Superchunks und gemeine Raummoden....

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 02. Nov 2013, 14:18
Hallo zusammen,

ich bin aktuell dabei meinen Hörraum (11-12qm abzüglich Dachschräge an der Front) akustisch zu optimieren. Die Lautsprecher sind absolut symmetrisch im Raum angeordnet und stehen zusammen unter einer Schräge, es handelt sich dabei um 2 Neumann KH O300 und 2 Ripol SUBs die unter 80Hz übernehmen.


Aktuell habe ich folgende Probleme:

--> Tiefton sehr unausgewogen
--> Das ETC ist aus irgend einem Grund noch nicht symmetrisch zwischen L+R, vermutlich durch ein Fenster und eine Türe in der Raumecke
--> Das ETC zeigt noch deutliche Erstreflexionen die zu stark beim Hörer ankommen, kombiniert mit dem unausgewogenen Tiefton klingt es oft ein bisschen zu hell.

Die einzige Chance etwas für einen sauberen Tiefton zu unternehmen besteht an der Front hinter den LS, hinten verhindert das eine Türe.

Nachdem ich nun per Messen / Hören eine Position für die LS gefunden habe möchte ich die Ecken mit Superchunks behandeln, meine Frage wäre nun folgende:
Für Superchunks ist ja die "normale" Form das Dreieck, in meinem Raum durch die Schräge leider fast unmöglich zu realisieren. Was passiert wenn ich einfach eine rechteckige Form nehme? Hat das Nachteile? (in der Rechteckform bekomme ich mehr Dämmwolle in die Ecke)

Hat Jemand Erfahrung bezüglich Schimmelbildung? Was gibt es zu beachten?


Ich habe anbei noch eine Messung gemacht die den Frequenzgang zeigt, gemessen wurde mit einem Behringer EMC8000. Die Absorber würden nachher direkt ohne Luft hinter den Ripolen stehen, ich wollte wissen wie sich das auswirkt und auch sonst die Situation im Tiefton verdeutlichen:

Ohne Dämmung
(Messung ohne Testweise Dämmung)

Mit Dämmung
(Messung mit jeweils einem Paket Isover TP1 hinter den LS/Ripolen)

Scheinbar wirkt sich die Dämmung direkt hinter den Ripolen nicht negativ aus, was mir mehr Gedanken macht sind die Raummoden bei ~45 und 60Hz. Hat Jemand eine Idee wie ich diese bekämpfen kann? Ist das Problem vielleicht gelöst wenn die Absorber Raumhoch stehen?

Vielen Dank schonmal.

Gruß,

Jan
burkm
Inventar
#2 erstellt: 02. Nov 2013, 14:31
Da stellen sich mehrere Fragen
a) wo wirken SuperChunks bzw. Bassabsorber am Besten ... in den Ecken und Kanten, wo mehrere Flächen zusammenstossen.
b) Was kann man hinter einem LS dämmen... nur das, was dorthin abgestrahlt wird.
c) Wie bekommt man Erstreflektionen in den Griff... in dem amn sie an den Reflektionspunkten dämmt.
d) Wo sitzt Du genau... wandnah ?

Ob das Dämmmaterial dreieckig oder vollfüllend angeordnet wird ist eine Frage des Materialaufwandes. Poröse Absorber haben Ihr Wirkungsmaximum dort, wo das Schnellemaximum der zu dämmenden Schallwellen liegt. Direkt vor der Wand herrscht aber ein Druckmaximum und Schnelleminimum, also wird das Material dort kaum bei tiefen Frequenzen wirksam sein, sondern eher bei den kurzen Wellenlängen, also hohen Frequenzen. Je länger die Wellenlänge, umso weiter liegt das Schnellemaximum von der Wand entfernt.

