Basotect vs. Caruso Isobond

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Bad-Boy
Stammgast
#1 erstellt: 16. Nov 2011, 19:51
Hallo zusammen,

baue aktuell mein Heimkino um und habe z.B. 60 cm vor der Betonrückwand ein Holzständerwerk gebaut auf das ich Gipslochplatten montiere. In das 12 cm Dicke Holzständerwerk möchte ich entwender Caruso Isobond Material oder Basotect Material stellen in einer Dicke von 12cm. Dahinter habe ich dann ca. 50 cm Luftraum bis die Betonwand kommt.
Meine Frage bezieht sich auf die Schalldurchlässigkeit, schließlich soll der Schall der durch die Lochplatten geht auch durch das Material in den Hohlraum kommen.
Ist Basotect und Isoband beides geeignet. Geht bei Basotect der Schall genauso durch?
Rein vom anschauen her denkt man Basotect ist luftdichter.
Was denkt ihr.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Nov 2011, 20:22
Sehe ich auch so. Suche mal Angaben über Strömungswiderstand.

Basotect hat 8-20 (variiert bei dem Zeug), Isobond eher 5 kPa*s/m².

Pusten hilft auch weiter.


[Beitrag von moby_dick am 16. Nov 2011, 20:23 bearbeitet]
Rainer_2.0
Stammgast
#3 erstellt: 17. Nov 2011, 02:18
Was für eine Gipslochplatte (Bohrungsdurchmesser, Abstand der Bohrungen, Stärke) soll denn eingebaut werden?
Generell vorteilhaft (auch finanziell) ist es wohl, man man dämpfende Materialien schichtweise mit steigendem"akustischem Widerstand" einbaut, um zu frühe Reflektionen von Schallanteilen zu vermindern.

Grüße
Rainer
moby_dick
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 17. Nov 2011, 06:16
Finanziell ist lockere Steinwolle am besten. Die sind heute auch unbedenklich. Normale Steinwolle zur Isolation kann verwendet werden. Gegen Rieseln ein dünnes Vlies auf die Rückseite der Rigipsplatten kleben, wenn nicht schon vorhanden.

Den Schichtaufbau kann man sich sparen, das macht kein Mensch bei Raumakustikmaßnahmen. Die Wirkung einer Rigipswand mit Hinterfüllung kann man bei den Datenblätter des Herstellers einsehen. Aber 50 cm wirkt gewaltig, auch bei tiefern Frequenzen.

http://www.knauf.rs/..._plafoni/D127_at.pdf
http://ch.rigips.de/download/Akustikdecken.pdf


[Beitrag von moby_dick am 17. Nov 2011, 06:31 bearbeitet]
Bad-Boy
Stammgast
#5 erstellt: 17. Nov 2011, 12:28
Es sind Knauf Gipslochplatten 8/12/20mm mit Lochanteil von ca. 10%. Das Caruso Isobond ist im Moment mein Favorit (allerdings auch teuer)
Die Rückwand ist wie gesagt 60 cm entfernt. In den Ecken gehe ich mit der letzten Platte jeweils li+re. schräg zur Seitenwand, dadurch habe ich da dann ca. 90 cm zur Raumecke. Überlege da dann zusätlich in den Hohlraum Basotect oder Isobond reinzustellen.
Ralph_1980
Stammgast
#6 erstellt: 17. Nov 2011, 14:28
Und wieder was gelernt :-) Tolle Infos, die es hier im Forum gibt :-)
moby_dick
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Nov 2011, 15:06
Wenn auch Bass absorbiert werden soll (fast immer nötig), würde ich in den Ecken Plattenabsorber bauen mit Rigips geschlossen, 8 mm dick und Steinwolle-Hinterfüllung.
Bad-Boy
Stammgast
#8 erstellt: 17. Nov 2011, 22:30
Denkst du das eine geschlossene Gipsplatte effektiver gegen Tiefbass ist, als eine Lochplatte mit dahinterliegender Dämmungsfüllung ?
svelte
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 17. Nov 2011, 22:40
Wie gross wäre denn die "geschlossene" Platte? Und wie sieht die Lattung dahinter aus?

