REW Messungen - kurioses Phänomen! Ich bin total ratlos.

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jd17
Inventar

#1 erstellt: 17. Nov 2013, 13:34

Hallo Leute,

ich hoffe, jemand von euch kann mir weiterhelfen.

Ich mache seit geraumer Zeit regelmäßig Messungen um leichte Änderungen bei der Aufstellung und Winkeländerungen etc. nachzuvollziehen.
Nun ist etwas sehr kurioses passiert.
Ich sehe massive Unterschiede (die ich mir nicht erklären kann) zwischen 1kHz und 20kHz, wenn ich beide Frontlautsprecher gleichzeitig messe.

Wenn ich jedoch zur Kontrolle die Lautsprecher separat messe, lassen sich diese Unterschiede nicht nachvollziehen.

Hier mal ein Beispiel:

Beide Lautsprecher:

Ich habe später immer nurnoch ab 500Hz gemessen, damit es schneller geht - zahlreiche Mesungen zeigen aber alle das gleiche:
- Vorher nie dagewesener großer Dip zwischen 3kHz und 5kHz
- Deutlicher Peak bei 8.7kHz
- Deutlicher Peak ab 14kHz bis 20kHz

Ich habe schon das Mikrofon leicht um die Sitzposition herum verschoben, aber das Bild ist immer das gleiche. Zahlreiche Lautsprecherwinkel wurden getestet.

Dagegen lässt sich der Effekt wie gesagt bei Lautsprechereinzelmessungen nicht nachvollziehen:

Links:

Rechts:

Die minimalen Unterschiede die man bei den Einzelmessungen sieht, kommen durch leicht geänderte Mikrofonposition und Lautsprecherwinkeländerungen zustande.

Weiß jemand, woran das liegen kann? Ist das Messmikrofon vielleicht defekt?
Ich bin absolut ratlos....

Buschel
Inventar

#2 erstellt: 17. Nov 2013, 13:58

Bei hohen Frequenzen machen kleine Positions- bzw. Laufzeitunterschiede den Unterschied zwischen Auslöschung (zwei Wellen heben sich auf) und Verstärkung (zwei Wellen addieren sich). Auslöschung findet bei einem ungerade Vielfachen der halben Wellenlänge statt. Bei 8 kHz sind das nur 343 [m/s] / 8000 [1/s] = 4 cm, 12 cm, 20 cm, usw.. Bei der Verstärkung entsprechend Vielfache der Wellenlänge, für das vorherige Beispiel also 8 cm, 16 cm usw. Bei höheren Frequenzen sind die Wellenlängen entsprechend kleiner, die Positionierung ist also noch schwieriger. Aus diesem Grund würde ich bei hohen Frequenzen kein Summensignal betrachten, sondern nur die Einzelmessungen.

ehemals_Mwf
Inventar

#3 erstellt: 17. Nov 2013, 19:11

Hi,

das Problem der hohen Positions-Empfindlichkeit im Hochtonbereich
-- Wellenlänge bei 20 kHz = 17 mm, d.h. totale Auslöschung schon ab 8.5 mm Versatz !

--

umgeht man durch Messung mit einem nicht-korreliertem Rauschsignal, d.h. rechtes und linkes Signal unabhängig erzeugt.
Ist das REW-System dafür ausgelegt?

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Ansonsten kann man die Mono-Messung dazu benutzen, Mikro und beide LS superexakt auszurichten.

Gruss,
Michael

jd17
Inventar

#4 erstellt: 19. Nov 2013, 08:04

Dann bin ich ja beruhigt - ich danke euch!

...Hatte wohl bei den ursprünglichen Messungen einfach Glück.

SonnyTucson
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 19. Nov 2013, 11:04

Noch mal zurück auf Anfang...

Du sagtest, die Auslöschung tritt bei vielen Messungen an verschiedenen Positionen und unter diversen Winkeln immer wieder auf? Dann ist das Phänomen durch Laufzeitunterschiede nicht zu erklären. Die Frequenzdellen/-peaks müsste demnach immer zu anderen Frequenzen verschoben werden, die jeweils dem Abstandsunterschied zwischen den Treibern entsprechen. In welchen ungefähren Abstand von den LS wurde die Messung durchgeführt?

[Beitrag von SonnyTucson am 19. Nov 2013, 11:05 bearbeitet]

jd17
Inventar

#6 erstellt: 19. Nov 2013, 11:22

Ich habe die Position des Mikrofons nur sehr leicht variiert und bin auch auf Achse geblieben, wenn ich mich richtig erinnere (ich wollte halt nach Augenmaß mittig bleiben).
Ich werde zur Sicherheit nochmal Tests mit deutlicheren Unterschieden bei der Mikrofonposition durchführen.

Abstand zu den Lautsprechern ist ca. 290cm.