Die angegebene geringe Raumgröße ist da, gelinde gesagt, auch eher suboptimal. Die Schräge vorne könnte man ansonsten als Reflektor nehmen und an der Rückwand beispielsweise einen 1D Diffusor montieren. Die Reflektionspunkte wegen der Erstreflektionen zu dämmen dürfte auch eher schwer fallen...
Keksstein
Inventar
#3 erstellt: 02. Nov 2013, 14:53
Hallo burkm und danke für Deine Antwort!

ich hätte das ein bisschen präziser erklären sollen, die Absorber sollen in die beiden Ecken und werden so dick das sie direkt bis zur Rückwand der LS reichen. Die LS selbst stehen ca 50cm von der Rück- und Seitenwand entfernt, der Bassabsorber darf also 50cm dick werden.
Die Erstreflexionen werden eher ein Thema sein wenn der Tiefton behandelt ist oder? Eventuell zeigt sich während der Behandlung das eine andere Position nun besser funktioniert? Ich habe die Aufstellung gerade so gewählt das die Erstreflexionen möglichst nicht auf Fenster oder Türe "treffen" weil ich sonst wohl gar keine Chance mehr haben würde die Akustik in den Griff zu bekommen...
Ich sitze ca. 1,20m von der Rückwand weg, an dieser Stelle machen die Moden am wenigsten Probleme.


Ob das Dämmmaterial dreieckig oder vollfüllend angeordnet wird ist eine Frage des Materialaufwandes. Poröse Absorber haben Ihr Wirkungsmaximum dort, wo das Schnellemaximum der zu dämmenden Schallwellen liegt. Direkt vor der Wand herrscht aber ein Druckmaximum und Schnelleminimum, also wird das Material dort kaum bei tiefen Frequenzen wirksam sein, sondern eher bei den kurzen Wellenlängen, also hohen Frequenzen. Je länger die Wellenlänge, umso weiter liegt das Schnellemaximum von der Wand entfernt.


Deshalb werden die Absorber auch dicker je tiefer sie wirken sollen richtig? Denkst Du diese 50cm Isover TP1 reichen aus? (Erfahrungswert, genau sagen kann man das natürlich nicht)


Die angegebene geringe Raumgröße ist da, gelinde gesagt, auch eher suboptimal. Die Schräge vorne könnte man ansonsten als Reflektor nehmen und an der Rückwand beispielsweise einen 1D Diffusor montieren. Die Reflektionspunkte wegen der Erstreflektionen zu dämmen dürfte auch eher schwer fallen...


So schlimm sieht meine Messung doch erstmal gar nicht aus für einen unbehandelten Raum oder täusche ich mich? Ich denke Diffusoren an der Rückwand werden wirklich schwierig, der Diffusschall wäre durch die Raumlänge (3,70m lang) zu früh wieder am Hörplatz....


Gruß,

Jan
soundbraut
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Nov 2013, 03:10
Hallo


So schlimm sieht meine Messung doch erstmal gar nicht aus für einen unbehandelten Raum oder täusche ich mich?


Der Frequenzgang ist nur ein Teil einer Messung und hat zu Beginn das geringste zum aussagen.
Mit einigen zufällen kann ein Frequenzgang auch am Bahnhofsklo "linear" sein.
Klingen tuts trotzdem scheisse.

Wasserfall und ETC sagen da schon mehr dazu aus.


Deshalb werden die Absorber auch dicker je tiefer sie wirken sollen richtig? Denkst Du diese 50cm Isover TP1 reichen aus? (Erfahrungswert, genau sagen kann man das natürlich nicht)



Mit dieser tiefe ist auf jeden fall was zu machen, aber die untersten Moden benötigen meist Resonatoren.
Wie schon gesagt wurde, soll so nahe wie möglich an die Schallschnelle gelangt werden, würden 4eckige bauform
besser machen.

Wichtig wäre ein richtig skaliertes bild des Wasserfalls, denn da kann man die moden detail genau rauslesen
oder am besten gleich die messdatei hochladen, dann kann man sich jedes messdiagramm ansehen.

durch trockenbau können die Moden von grund auf schon schwächer ausfallen.
Daher sehr spekulativ ohne wasserfall.


