Raummode

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fademade
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Mrz 2017, 12:45
Hallo zusammen,
ich habe in meinem Hörzimmer Raummoden von 37-40 HZ .Wurden gemessen
Ein DSP hat nichts gebracht,
Wenn ich jetzt einen hochwertigen Zweiwege Lautsprecher einsetze der nur bis zu
einer Frequenz von 50 HZ geht habe ich dann Ruhe?
elchupacabre
Inventar
#2 erstellt: 15. Mrz 2017, 12:48
Fällt ja grundsätzlich nicht so steil ab, also eher nein, dazu müsstest du alle Frequenzen darunter eliminieren, Soft oder Hardware mäßig.
Klaus-R.
Inventar
#3 erstellt: 15. Mrz 2017, 13:05
Moin,


fademade schrieb:
Ich habe in meinem Hörzimmer Raummoden von 37-40 Hz .Wurden gemessen.


Jeder Raum hat eine Anzahl von Eigenfrequenzen, die je nach Aufstellung der Lautsprecher mehr oder weniger angeregt und je nach Hörposition mehr oder weniger wahrgenommen werden.

Was genau soll das heissen: "Ich habe Raummoden. Wurden gemessen"?

Wurden diese Moden nur gemessen oder sind sie auch beim Abspielen von Musik am Hörplatz wahrnehmbar?


Ein DSP hat nichts gebracht.


Ein DSP wird genau zu diesem Zwecke eingesetzt, allerdings nur für eine Stelle im Zimmer, es wäre also merkwürdig, wenn der nichts bringt.

Abhilfe schaffen würde eine andere Aufstellung von Lautsprechern und/oder Hörsessel.

Klaus
fademade
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Mrz 2017, 15:39
Hallo Klaus,

es wurde nur der 40HZ Bereich abgesenkt.
Aber irgendwie scheint es mir als wenn ein grosser Teil der Informationen
fehlt.
Klaus-R.
Inventar
#5 erstellt: 15. Mrz 2017, 16:21
Hallo,


fademade (Beitrag #4) schrieb:
Es wurde nur der 40HZ Bereich abgesenkt.
Aber irgendwie scheint es mir als wenn ein grosser Teil der Informationen
fehlt.


Wenn der DSP den Pegel im problematischen Bereich senkt, dann "fehlt" im Vergleich zu vorher natürlich was, was dann aber das Ziel der Übung ist. Wenn er aber den kompletten Bereich 0-40 Hz kappt, dann fehlt wirklich was: bei meinen Lautsprechern kann ich die untere Grenzfrequenz auf 30, 40, 50 usw. Hz einstellen, gehe ich von 30 auf 40, merkt man den Unterschied recht deutlich.

Du hast noch nicht gesagt, ob sich die Moden nur beim Messen oder auch beim Musikhören an der Hörposition bemerkbar machen.

Klaus
fademade
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Mrz 2017, 20:07
Hallo,
Man hört es natürlich auch.
Beim zweiten Titel Auf der ersten Tracy Chapman CD drückt der Bass mir
dermaßen auf das Ohr dass ich wegdrücken muss
Eric Clapton unplugged kann ich gar nicht hören.
fademade
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Mrz 2017, 14:09
Ich habe es schon mit Absorbern versucht 50x50x100 je zwei in der Ecke aber es hat nicht viel gebracht

Masse des Raumes : 5,2 m x 4 m x 2,12 m L/B/H
Klaus-R.
Inventar
#8 erstellt: 17. Mrz 2017, 10:31
Moin,


fademade schrieb:
Man hört es natürlich auch.
Beim zweiten Titel Auf der ersten Tracy Chapman CD drückt der Bass mir dermaßen auf das Ohr dass ich wegdrücken muss.


Ich würde es erstmal mit Verschieben der Lautsprecher und/oder Hörsessel probieren. Falls du kleinere Lautsprecher anpeilst, die im Bass nicht bis in den problematischen Bereich hinabreichen, lass dir mal aktive Boxen über's Wochenende mitgeben, die ab 50 Hz arbeiten (die Flankensteilheiten sind dort grösser, die KH310 z.B. hat 24 db/Oktave) und schau, ob das was bringt. Aktive haben in der Regel auch Ortsanpassung, so daß man den Pegel des Basstreibers absenken kann, bei der 310 um 7.5 dB:

http://www.neumann-k...eld-monitors_KH310A#

Eine Alternative wäre, einen subwoofer an der Wand hinter dem Hörplatz zeitversetzt und in Gegenphase zu betreiben, wirkt als Drucksenke und löscht durch Interferenz die Mode (teilweise) aus.