Nimmst Du Iso-Bond? Dann würde ich gerne ein paar Platten mitbestellen


[Beitrag von svelte am 17. Nov 2011, 22:41 bearbeitet]
Rainer_2.0
Stammgast
#10 erstellt: 18. Nov 2011, 01:18
Ich habe mir aus vor kurzem eine Demoversion von AFMG Soundflow geholt, mit der man zumindest ganz hübsch rumspielen kann, und die noch ein paar Tage Laufzeit hat.
Sonst habe ich wenig Ahnung und noch weniger Erfahrung ;), aber vielleicht ist es ja dennoch von Interesse:
Immer vorausgesetzt dass das Programm richtig rechnet:
Bei einer 12 mm Gipsplatte mit 6-mm Löchern im Abstand von 20 mm (so habe ich deine Angabe interpretiert) und einer Füllung von 120 mm Mineralwolle hättest du bei Frequenzen von 50 bis knapp 1000 Hz mindesten einen Absorptionsquotienten von 0,7 (zu tiefen Frequenzen hin fallend, diffuses Schallfeld).
Bei Plattenresoatoren kannst du vermutlich unten mehr absaugen, aber die bringen dir halt wenig in den höheren Bereichen.

Grüße Rainer


[Beitrag von Rainer_2.0 am 18. Nov 2011, 01:22 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 18. Nov 2011, 06:34
So, wie Rainer es schreibt, ist es. Der Plattenabsorber wird nur an den Kanten luftdicht befestigt und absorbiert je nach Tiefe und Masse der Frontplatte unterschiedlich. Die Eckaufstellung ist optimal in der Wirkung bei Tiefton.
Den Rest der Wand mit Lochplatte ausführen. Besser geht es nicht.

Mehr zum Thema hier:
http://www.casakustik.de/forum/index.php

http://www.baunetzwi...bsorbern_147729.html
*SALT*
Stammgast
#12 erstellt: 18. Nov 2011, 09:10
Könnte mir wohl einer von euch erklären, wieso der Schall von dem Gipskarton nicht reflektiert wird sondern wie ihr es ja irgendwie beschreibt dich die Gipskartonplatten durchgeht und dann erst von der Stein/Mineralwolle gedämpft wird. Bei ner Platte mit hoher Lochung versteh ich das ja noch halbwegs aber wie funktioniert das bei einer ganzen Platte ohne Löcher?

Hoffe das kann mir einer erklären, da ich mich ebenfalls gerade im Umbau befinde und wenn es was bringt auch einen Halben Meter bis zur Rückwand so Dämmen wie es der TE vor hat.


Gruß SALT
moby_dick
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 18. Nov 2011, 09:26
Das steht in dem link Baunetzwissen:

Plattenresonatoren besitzen die maximale Schallabsorption bei ihrer Resonanzfrequenz. Diese ist die Resonanzfrequenz des Masse-Federsystems, in dem die Platte als Masse und der Hohlraum als Feder wirken. Die Platte wird durch ihre flächenbezogene Masse charakterisiert.
....
Soll eine Resonanzfrequenz von 100 Hz mit etwa 5 cm Wandabstand erzielt werden, so ist eine flächenbezogene Masse der Platte von ungefähr 5 kg/m² nötig, die z.B. durch etwa 8 mm dickes Sperrholz realisiert werden könnte.
Besteht die Absicht, eine Wandverkleidung aus 13 mm dicken Holzspanplatten (m´ ≈ 10 kg/m²) als Plattenschwinger für eine Resonanzfrequenz von 50 Hz zu nutzen, so ist dazu ein Wandabstand von ungefähr 10 cm erforderlich.