Ich denke Diffusoren an der Rückwand werden wirklich schwierig, der Diffusschall wäre durch die Raumlänge (3,70m lang) zu früh wieder am Hörplatz


Richtig, hier würd ich auch erstreflektionsabsorber installieren.
oder eventuell großzügiger absorbierend gestalten, damit auch wieder ein mehr an Bass absorbiert wird.
Ist aber one skizze schwer zu vermuten.

lg Bert


[Beitrag von soundbraut am 03. Nov 2013, 03:14 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#5 erstellt: 04. Nov 2013, 14:19
Für die Platzierung wären die Stellen mit den Druckmaximum ideal.
In der Reihenfolge abfallender Wirkung:
Raumecke -> Raumkante -> Raumwand

Form:
Die Dreiecksform dürfte deshalb oft zu sehen sein, weil sie optisch nicht so wuchtig wirkt und nicht so weit in den Raum hineinragt.
Das ist aber kein Muss, im Gegenteil. Je mehr Dämm-Material du in den Raum bekommst, desto besser.

Option bei dir:
Wenn du eine Dachschräge hast, wirst du wohl (je nach Kniestockhöhe) den unteren Bereich sowieso nicht sinnvoll nutzen können. Dort böte es sich IMHO an, den Kniestock mit einer Lattenkonstruktion einen guten halben Meter nach vorne zu setzen und dahinter alles mit Dämmwolle zu füllen.


Hat Jemand Erfahrung bezüglich Schimmelbildung? Was gibt es zu beachten?

Wird im Forum auf www.recording.de kontrovers diskutiert.
In jedem Fall kann man sagen, das Innendämmung immer problematisch ist. Bei Wärmedämmung sieht man zu, dass man an der Außenwand des Hauses was anbringt, bei Akustikdämmung hast du leider keine Wahl.
Mir scheint der Tenor zu sein, dass man den gedämmten Teil der Innenwand möglichst luftdicht abtrennt, um den Zutritt von Luftfeuchtigkeit zu verhindern.
Läuft also wohl auf die fachlich korrekte Anbringung einer Dampfsperre (nicht Dampfbremse) hinaus.


Bei Testen bitte beachten: Wolle auf der Rolle ist komprimiert und ihre Wirkung dadurch anders!


[Beitrag von Amperlite am 04. Nov 2013, 14:20 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#6 erstellt: 04. Nov 2013, 18:31
Hallo Zusammen,

anbei ein Link auf die REW Messdatei:

http://www.file-uplo...Isover-TP1.mdat.html

Hier noch eine grobe Skizze des Raums. (Lautsprecher stehen eingewinkelt zum Hörplatz) Das Bild habe ich auch schon im Recording Forum gepostet gehabt.

Skizze Raum


Für die die kein REW verwenden habe ich noch 2 Screenshots gemacht um den Wasserfall zu zeigen:
1. im Trockenen Raum uns 2. mit jeweils einem Paket Isover hinter den LS, skaliert auf 300ms im Zeitbereich

trocken

mit Isover



Mit dieser tiefe ist auf jeden fall was zu machen, aber die untersten Moden benötigen meist Resonatoren.
Wie schon gesagt wurde, soll so nahe wie möglich an die Schallschnelle gelangt werden, würden 4eckige bauform
besser machen.


Super danke für die Rückmeldung.
Ein Resonator hätte elegant an der Rückwand platz, eventuell unter oder über dem Absorber für den dort reflektierten Schall. Das wird aber der letzte Schritt sein nehme ich an, wenn die Frontwand behandelt ist und die LS fix stehen kann ich mich um die Erstreflexionen von Seitenwänden und der Decke kümmern. (siehe ETC) An den Seitenwänden habe ich "improvisierte" Absorber aufgestellt was schon merklich den Nachhall gedrückt hat und zu einer deutlich besseren durchhörbarkeit geführt hat. Es klingt gerade noch ein bisschen zu "direkt", ich vermute das das irgendwelche Reflexionen von der Decke sein könnten.