Poröse Absorber wirken optimal, wenn die Dicke einem Viertel der Wellenlänge entspricht, macht bei 40 Hz 2.14 m, ein Absorber von 50x50 wird da nicht sehr viel bringen.

Klaus
fademade
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 17. Mrz 2017, 13:14
Danke , ich werde es ausprobieren.
2,14 meter Dicke verstehe ich das richtig?
Klaus-R.
Inventar
#10 erstellt: 17. Mrz 2017, 13:40
Moin,


fademade schrieb:
2,14 meter Dicke verstehe ich das richtig?


Poröse Absorber wandeln die Bewegung der Luftteilchen in Wärme um, und sind daher dort am effektivsten, wo sich die Luftteilchen am schnellsten bewegen, und dies ist bei senkrechtem Schalleinfall im Abstand von 1/4-Wellenlänge von der Wand der Fall, d.h. der Absorber muss entweder eine Dicke von 1/4-Wellenlänge haben oder in diesem Abstand montiert werden. Bei kleineren Dicken bzw. Abständen wird der Absorber immer noch funkionieren, aber nicht so effektiv.

Die Beziehung zw. Frequenz und Wellenlänge ist gegeben durch

c = f x λ

c = Schallgeschw. in Luft = 343 m/s
f = Frequenz in Hz
λ = Wellenlänge in m

Klaus
soundbraut
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 17. Mrz 2017, 17:31
Hallo


fademade schrieb:
Danke , ich werde es ausprobieren.
2,14 meter Dicke verstehe ich das richtig?


Was dir Klaus R. dazu geantwortet hat ist soweit vollkommen richtig.

Nur sollte man auch etwas ganz entscheidendes dazu wissen.

Die 1/4 Wellenlänge hat nichts damit zu tun um einen Absorber "effektiv" arbeiten zu lassen sondern maximal
Das heißt, wenn ein Absorber so dick ist wie die 1/4 Wellenlänge,
(natürlich muß auch die Fläche entsprechend ausfallen)
dann kommt vom eintretenden Schall nichts mehr zurück. Er wird vollständig absorbiert.
Und dies ist, war und wird nie das Ziel sein (Hifi, Hörräume oder Tonstudios)

Der Punkt ist, man muß genau wissen was man absorbieren will und somit wie man es angeht.

Hier mal 3 Links die Beweisen das man nicht Ansatzweise zur 1/4 Wellenlänge der tiefsten Raummode kommen muß.

https://www.tonstudi...s-neuen-Regieraumes/

https://www.tonstudi...en-Bauen-Optimieren/

Der 3te Link zeigt die Ausarbeitungen von Eric Desart :
http://johnlsayers.com/phpBB2/viewtopic.php?t=562

Du kannst natürlich eine gute Position von LS und Abhörplatz suchen.
Das ist immerhin der wichtigste Punkt einer guten Abhöroptimierung.

Du wirst es vielleicht schaffen deine aktuellen Probleme zu lindern,
es werden aber sehr wahrscheinlich neue Problem hörbar werden.


lg Bert
Klaus-R.
Inventar
#12 erstellt: 18. Mrz 2017, 17:29
Moin,

was die Dicke des Absorbers angeht, habe ich grad mal gegurgelt und einen Beitrag von Trevor Cox (Professor für Technische Akustik, Uni Salford) gefunden, in dem von 1/10 der Wellenlänge gesprochen wird, bei 40 Hz wären das also 85 cm:

https://www.bonedo.d...-tipps-zum-kauf.html

Allerdings bleibt zu berücksichtigen, dass ab einem Verhältnis Wellenlänge zu Abmessung von Absorber oder Möbel von 4,5 der Absorber "unsichtbar" wird, bei 40 Hz (Wellenlänge = 8,57 m) müsste der Absorber also eine Mindestgrösse von ca. 2 m haben, ein Absorber von 50x50x100 wäre demnach zu klein:

De Melo et al., “Sound absorption at low frequencies: room contents as obstacles”, J. of Building Acoustics 2007, vol. 14, no. 2, S.143

Klaus
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