HIFI-FORUM » Akustik » Akustik » Rigips - Einfluß auf Nachhall und Bassprobleme? | |
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Rigips - Einfluß auf Nachhall und Bassprobleme?+A -A |
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Autor |
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thomas_f.
Stammgast |
#1 erstellt: 29. Jan 2004, 11:59 | |
Hallo Leute, in meiner neuen Wohnung (Zubau/Dachausbau - Einfamilienhaus in Massivbauweise) habe ich versucht, eine möglichst gute Schallisolierung zum angrenzenden Wohnbereich meiner Eltern zu schaffen. Die abgrenzende Ziegelwand (ca. 30cm dick) habe ich auf meiner Seite durchgängig mit einer Rigips-Vorsatzschale (Holzlatten mit Schwingbügeln entkoppelt) und dazwischen liegender Mineralwolle (8 cm) gedämmt. Das Ergebnis kann man (nicht) hören, funktioniert also als Schalltrennung ganz gut! Nun meine Frage: Hilft mir diese Konstruktion auch bei der Bekämpfung von Nachhallzeit (derzeit schlimm, weil noch nichts an Einrichtung drinnen steht) und Dröhnfrequenzen im Bassbereich. Da die biegeweichen Rigipsplatten eigentlich Schallenergie aufnehmen sollten, funktionieren sie da nicht so ähnlich wie (Bass)Absorber?? Die übrigen Aussenwände sind in Ziegelmassivbau zweischalig (Gesamtdicke ca. 55cm) ausgeführt. Der Raum ist vom Grundriß 6x6m groß, wobei die Rückseite auf 3 m Länge zur Küche hin komplett offen ist (Gesamtlänge dort also etwa 9,5m) und die restlichen 3m wiederum in Rigipsbauweise den Windfang abtrennen. Was denkt ihr? - Soll ich zusätzlich noch andere konstruktive Maßnahmen setzen, bevor ich dann im fertigen Raum unschöne und teure Absorber einsetzen muss? Übrigens ist der Raum auf einer Seite auch nach oben offen (max. Raumhöhe 5,7m) und ab der Hälfte (etwa 3m Höhe) in einer Dachschräge (wieder Rigips) verlaufend. Geplant ist eine Mehrkanalanlage mit 4 hochwertigen Standlautsprechern (wahrschenlich KEF XQ5), zum Beginn ohne Center und Sub. |
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arnold53
Schaut ab und zu mal vorbei |
#2 erstellt: 29. Jan 2004, 13:22 | |
Hallo Thomas, das Leben ist nicht einfach und Dein Raum erst recht nicht!!!! Die Raumabmessungen sind ungünstig. 6 auf 6 und dann noch mal die Hälfte 3, höhenmäßig fast wieder die 6 und die Hälfte 3 ergeben einfach deutliche Moden im Tieftonbereich. Eine unregelmäßige Form wäre günstiger. Das "offene" Wohnen ist oft ein Akustikkiller! Wenn die Rigipsplatten ein Lochanteil von 20% haben und die Mineralwolle/Dämmmaterial dahinter ca. 5 cm stark ist, werden Bassanteile und insbesondere auch die zuvielen Höhen absorbiert! Bassabsorber aus Rigips sind mir nicht bekannt - oder?? Ich denke Dein Raum hört sich so an: Bässe: nicht sehr kräftig aber mit ausgeprägten Moden,d.h. Überhöhungen in einigen Frequenzen zwischen 60 und 120 Hz. Mitten:deutlich aber nicht dominant Höhen: schreiend laut, Hallenbad? Sprachverständlichkeit wenn sich mehere Leute unterhalten dürfte sehr schlecht sein. Wenn dem so ist, hast Du ein Problem, mit dem man nur durch Rechnen und gezielte Gegenmaßnahmen etwas ausrichten kann. Hierzu auch mal im Thread Raumakustik weiter unten schauen, da hab' ich schon etwas dazu geschrieben. Und Raumakustikrechenprogramm Cara besorgen, das kann auch im Mehrkanalbereich helfen. Erst wenn der Raum akustisch in Ordnung ist würde ich über neue Laurtsprecher nachdenken, dann könne die Schwächen oder Stärken der einzelnen Lautsprechermodelle mit in die Rechnung einbezogen werden. Ein gut klingender Raum steigert auch das allg. Wohlbefinden. Arnold [Beitrag von arnold53 am 29. Jan 2004, 13:23 bearbeitet] |
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Camel_Twin
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 29. Jan 2004, 13:55 | |
Hi Ich lese immer nur 3 oder 6 meter. Das ist eigentlich akustisch sehr ungünstig... Eigentlich bedeutet aber nicht das es so sein muß.Ein Vorteil ist die Dachschräge. Stichwort:Verteilen von Raummoden. Sie ist außerdem mit Gips verkleidet und das bedeutet Plattenschwinger. Die Vorsatzschale ist übrigens auch ein Plattenschwinger. Es ist nur die Frage was sie absobiert? Sicherlich die tieferen frequenzen?! Ich würde die Raumakustik erst mit einer Software berechnen. Der Preis für zb.Cara ist relativ gering gegenüber einen Profi, der deinen Raum einmißt. Von den Raumbedämpfungsmassnahmen mal abgesehen. Die Aufstellung der Lautsprecher spielt hier sicherlich auch eine nicht zu verachtende Rolle. Wie Arnold53 schon erwähnt hat: Erst Akustik Probleme weitgehendst eliminieren. Dann über den Kauf(nach probehören)von Lautsprechern nachdenken. Vielleicht sind nicht so tief gehende hochwertige 2-Wegsysteme besser geeignet als tief reichende Standboxen. Ciao Peter |
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thomas_f.