Für die Platzierung wären die Stellen mit den Druckmaximum ideal.
In der Reihenfolge abfallender Wirkung:
Raumecke -> Raumkante -> Raumwand

Form:
Die Dreiecksform dürfte deshalb oft zu sehen sein, weil sie optisch nicht so wuchtig wirkt und nicht so weit in den Raum hineinragt.
Das ist aber kein Muss, im Gegenteil. Je mehr Dämm-Material du in den Raum bekommst, desto besser.

Option bei dir:
Wenn du eine Dachschräge hast, wirst du wohl (je nach Kniestockhöhe) den unteren Bereich sowieso nicht sinnvoll nutzen können. Dort böte es sich IMHO an, den Kniestock mit einer Lattenkonstruktion einen guten halben Meter nach vorne zu setzen und dahinter alles mit Dämmwolle zu füllen.


Vielen Dank! Auf die Idee mit dem Kniestock bin ich bisher garnicht gekommen das dürfte sich machen lassen. Momentan stehen dort die Geräte + Fernseher aber ich denke das bringe ich trotzdem gut unter ohne den Raum asymmetrisch werden zu lassen.

die Dreiecksform der Eckabsorber wäre mir auch lieber, es ist bloß fast nicht möglich wegen der Schräge. Lasse ich die Absorber einfach offen stehen werde ich den Raum wahrscheinlich überdämmen, eine teilweise Schallharte Verkleidung ist also notwendig. (Wie es Black_Bender im Rekording.de Forum in den Stickys vorgemacht hat geht durch die Schräge nicht)


Wird im Forum auf www.recording.de kontrovers diskutiert.
In jedem Fall kann man sagen, das Innendämmung immer problematisch ist. Bei Wärmedämmung sieht man zu, dass man an der Außenwand des Hauses was anbringt, bei Akustikdämmung hast du leider keine Wahl.
Mir scheint der Tenor zu sein, dass man den gedämmten Teil der Innenwand möglichst luftdicht abtrennt, um den Zutritt von Luftfeuchtigkeit zu verhindern.
Läuft also wohl auf die fachlich korrekte Anbringung einer Dampfsperre (nicht Dampfbremse) hinaus.


Ich habe auch schon ein wenig quer gelesen und dachte es wird klappen wenn ich hinter der Wolle 1cm Platz lasse und für Belüftung sorge, ganz sicher war ich mir aber nicht deshalb die Frage.

Gruß,

Jan
Amperlite
Inventar
#7 erstellt: 04. Nov 2013, 22:41
Mit 1 cm Abstand hast du keine Zirkulation, das ist zu wenig.
Wenn du den Kniestock sowieso auf ganzer Breite füllst und einen Rahmen bauen musst, dann kannst du vermutlich auch problemlos eine Dampfsperre mit anbringen. Im recording-Forum hat man da aber wohl schon mehr Erfahrungen gesammelt.
soundbraut
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Nov 2013, 00:19
Hallo

Hab jetzt nicht die Zeit mir die Messung anzusehen, werd ich aber nachholen.
Das wasserfalldiagramm sollte einen Pegelabfall von ~60dB zeigen. Dann weiß man was komplett los ist


Ein Resonator hätte elegant an der Rückwand platz, eventuell unter oder über dem Absorber für den dort reflektierten Schall. Das wird aber der letzte Schritt sein nehme ich an



In der Tat sollte ein Helmi ganz am Schluß einer Optimerung dran sein.
Weil er ja unter anderem auch genu getunt werden muß.
Das hat nur Sinn im Raum selber wo er benutzt wird.
Weil ja unter anderm, je nach größe, die zuvor gemessene Mode durch sein eigen Volumen verschieben.(Frequenzmäßig)


Allerdings ist der Platz eines Helmis nicht dort wo er gut passen würde , sondern wo das Druckmaximum der Raummode zuhause ist.
20cm daneben können einen Helmi völlig wirkungslos machen.

