Wohnzimmer unaufällig optimieren?

Autor

Beitrag

black_eagle
Inventar

#1 erstellt: 21. Dez 2012, 17:37

Ist es möglich ein Wohnzimmer unaufällig zu optimieren?

Kann man z.B hinter dem Sofa Bassfalle austellen und hinter einem Biliregal?

Antimode habe ich auch schon für mein Bass. aber die Nachhalzeiten sind laut REW im Bassbereich bei über 1 Sekunde und Mitten und Höhen bei ca. 480ms.

Das Zimmer ist relativ klein und knappe 14qm klein. Hinter dem Sofa ist noch ein Fenster und nebne dem Sofa eine Glas-Terassentür.

Hier mal ein Alter Bild, das einzige was sich geändert hat, dass der Subwoofer den Platz mit den Front rechts getauscht hat. Die Moden werden perfekt von Antimode 8033SII entschärft.

rt60:

Kann mir einer erklären, was EDT, Top5, T20 und T30

Wasserfall:

[Beitrag von black_eagle am 21. Dez 2012, 17:58 bearbeitet]

black_eagle
Inventar

#2 erstellt: 21. Dez 2012, 23:59

Keiner?

Klaus-R.
Inventar

#3 erstellt: 23. Dez 2012, 10:59

Hallo,

Nachhallzeiten: ist sie subjektiv zu hoch oder sind es nur die Werte der Messungen, die Dich beunruhigen? 480 ms im Hochtonbereich ist etwas über dem Wert, der von EBU (European Broadcast Union) und SSF (Deutsche Tonmeister) empfohlen wird, wobei beide Empfehlungen eigentlich für Kontrollräume gedacht sind, dieser Wert wäre also im Sinn dieser Empfehlungen akzeptabel.

Es gibt meines Wissens keine psychoakustischen Untersuchungen zum Thema optimale oder empfehlenswerte Nachhallzeiten für heimische Wiedergaberäume, wenn also Dein Raum subjektiv nicht zu hallig ist, leg das Thema zu den Akten.

Da grosse Mobelstücke wie Sofas einen messbaren Einfluss auf das Geschehen im Bass haben, würde eine Bassfalle hinterm Sofa meines Erachtens wenig Sinn machen.

Klaus

black_eagle
Inventar

#4 erstellt: 23. Dez 2012, 12:14

Naja der sound ist mir nicht trocken genug. Und ich denke im bass Bereich sollte man schon was machen.

Bringt es was dem Glas Tisch durch einen Ikea Holz Tisch zu ersetzen?

Auf jeden Fall kommen noch Vorhänge am Fenster.

Eventuel noch an der decke basotect..

Mwhr kann und darf ich nicht machen...

Ich wollte hinter den Sofa und hinter dem real glaswolle verstecken. Eventuell Helmholtzresonatoren?

Klaus-R.
Inventar

#5 erstellt: 23. Dez 2012, 13:47

Wenn der Bass nicht trocken genug ist, kann's auch daran liegen, daß das Basschassis zu lange nachschwingt. Mal ein Wasserfallspektrum der Lautsprecher anschauen, das von meinen (Klein+Hummel O500C) sieht so aus

http://www.neumann-k...00c_spectral_250.gif

Holz dämpft etwas besser als Glas, viel bringen dürfte es aber nicht. Vorhänge bringen nur im hohen Hochtonbereich was, 10 cm Basotect wird im Bassbereich auch nicht viel bringen. Was was bringen könnte, sind Verbundplattenresonatoren

http://www2.ibp.fraunhofer.de/akustik/ra/vpr/index.html

Für Nachhallzeit ist es egal, wo im Raum die Absorber sind, vielleicht nicht gerade hinterm Sofa

Helmhöltzer haben eine geringe Bandbreite, zur Nachhallbedämpfung eigentlich nicht gedacht und geeignet. Die Moden hast Du doch schon elektronisch behandelt.

Was den Nachhall breitbandig und sehr effektiv senkt sind Spanntuchdecken, wirken wie ein Membranabsorber, in unserm Wohnzimmer ist so eine, oberhalb des Tuches ist 26 Luftraum mit Steinwolle gefüllt, recht hohe bis sehr hohe Absorptionskoeffizienten über das gesamte Spektrum. Kostet allerdings eine Kleinigkeit, vor 10 Jahren ca. 100 Euro/qm.