Das eingeschlossene Luftvolumen wirkt bei einem Plattenschwinger nur dann als Feder, wenn der Wandabstand gegenüber der Wellenlänge klein ist, näherungsweise kleiner als ein Zwölftel der Wellenlänge. Diese Bedingung wird durch die graue Fläche des Diagramms markiert.
Bad-Boy
Stammgast
#14 erstellt: 18. Nov 2011, 19:40
Ist ja interessant. Evt. werde ich einfach mal beide Versionen testen und schauen was bei mir besser klingt. Habe alle Lochplatten für hinten schon gekauft. Werde evt. dann die über Eck laufende li+re. mal vielleicht gegen eine geschlossene tauschen und probehören, wobei das sich bestimmt noch ein paar Wochen hinzieht. Zuerst montiere ich erst mal nur Lochplatten und höre mir das mal an. Ich habe hinten wie gesagt 60 cm Wandabstand zur Holzkonstruktion. Die Vorderwand habe ich auch schon (leinwandseitig) mit 20cm Abstand zur Wand mit geschlossenen Platten fertig. Über Eck gehe ich vorne dann auch mal mit Lochplatten und versuchsweise mal mit geschlossenen Platten. Vielen Dank für euere Infos.
Bad-Boy
Stammgast
#15 erstellt: 18. Nov 2011, 19:50
Die Holzkonstruktion ist schon ziemlich massiv.Das sind massive Holzbalken im Maß 6cm x 12cm (wobei die 12 cm nach hinten ausgerichtet sind,damit ich genau passend die 12 cm dicke Dämmwolle einstellen kann.Ein dahinter montiertes Gewebegitter verhindert das die Wolle hinten rausfällt.Dahinter sind dann ca. 50 cm Luftraum bis die Betonwand kommt. Die Gipsloch-Platten sind 1,20 x 2,38 x 0,125 m. Mein Raum ist 7,80 m lang x 5,40m breit x 2,38m hoch
Bad-Boy
Stammgast
#16 erstellt: 18. Nov 2011, 19:54
Sorry, noch was vergessen. Ich habe alle 60 cm eine Holzbalken von dem Boden zur Decke, d.h. die Lochplatte schraube ich auch in der Mitte an einen Balken fest, da die Dämmwolle auch so ein Maß hat. Oder denkt ihr es wäre besser nur alle 1,20 ein Holzbalken zu montieren, damit die Platte noch mehr schwingen kann. Nur ist dann die Befestigung für die Dämmung wieder viel schwieriger.
svelte
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 18. Nov 2011, 20:54
Das ist eben der Punkt, die Platte bei einem solchen Plattenabsorber muss frei schwingen können, denn sie schwingt ja in sich, nicht als Ganzes. Eine zusätzliche Verschraubung, insbesondere in der Mitte, würde das verhinden bzw. das Verhalten massiv ändern. Profis stimmen durch gezieltes Beschweren der Platte, über zusätzliche Befestigungspunkte bzw. schon im Vorfeld über die Gestaltung der Unterkonstruktion die ganze Sache ab. Zudem muss die Platte auf ein definiertes Volumen arbeiten, das luftdicht abgeschlossen und mit definierter Menge Mineralwolle gefüllt ist - dieses Volumen dient als Feder und bremst die Platte ab, die ja nicht ewig nachschwingen, bzw. definiert ausschwingen soll.

So einfach ist das Alles leider nicht, wie man dem baunetzwissen-Link und den paar Informationen nach glauben könnte.

Von den vielen "vergleichbaren" Selbstbauprojekten sind mir auch nicht viele bekannt, die überhaupt eine Wirksamkeit nachgewiesen hatten, wenn dann nur mit einer geringen Effektivität und selten so breitbandig wie erhofft/berechnet. Es gibt viele Fehlerquellen, Variablen und die Formeln zur Berechnung sind zu ungenau.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 18. Nov 2011, 21:15
Da stimme ich zu. Ich habe meine Resonatoren auch mit Zusatzgewichten auf die gewünschte Frequenz abstimmen müssen. Und sie müssen groß sein, was hier aber gegeben ist. Bei der Eckkonstruktion ist es doch leicht, eine Lattung so anzubrigen, dass die Platte frei schwingen kann. Man sollte nur wissen, welche Frequenz man absorbieren will. Also zuerst messen, dann handeln.
svelte
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 19. Nov 2011, 01:15

moby_dick schrieb:
Da stimme ich zu. Ich habe meine Resonatoren auch mit Zusatzgewichten auf die gewünschte Frequenz abstimmen müssen. Und sie müssen groß sein, was hier aber gegeben ist. Bei der Eckkonstruktion ist es doch leicht, eine Lattung so anzubrigen, dass die Platte frei schwingen kann. Man sollte nur wissen, welche Frequenz man absorbieren will. Also zuerst messen, dann handeln.


