Lautsprecherpolung in gewissen Fällen egal?

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das_n
Inventar
#1 erstellt: 19. Aug 2004, 17:25
Hallo Forumgemeinde!
Ich habe nun mein Zimmer etwas umgeräumt, unter anderem, um die störenden Basslöcher zu beseitigen. Das hat auch wunderbar geklappt, der Bass ist nun gleichmäßiger im Raum verteilt und tiefreichender als zuvor, und das ohne zu dröhnen (was will ich mehr? ein subwoofer ist daher auch erstmal wieder in leichte ferne gerückt sry @ klingtgut )

Nun aber meine eigentliche Frage: Wenn ich früher meine Lautsprecher verpolt habe (aus Spaß, Experimentierfreude), dann war der Bassbereich fast völlig weg (was ja auch logisch ist, auf Grund der gegenphasigen Lautsprecher. Komischerweise ist jetzt aber bei der neuen Aufstellung absolut kein Unterschied zu vernehmen ob ein Lautsprecher jetzt verpolt ist oder nicht. Ich kann mir nicht erklären, woran das liegen könnte, eigentlich müsste sich der Bass doch wieder gegenseitig verschlucken?!
(einen Fehler meinerseits schließe ich aus, ich kann nicht 5x das Kabel wieder so anstecken wie vorher.......)

Kann es unter gewissen Raumumständen egal sein????

edit: hab grad mal die basstest-cs mit sinustönen durchlaufen lassen. das hatte ich noch nie! bereits bei moderater lautstärkeeinstellung hab ich mich erschrocken, weils auf einmal so laut war. früher wars immer so, dass bei 20Hz nur störgeräusche waren und es dann langsam lauter wurde (bis etwa 45HZ). jetzt ist der tiefbasbreich schon viel früher da als vorher. kann das auch mit meiner raumlänge zu tun haben? durch die boxenumstellung spielt eine box jetzt direkt auf/in 7m, die andere nichtmal auf 4m......


[Beitrag von das_n am 19. Aug 2004, 18:48 bearbeitet]
heavysteve
Stammgast
#2 erstellt: 27. Aug 2004, 14:00
Hi there,

......ohne zu dröhnen (was will ich mehr? ein subwoofer ist daher auch erstmal wieder in leichte ferne gerückt ??????

Also, wenn ein Subwoofer dröhnt oder zu orten ist, dann stimmt die Trennfrequenz nicht oder der Sub ist ein absolutes Billigteil.

Polarität sollte schon dringend eingehalten werden!!!
Nicht bei jedem Sound scheint der Unterschied hörbar zu sein.

Gruss steveO
Master_J
Inventar
#3 erstellt: 28. Aug 2004, 13:25

Lautsprecher verpolt
...
Kann es unter gewissen Raumumständen egal sein????

Ich hatte auch mal so eine Situation, dass ich eine Box verpolen musst, um überhaupt Bass zu kriegen.
Bin dem aber nicht weiter nachgegangen, weil die Anlage in diesem Raum nur während einer Renovierung geparkt war.

Gruss
Jochen
Bass-Oldie
Inventar
#4 erstellt: 29. Aug 2004, 11:01
Hi,

verpolte Lautsprecher würde ich nicht zwingend mit guter oder schlecher Basswiedergabe messen.

Bei einer Verpolung ist die gesamt Ortung von der musikalischen Bühne weg. Alles kollabiert zu einem nicht mehr fixiertem, "irgendwo" spielendem Klangbrei.
George_Lucas
Inventar
#5 erstellt: 07. Jun 2011, 11:33
Wie verhält es sich aber, wenn ALLE Lautsprecher (Front, Center, Surrounds) verpolt werden und der Subwoofer nicht?

Die Membranen der verpolten Lautsprecher würden ja nach innen auslenken, wenn sie nach außen "schieben" sollten - und umgekehrt.

Auch wenn messtechnisch die Basswiedergabe im Übergangsbereich zwischen Subwoofer und beispielsweise den Fronts ein besseres Ergebnis liefert, sollten nicht trotzdem alle Lautsprecher in "echter" Phase betrieben werden - also Plus an Plus und Minus an Minus, damit das Chassis nach außen lenken, wenn dies auf dem Quellmaterial so vorgesehen ist? - oder ist das egal, weil Phasendrehungen innerhalb des Amplitudenganges ohnehin vorkommen...