lg
soundbraut
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Nov 2013, 00:17
Hallo

Also zuerst mal das Wasserrfalldiagramm für den Bass :

keskstein wf

Es sind eigentlich nur noch zwei Raummoden (oder Resonanzen) vorhanden.
Die gelb eingekreiste Mode bei ~ 26 Hz kann man außer acht lassen.
Da sie höchstwahrscheinlich von den LS Gehäuse selber kommt.
Dein Raum wäre nicht groß genug um so eine Eigenmode zu haben.

Die rot eingekreiste Mode bei ~45 hz könnte sich mit einem HH resonator beruhigen lassen.

Gesamter Nachhall :
keskstein nh

Im moment ist der nachhall ab 60 Hz schwer in Ordnung.
Dieser Wert ist wirklich sehr gut.
Willst du aber noch die Erstreflektionen behandeln wirds dann schon mehr Dämpfung sein.
Daher würde ich die mind.Größe der Erstreflektionsabsorber wählen wollen.
Dazu später mehr.

Frequenzgang:
keksstein fg

Der Pegelsprung liegt bei ~20dB was ich für HIfi als OK betrachten würde.
Im Verhältniss allerdings würde mich die Senke bei etwa 60 Hz etwas stören.
Allerdings wird es schwer sein diese zu kompensieren.
Liegt es an einer Raummode würde sie sich auch mit einem Resonator beheben lassen.
Liegt es an Sbir würde eine verringerung des Wandabstandes helfen.
Aber leider wird dadurch der Gesamte Pegelbereich im Nachhall (modentechnisch) angehoben.
In der Regel lassen sich solche Senken mit Positionsveränderung beseitigen.
Je nachdem ob du es probieren willst.
Wenn du die LS und die Abhörposition veränderst achte im Frequenzbereich bis ~300Hz auf Senken.
Wenn sich die Senken nur im Pegel verändern
(also die Frequenz bleibt aber das Loch wird tiefer oder "füllt" sich ) handelt es sich um Raummoden.
Verschiebt sich die Senke auch in der Frequenz ist es Sbir.

Erstreflektionen:
keksstein etc

Die Spitze (grüner Pfeil) zeigt den Zeitpunkt an,
wann der Schhall direkt von den LS am Mikro angekommen ist.
Die nachfolgenden Spitzen zeigen das verzögerte Eintreffen am Mikro an,
also den Schall der an Wänden Decke Boden Reflektiert wurde und wieder zum Mikro zurück geworfen wird.

Die rote Linie soll zeigen was im Homerecording erreicht werden will.

Bei dir würd ich schon den gelb eingekreisten Bereich benahdeln wollen.
Allerdings kommt dieser vom Boden und wird somit schwer behandelbar sein.
Ein sehr hoher (bzw. dicker Teppich so 1 mal 1 meter groß würde auf jeden Fall was machen.
Aber leider nicht tief genug :/


lg Bert


[Beitrag von soundbraut am 10. Nov 2013, 00:21 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#10 erstellt: 10. Nov 2013, 01:31
Hallo Bert,

erstmal vielen dank für deine Aufwendige Erklärung, das hilft mir sehr viel weiter!
Scheinbar hatte ich recht, der Raum sieht schon "ganz brauchbar" aus, sehr schön.
Die Mode bei 45Hz ist ein großes Problem, die fällt noch deutlich auf.


Der Pegelsprung liegt bei ~20dB was ich für HIfi als OK betrachten würde.
Im Verhältniss allerdings würde mich die Senke bei etwa 60 Hz etwas stören.
Allerdings wird es schwer sein diese zu kompensieren.
Liegt es an einer Raummode würde sie sich auch mit einem Resonator beheben lassen.
Liegt es an Sbir würde eine verringerung des Wandabstandes helfen.