Stammgast |
#4 erstellt: 29. Jan 2004, 14:14 | |
danke für euer feedback - auch wenn es mich natürlich nicht besonders erfreut ..... sowas hatte ich fast befürchtet mir war aus diversen anderen threads zum thema klar, dass ein quadratischer Raum denkbar schlecht ist - stichwort raummoden! dennoch hatte ich die hoffung, dass 2 fakten diesen umstand bei mir verbessern: 1. eine raumseite ist vollständig aus rigips (wie oben beschrieben) und sollte doch eigentlich die tieffrequenten schallanteile nicht genauso stark reflektieren, wie eine harte ziegel- o. betonwand, oder?? sollte doch wie ein plattenabsorber wirken? 2. die rückseite ist auf der einen seite nach hinten offen (küche) und reflektiert weniger (zumindest ist hier die raumlänge höher als 6m). die andere hälfte der rückseite ist eine rigips-ständerwand, ebenfalls mit 8cm mineralwolle gedämmt) - siehe plattenabsorber oben?? also, eigentlich ist der raum sehr unsymetrisch, auch wegen der offenheit nach oben. das hat mir bisher ein wenig hoffnung gegeben. ich werde zunächst mal meine kleinen 2 wege kompaktboxen ausprobieren, aber aussagekräftig sind die speziell für die bässe nicht wirklich. die aufstellung der ls ist zumindest nicht so schlecht. immerhin habe ich genug platz, um sie weit genug von den wänden aufzustellen (nach hinten etwa 1 m und zu den seitenwänden 1,5m). noch wer erfahrungen mit ähnlichen gegebenheiten? |
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arnold53
Schaut ab und zu mal vorbei |
#5 erstellt: 29. Jan 2004, 14:22 | |
Hallo Thomas und Peter, du kannst recht haben, die Dachschräge kann zum Verteilen von Moden beitragen. Als Schwinger kann sie auch wirken - hängt aber von der Verschraubung ab (alle 20 cm wäre schlecht) und davon, ob sich dahinter ein kleiner Luftspalt befindet oder die Dämmung direkt aufliegt. Ich habe mir mal einen Membranabsorber gebaut ( auch im Dach) der hatte eine 1,5 m² frei schwingende 0.8 mm starke Stahlplatte, dahinter ein Luftspalt von mind.2 cm und dann Schafwolle. Das ganze war so um die o.3 m tief. Hat in die Ecke gestellt Wunder gewirkt, die Reduzierung des Ausschwingens der Breitenmoden des Raumes ergaben einen trockenen aber kräftigen Bass. Die Fläche kann man tapezieren o.ä, fällt also kaum auf. Ein Abfusor hat sowohl absorbierende als auch diffuse Eigenschaften; für eine sog, RAG-Fläche ( Reactive Absorption Grading) muß man eine Tiefe von 10 cm vorsehen. Diese Fläche entsteht durch eine besonders berechnete harte Abdeckung einer schallschluckenden Fläche. Damit schlägt man also 2 Fliegen tot! Die ideale Raumgröße ist folgende: ( im Verhältnis): Höhe=1: Breite=1,4: Länge= 1,9 Kann man hier eigentlich auch Bilder einstellen? wenn ja, bitte wer kann mir sagen wie! Arnold [Beitrag von arnold53 am 29. Jan 2004, 17:45 bearbeitet] |
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