[Beitrag von George_Lucas am 07. Jun 2011, 11:36 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 07. Jun 2011, 23:07
Hi,
das_n schrieb:
...Kann es unter gewissen Raumumständen egal sein????...

Ja.

Ursache, wie so oft:
Raum-Moden (Eigenschwingungen), wie werden sie durch deine Bass-LS angeregt ?
Meist auch abhängig vom Hörplatz, sowie der Beschaffenheit (Mit-Schwingungs-Stabilität) großer Raum-Begrenzungsflächen...

Un-Symmetrien begünstigen den Effekt, dass Falschpolung ähnlich oder gar besser klingt.

Stell mal eine Skizze oder Photos rein.

Gruss,
Michael
George_Lucas
Inventar
#7 erstellt: 08. Jun 2011, 06:49

Mwf schrieb:
Hi,
das_n schrieb:
...Kann es unter gewissen Raumumständen egal sein????...

Stell mal eine Skizze oder Photos rein.

Hallo Michael,

du hast schon mal auf das Datum geschaut, wann der TE die Eingangsfrage gestsellt hat...?

Ich hab diesen Thread nur ausgegraben, weil meine Frage in eine ganz ähnliche Richtung zielt und praktisch eine "Erweiterung" ist.

Hast du diesbezüglich eine Idee?
bert_4
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Jun 2011, 19:46

George Lucas schrieb:
sollten nicht trotzdem alle Lautsprecher in "echter" Phase betrieben werden - also Plus an Plus und Minus an Minus


Natürlich sollte dies der Fall sein !!


Wobei ich mir gerade denke,
das bei 70% der Nutzer solcher Systeme eh falsch hören oder anderes Falsch machen



gruß
Bert
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 08. Jun 2011, 20:11
Hi,

ooops, das Datum übersehen...

Generell, bitte strickt unterscheiden :

Fall 1 -- Verpolung meherer Bass-LS, die identisches Signal führen, gegeneinander

Fall 2 -- Verpolung kompletter LS-Systeme links/rechts gegeneinander

Fall 3 -- Verpolung einzelner Teil-LS innerhalb eines Systems, linkes u. rechtes System aber identisch (ggfs. + Center /Surround)

Deine Frage betrifft IMHO Fall 3 = Psychoakustik, Frage: Ist absolute Polung hörbar?,
der Thread ging hier aber um Fall 2 o. 1 = Raumakustik, andere Anregung von Raummoden/Bass durch verpolte LS.

Dein Vorschlag (alle umpolen, nur Subwoofer nicht) ist in vielen 3-Wege-LS-Systemen realisiert.
-- ähnlich oft wie das Gegenteil (nur Subwoofer umgepolt) --

Wenn das li-re bzw. im Surround-Setup überall gleich ist, sollte gehörmäßig mit Musik kein Unterschied zu hören sein.


George_Lucas schrieb:
... oder ist das egal, weil Phasendrehungen innerhalb des Amplitudenganges ohnehin vorkommen...

Ja, ungefähr so.
Die eigentliche Ursache für Phasendrehungen in LS-Systemen, die ohnehin -- also auch schon ohne Umpolung -- vorhanden sind, ist das Mehrwege-Prinzip,
welches letztlich zu Übertragungsfunktionen führt, die einem oder mehreren Allpässen entspricht (= Phasendrehungen trotz linearem Amplitudengang).

...komplexes Thema, vielfach missverstanden.

In prof. Audioanlagen kann per DSP das durch Mehrwege-Filterung verursachte Allpassverhalten korrigiert werden (statt dessen gibts echtes Delay = Zeitversatz).
Der Effekt ist, wenn überhaupt, nicht dramatisch,
also kein Hindernis auf dem Weg ins Audio-Paradies...

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 08. Jun 2011, 20:43 bearbeitet]
George_Lucas
Inventar
#10 erstellt: 08. Jun 2011, 21:14
Danke für die Erklärungen.
Das hilft mir schon mal weiter.
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