Ich will möglichst das Maximum aus dem Raum herausholen oder eben so weit wie das Möglich ist. Meine Zukunftspläne gehen eventuell in Homerecording Richtung, momentan macht der Raum das halt noch nicht mit.
Bezüglich SBIR: Tritt das nicht nur bei normalen "Rundstrahlenden" LS auf? Die Ripole dürften das Problem ja eigentlich nicht kennen?
Ich habe bezüglich dessen schonmal meine "Absorber" direkt hinter die LS gepackt um zu testen ob das was am Pegelabfall verändert, leider war das nicht der Fall. Auch beim umstellen der LS (Wandabstand nach hinten) hat sich bisher nicht wirklich etwas geändert, das Loch bleibt. Also dann vermutlich Mode?
Und klar, umstellen und probieren kann und werde ich um das beste Ergebnis zu bekommen.


Die Spitze (grüner Pfeil) zeigt den Zeitpunkt an,
wann der Schhall direkt von den LS am Mikro angekommen ist.
Die nachfolgenden Spitzen zeigen das verzögerte Eintreffen am Mikro an,
also den Schall der an Wänden Decke Boden Reflektiert wurde und wieder zum Mikro zurück geworfen wird.


Die Rote Linie erreiche ich wohl durch gezielte Dämpfung an den richtigen Stellen, sprich an den Punkten der Erstreflexion oder steckt hier mehr dahinter? Ich vermute mal das der größte teil noch von der Decke kommt, an den Seitenwänden und an der Rückwand stehen gerade improvisierte Absorber an kritischen Stellen. Das mit dem Boden ist natürlich wirklich schlecht, aktuell liegt hier schon ein Teppich allerdings recht dünn. Wie macht man das denn im Studio mit den Main Monitoren, da hat man doch das selbe Problem bedingt durch den Hörabstand!?

Vielen Dank nochmals.

Gruß,

Jan
soundbraut
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 10. Nov 2013, 01:48
Hallo

Ab einen bestimmten Frequenzbereich (größe der Monitore und Raumgröße) strahlt jeder LS auch nach hinten ab.
Bei recording.de bin ich auch sehr aktiv und da habe ich "privat" zB. mit Black Bender kontakt.
Nach all unsern 1000 Messungen die Ausgewertet wurden gab es noch keinen LS der nur nach vorn abstrahlte.
Sbir ist ein Thema für jeden Tonstudiodesigner und eigentlich das Aufwendigste beim Erstellen seiner "Konzepte"


Die Rote Linie erreiche ich wohl durch gezielte Dämpfung an den richtigen Stellen, sprich an den Punkten der Erstreflexion oder steckt hier mehr dahinter?


Ne ganz richtig.
Allerdings hab ich was wichtiges vergessen, sorry.

Beim auswerten des ETC muß man immer nur mit einem Monitor messen.
Damit man auch wirklich die Reflektionspunkte ermitteln, behandeln und im ETC begutachten kann.
Also probeweise einen Absorber an einem Refletionspunkt stellen und messen.
Sehen ob die besagte Spitze gedämpft wurde und ob auch ausreichend.



Wie macht man das denn im Studio mit den Main Monitoren, da hat man doch das selbe Problem bedingt durch den Hörabstand!?


Im Studio ist eigentlich immer ein Tisch davor, weil man ja Tastatur und Maus oder vielleicht auch Keyboard darauf hat.
Dieser Tisch, je nach größe, leitet meist einen großen Teil der Bodenreflektionen ab.

Aber dafür gibt es ein weitgehendes Problem, nämlich die Tischreflektionen selber
Diese findet man sogar in sehr großen Tonstudios.
Weil da doch oft noch diese großen Mischpulte sind..... naja

Ich selber bin auch gerade dabei meine Tischreflektionen zu minimieren.
Vielleicht interessiert dich ja mein Projekt :
http://recording.de/...g/171793/thread.html
Muß aber endlich bald eine Fortsetzung schreiben.
Hab mittlerweile einen haufen verändert, vom Tisch über Positionen und Suberweiterung ....