Klaus

black_eagle
Inventar

#6 erstellt: 26. Dez 2012, 14:29

Ich denke einfach, dass Vorhänge besser als naktes Fenster und Terassentür sind.

Helmholz würde ich dan auf die Frquenz 50hz abstimmen wollen.

Magst du mal ein Foto von diesen Spanntuchdecke zeigen.. kann mir im moment garnicht vorstellen, was das sein soll.

Ein Holztisch, damit der Sound nicht vom Glas 1:1 reflektiert wird habe ich mit gedacht, und weil das glas sehr schnell zerkratzt und das nicht mehr schön aussieht.

Das Problem ist, dass an den Ersten Reflexionen der Frontlautsprecher zumindest an der rechten Seite kein Absorber aufstellen kann, da die Tür bzw. das Regal stört. Und, dass der Raum schon fast zu voll ist und meine Verlobte die Kriese bekommt.

soundbraut
Hat sich gelöscht

#7 erstellt: 27. Dez 2012, 08:14

Hallo

Natürlich wäre ein Helmholtzresonator für eine einzelne Mode gut geeignet.
Allerdings denke ich ,das der 50 Hz Berg keine Raummode ist

Lade mal bitte die Messdatei hier hoch.

Wie hast du gemessen ?
Alle LS gemeinsam?

lg

black_eagle
Inventar

#8 erstellt: 27. Dez 2012, 09:29

Alle Lautsprecher im Pure Direct Modus mit 120Hz Trennung einzel eingemessen .

Und zwar mit Asio4All Treiber über HDMI und REW 5.01 beta 10.

Dropbox

Ich wollte damit nicht unbedingt die Mode bekämpfen sondern eher die Nachhalzeit im bereich 50Hz die unendlich erscheint.

lg

[Beitrag von black_eagle am 27. Dez 2012, 09:31 bearbeitet]

Klaus-R.
Inventar

#9 erstellt: 27. Dez 2012, 09:34

Hallo,

In Punkto Nachhallzeit sind Vorhänge immer besser als nackte Fenster, da sie absorbieren, wenn auch wenig. Für den Tisch Holz statt Glas, der Unterschied ist nicht gewaltig, Absorptionskoeffizienten gibt es z.B. hier:

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-RT60Koeff.htm

Was mir noch eingefallen ist, wenn Du die Nachhallzeit mit Deinen Lautsprechern gemessen hast, hast Du alles mögliche gemessen, bloss nicht die Nachhallzeit. Dazu sollte man mit ungerichtet abstrahlender Schallquelle arbeiten, man braucht ein ungerichtet empfangendes Mikrofon, mehrere Messpunkte, an jedem Punkt mehrere Messungen. Bei Interesse kann ich Dir die entsprechende DIN bzw. ISO-Norm schicken.

Spanntuchdecke:

http://www.youtube.com/watch?v=OVZuZ6ikXzA

Da es bisher nicht nachgewiesen ist, daß Erstreflexionen prinzipiell stören, würde ich keine Krise heraufbeschwören und diesen Punkt vergessen. Lies Dir mal meine diesbezügliche Literaturauswertung durch, vielleicht siehst auch Du die Sache dann anders.

http://www.casakustik.de/down/Fruehe_Reflexionen_+_Abb..pdf

Klaus

black_eagle
Inventar

#10 erstellt: 27. Dez 2012, 09:43

Ok ich werde mir das durchlesen vielen Dank

Übrigens ich hab ja die Datei bzw. dropbox Link eingestellt.

Klaus-R.
Inventar

#11 erstellt: 27. Dez 2012, 11:08

Hallo,

das Problem mit reinen, d.h. unkorrelierten Messungen ist, daß sie die diversen Mechanismen des menschlichen Gehörs nicht berücksichtigen, wie z.B. die Klangverfärbungsunterdückung (wird in meiner Auswertung angesprochen), oder die Tatsache, daß verschieden hohe Absolutpegel vom Gehör als gleich laut empfunden werden können (Stichwort Kurven gleicher Lautstärke, Fletcher-Munson). Was in einer Messung gefährlich aussieht, muss daher nicht auch automatisch wahrnehmbar zu sein, man soll sich von unkorrelierten Messungen also nicht verrückt machen lassen.

Meines Erachtens sind Messungen gut als Diagnosewerkzeug, d.h. nachdem man ein wahrnehmbares Problem festgestellt hat. Du gehst ja auch nicht eben mal so zum Arzt und bittest ihn, er möge doch mal schauen, ob Du nicht zufällig krank seist.

Klaus