Das stimmt wohl, die meisten der wirkungslosen Konstruktionen waren vermutlich einfach zu klein, wodurch die Schwingungsfähigkeit der Platte gar nicht gegeben war.

Es gibt Formeln die versprechen sehr breitbandige Ergebnisse, was kannst Du denn dazu sagen? Ein paar Details zu deiner Konstruktion wären toll...


[Beitrag von svelte am 19. Nov 2011, 01:15 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 19. Nov 2011, 09:26
Meine Konstruktionen sind sehr speziell, um im Wohnzimmer die Optik nicht zu versauen:

2 Plattenabsorber in 100 L-Steinwürfeln, eine schwingfähige Paneel-Decke mit Steinwolle hinterfüllt, Rückwände der Möbel als Absorber, tragbare Eckabsorber aus Steinwolle in Folien, Fensterlaibung als Plattenabsorber.

Meine Plattenabsorber wirken nicht breitbandig, weil ich gezielt bei 58 Hz absorbieren will. Die Platten sind quadratisch mit abstimmbarer Masse in der Mitte und bringen etwa 2 dB wenige Pegel in dem Bereich. Üblicherweise sind die Platten nicht quadratisch, schwingen und absorbieren daher über einen größeren Frequenzbereich. Da kommt man auch mit der ungefähren Berechnung hin. Eie Messung ist sehr hilfreich, sonst mit Sinus die störenden Frequenzen ermitteln und die Plattenabsorber so beschweren, bis sie im richtigen Bereich mitschwingen. Auch wenn sie den F-Gang nicht großartig verbessern, die Nachhallzeit wird geringer, was sehr günstig vor allem im Tiefton ist. höhen sind unproblematisch, es sei denn, man hat ein Flatterecho. Generell erst mal anhören. Wenn es gefällt, braucht man nichts machen.

Das ganze über DSP korrigiert ergibt eine recht gleichmäßige Nachhallzeit bis in den Bassbereich:
Der Hubbel bei 200 Hz ist eine Raumreso, die ich später mit DSP reduziert habe.

nachhallzeit wozi


[Beitrag von moby_dick am 19. Nov 2011, 09:35 bearbeitet]
svelte
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 21. Nov 2011, 19:19

moby_dick schrieb:
2 Plattenabsorber in 100 L-Steinwürfeln, eine schwingfähige Paneel-Decke mit Steinwolle hinterfüllt, Rückwände der Möbel als Absorber, tragbare Eckabsorber aus Steinwolle in Folien, Fensterlaibung als Plattenabsorber.


Klingt interessant, danke für die Infos. Verrätst Du noch ein paar Details zu den "absorbierenden Rückwänden der Möbel", da kann ich mir Nichts vorstellen.

Welchen DSP setzt Du ein und wie ist der integriert? Ich suche schon lange nach einer bezahlbaren Möglichkeit, finde aber immer wieder "Haare in der Suppe".
moby_dick
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 21. Nov 2011, 21:14
Die Möbel waren früher ohne Rückwände und wirkten als Resonator, das konnte ich sogar messen. Jetzt haben sie 3 cm dicke Steinwolle mit Glasfaserauflage und es resoniert nichts mehr. Auch die Gläser im Schrank klappern nicht. Das ist aber sehr speziell.

Ich habe den Hifi-Akademie Verstärker in 4-Kanal-Ausführung mit 2 Dsp als Aktivweiche und EQ nach Mesung am Hörplatz.

http://hifiakademie....fDc5LjIyMS4yNC45MHwg
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