....das Loch bleibt. Also dann vermutlich Mode?


Naja um ehrlich zu sein, Sbir ausfindig zu machen ist schon ein harter Prozes.
messen, verschieben, notieren wieder messen, vergleichen.
Wenn man Sbir wirklich identifizieren will, also ob er von Boden Decke oder Seitenwände kommt....boah
das können Nerven und Messungen ins ewige sein


Meine Zukunftspläne gehen eventuell in Homerecording Richtung,


Nun beim mischen will man schon eine ehrliche Wiedergabe erreichen.
Also was man nicht hört kann man nicht mischen.
Es sei aber auch gesagt, das es Leute gibt die sich lange genug auf ihr System und Raum eingehört haben un zu Wissen was
sie im Mix verändern können und was sie mit Kopfhörer beutrteilen müßen.
Deinen Raum halte ich aber schon extrem an der Grenze (größe) um da gut mischen zu können.
Welche Deckenhöhe hast du ?

lg Bert


[Beitrag von soundbraut am 10. Nov 2013, 01:54 bearbeitet]
soundbraut
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 10. Nov 2013, 01:58
Ha.... ich sehe gerade deinen Thread bei rec.de

Ich hab die selben Monitore
Keksstein
Inventar
#13 erstellt: 10. Nov 2013, 02:18

Ab einen bestimmten Frequenzbereich (größe der Monitore und Raumgröße) strahlt jeder LS auch nach hinten ab.
Bei recording.de bin ich auch sehr aktiv und da habe ich "privat" zB. mit Black Bender kontakt.
Nach all unsern 1000 Messungen die Ausgewertet wurden gab es noch keinen LS der nur nach vorn abstrahlte.
Sbir ist ein Thema für jeden Tonstudiodesigner und eigentlich das Aufwendigste beim Erstellen seiner "Konzepte"


Gut dann mach ich einfach folgendes, ich markiere die Stelle an der die LS gerade stehen und stelle sie mal wirklich ohne Abstand zur Wand, dadurch müsste sich der SBIR Effekt ja in einen anderen Frequenzbereich verschieben wenn ich das richtig verstanden habe.


Beim auswerten des ETC muß man immer nur mit einem Monitor messen.
Damit man auch wirklich die Reflektionspunkte ermitteln, behandeln und im ETC begutachten kann.
Also probeweise einen Absorber an einem Refletionspunkt stellen und messen.
Sehen ob die besagte Spitze gedämpft wurde und ob auch ausreichend.


Im Tread im Recording Forum wurde leider schon festgestellt das L+R sich nicht ganz symmetrisch verhalten, die Vermutung war das das durch die unterschiedlichen Wände an den Seiten entsteht (Außen- und Innenwand, Innenwand ist merklich hohler)
Prinzipiell scheint aber auch das nicht unmöglich zu sein, ich versuche entsprechende Punkte mal mit der "Schnur-Methode" aus dem Rec. Forum zu finden.


Ich selber bin auch gerade dabei meine Tischreflektionen zu minimieren.
Vielleicht interessiert dich ja mein Projekt :
http://recording.de/...g/171793/thread.html
Muß aber endlich bald eine Fortsetzung schreiben.
Hab mittlerweile einen haufen verändert, vom Tisch über Positionen und Suberweiterung ....


Ich habe deinen Thread vor einer weile schon weitgehend gelesen, ganz durch bin ich noch nicht.
Wirklich beeindruckend dein Projekt, ich habe eine Menge durch das lesen lernen können.
(wie man sieht habe ich im Recording Forum vor einem Jahr wirklich bei 0 angefangen)


Nun beim mischen will man schon eine ehrliche Wiedergabe erreichen.
Also was man nicht hört kann man nicht mischen.
Es sei aber auch gesagt, das es Leute gibt die sich lange genug auf ihr System und Raum eingehört haben un zu Wissen was
sie im Mix verändern können und was sie mit Kopfhörer beutrteilen müßen.
Deinen Raum halte ich aber schon extrem an der Grenze (größe) um da gut mischen zu können.
Welche Deckenhöhe hast du ?


