieters" kann (sinnvoll) nur bei ihm (in seiner Wohnung !) gedämmt werden.
Löst der Trittschall erstmal Schwingungen aus, die in der Bausubstanz übertragen werden, sind die kaum wieder zu beruhigen.

Sinnvoller ist es, den Bodenbelag des "Obermieters" (Teppich ? Laminat ? ) von der tragenden Schicht (vermutlich Dielen auf den tragenden Holzbalken) zu entkoppeln - mit Trittschalldämmung und ggfs. einer Lage schwimmend verlegter Estrichplatten.

Viele Grüße
boyke
Inventar
#9 erstellt: 05. Nov 2008, 11:55
hallo,

du hast mein mitleid!

zur problemlösung kann ich dir auch leider nicht viel schreiben.

ich habe allerdings die selben erfahrungen gemacht.

wohnung im altbau über mir wohl "billig" saniert.
dann noch nen laminatboden bekommen und unten bei mir wars die hölle.
wenn das kindchen oben einen bauklotz hat fallen lassen,
war es bei mir in der wohnung so, als wenn jemand nen dicken knallkörper gezündet hat.

dem vermieter war es egal, so dass mich nur ein auszug und die erkenntnis, nie wieder jemand über mir, gerettet hat.

drücke dir die daumen, dass alles gut wird!

LG,
Boyke
John-Locke
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 05. Nov 2008, 20:31

A-Abraxas schrieb:
Hallo,
der Trittschall Deines "Obermieters" kann (sinnvoll) nur bei ihm (in seiner Wohnung !) gedämmt werden.
Löst der Trittschall erstmal Schwingungen aus, die in der Bausubstanz übertragen werden, sind die kaum wieder zu beruhigen.

Sinnvoller ist es, den Bodenbelag des "Obermieters" (Teppich ? Laminat ? ) von der tragenden Schicht (vermutlich Dielen auf den tragenden Holzbalken) zu entkoppeln - mit Trittschalldämmung und ggfs. einer Lage schwimmend verlegter Estrichplatten.

Viele Grüße


Hort sich nach einer kostspieligen Aktion an. Was Du schreibst, klingt schon logisch. Bei Gelegenheit werde ich
dem Eigentümer das mal vorschlagen.
Gruss
John-Locke
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Nov 2008, 20:36

boyke schrieb:
hallo,

du hast mein mitleid!

zur problemlösung kann ich dir auch leider nicht viel schreiben.

ich habe allerdings die selben erfahrungen gemacht.

wohnung im altbau über mir wohl "billig" saniert.
dann noch nen laminatboden bekommen und unten bei mir wars die hölle.
wenn das kindchen oben einen bauklotz hat fallen lassen,
war es bei mir in der wohnung so, als wenn jemand nen dicken knallkörper gezündet hat.

dem vermieter war es egal, so dass mich nur ein auszug und die erkenntnis, nie wieder jemand über mir, gerettet hat.

drücke dir die daumen, dass alles gut wird!

LG,
Boyke



vor allem hört sich das Ganze auch irgendwie einschüchternd an, wenn das ganze Haus quasi mitschwingt. Dass man so einfach lossanieren darf ohne diese Faktoren zu berücksichtigen ist mir ein Rätsel. Anstatt Mietminderung wolltest Du wahrscheinlich lieber raus oder kam das Thema schon mal zur Debatte ?? Würde mich mal so interessieren.
Vor allem ist alles subjektiv und was sagen die Normen diesbezüglich ? Danke fürs Statement
christidal
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Okt 2009, 13:31
habe ein ähnliches problem. bei sanierten altbauten wurden oft mehrere schichten teppichboden rausgerissen um die schönen holzböden wiederzubekommen. leider hat man dann eben keine trittschalldämpfung mehr und hört so vor allem tieffrequente anteile von schritten, dreirädern, TV, Musik... kann ganz schön nervig sein. Oft hilft ein Gespräch mit dem Nachbarn, allerdings wird bei Schritten wenig zu machen sein (ausser man schenkt ihm einen Teppch oder so...)

Ich hab mal unter einer Tänzerin gewohnt, die gerne früh morgens und spät abends mit Stöckelschuhen auf dem Parkett getanzt hat.

Als letzte Hilfe dient oft nur noch der Gehörschutz.
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