Mal sehen wie gut das nachher wird wenn der Raum fertig ist, vielleicht habe ich glück und erreiche Ergebnisse die gut genug sind.
Der Raum ist ca 2,32m hoch.

Die nächsten Schritte stehen dank der Hilfe schon an, LS nochmals durch die Gegend schieben und sehen was mit dem Loch um 45Hz passiert, sich über Dampfsperren / Schimmelbildung informieren und die Absorber aufbauen.

Gruß,

Jan
Keksstein
Inventar
#14 erstellt: 25. Dez 2013, 15:18
Hallo zusammen,

ich habe hier zwar schon länger nicht mehr berichtet, es ging allerdings trotzdem weiter.

Wie von Bert empfohlen habe ich nochmals die Lautsprecher verschoben und gemessen, ich wollte sehen ob der SBIR Effekt eventuell Schuld ist an der Senke bei ~60Hz.

SBIR Test

Das Bild zeigt die Messung des linken Lautsprechers mit Sub, lila ist die ursprüngliche Position und grün ca. 15cm von der Wand entfernt. Leider hat sich nicht viel verändert, die Mode und die Auslöschung bleiben davon relativ unbeeindruckt.

Ich habe diese Position beibehalten und die letzten Tage 2 Absorber aus Isover TP1 gebastelt die jetzt genau in den Ecken stehen, sie sind so groß wie nur sinnvoll möglich geworden. (Bisher nur 1m hoch ansonsten hätte ich schon Löcher in die Wand bohren müssen)
Im Prinzip sind es 2 spiegelbildlich aufgebaute Holzkisten (Oben und unten geschlossen mit offenen Seiten) welche mit Folie verkleidet wurden damit die Wolle luftdicht verpackt wird, gesund ist sie wahrscheinlich nicht. Die Front der Kisten ist mit 2 Holzbrettern verkleidet und Schräg damit ich mehr Material verwenden konnte, insgesamt sind 1 1/2 Säcke Isover TP1 für beide Absorber verbaut. Der Winkel der Front wurde so gewählt das ich keine zusätzlichen Reflexionen auf den Hörplatz bekomme, die Front ist bündig mit der Front der LS.

Der Frequenzgang ohne Absorber, wieder ist der linke Kanal zu sehen:

FG o. Absorber

...und mit Absorber:

FG mit Absorber

Nicht so schön ist die Auslöschung bei ~62Hz wobei ich mir auch nicht erklären kann wo die auf einmal her kommen soll.

Wasserfall ohne Absorber (linker Kanal):

Wasserfall ohne Absorber

Wasserfall mit Absorber:

Wasserfall mit Absorber

Wie man sieht hat sich auch der Nachhall im Tiefton etwas verbessert, Potential ist auf jeden Fall noch da.

Was habe ich als nächstes vor:
ich habe im Recording Forum ein bisschen durch die Gegend gelesen und dabei eine Idee gesehen die ich die Nächsten tage versuchen will, einen "Aktiven Helmholzresonator" der mit einem Mikro, EQ und einen alten Sub realisiert wird. Eventuell bekomme ich so die Nachhallzeit unter 100Hz besser in den Griff, der Aufwand hält sich in Grenzen.
Außerdem ist der Frequenzgang noch nicht Rechts Links symmetrisch, das liegt bestimmt an meinen nicht gleich großen Absorbern für die Erstreflexionen die momentan nur verwendet werden um überhaupt Musik hören zu können. Im Tiefton sieht es leider aber noch unsymmetrischer aus, laut Recording Forum wahrscheinlich die Wände, ich vermute damit muss ich leben.

Anbei noch der Link auf die Messdatei von REW:

http://www.file-uplo...stabsorber.mdat.html


Gruß,

Jan
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